Hallöchen,
ich stand gestern auch mal wieder vor der Frage: melden oder nicht?
Es war jetzt der dritte kleine Staffwelpe, der von pubertären Machojungs über den Bahnhof gezerrt wurde. Keine Rücksicht auf das Tier, da wurde am Halsband gezogen, bis das Tierchen mitkam. Kein Plan davon, wie man mit einem Hund umgeht. Der Hund wird planlos mitgeschleift und mal sehen, was draus wird. Gut, kann man da sagen, das machen Omis mit ihren Pudels auch. Der Pudel ist nur nicht so verschrien wie der Staff. Es macht sehr wohl einen Unterschied, ob der Pudel oder der Staff pöbelt. Für mich nicht, aber für sämtliche verängstigte Bürger, die bei einer Pöbelei aus 300 Meter Entfernung die Bullen rufen, weil sich ja bestimmt gleich das Kampfhundmonster losreißt.
Ich liebe Staffs. Würde ich nicht in Bayern wohnen, würde ich sie zu Hause horten. Doch leider wohne ich in Bayern. Ich kriege das Kotzen, wenn ich oben beschriebene Situationen sehe. Ich weiß es nicht, vielleicht wird der Hund nicht sozialisiert, vielleicht ja aber doch, vielleicht wird er nicht erzogen, vielliecht ja aber doch, das kann ich aus diesen Momenten nicht klar behaupten. Aber WAS ich gesehn habe, ließ mich nicht daraufschließen, dass mit dem Hund so umgesprungen wird, wie man mit einem Hund umspringen sollte.
Es ist mir egal, ob jemand seinen Hund anmeldet oder nicht. Es ist mir aber nicht egal, dass man sich hier in Bayern, wo Staffs überhaupt nicht gehn, über das Gesetz wegsetzt und sich eben einen holt. Wir haben hier keine erhöhte Steuer, gott sei Dank.
Was kann aus den Welpen werden? Wenn sie nicht sozialisiert und erzogen werden? Eben sowas, wie die TE beschrieben hat. Es geht ne zeitlang gut, bis es vll irgendwann knallt und dann? Dann wird man morgens auf den Straßen wieder von allen Seiten mit knallroten Lettern von der Zeitung mit den vier Buchstaben angeschrien, dass sich eine Bestie losgerissen und einen Rentner zerfleischt hat, das böse böse Monster.
Ich gehe nicht umsonst auf Demos oder unterstütze so gut ich kann Aktionen gegen Rasselisten. Ich hab keinen Bock mehr drauf, dass diese ganze friemelige Arbeit von so vielen Tierschützern und Hundehaltern durch auch nur einen einzigen minimalen Vorfall von jetz auf gleich zu nichte gemacht werden und man quasi wieder im Jahr 2001 anfangen muss.
Was soll ich also tun? Denken: Aach, die machen das schon, das sieht doch gut aus, was die da tun und hoffen wir mal, dass das OA das nicht mitkriegt und sie bis ans Ende des Lebens glücklich hier in Bayern leben können? Wäre wünschenswert! Aber da die Herren ja den Hauptbahnhof als Gassigehweg auserkoren haben und lieber Kipperauchend und Biertrinkend die Leute anpöbeln, wird das Glück nicht allzu lange dauern.
Oder soll ich warten, bis der Hund merkt, dass die Herren nichts gebacken bekommen und sämtliche Situationen lieber selbst klärt?
Die Hunde sind noch jung. Melden? Jetzt? Wo sie noch "frisch" und unversaut sind und eine reele Chance hätten, irgendwo gut unterzukommen? In einem der zigtausend von SoKas überfüllten Tierheime? Oder warten, bis das Kind in den Brunnen gefallen ist und der Hund dank seiner stolzen Besitzer, die ja einen "Kampfhund" ("Alter, ich bin cool!") haben, am Ende noch stümpferhaft "scharf gemacht" wird?
Ich weiß es nicht. Mir tun die Hunde leid. Weil man in Deutschland seit Jahren sowiso gegen eine Wand aus Dummheit und Inkompetenz seitens der Gesetzentwerfer angeht und kleine Fortschritte durch solche Pfeifen mit Füßen getreten werden.
Lg FrauPups