Beiträge von sauhund

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    Ich hab mich ziemlich drauf eingestellt ,dass das mit dem Terrier eher nicht möglich sein wird :)


    Du hast Dir und Anderen damit viel Ärger erspart :gut:

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    PS: das Buch dazu bestell ich jetzt schon mal vor, sollte es je zustande kommen ;-) Wär doch mal ein Projekt - nen Titel hab ich auch schon: "Der DJT - Sauhund im doppelten Wortsinn" *gg


    Der Rüde ist nicht 600 km weggelaufen, nein wir waren in Sachsen-Anhalt bei einem Kollegen zur Jagd hier die ganze Geschichte (schreibe besondere Erlebnisse schon lange auf):


    VERMISST


    Wir, das war eine lose Gruppe von Hundeführern fast ausschließlich mit DJT im Einsatz, beschlossen eines Tages jagdliche Kontakte in die neuen Länder zu knüpfen.


    Bis zu dieser Zeit galt unser Jagen überwiegend dem Fuchs, Sauen waren bei uns noch nicht so verbreitet, deshalb waren Drückjagden auf diese Wildart ein großer Anreiz für uns.
    Über eine bekannte Jagdzeitschrift war schnell ein entsprechender Kontakt geknüpft und so ging es im Dezember 2000 Richtung Sachsen – Anhalt in das uns unbekannte Ostharz.


    Alles war perfekt organisiert, meine Frau und ich, fünf weitere Hundeführer und 10 DJT wohnten in der Forstlichen Landesanstalt in Gernrode.
    Wir wurden bei unserer Ankunft bereits vom Revierleiter erwartet. Nach dem das Signal „Begrüßung“ verklungen war wurden bei einigen Gläsern Bier die Details für die kommenden Tage besprochen.
    Es sollte am nächsten Tag (Freitag) eine Jagd versuchsweise ohne Treiber nur mit vom Stand geschnallten Hunden stattfinden, am Samstag und Sonntag weitere Drückjagden in anderen Gebieten.
    Es waren alle heimischen Schalenwildarten vorhanden, auch große Muffelbestände.


    Am nächsten Tag wurden wir nach den üblichen Ansprachen auf unsere Stände gebracht, für meine Frau und mich war eine offene Kanzel im Buchenaltholz vorgesehen.
    Nach der Uhr sollten die Hunde geschnallt werden, bereits beim angehen waren die Nasen unserer beiden DJT wie ein Staubsauger im Einsatz. Kaum von der Leine war schon Hetzlaut zu vernehmen, die Hündin schrill, der starke Rüde brüllte mit seiner für einen Terrier ungewöhnlich tiefen Stimme, - und dann kamen sie: Schweine ohne Ende, dazwischen unsere beiden Hunde wild um sich beißend. Meine Frau hatte gezählt: „mehr als 70 Stück waren das“ sagte sie.
    Im letzten Moment konnte ich noch einen Nachzügler erlegen, zu groß war mein erstaunen......
    Auch einige Stücke Muffelwild kamen vorbei, darunter kapitale Widder, doch schießen war nicht mehr möglich.


    Am Sammelplatz war bereits unsere Hündin eingetroffen und begrüßte uns freudig, der Rüde war nicht zu sehen. Daran hat sich dann auch bis zum Abend nichts geändert, auch zwei Wachtel waren verschwunden.
    Am Stand hatte ich die Hundebox hingestellt, normalerweise wartete er dort nach einiger Zeit, - diesmal nicht. An den nächsten beiden Tagen jagten wir in anderen Gebieten, doch meine Sorge um den Rüden war so groß das ich keine Freude daran hatte. So oft es ging fuhr ich auch nachts zur Hundebox, doch sie blieb leer.
    Zusammen mit meinen Kollegen (sie mußten am Abend abreisen) suchten wir noch den ganzen Montag, - doch vergeblich. Auch war Polizei, Straßenmeisterei, Tierheime, Presse, Lokalradio mit Unterstützung der örtlichen Försterei informiert bzw. im Einsatz.
    Meine Frau und ich suchten noch bis Mittwoch, es gab zahlreiche Hinweise u.a. wurden am Sonntag zwei große braune und ein kleiner schwarzer Hund in den Hängen des Selke - Tales beim Muffel jagen gesehen, doch nichts führte zum Erfolg. Schweren Herzens fuhren wir die 550 km Richtung Heimat weil die Firma keinen weiteren Aufschub duldete.


    Die Tage ohne den Hund waren unerträglich, ihn einfach aufgeben wollten wir keinesfalls und so beschlossen wir schon am Donnerstag das wir am Wochenende wieder ins Ostharz fahren um die Suche fortzuführen. Am Freitagmittag waren wir schon am packen als das Telefon klingelte und eine Stimme im unverkennbar sächsischen Dialekt fragte:
    „VERMISSEN SIE EINEN HUND?“
    Schnell erfuhren wir das ein schwarzer Hund mit einer Warnhalsung auf der unsere Telefonnummer stand im Kesselhaus einer Gummifabrik in Ballenstedt Zuflucht gefunden hatte, mittlerweile war die Temperatur auf – 15° gesunken deshalb war der Rüde wohl durch die offene Tür ins Warme geflüchtet.
    Der Anrufer teilte noch mit das der Hund keinen näher als drei Meter an sich ließ und sagte beiläufig: „bei mir ist schon Feierabend, doch ich warte bis sie gleich kommen.........“ Wir mußten ihn aufklären das es wohl mindestens 6 Stunden dauern würde bis wir kommen, doch auch das war kein Problem weil der uns bekannte Revierleiter die Sache in die Hand nahm.


    Uns fiel ein Stein vom Herzen, wir jubelten und konnten das Glück kaum fassen. Voller freudiger Erwartung fuhren wir nach Sachsen – Anhalt und standen nach fast 7 Stunden Fahrt vor unserem Hund bzw. vor dem was von ihm übrig war. Ein stinkendes Skelett mit großem Kopf lag auf alten öligen Lumpen und starrte mich an, zuerst keine Reaktion, erst als ich ihm meine Hand unter die Nase hielt bewegte sich die Rute kurz.
    Sofort machten wir uns auf den Heimweg, in den nächsten Tagen päppelten wir ihn unter tierärztlicher Anleitung wieder auf, schon nach einer Woche war er wieder ganz der alte.


    Viele Jahre haben wir noch zusammen gejagt, unzählige Erlebnisse gehabt wenn auch nicht mehr so spektakulär wie diese Begebenheit.


    Am 20. August 2007 haben wir ihn aufgrund einer heimtückischen Krankheit leider endgültig verloren, doch vergessen ist er nicht und wird er nie! Manchmal höre ich noch seinen tiefen Laut und meine Gedanken sind bei ihm und bei dem gemeinsam Erlebten.



    Anmerkung: die beiden vermißten Wachtel sind nie wieder aufgetaucht


    Nun ja die wenigsten Bracken werden heutzutage auch tatsächlich zum brackieren eingesetzt, das größere Problem als die zu kleinen Reviere sind die Straßen und Bahnlinien. Wobei ich Dir recht gebe, brackieren ist eine schöne Jagdart, habe es schon öfter in Südtirol (dort kommt mein Rüde her) erlebt auf Schneehasen.


    Unsere Alpenländischen Dachsbracken werden als Stöber- und / oder Schweißhunde geführt, so auch in meinem Fall.

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    Das kann ich mir vorstellen. Nach so vielen gemeinsamen Jahren wachsen einem die Süßen doch sehr ans Herz, gerade wenn man viel zusammen arbeitet. Ist die Aike die Hündin in dem Foto mit den beiden letzten?


    Ja das war meine Aike, sie hätte nie jemand etwas zuleide getan, trotzdem war sie eine Vollblutjägerin mit Verstand!

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    *zustimm...... ;-) Wunderschön! Und DA konntest Du widerstehen und hast Dir ne andere Rasse geholt? ;-)


    Nun ja für den Rassewechsel gab es viele Gründe. Wie bereits beschrieben waren die beiden DJT genauso wie ihre Vorgänger voll im jagdlichen Einsatz, vorwiegend auf Schwarzwild.
    Sie waren volle Familienmitglieder und insbesondere die Hündin war lammfromm solange es nicht um Wild insbesondere Schwarzwild oder Fuchs ging. Es war ihnen einfach nicht bewußt das 10 kg Hund gegen 100 kg Sau auch zu ihren Ungunsten enden kann. Dazu kam die diesbezügliche vollkommen fehlende Lernfähigkeit, im Gegenteil je mehr Blessuren um so schärfer ging man die Sache an.
    Ergebnis: unzählige "Besuche" bei Tierärzten und Tierkliniken, auch konnten sie einfach nicht ablassen vom Wild d.h. die Verfolgung ging kilometerweit über Straßen, Bahnlinien, einmal sogar bei -10° über die 80 Meter breite Donau..... drei Schweine voraus, die beiden Terrier hinterher.
    Der Rüde war quasi nie nach Ende der Jagd zurück, es ging soweit das ich ihn einmal nach einer Jagd im Ostharz nach 10 Tagen verschwunden sein in Sachsen-Anhalt (600 km einfach von meinem Wohnort) abholen musste.


    So gibt es viele Geschichten die bestimmt reichen würden ein Buch zu schreiben, doch die auch dazu geführt haben eine andere Rasse auszuwählen.


    Vielleicht kann ich mich hier auch einbringen, habe 30 Jahre aktiv Jagdterrier geführt, hier ein Erinnerungsfoto von meinen letzten Beiden:


    der Glatthaar Rüde links gewölft 1993 / gestorben 2007
    die Rauhaar Hündin rechts gewölft 1995 / gestorben 2011



    Edit: Bild gelöscht, da zu groß

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    Hihi - das erklärt auch Deinen Nick.... *gg


    Dann hast Du doch bestimmt gaaanz viel Erfahrung mit den Jagdis und ein paar hübsche Fotos??? *blinzel..... Darfst Du gerne im aktuellen Jagdi-Thread mit einbringen..... Würde mich freuen, Dich dort auch zu treffen!


    Warum bist Du denn auf die Dachsbracken umgestiegen? (kannst dort beantworten, ich glaub, hier wär´s Off Topic....)


    Muss mich hier erst orientieren, dann werde ich bestimmt dort aufschlagen. Fotos habe ich tausende, doch auch das Problem wenn ich meine verstorbenen Vierbeiner sehe, insbesondere meine liebe Aike, macht mir das immer noch schwer zu schaffen.............

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    Buuh, ich find Bracken auch ganz Klasse. Bisher kannte ich nur die Tiroler Bracke und ihre Färbung.
    Aber neulich hab ich einen Halter mit einer Maus in schwarz getroffen: Zeichnung wie ein Dobermann.
    Die Kleine hätt ich niederknutschen können :ops: :hilfe: :rollsmile:


    Die "Zeichnung wie ein Dobermann" nennt man Vieräugl, ob mein Rüde mit dem niederknutschen einverstanden wäre........, hab da meine Zweifel :D