Zitat
Hallo,
ich melde mich mal wieder :(.
Ich bin mittlerweile komplett verzweifelt. Er bekommt immer öfter diese wilden Phasen und sie halten auch immer länger an. Ich habe alles versucht und mich durch das ganze Internet gelesen. Es hilft nichts.?
Was sollte dagegen helfen? Natürlich wird das Schlafbedürfnis von Woche zu Woche weniger.
Der Welpe"strebt" danach, immer weitere Erfahrungen zu sammeln, die Welt kennenzulernen, seinen Körper besser zu beherrschen. Das ist sein genetischer Plan.
Das ist bei jedem Lebewesen so. Auch ein Baby wird immer weniger schlafen, immer mobiler werden, seinen Radius erweitern, nach dem Krabbeln das Aufrichten lernen wollen, dann die ersten Schritte usw.
Du solltest mal die Worte "hochpushen", "aufdrehen", "hoch- und runterfahren" aus Deinem Wortschatz streichen.
Wirklich jeder Welpe ist lebhaft und benimmt sich ähnlich, wie Dein Welpe.
Würden Welpen so nicht sein, dann würden sie sich nicht entwickeln, dann würde ihnen etwas fehlen.
In einem natürlichen Rudel hätte ein Welpe seine Geschwister, um seinen Körper im Spiel zu erfahren, seine Geschicklichkeit, seine Körperwahrnehmung zu trainieren. Er hätte die Natur um sich herum, die er gefahrlos erkunden könnte. Er kann nicht in einer Welt leben, die er nicht kennenlernen kann.
Dein Welpe kann nichts dafür, dass er in Hamburg aufwächst. Er braucht das Erkunden der Umwelt, der Natur. Das Erkunden passiert mit der Schnauze, mit den Zähnen. Durch das Zerpflücken lernt er die verschiedenen Materialien kennen. Ein Kauknochen ist kein Ersatz für dieses Erkundungsverhalten!!!
Nimmst Du dem Welpen alles aus dem Maul, dann störst Du ihn in seiner Entwicklung.
Versucht man ständig, dem Welpen das Beissen zu verbieten, dann stört man die Entwicklung der Beisshemmung.
Ein Welpe ist immer genau richtig, so wie er ist. Die Natur ist nie planlos, alles hat einen wichtigen Grund. Ein Welpe, der ohne seine Geschwister mitten in der Stadt aufwächst, lebt völlig anders, als die Natur es vorgesehen hat.
Dafür kann der Welpe aber nichts, man kann ihn nicht verbiegen, sondern sollte ihm ein Aufwachsen entsprechend seiner Natur ermöglichen, so gut es geht.