Beiträge von Luna77

    Bei meiner Schwester kam das Umdenken und neu Managen von Situationen auch nach einem solchen "Vorfall". Mutter, Kind und Hund lagen aufm Sofa.
    Kind auf der einen Seite, Hund auf der anderen Seite. Hund schlief friedlich und entspannt.
    Und dann wollte das Kind aufstehen um Mamma zu umarmen und rutsche beim Abstützen von Mammas Bein ab und landete unglücklich auf dem Hinterbein des Hundes. In diesem Schreckmoment fuhr der Hund aus dem Schlaf hoch und schnappe Richtung Kind, traf es aber nicht. War halt das klassische Wegschnappen ohne Beschädigungsabsicht.
    Danach war tagelang Panik in der Bude, und wir haben alle hin und her überlegt, die Situation revue passieren lassen, verhaltenstechnisch auseinandergenommen, Hund strickt separiert usw. Auch Abgabe des Hundes stand im Raum. Aber meine Schwester wollte nicht zu den Hundebesitzern gehören, die sofort panisch aus einer unglücklichen Situation heraus, den Hund abgibt, ohne sich damit auseinanderzusetzen.
    Und nach reiflicher Überlegung mit vielen Gesprächen kamen dann Umstellungen der Verhaltensregeln im Haus, separierte Ruhezonen für den Hund, Sofaverbot für den Hund, ein noch wachsameres Auge auf das krabbelnde Kind usw.
    Jetzt ist meine Schwester, im 3. Jahr mit dem Hund und zwei Kindern und neuen (also jetzt eingespielten) Hausregeln, und alles läuft prima.
    Es ist wirklich toll mitzuerleben, wie sich Hund und Kind (also die 3Jährige) annähern und respektvoll und vorsichtig miteinander umgehen. Und auch zwei weitere kleinere Schreckmomente haben beide gut gemeistert, der Hund ohne Angstkläffen oder Wegschnappen, und das Kind ohne nachhaltiger Angst dem Hund gegenüber.



    PS:
    Ein Hundeverhaltenstrainer war in dem Zusammenhang auch zwei mal da, und stand danach auch noch jederzeit telefonisch zur Verfügung. ;-)

    Da musst du dann einfach konsequenter sein bei deinem Hund.
    Er hat den Platz nicht zu verlassen, und er hat dem Kind nicht nachzustellen.
    Das kann eine Art Kontrollverhalten sein aus Unsicherheit heraus. Für den Hund ist das unheimlich und unberechenbar, wie sich das Kind verhält und bewegt, weil er es ja nicht kennt. Kann durchaus sein, dass der Hund dieses Kinderverhalten lenken und reglementieren will.
    Das würde ich eben strickt unterbinden, und schauen, dass beide, Kind wie Hund, ihre Zeiten bekommen, in denen sich beide getrennt voneinandere frei bewegen dürfen. Der Hund muss lernen, dass du die Situation bzgl. des Kindes im Griff hast, und du selbst eingreifst, sodass der Hund sich nicht gezwungen sieht die Situation regeln zu wollen.
    Klare Hausregeln, die konsequent durchgesetzt werden, helfen hier ungemein.
    Bei meiner Schwester hat das ein paar Wochen gedauert, bis ihr Hund gelernt hat, welche neuen Hausregeln nun gelten. Das war in dieser Zeit zwar viel Stress für alle Beteiligten, aber es hat sich am Ende gelohnt das durchzuziehen.


    Ihr müsst auch nicht zwangsläufig Kind und Hund räumlich isolieren. Wenn der Hund beispielsweise ein eigenes Körbchen, oder eine Box hat, die in einer etwas abgelegenen Ecke des Raumes liegt, geht das auch. Meine Schwester hat nur einen kleinen Sichtschutz um den Hundekorb rum gebaut, wie so ne Art Welpengitter. Dort war dann der Ruheplatz vom Hund. Und auch Wasser- und Futternapf waren dort, sodass sichergestellt ist, dass das Kind nicht einfach so ohne Weiteres da ran kommt. Und wenn meine Schwester mal längerfristig in ein anderes Zimmer musste, beispielsweise wg Hausarbeit, dann hat sie eben einen von beiden mitgenommen, meistens ihr Kind, was man naturgemäß sowieso als Mutter nicht ohne Aufsicht lässt. Das galt dann auch bei nem kurzen Gang zum Briefkasten, da kam das Kind dann mal eben mit auf den Arm.

    Gestern waren wir bei Bekannten im Garten und da lag unser Hund auf der Decke neben dem Korb mit den Spielsachen des Kleinen. Der Kleine ist dann beim Versuch an die Sachen zu kommen, umgefallen und direkt auf dem Hund gelandet. Der Hund hat sich erschrocken, ist aber einfach gegangen.


    So was würde ich nicht machen, also den Hund in direkter Nähe und auch noch neben den Kinderspielsachen liegen lassen. Da sind "Unfälle" ja fast vorprogrammiert. Diesmal ist der Hund nach dem ersten Schreck einfach weggegangen. Aber es hätte auch ein Wegschnappen sein können aus dem Schreck heraus. So was kann halt mal schnell ins Auge gehen, wenn der Kinderkopf in der Nähe ist, im wahrsten Sinn des Wortes.



    Bei meiner Schwester gibt es momentan die gleiche Situation mit einem unsicheren Hund, aber gleich zwei kleinen Kindern. Hier hat viel Management geholfen. Beim ersten Kind verhielt sich der Hund genauso, wie hier der Hund.
    Aber mit viel Vorsicht, klar definiertem Ruheplatz für den Hund, wo das Kind nicht hin darf, und einem sehr wachsamen Auge auf die Situation, wenn das Kind die Welt erkunden, hat sich Alles recht gut eingespielt.
    Jetzt ist die Erstgeborenen bald 3 und versteht auch so langsam, was es mit den Grundregeln im Umgang mit dem Hund auf sich hat. Meine Schwester hat halt von Anfang an die Ruhezohne des Hundes als absolute Tabuzone für das Kind erklärt, und ist ansonsten auch immer wieder bemüht ihrem Kind den allgemeinen Umgang mit dem Hund zu erklären. Der Hund wird nicht geärgert, Hundespielzeug ist kein Kinderspielzeug, Erklärungen zur Körpersprache des Hundes sind mittlerweile alltägliche Dinge, welche meine Schwester ihrer Tochter nahe bringt. Und ich bin immer wieder erstaunt, wie schnell und mit welchem wachsamen Auge die 3jährige das alles aufnimmt und verarbeitet.
    Aktuell ist noch eine zweites Kind im Krabbelalter da, und der Hund ist viel entspannter, und zieht sich auch zurück, wenn es ihm zu viel wird. Der allgemeine Stresspegel hat sich für den Hund minimiert, weil er weiß, dass er jederzeit seine Ruhe haben kann. Insgesamt ist alles viel entspannter.
    Der Hund hat gelernt, dass kleine menschliche Krabbelmonster keine Bedrohung sind, und sich auch mal unberechenbar und seltsam verhalten können. Und er hat gelernt, dass er zum Einen Unterstützung von Frauchen erwarten kann, was gleichzeitig Sicherheit vermittelt. Und zum Anderen weiß er, wo er jederzeit einen Rückzugsort hat, und dieser auch respektiert und eingehalten wird.


    Du siehst, Namid79, es lässt sich managen, und Hund und Kind können mit deiner Anleitung auch gut miteinandern bzw nebeneinander leben, ohne dass was Schlimmes passieren muss.

    Also ich nutze eine externe Festplatte mit 1 TB, wenn ich mal das Alleinsein filmen will, und lasse alles direkt darauf speichern (Speicherquelle kann man ja im Aufnahmeprogramm einstellen).
    Das Videoprogramm stelle ich auf niedrige Qualität, damit die Datenmenge nicht allzu groß ist, aber noch grad so gut, dass man den Hund und die Umgebung einigermaßen gut erkennt. Das Laptop hängt dann am Dauerstrom. Klappt bisher wunderbar.


    Wenn du mehrere Räume aufzeichnen willst, müsste das doch mit WLan-Cams gehen *denk*. Kenn mich damit aber nicht aus. Habs nur gehört, dass so was geht.
    Ansich reicht es aber doch aus, den Platz aufzunehmen, wo sich dein Hund am häufigsten aufhält, wenn du weg bist. Die Geräuschkulisse hört man ja auch, wenn der Hund dann rumläuft. Und darauf kommts ja am Ende an.
    Wenn der Hund nur ab und an mal für knapp eine Minute (oder weniger) heult, dann ist das aus meiner Sicht kein Grund für die Nachbarin sich zu beschweren. Es sei denn, das passiert alle 10 Min. Dann würde es mich auch stören.
    Wenn du anhand der Videos beweisen kannst, das es nicht oft passiert, und auch nie lang anhält, dann kann dir eigentlich nichts passieren.

    Also wenn der Hund auch nachts schreit, obwohl er bei euch im Schlafzimmer ist, dann liegt vielleicht doch mehr im Argen , als man vermutet.
    Nächtliche Unruhe und Angst kann auf eine Herzgeschichte hindeuten.


    Oder es handelt sich wirklich um ein Verhaltensproblem. Wenn Hunde früher viel betütelt wurden, und durch Veränderung der Lebensumständen (kann auch ein neuer Hund im Haushalt sein) die Aufmerksamkeit plötzlich gemindert oder gar entzogen wird, kann so was enormen Stress beim Hund auslösen. Hier muss dann alles von Anfang bis Ende durchleuchtet werden, und ein kompetenter Trainer oder Verhaltenstherapeut zu Rate gezogen werden.
    Wie war das denn genau bei der Urlaubsbetreuung beiden Eltern?
    Kannte der Hund die Umgebung vorher schon von Besuchen? Kanns sein, dass die Eltern rund um die Uhr im Haus waren, der Hund also nie völlig allein war?
    Den anderen Hund zähle ich dabei nicht als Gesellschaft während Menschen abwesend sind. Das spielt für Hunde mit Alleinsein-Problemen weniger eine Rolle, als die Abwesenheit der Bezugspersonen.


    Hier im Forum ist es fast unmöglich eine Beurteilung oder Ratschläge zu erteilen. Wir können nur Hinweise in Sachen Ursachenforschung geben, damit aber auch derbe daneben liegen.