Beiträge von Luna77

    Ich würde von Verlustangst und im weiteren Verlauf auf Nicht-Allein-Sein-Können in dieser speziellen Situation (nachts, Dunkelheit) ausgehen.
    Oder der Harndran ist so stark durch die Aufregung -Frauchen geht weg- und die bis dahin schon lange Einhaltezeit, dass der Hund eben nicht mehr halten kann.

    Da stimme ich dir sogar zum Großteil zu. Aber was du beschreibst kannst du so rein gar nicht auf das Problem des Themenstarters übertragen, da der Hund nicht aus schlichtem Ungehorsam heraus in die Wohnung bzw vor die Schlafzimmertür der TS macht. Das würde nämlich komplexes Denken und eine ganz konkrete Absicht des Hundes bedeuten, was aber nicht der Fall ist.
    Der Hund denkt ja nicht in "Frauchen weg, Frauchen 2 lässt mich nicht ins Zimmer, das passt mir nicht, jetzt mache iCh hier ne Pfütze." So können Hunde nicht denken.


    Fakt ist, der Hund hat mit der Situation -Frauchen geht weg, Frauchen zwei ist auch nicht erreichbar, ganz allein im einsamen Flur- Ein Problem, und als Stressreaktion macht er dann da hin. Evtl ist das Verlassenwerden durch Frauchen auch noch so aufregend, dass es das Wasserlassen anregt, was noch ein Grund dafür sein kann, dass er nach der langen Nachtruhe dringend muss.

    Hallo Steffi,


    bitte höre nicht auf das, was Mikki schreibt. Das ist eine Denkweise, die völlig
    veraltet ist. Das nur so am Rande.


    Gute Tips hast du hier bekommen. Vor allem mit der frühen kurzen Pieselrunde und dann den Hund in dein Zimmer reinlassen finden ich gut als Vorschläge.
    Auf Knurren, weil Hund grad kein Bock hat, würde ich mich nicht einlassen, sofern er dann nicht zum Schnappen neigt. Hund kommentarlos nehmen, rausehen und auf dem schnellsten Weg zur Pieselecke gehen . Der Hund wird sich dran gewöhnen, und lernen, dass es schnell wieder rein geht, wenn er gemacht hat.
    Außerdem müsst ihr bedenken, dass der Hund mit zunehmendem Alter ggf inkontinent wird, oder zumindest eine schwache Blase bekommen kann. Dann müsstet ihr euren Ablau bzgl. Pieselrunden sowieso ändern. Schadet ja nicht jetzt schon damit anzufangenommen und die lange Pippi-einhalten-Nachtzeit zu verkürzen.


    Ich stimme übrigens mit den meisten Schreibern hier überein, dass der Hund schlichtweg Stress hat, wenn deine Mam das Haus verlässt. Ich finde ab einem gewissen Alter des Hundes kann man alle 9e gerade sein lassen und über diverse Kleinigkeiten hinwegsehen. Es ist nicht neu, dass Hunde mit dem Älterwerden kontakt- und kuschelfreudiger werd, und mnach mal auch in bestimmten Situationen nicht allein sein wollen. :smile:

    Achtung, könnte lang werden ;-)


    Hallo Jazzon,
    ersteinmal möchte ich loben, weil du dir vor Anschaffung eines Hundes als neues Familienmitglied Gedanken machst und dir Infos holst. Das machen nicht viele.


    Einige Punkte wurden ja schon gesagt. ein paar fehlen noch.


    Welpe:
    Bei einem Welpen müsst ihr euch darauf einstellen, dass er erstmal stubenrein werden muss. Das ist ein intensives Training gerade am Anfang. Ihr müsst euren ganzen Tagesablauf danach einrichten und immer nach jedem Fressen, Spielen, Schlafen muss er direkt raus.
    Das Alleinsein muss auch ganz langsam Schritt für Schritt aufgebaut und immer wieder geübt werden. Da reichen 2 Wochen Urlaub nicht aus, um den Kleinen dann gleich ein paar Stunden daheim zu lassen.
    So allgemein ist ein Welpe gerade im ersten halben Jahr bis Jahr sehr zeitintensiv und nicht nur Stubenreinheit und Alleinsein muss geübt werden. Auch gängige Alltagssituationen in alle Richtungen sollten von Anfang an mit aufgebaut werden. Dazu zählen nicht nur das Sozialverhalten mit anderen Hunden aller Altersklassen, sondern auch der Umgang mit Menschen und Kindern, welche einem im Alltagsleben oft begegnen. Ob es nun das Kind aufm Bobbycar, Fahrrad oder Skateboard ist, oder der ältere Mensch mit dem Rollator oder Spazierstock spielt kaum eine Rolle. Krankenwagen mit Signalhorn, Tracktor, LKW oder einfach nur Autos sollte der Kleine auch mal gesehen haben.
    Die Liste ließe sich lang fortführen.



    Der Second-Hand-Hund:
    Bei Hunden aus dem Tierheim muss man sich auch über Einiges im Klaren sein. Man kann großes Glück haben und erwischt ein umgängliches wesensfestes Exemplar, der schon stubenrein ist und allein bleiben kann. Das ist aber in den meisten Fällen nicht so.
    Tierheimhunde sind oft schlecht erzogen, können eben nicht allein bleiben oder sind nicht stubenrein. Und manchmal kann auch von allgemeiner Alltagstauglichkeit keine Rede sein, und verschieden negative Verhaltensweisen müssen erst kleinschrittig trainiert werden.
    Immerhin wurde ein solcher Hund nicht ohne Grund abgegeben, und in den meisten Fällen sind die Abgabegründe wie Zeitmangel oder Krankheit der Vorbesitzer nur vorgeschoben. In der Realität siehts dann vielmehr so aus, dass die Vorbesitzer dem Hund nicht gewachsen waren, und aus Überforderung heraus den Hund nicht mehr händeln konnten. Die wenigstens Menschen geben so etwas zu, wenn der Hund weggegeben wird.


    Du solltest wissen, dass Hunde orts- und situationsbezogen lernen. Das heißt, selbst wenn ihr einen Hund im Tierheim findet, der stubenrein seil soll, oder es bei den Vorbesitzer war, so heißt das noch lange nicht, dass er es auch im neuen Heim direkt wieder sein wird. Neue Lebensumstände bedeuten manchmal, dass der Hund viele Dinge nochmal neu lernen muss.
    Vorteil ist hierbei aber, dass der Trainingsaufwand kleiner bzw. die Fortschritte oft schneller zu sehen sind, weil der Hund es früher schon mal konnte und es quasi nur nochmal "aufgefrischt" werden muss.


    Ein Hund aus dem Tierschutz (Bspl. spanischer Straßenhund):
    Hierbei solltest ihr darauf gefasst sein, dass es Verhaltensweisen oder Wesenszüge gibt, die ihr erst ab- oder umtrainieren müsst. Wenn der ehemalige Straßenhund lange genug sein Futter durch eigenständiges jagen und das regelmäßige Leeräumen von Mülleimern besorgen musste, dann kann es gut sein, dass er eben entsprechend ausgeprägten Jagdtrieb hat, und auch vor Lebensmitteplünderung innerhalb der Wohnung nicht Halt macht. Ich kenne Exemplare, die können sogar einen Kühlschrank öffnen, und lassen sich sowieso recht viel einfallen um an die menschlichen Fressalien zu kommen. Das gilt im Übrigen nicht allein für die Straßenhunde. Auch eigenst aufgezogene Hunde können ein solches Verhalten an de Tag legen.
    Auch Ressourcenverteidigung ist häufig anzutreffen, da ja diese Hunde auf der Straße ihr Futter gegen andere Hunde verteidigen mussten. Dieses Verhalte macht oft auch gegenüber Menschen keinen Halt.




    Meine Ausführungen sind jetzt zwar recht negativ gehalten, aber ich finde, man sollte zumindest mal ein paar Worst-Case-Szenarien durchgespielt haben, damit man im Falle eines Falles nicht ganz überrascht ist, wenn der, als absolut pflegeleicht, lieb, schmusig, stubenrein, alleinbleibenkönnend angepriesene Familienhund am Ende doch irgendwelche blöden Macken hat, oder diverse Dinge neu lernen muss.


    Zu erwähnen bleibt dann nur noch, dass ihr euch auch im Klaren darüber sein solltet, wie es ist, einen evtl. kranken Hund zu haben. Könnt ihr die Tierarztkosten für eine große OP stemmen? Oder im schlimmsten Fall lebenslang für Medikamente und Behandlungen sorgen, wenn der Hund eine Krankheit hat?
    Wie sieht es mit Notfall-Betreuung aus, wenn ihr mal nicht könnt, oder mal allein in den Urlaub wollt? Was wenn, ihr selbst einen Notfall habt, und der Hund kurzfristig und spontan anderweitig versorgt werden muss? Dafür sollte man sich einen Plan B bereit halten.


    Sodelle, ich hoffe, dass ich euch nicht zu viel Angst gemacht habe. Meine Ausführungen dienen nur dazu ein paar Eventualitäten durchzuspielen.
    Am Ende bekommt ihr aber vielleicht auch euren Wunsch-Hund, der euch viele Jahre ohne Probleme eine tolle Zeit bringt.
    Vielleicht lernt ihr bei Tierheimbesuchen und Gassigängen ja euren passenden Traumhund kennen, und nichts von dem von mir Beschriebenen tritt ein.


    Ich wünsche euch jedenfalls viel Glück und gutes Gelingen :bindafür:

    Vielleicht kannst du dir von deinem alten Vermieter eine Bescheinigung ausstellen lassen, dass es nie Probleme mit deinen Hunden gab.
    Das hat neulich bei uns gut geklappt, und wir konnen in eine Genossenschaftswohnung einziehen.


    Bei uns wars richtig blöd. Wenn die Vermieter gehört haben, was mein Freund verdient und was er beruflich macht (Beamter auf Lebenszeit) , dann wollten sie ihn den Mietervertrag am Liebsten sofort unterschreiben lassen.
    Aber sobald er erwähnt hat, dass noch ein Hund mit einzieht, und dann noch son Großer, da wars vorbei.
    Mit der Bescheinigung der alten Hausverwaltung gings dann plötzlich wieder.

    Ich gehe meistens mit ne Arbeitshose mit großen Taschen an den Hosenbeinen gassi. Hab solche Hosen beruflich wie privat gern an, und auch im Sommer als kurze Sommerhose.
    Die Hundepfeife hab ich immer an einem Schlüsselband um den Hals.


    Sollte ich doch mal in anderen Klamotten unterwegs sein, hab ich ein Chalk-Bag aus dem Kletterbedarf für Leckerli dabei. So kann ich auch 500g frische Hühnerherzen ganz gut für spezielle Übungseinheiten mitnehmen.
    Ansonsten brauche ich grundsätzlich gar nicht viel unterwegs. Hundepfeife um den Hals, Leckerchen in Hosentasche oder Chalk-Bag, Kackibeutel in der vorderen Hosentasche oder an die Leine geknotet, Handy in der Po-Tasche, Schlüssel am Hacken an der Gürtelschlaufe.
    Dummys, Bälle usw. brauchen wir nicht, ist uninteressant für meine Maus.
    Ab und an habe ich aber vorbereitet Trüffel-Attrappen für Suchübungen in einer Lock&Lock-Dose dabei, die aber auch gut in sondern Chalk-Bag oder Arbeitshosen-Tasche passt.


    Für größere längere Ausflüge hab ich grundsätzlich einen Rucksack für Wasser- und Futtervorrat und weiteres Trüffelsuch-Material sowie den ganzen Menschenkram dabei.

    Du brauchst dir wirklich keine Vorwürfe machen über "Hätte...Wäre...Wenn" . Wenn die aufgeplatzte Rute nicht bei dir in der jetzigen Wohnung passiert wäre, dann wäre es irgendwo anders passiert. Bei Jagdhunden passiert es beispielsweise oft, wenn sie zügig auf Spur durchs Gestrüpp und dichte Baumreihen gehen. Also Vorwürfe brauchst du dir keine machen.


    Überlege was das Beste für deinen Hund wäre, auch wenn das bedeuten würde die Rute kürzen zu lassen.


    Am Bein festbinden hatten wir übrigens auch probiert. Klappt im Heilungsprozess zwar ganz gut, hat aber im Nachhinein leider nichts gebracht außer einen verwirrten verschüchternden Hund, der gar nicht wusste, warum man ihm die Rute festbindet bzw das Wedeln verbieten will.
    Die verheilte Stelle war nie wieder mit Fell bewachsen, also alles nur eine Art verhornte Narbe, die unangenehm hart ist, und noch viel schneller zum Aufplatzen neigt. Diese Stelle kann man einfach nicht ein Leben lang gepolstert umwickeln oder tapen, weils entweder nicht hält, oder das Tape auf Dauer die Haut angreift. Wir haben es leider alles durch.

    Vielleicht bleibt doch nur noch die Möglichkeit einer Rutenkürzung.
    Bei uns war es die letzte Möglichkeit, und seit dem ist Ruhe mit dieser Sache. Ashanti kann wieder unbeschwert Poppowackeln und Rutewedeln. Und es fällt auch keinem auf, das da ein Stück fehlt.

    Glaub mir, wir haben alles möglich an Materieal versucht. Da gibts extra son Plastikteil zu kaufen, extra für Rutenspitzen.
    Das half nix.
    Dann die Klopapierrolle: half nix, entfeder zerfleddert sie, oder weicht auf, und polstert auch nicht wirklich, weil sie zu weich ist. Schläge gehen da durch, leider.
    Rohrisolierer ausm Baumart: half nix.
    Einen megadicken Verband hatten wir auch getestet, und half nix.
    Das harte Plastik der Flasche mit darunter liegenden Watteverbandschicht war das Beste bei alle den verschiedenen ausprobierten Dingen.

    Kurzfassung zum Rute verbinden:
    - normalen Verband machen (Salben-Gaze auf die Wunde hilft gegen ankleben des Wundpflasters)
    - dick Watteverband drum rum
    - eine 0,5l Plastiktrinkflasche (oder passende Größe) als Stoßschutz drüber stülpen und fixieren (hab den Flaschenhals und Flaschenboden abgeschnitten, und Flasche der Länge nach aufgeschnitten, alle Schnittstellen rundgefeilt)
    - als Fixiertape auf dem Fell eignet sich das klassische Isoliertap, was man vom Fahrradbasteln kennt. Wichtig: Spätestens nach zwei Tagen, besser Täglich, alles wechseln, da das Tape sonst zu fest am Fell klebt.
    - Fürs Fixieren des Wattepolstert hab ich Malerkrepp genommen. Einfach zwei lange Streifen der Länge nach über kreuz geklebt (gibt zusätzliche Stabilität und hält die Watte an Ort uns Stelle)
    - Die Watte muss so dick sein, dass es den Luftraum der drübergestülpten Flasche komplett fült, damit nicht zu viel Bewegung drin ist, wenn Hund wedelt. Und es dämpft Schläge besser ab wenn die Flasche vollständig mit Watte gefüllt ist.
    Falls ich die Tage Zeit habe, kann ich die Bilder dazu nochmal einstellen.