Hi Lilli1204,
da sind ja einige Veränderungen gleichzeitig auf euch, vor Allem auf deine Hündin zugekommen.
Ich nehme mal an, dass es die erste Läufigkeit von deiner Hündin ist.
Sie macht eine große hormonelle Veränderung durch, was oft zu Unsicherheiten und ängstlichem Verhalten führen kann. Ich kenne viele junge Hündinnen, die eine solche Phase durchgemacht haben.
Bei euch ist es natürlich vom Zeitpunkt her echt unglücklich, da ja euer Umzug grad erst rum ist, und sich deine Maus vermutlich noch nicht richtig eingelebt hat. Dazu kommt noch, dass sie noch in der pupertären Phase steckt, und zu guter Letzt noch zwei weitere Hunde im Haushalt leben. Ihr habt also gleich vier Punkte auf einmal, die sich jetzt erstmal negativ auf die Kleine auswirkt. Für sie ist es momentan ein echt hartes Brett, was sie da durchmachen muss.
Ich denke, das Wichtigste ist jetzt, dass es in deinem Haushalt eine ganz klare Strucktur gibt. Klare Regeln für alle Hunde sowie konsequente Umsetzung dieser Regeln sehe ich als wichtig an. Deine Hündin muss Sicherheit gewinnen. Diese kann sie nur durch klare Regeln und für sie verständliches Verhalten der Menschen bekommen. Also auch die Menschen im Haushalt sollten sich aus Hundesicht "berechenbar" verhalten, und selbst nicht unsicher sein.
Wie ist eigentlich die genaue Wohnsituation? Bist du mit deinem Partner zusammen gezogen?
Du solltest dich, zusammen mit den im Haushalt lebenden Personen, mal hinsetzen, und klare Regeln für die Hunde aufstellen. Solche Dinge wie feste Schlafplätze, wo sich die Hunde zurückziehen können und dort ihre Ruhe haben sollten festgelegt werden. Dürfen die Hunde aufs Sofa / Bett, oder eben nicht? Rangeleien werden unterbunden und durch Management von den Menschen geregelt, Dinge wie anspringen, schnappen (wenn auch nur spielerisch) usw. müssen klar geregelt sein, heißt es wird unterbunden und ggf. Alternativerhalten abgefragt. Kauzeugs und Spielzeug bekommt jeder Hund sein Eigenes, und auch nur, wenn keinen Stress unter den Hunden gibt. Ressoucenverteidigung sollte erst gar nicht aufkommen, ihr Menschen teilt nämlich alles den Hunden zu.
Außerdem empfehle ich vorerst den ganzen Tag ein Gecshirr an deiner Hündin zu lassen und eine Hausleine dran zu machen. So musst du sie nicht direkt anfassen, wenn du sie beispielsweise zum Gassigehen anleinen musst. Damit kannst du sie auch mal im Haus auf ihrem Platz anleinen, wenn sie zu arg durchdreht. Ruhe halten und auf dem Platz bleiben muss ja auch trainiert werden, damit deine Maus eine Chance hat überhaupt runter zu kommen. Ein Kennel als Rückzugsort (nicht zum Einsperren!!!) kann auch helfen. Manche Hunde fühle sich in höhlenartigen Boxen wohler, als im offenen Hundekörbchen.
Ein weiterer Punkt: Bitte sieh zu, dass deine Maus nicht mehr abhauen kann. Notfalls bleibt eben die Leine beim Gassi dran, oder du arbeitest mit einer Schleppleine. Ich vermute mal, dass deine Hündin momentan die Ohren sowieso vermehrt auf Durchzug stellt. Wenn sie also nicht richtig auf Rückruf horcht, oder auch eure anderen wichtigen Kommandos nicht funktionieren, sollte eine Leine dran bleiben.
Gassigänge würde ich mit lockeren Kommandoübungen gestalten. Fürs Ruhigerwerden bietet sich ruhige Übungen, wie zum Beispiel Nasenarbeiten, an. Das macht schön kaputt und müde, und lässt den Hund, wenns richtig läuft, daheim eher ruhen oder schlafen. Aber bedenke,zu viel Übungen, oder zu lange, können den Hund aufdrullern, ganz nach dem Motto : Nach müde kommt blöd.
Ich hoffe, dass ich alles verständlich erklärt habe. Wenn du noch Fragen hast, dann frag ruhig.
Und erzähl uns mal mehr zu deiner aktuellen Wohnsituation.