es ist allgemein immer so, dass wenn man von einem gebrauchshund auf einen herdi umsteigt sich erst mal der grosse frust breit macht.
du wirst hier nie einen hund haben, welcher gehorsamsübungen, abbruchkommandos etc je wirklich beherrschen will...
lernen kann man sie ihm zwar sehr wohl, es wird einem jedoch nichts nutzen, wenn der hund gerade wichtigeres zu tun hat.
ab hier kennt er keine kommandos mehr, denn er hat einen job zu erledigen, den er nicht erst lernen muss..der job ist genetisch verankert..in vielen jahrtausenden selektion.
das ist auch durchaus so gewollt. diese hunde sind auf selbständigkeit gezüchtet, da sie sonst, müssten sie beim schäfer erst "rücksprache halten" die herde an angreifer verlieren würden. das ist zuchtziel und ein hund, welcher absolut selbständig handelt, denn tut er es nicht, ist er nicht herdenschutztauglich.
und ja..
ich bin nicht dafür dass man diese hunde in deutschland hält, solange sie nicht wie auch jetzt z.b. in der lausitz zur wolfsabwehr gehalten werden.
auch sehe ich keinen grund dafür, dass man sich bsp. einen welpen beim züchter holt und diesen sich als "familienhund" zu tut.
wachhund ist gut..aber in unseren breitengraden darf ein hund niemanden verletzen und würde er es tun, ist es gar das letzte was dieser hund getan hat. traurig, aber wahr.
so ist schlicht unser gesetz. ein guter hsh wird jedoch keinen eindringling auf sein grundstück lassen und wenn es sein muss wird er diesen eben bei ignorieren seiner drohgebärden angreifen. das ist ebenfalls ein zuchtziel und durchaus so gewollt.
es gibt jedoch alternativ jede menge sog. lagerhunde wie bsp. die sennenhunde (grosser schweizer oder berner sennen), sowie den hovarwart. tolle hunde, ernsthaft, aber weitaus besser handelbar. nicht zu verachten auch der beauceron...ein gebrauchshund mit sehr guten wacheigenschaften, da sie ursprünglich ebenfalls an herden herdenschutzaufgaben zu meistern hatten, sowie das treiben der herden auf kommando.
ich sehe leider viel zu viele herdis, welche angeschafft wurden und dann, wenn ihr wahrer charakter zum vorschein kommt, die besitzer völlig überfordert sind und diese im tierschutz landen und auf grund ihrer eigenheiten dort wie blei jahrelang sitzen...
ich sehe sie auch eher als "grosse katzen", welche genau das tun was sie wollen oder eben auch nicht. genau das macht ihren charakter aus und wir treffen u.a. wirklich vorsichtsmassnahmen wenn wir besuch bekommen.
dessen muss man sich bewusst sein und auch, dass man seine eigenen lebensumstände den hunden anpassen muss, da diese sich unseren nicht anpassen.
andere rassen sind eben weitaus offener und flexibler. deshalb warne ich auch jeden zuallererst im vorfeld darüber, denn die enttäuschung über so einen hund, von dem man sich schnell überfordert fühlt geht zu lasten des tieres. immer!
ein herdi ist wirklich eine lebenseinstellung..und auch jahrelange hundehaltung bringt hier keinerlei erfahrungwert, da diese hunde ein völlig anderes wesen besitzen als alle anderen rassen.