Hallo Baffy,
dass euer Hund kein Vertrauen hat, ist auch mein Empfinden.
Ich denke, irgend etwas stimmt nicht, er kackt ja auch öfter in die Küche seit einiger Zeit.
Vertrauen und Respekt kannst Du nicht mit irgendwelchen Trainingsmethoden aufbauen.
Der einfachste Weg ist, dass Du Deinen Hund als eigenständiges Lebewesen respektierst.
Du hast einen Hund und keinen Minimenschen. Das bedeutet, er hat nur seine Sprache um Dir etwas mitzuteilen: Das Quietschen, das Knurren und das Schnappen ist seine Sprache.
Zum Hochheben: Wenn mich jemand unvermittelt hochnehmen würde, würde ich mich auch wehren oder evtl. auch im Reflex demjenigen eine klatschen.
Also ist es wichtig, dass Du das Hochnehmen ankündigst und ganz ruhig angehen lässt.
Das haben hier einige schon geschrieben.
Meine Hunde kennen das alle, ich sage ein bestimmtes Wort (z. B. Hopp) und halte den Arm hin. Somit wissen die Hunde, dass ich sie hochnehmen will und halten still oder springen zum Teil von selbst auf den Arm. Das würde ich mit ihm zu Hause üben, in aller Ruhe und erstmal nur kurz. Da brauchste kein Clicker, kein Leckerchen.
Zum Zecken entfernen: Da ist es wichtig, dass man selbst ruhig ist und diese auch schmerzlos entfernt. Wenn Du Dich so ekelst, tust Du ihm evtl. weh beim Entfernen, weil Du vielleicht daran reisst.
Auch das Zecken entfernen immer ankündigen, z. B.: Warte, Du hast da eine Zecke.
Zum Thema Kauknochen: Warum solltest Du dem Hund etwas weg nehmen, was Du ihm vorher gegeben hast? Damit machst Du Dich unberechenbar aus Sicht des Hundes.
Ich würde weder die Futterschüssel noch den Kauknochen wieder weg nehmen. Darauf können sich meine Hunde verlassen, das schafft Vertrauen.
Wenn sie wirklich etwas anderes nicht fressen dürfen oder sollen, kann ich es ohne Probleme abnehmen, weil sie sich darauf verlassen können, dass ich nicht unberechenbar bin.
Beim Tierarzt: Solange Du Angst hast, mache weiter den Maulkorb drum. Aber dann mit noch viel mehr Ruhe und Vorsicht an dem Hund hantieren, damit er keine Angst bekommt.
Du musst respektieren, dass er mit Maulkorb völlig hilflos ausgeliefert ist. Das ist sehr schlimm für ihn. Er muss merken, dass Dir seine Hilflosigkeit bewusst ist.
Ein zusätzliches Runterdrücken oder dergleichen geht gar nicht.
Zum Knurren und Schnappen: Respektiere, dass er sich anders nicht ausdrücken kann.
Es ist ihm etwas nicht geheuer, er sagt damit: Bleib mir vom Leib.
Also dem Hund vorher vermitteln, was man in dem Moment will.
PS: Lass ihn evtl. im Schlafzimmer mit schlafen, auch das schafft Bindung und Vertrauen, der Hund ist ein Rudeltier.