Beiträge von Luna77

    Ich reihe mich mal ein in die Riege der "kleinen Alltagshelfer". :smile:



    Bei uns gabs lange das Problem der Leinenpöbelei. Ich hab ne unsichere Hündin, die noch ne ordentliche Portion Territorialverhalten an den Tag legt.
    Das hieß bei uns, dass jede Hundebegegnung an der Leine total stressig war. Ich hatte meine Maus mit zwei Händen im Geschirr, während sie manchmal echt krass ausrastete.
    Der erste Trainingsversuch bestand darin meine Maus ganz kurz zu halten auf der vom Gegenüber abgewanten Seite, und ggf. noch einen Bogen zu laufen.
    Das half leider nichts. Das Stresslevel meiner Maus war so hoch, dass sie weder ansprechbar war, noch Leckerchen nahm. Also war der zweite Trainingsversuch mittels Umlenkung, bzw. Umorientierung auf mich auch zum Scheitern verurteilt.
    In gebührendem Abstand absitzen und nur guggen lassen, half nichts. An nen Laternenpfahl anbinden und entfernen half nichts.
    Und Ashanti blocken und abdrängen war sowieso die blödeste Idee, die ich hatte. Was haben wir fast zwei Jahre lang rumgedocktort.


    Dann las ich irgendwo mal nen Artikel zum Thema "Wie man als Mensch dem Hund Sicherheit vermitteln kann". Und dann kam mir die Erleuchtung.
    Meine Maus will ja gar nicht auf den Anderen losgehen, sie will ihn nur vertreiben. Und sie ist der Meinung das selbst in die Hand nehmen zu müssen, weil sie es mir nicht zu traut. Warum ich darauf, trotz aller Recherche und Bücherlesen, nicht selbst drauf gekommen bin, weiß ich bis heute nicht. Ich war wohl so sehr in dem Frust und der Hilflosigkeit in diesen Situationen gefangen, dass ich den Wald vor lauter Bäumen nicht sah. :ka:


    Und jetzt kommt der springende Punkt:
    Ab sofort gabs ein neues Kommando, "Zurück" hieß das. Ashanti sollte bei entgegenkommenden Hunde nicht mehr voraus laufen und in die Leine gehen. Bei Fuß, und dann ein kleines Stückchen weiter zurück, also leicht schräg hinter mir aber an lockerer Leine, wurde geübt. Das saß recht schnell, zum Glück.
    Und das wars auch schon. :shocked:


    Der Effekt:
    Meine Maus wurde schon bei den ersten Begegnungen ruhiger. Zwar war sie noch sichtlich aufgeregt, und meine Konzentration galt hauptsächlich ihr, aber eben nur so aus dem Augenwinkel. Mit jeder Begegnung konnte sie plötzlich mehr und mehr entspannen. Das gesamte provozierende Gehabte - Steifmachen, den Kopf/Hals in leicht geduckter Haltung vor strecken und Fixieren - war plötzlich wie weggeblasen. Ashanti war plötzlich auch ansprechbar, und lies sich zunehmend öfter auch mit Leckerchen und Lobesworten belohnen.


    Der Erfolg hat sich in nur wenigen Tagen eingestellt, und bei uns uns fiel eine riesiger Stressfaktur weg. :D
    Heute können wir entspannt an anderen Hunden vorbei gehen. Und wenn meine Krawallnudel doch mal auf die Idee kommt provozieren zu müssen, dann reicht nur ein kleiner Ton von mir (ich nutze manchmal nur Geräusche, anstatt Worte als Kommando zu benutzten).

    Hm, das mit der Dosierung der Heilerde kommt mir komisch vor was dir Arzt und Apotheker gesagt haben. Bist du sicher, dass du erwähnt hast es bei deinem Hund anzuwenden? Deine beschriebene Dosierungsanleitung gilt für Menschen.
    Außerdem steht in der Beschreibung auch eindeutig, dass die Heilerde morgens nüchtern, oder abends vorm Schlafengehen genommen werden sollte, oder eben mindestens eine halbe Stunde vor oder nach dem Essen.


    Ich kenne die Dosierung für Hunde bisher nur wie folgt:
    Einnahme einmal am Tag eine halben bis max. gestrichenen Teelöffel (je nach Größe des Hundes). Außerdem nicht direkt zusammen mit dem Futter geben, sondern eben mit möglichst viel Abstand zu den Mahlzeiten, am Besten auf nüchternen Magen.
    Hintergrund ist, dass die Heilerde unter Anderem eine flüssigkeit-bindende Wirkung hat. Bei uns gehts beispielsweise um übersäuerten Magen. Heißt hier soll die Heilerde die Magensäure binden, und den Magen so beruhigen. Gleichzeitig bewirkt es eben auch, dass der Kot festern wird.
    Gibt man die Heilerde zusammen mit Futter, wird zwar der Kot fester, aber gleichzeitig werden auch wichtige Stoffe gebunden, die eigentlich zur Verwertung im Magen-Darm-Trackt bereitstehen sollten. Dies ist eben in gebundener Form nicht oder nur bedingt möglich.


    Man kann die Heilerde bis zu zwei Wochen als Kur geben. Meistens reichen aber schon ein paar Tage aus. Wenn danach der Durchfall wieder kommt, könnte man nochmal eine Kur-Einhein einlegen. Ich würde aber dann schon auf weitere Ursachenforschung gehen. Nach meiner Erfahrung reichen meistens ein paar Tage Heilerde-Kur aus, um Durchfall zu regulieren. Ich bin der Meinung, wenn dann der Durchfall wieder kommt, dann liegt mehr im Argen, als man vermutet. Dann würde ich ggf. eine komplette Darmsanierung anstreben, sofern die Ursache feststeht und therapiert wird/wurde.

    Wow, das hört sich ja so an, als ob die gesamte Verdauung momentan im Eimer ist.
    Wenn es so krass ist, würde ich vermutlich erstmal sämtliches Futter und Medis weglassen, ggf. den Hund auch mal einen Tag hungern lassen, damit mal alles aus dem Magen-Darm-Trackt raus kommt, was noch belastendes drin ist.
    Ständige Futterwechsel und rumexperimentieren würde ich auch vorläufig nicht weiter. Heilerde soll man nur als Kur über ein paar Tage geben, und auch immer mit ausreichendem Abstand zur eigentlichen Mahlzeit geben.


    Ansonsten fällt mir nur noch ein, den Magen-Darm-Trackt mal gründlich durchchecken zu lassen. Ich weiß von einigen Fällen, wo Metacam mehr als nur die Verdaunung kaputt gemacht hat. Allerdings gings da um Fälle, wo Metacam über einen längeren Zeitraum gegeben wurde. Meine bisherigen Tierärzte und auch die Klinik, in der ich war, geben Metacam nicht mehr einfach so, sondern nur noch in Ausnahmefällen, eben weil es schwere Nebenwirkungen und Folgeschäden haben kann.


    Falls es dir hilft, beschreib mal wie wir nach der Magendrehung vorgegangen sind um die Verdauung langsam wieder aufzubauen:


    Anfangs gabs ein paar Tage lang nur Morosche Möhrchensuppe.
    So nach und nach haben wir dann langgekochtes Hühnchen und matschig gekochten Reis untergemischt, anfangs wenig, später dann immer mehr. Außerdem haben wir in der Zeit in mehreren kleinen Mahlzeiten gefüttert und das Fressen auch erst noch püriert gegeben. Das Ganze ging ca. zwei Wochen.
    Langsam haben wir dann auf festes Futter, also nicht mehr püriert, umgestellt und gleichzeitig auch das Hühnchen immer seltener komplett weichgekocht. Also nur noch kurz überbrüht, bis wir es dann irgendwann auch roh gelassen hatten.
    Außerdem haben wir langsam auch anderes Fleisch mit dazu genommen in steigender Menge.


    Da wir roh füttern, haben wir das Ganze dann schrittweise soweit umgestellt, dass wir letztendlich wieder auf der normalen Rohfütterung angekommen waren.
    Auch die beigemischten Dinge wie Obst/Gemüse haben wir langsam eingeschlichen.


    Unsere Maus hat das alles gut vertragen. Allerdings gabs auch keine Anzeichen für einen stark angegriffenen Verdauungstrackt. Die Gesamtbelastung durch die Magendrehung dürfte aber schon groß gewesen sein. Der erste Kot kam nach 2,5 Tagen und war fest aber sehr bröselig-trocken. Danach hat sich der Kot auch langsam normalisiert. Durchfall oder Schleim kam zum Glück nie.
    Und Heilerde gabs nur, wenn Ashanti mit Übersäuerung zu kämpfen hatte, was anfangs öfter mal vorkam.

    Wir haben auch eine OP-Versicherung mit 10 Jahre Laufzeit abgeschlossen.
    Allerdings steht bei uns noch drin, das der Vertrag aufgelöst werden kann, wenn der Hund stirbt. Wenn zeitnah ein neuer Hund ins Haus kommt, kann der Vertrag aber automatisch für den Neuzugang angewendet werden.

    Wenn du es filmst, dann gehts ja erstmal darum zu erkennen wie lang das Weinen überhaupt anhält, und welche anderen Stressanzeichen noch am Verhalten und der Körpersprache zu erkennen sind.


    Wenn der Hund zum Beispiel nur 5 Min weint, sich dann aber ins Körbchen legt und keine weiteren Stressanzeichen zeigt und einfach pennt, dann sieht die Sache ja nicht so schlimm aus. Anders siehts aber wenn der Hund 2 Stunden durchweint.


    Hast du es mal mit einem Kong oder Kauzeug versucht, womit dein Hund die ersten paar Minuten abgelenkt ist, wenn du gehst?
    Und wie sieht es aus wenn du gehst? Beschreib doch mal. Vielleicht kann man da noch n bissl Feintuning machen ;-)

    Weißt du denn wie lang er wimmert, wenn du raus gehst?
    Hast du mal die Zeit gefilmt, in der der Hund allein ist?
    Oft gibt das Aufschluss darüber, wie sehr der Stress ist, bzw wie lang es andauert bis der Hund sich dann doch ins Bettchen legt und pennt, und ob er sich überhaupt hinlegt und etspannen kann.


    So grundsätzlich seid ihr ja auf einem guten Weg. Das mit dem Wimmern würde ich unter Trennungsangst verbuchen. Vielleicht legt sich das auch noch mit der Zeit, wenn ihr die Trainingsschritte weiterhin so langsam macht.
    Allerdings würde ich mittels Video filmen doch noch das Restliche Verhalten und die Körpersprache begutachten, um zu sehen wie hoch der Stresspegel tatsächlich ist.


    Ich finde es übrigens genau richtig, dass du dem Training viel Zeit lässt und in kleinen Schritten voran gehst.
    Man soll ja immer nur so schnell voran gehen, wie es der Hund auch erträgt. ;-)

    Habt ihr auf dem Gassiweg eine Ecke wo sich dein Hund noch auf dich konzentrieren kann? Eine Stelle vielleicht n bissl abelegen wo nicht so viel äußere Reiz existieren?


    Ich würde die Reizlage zum Training langsam steiegern. Wenn er sich im Garten super auf dich konzentrieren kann, vielleicht geht mir mal einfach nur vor die Haustür und übt da. Übt dort solang bis das gut sitzt. Geht ihr weiter weg auf eure Runde, und der Hund wird unruhiger, dann versuch keine Übungen mehr.
    Erst wenn es vor der Haustür klappt, dann geht ihr ein paar Meter weiter ums Ecke und fangt da das Training wieder an Bis es auch da sitzt.


    Der Punkt ist halt, dass alles drum herum zu aufregend und interessant ist für den Hund. Dann ist die Reizschwelle schon so weit überschritten, dass er sich nicht mehr konzentrieren kann.
    Naja, und dazu kommt noch, dass er ja jetzt in die Rüpelphase kommt, wo die Hündinnen interessant werden. Viele lebte Strecken würde ich also auch erst Al meiden zum Üben.


    Ansonsten heißt einfach dran bleiben.

    Achja, was vergessen.
    Am Tagesablauf erkennt unsere Maus das auch.
    Wen n ich in der Woche um 4:30 Uhr aufstehen und mein Männer noch liegen bleibt (er muss später raus) , dann bleibt Ashanti auch in ihrem Bettchen liegen.
    Bleibe ich länger liegen, dann weiß sie "Juchu, is Wochenende" . Dan "fragt" sie auch, ob sie ins Bett darf. :lol:

    Bei uns gab's anfangs auch keine Ausnahme. Ashanti musste immer in ihrem Bettchen schlafen. Erst als das auf den Platz schicken u d da leiben gut klappte, und sich ansonsten auch allgemein abzeichnete, dass sie Indoor nahezu perfekt hört und sich zu benehmen weiß, haben wir Ausnahmen zugelassen. Wir haben aber immer mal zwischendurch auch das Wegschicken vom Menschenbett geübt.


    Ich denke aber, daß es nicht mit jedem Hund so gut geht. Ist vermutlich stark Typabhängig. Wenn ich einen sehr aufdringlichen und forderten Hibbel hätte, würde das evtl mehr durchzusezende Grenzen und Regeln bedeuten *denk*

    Wir handhaben es mit dem Im-Bett-Schlafen sogar recht kompliziert.
    Grundsätzlich gilt: Ashanti schläft nachts in ihrem Hundebett!
    Nächtigt aber einer von uns außer Haus, dann darf sie mit ins Bett.
    Wenn sie uns morgens wach macht, dann entscheiden wir nach Lust und Laune ob sie noch ne Weile zu uns ins Bett kommen darf.
    Dann reicht meistens das entsprechende Kommando "Decke" (ihr eigenes Hundebett) oder eben "Komm" oder "OK" (als Aufforderung zu uns zu kommen).
    Meistens darf sie aber dann noch für ein zwei Stündchen mit ins Bett, wenn wir noch weiterschlafen wollen. ;)


    Wichtig ist halt, dass Ashanti macht, was wir sagen, und das auch nicht in Frage stellt. Klappt alles sehr gut.


    Mit Rangordnungsgedöns hat das auch nichts zu tun. Genauso wenig wie das Aufreiten.
    Beim Aufreiten handelt es sich meistens um eine Übersprungshandlung / Stressabbau in für den Hund angespannten Situationen.
    Bei einem so jungen Hund wie hier, würde ich mir zunächst mal keine Sorgen bzgl. des Aufreitens machen, solange es entsprechend selten passiert.
    Trotzdem würde ich es beobachten, und bei steigender Häufigkeit die Situationen, in denen es passiert, genau beobachten.
    Ist der "Auslöser" dann gefunden, kann man das Verhalten unterbrechen und ggf. umlenken, damit sich das Verhalten gar nicht erst festigt.