Ich melde mich hier auch nochmal zu Wort, weil ich ja du denen gehörte, die gleich "den Teufel an die Wand gemalt" haben.
Und hiermit entschuldige ich mich auch bei dir, Barbara alias Schnepfenhund.
Ich möchte aber kurz erklären, wie ich zu einer solchen Aussage komme:
Leider hört und liest man viel zu oft, dass sich Menschen, die einen Hund in Krankheits- oder Urlaubbetreuung nehmen, irgendeinen Schmuh mit diesen Hunden treiben. Nicht nur hier im Forum gab es schon diverse solcher Fälle, sondern auch im meinem Bekanntenkreis gab es das schon. Hier hat sich dein Vorgehen, Babara, eben irgendwie merkwürdig gelesen, und die Anzeichen der mir bekannten Fälle waren zu Beginn genauso. Jeder. der schon mal von so einem Fall gehören oder gelesen hat, wird sicher wissen, dass es bei Unterschlagung von Betreuungshunden immer genau so angefangen hat, mit Übergabeverschiebungen und Schlechtrederei der eigentlichen Besitzer. Nur deshalb bin ich zu einer solchen Meinung gekommen.
Ich habe es vielleicht etwas überspitzt ausgedrückt, aber eigentlich nur als Warnung gemeint, und sollte auch nicht nicht als persönlicher Angriff rüber kommen.
Jetzt wo du, Babara, dich hier sehr sachlich zur Sache geäußert hast, stellt sich die Situation natürlich etwas anders dar. Schön, dass ihr beide also nach wie vor sachlich und ohne Zoff miteinander umgeht.
Dennoch würde ich vermutlich, wie andere ja auch der Meinung sind, den Hund mal auf den Kopf stellen lassen. Denn zu viele Krankheiten verlaufen im Ups und Downs, oder zeigen sich eben schubweise. Außerdem ist eine allumfassende Diagnosefindung, meiner Meinung nach, nur möglich, wenn man auch die seltenen Krankheiten in Betracht zieht.
Ein Beispiel:
Meine Hündin ist, seit dem sie bei mir ist (jetzt etwas 3,5 Jahren) superunsicher, beschwichtigt viel, und verfällt bei allem was mit Körperlichkeit zu tun hat, also streicheln, kuscheln, anfassen insgesamt, sehr sehr unsicher, und gerät auch bei bestimmten Dingen (Untersuchungen beim Tierarzt, Krallen dremeln, nach Zecken absuchen usw. ) auch mal in Panik. Sie zittert und hechelt dann extrem, und legt sich im schlimmsten Fall ganz platt auf den Boden und wimmert wie ein geprügelter Hund.
Dieses Verhalten lässt sich auf nichts zurückführen, was sie mal erlebt haben könnte.
Da ich sie von klein auf kenne, und die Vorbesitzer auch, weiß ich, dass nie irgendwas vorgefallen ist. Ich hatte bisher immer gedacht, dass es daran lag, wie sie vorher in der Hundefamilie gelebt hat. Da waren zwei ältere ihr gegenüber recht dominante Hündinnen, die sie immer untergebuttert haben, mal übertrieben ausgedrückt.
Und als Sensibelchen reagierte Ashanti halt mit Beschwichtigung und Meideverhalten. Dazu noch ein kleines unschönes Erlebnis (ein Ringrichter hat ihr unglücklich an der Rute gezogen, was ihr weh getan hat), und ihr unsicheres Verhalten war verstärkt.
Dass sich das nie besserte, obwohl wir viel mit ihr geübt haben, versucht haben Selbstvertrauen bei ihr aufzubauen, und dass sie fast schon resitent gegen Lernerfolge war (trotz laaaaanger Übungszeit war es nie möglich bestimmte Übungen und Handlungen auch nur Ansatzweise positiv aufzubauen) , ließ mich schon fast aufgeben. Bis mein jetziger neuer Tierarzt eine SDU ins Spiel brachte, und wir mal ein Schilddrüsenprofil machen ließen. Und nach Begutachtung durch eine zweite Tierärztin sowie viel Recherche im WWW war klar, dass Ashanti eine SDU hat, und die schon recht lange haben muss. Nach den Werten zu urteilen, tut die Schilddrüse fast nichts mehr, weshalb Ashanti jetzt auf Forthyron eingestellt wird. Die Vermutung der Spezialistin geht dahin, dass sich dieses Verhalten im Laufe der Einstellungsphase deutlich bessern wird. Und die ersten Anzeichen sprechen dafür. Ashanti ist plötzlich viel ansprechbarer, zeigt plötzlich Lernbereitschaft, und die krassen Panikaussetzer sind bisher auch ausgeblieben. Und sogar kleine dezente Schmuseeinheiten fordert sie plötzlich ein.
Ohne den konkreten Hinweis von meinem neuen Haustierarzt, wäre ich vermutlich nie auf die Idee gekommen, dass es mit der Schilddrüse zu tun haben könnte, und dass eine SDU so krasse Verhaltensänderungen verursachen können.
Was ich damit sagen will:
Manchmal denk man an gewisse gesundheitliche Probleme nicht, wenn man rein das Verhalten eines Hundes sieht. Das müssen nicht immer nur Dauerschmerzen sein, genauso wie es nicht immer etwas ganz Offensichtliches sein muss. Von daher bin ich der Meinung einen solchen Hund wie Ares lieber einmal zu viel durchzuchecken, als einmal zu wenig und viel zu lang im Dunkeln rumzustochen.
Der Hund ist doch noch jung. Der sollte eine Kurznarkose doch recht gut wegstecken.
Und egal was bei einem MRT/CT raus kommt, so hat man am Ende ein Ergebnis. Entweder findet man nichts und hat nach dem Ausschlussprinzip mögliche Kopfgeschichten ausgeschlossen. Oder man findet was, und kann entsprechend behandeln.
Vielleicht kann man mit diversen Blutbildern anfangen. Organprofil, SD-Profil, Mineralhaushalt, Entzündungswerte usw. Und alles in der Gesamtheit nebeneinander gelegt und begutachtet. Da könnte ja schon was raus kommen. Und wenn nicht, wäre wohl ein Ultraschall der inneren Organe und/oder MRT/CT mein nächster Schritt.
Aber wie ihr da schlussendlich weiter vorgeht, bleibt natürlich euch überlassen.
Ich wünsche euch jedenfalls viel Erfolg beim weiteren Vorgehen.