Ganz ehrlich? Der Hund muss eigentlich nicht lernen, keine Angst vor anderen Leuten zu haben, sondern er muss lernen, dass er bei dir sicher ist.
Ich habe diesen ganzen Quatsch auch durch mit: korrigieren, ignorieren.
Seit ich -- in entsprechenden Situationen, noch bevor er richtig reagiert -- meinem Hund freundlich mitteile "ist okay" und mich dann im weitergehen automatisch so platziere, dass ich meinen Hund etwas abschirme (das musste ich ein bisschen üben, mittlerweile ist es eine automatische Bewegung über die ich nicht mehr nachdenke) -- ist das Problem kaum noch existent.
Allerdings ging damit auch ziemlich viel Beziehungsarbeit einher. Mittlerweile weiss er, dass ich ihn grundsätzlich vor ihm unangenehmen Situationen schütze oder ihn da zumindest heraushole und er verlässt sich auf mich. Derzeit ist es so, dass er erst zu mir schaut, um zu sehen, ob ich die gruselige Person auch gesehen habe. Ich bestätige, sage es ist okay und dann ist alles schick. Sollte ich die Person mal nicht gesehen haben dann knurrt er leise und macht mich aufmerksam. Das ist okay und ich bedanke mich dafür -- und dann geht es weiter wie oben beschrieben.
Ich denke, wichtig ist, dass man seinen Hund möglichst gut kennenlernt und dann entsprechend auf das eingeht, wo er unsicher ist und ihn in solchen Situationen konsequent schützt (auch wenn aus unserer Sicht vielleicht gar kein Schutz nötig erscheint).
Als Korrektur in solchen Situationen gibt es bei uns allerhöchstens mal ein leises Räuspern meinerseits. Das reicht mittlerweile auch -- zu Anfang nützt das allerdings noch nichts. Erst muss er sich bei seinem Hundeführer sicher fühlen.
Die beschriebene Entwicklung dauerte bei uns knapp 2 Jahre, und ich habe keinen Hund aus dem Süden. Allerdings wäre es wohl etwas schneller gegangen, wenn ich das erste Jahr nicht auf die Trainer gehört hätte.