*schon-mal-Lesezeichen-setz*
Nettes Thema, betrifft mich nämlich auch direkt.
Unsere Hündin lässt sich auch nicht hochheben, geschweige denn en Griff/die Umarmung dazu.
Da waren wir, vor der aktuellen Krankengeschichte (eine Verletzung am Bein), auch grad am Trainineren, und leider noch nicht sehr weit.
Generell hat meine das Problem, dass sie bei dem typischen lockeren "Festhaltengriff/Hochnehmgriff" totale Panik bekommt. Sie ist insgesamt ein totales Sensiebelchen, was anfassen allgemein angeht. Die Superschmuserin ist sie auch nicht.
Wir haben bisher folgende Situationen mit ihr trainiert.
- Pfote anheben zum Sauber-/Trockenputzen nachm Gassigehen
- Mit Handtuch abrubbeln nachm Duschen/regnerischem Gassigang
- vorsichtiges überall streicheln und anfassen inkl. Rute anfassen, was sie sooooo hasst
- Ohren/Augen saubermachen
- Kopf abrubbeln/saubermachen (mag sie mittlerweile gern)
Aktuell waren wir an dem Hochhebengriff dran, also vorn um die Brust und hinten um den Poppes.
Wir haben zunächst das Vorn-an-der-Brust-anfassen trainiert. Da hat sie regelmäßig Panikattacken in Form von Fiepen, massives Zittern, hecheln, flach auf den Boden drücken und steif machen usw, bekommen. Wir haben es immer wieder im gesamten Tagesablauf versucht, ganz langsam und sachte und bei Gefallenlassen gabs sofort Party und Leckerchen. Die Anfänge waren allerdings wirklich kleine Schritte. Das war mal ein unauffälliges vorn rüber streichen bei Begrüßung, oder nachm Gassigehen (zusammen mit der abrubbeln Übung, oder Pfötchen hochheben Übung), beim Loben nach ausgeführtem Kommando usw. Das war wirklich nur ein ganz kurzes Rüberstreichen, sodass es Ashanti kaum mitbekam und schon vorbei war, wenn sie es bemerkte. Wenn sie dabei einigermaßen ruhig blieb und nicht in Panik verfiel, dann gabs sofort nochmal Party ohne Ende.
Die Panikattacken blieben dabei auch aus, zum Glück.
Das Ganze haben wir dann so nach und nach gesteigert. Da haben wir dann mal ein wenig länger vorn rüber gestreichelt, solang wie Ashanti noch "ruhig" war. Timing ist hier ungemein wichtig. Aufhören kurz bervor der Hund durchdreht und dann loben.
Irgendwann kam dann mal die zweite Hand dazu. Vorn Hand ruhig dran liegen lassen und mit der anderen übern Rücken streicheln. Ashanti mag es, wenn man kräftig über die komplette Rückenlänge streicht, daher konnten wir genau das ausnutzen um unauffällig hinten rum mal rüber zu streichen. Auch hier haben wir immer in kleinen Schritten geübt und es immer nur solang, wie es für Ashanti gerade noch so erträglich ist.
Aktuell sind wir soweit, dass sie sich zwar ruhig "umarmen" lässt, aber wehe wir bewegen uns oder setzen zum Anheben an. Dann geht zumindest das Gefiepe schon mal los. Wir machen das immer mal wieder zwischendurch, wie aus dem Nichts (nicht hecktisch) Arme rum, halten, kurz Arme anspannen (wie zum anheben), und direkt wieder los lassen und Party feiern.
Derzeit ist aber unser Training auf Eis gelegt auf Grund der Verletzung. Ich vernute, dass wir nochmal ein paar Schritte zurück gehen müssen, wenn wir weiter machen. Aber das stört uns nicht.
Ashanti mag die oben aufgezählten und schon geübten Situationen überhaupt nicht und dreht immer demütig und wiederwillig den Kopf weg.
Aber solang sie still hält und es ohne Panik zu bekommen über sich ergehen lässt, können wir damit leben.
Beim Pfötchen abputzen hebt sie mittlerweile schon freiwillig den jeweiligen Fuß (auch wenns ihr nicht gefällt, und das zeigt sie deutlich aber ohne Panik) und dreht sich auf Kommando auch auf der Stelle um, damit man die anderen zwei Pfötchen machen kann.
Im Übrigen sollte man darauf achten, dass alle Übungen von uns quasi wie selbsverständlich ausgeführt werden, so als ob es das Normalste der Welt ist. Bei jeder kleinsten Unsicherheit meinerseits hat Ashanti mit mehr Angst reagiert. Von daher lasse ich mich von alleinigem Gefiepe nicht mehr beeindrucken. So merkt sie, dass ich nicht nachgebe, nur weil sie fiept. Immerhin tue ich ihr gar nix, tue ihr nicht weh, werd nicht brutal und übertreibe es auch nicht.
Ashanti kann nämlich ganz gut schauspielern und ist vermutlich früher oft mit Gefiepe und Zittern durchgekommen.
Heute grinst oder hechelt sie kaum noch, das Zittern und Angstfiepen kommt kaum noch vor, solange wir den aktuellen Trainingsstatus nicht massiv überschreiten.
Ob unsere Methode aber allgemeintauglich ist, weiß ich nicht. Wir haben es wie beschrieben einfach nach Gefühl so angefangen, und uns dann nochmal Tips bei unserer Trainerin geholt, die aber eigentlich nur zum besseren Verständnis Ashantis Sprache analysiert und uns erklärt hat.
Ich bin gespannt auf eure Vorgehensweisen.