Beiträge von sbylle

    mein Hund bellt das Pony manchmal an, wenn wir flott traben oder galoppieren. Das ist dann Aufregung - ich arbeite dran. Immer wieder nach hinten schicken..und wieder und wieder. Das Pony findets glaub ich blöd, ignoriert ihn aber. Noch blöder findet sie, dass der Hund schneller ist als sie...


    Die Hündin meiner Freundin hat mit Bellen immer zum Rennen aufgefordert (windhundmix...winzig, aber schnell). Da hat es geholfen, sofort stehenzubleiben, bis sie ruhig ist. War ne super Übung für die Pferde, durchparieren aus allen Gangarten und ruhig stehen.


    Normalerweise lernen sich die Tiere ganz gut kennen und tolerieren viel mehr, als von einem fremden Hund/Pferd.

    hmmm, die Sache mit Kommunikation und Konditionieren...


    ich denke, man braucht beides. Dinge, die dem natürlichen Verhalten des Hundes entsprechen - und das ist die Körpersprache, Weg abschneiden, begrenzen, sich abwenden oder frontal annähern usw - so kommunizieren Hunde untereinander. Sie verstehen das dann natürlich auch. Das hat nix mit sprachfrei zu tun, sondern damit, wie klar man diese Körpersprache des Hundes imitieren kann. Ist bei Pferden genau das gleiche. Bestimmte dinge versteh JEDES Pferd udn JEDER Hund völlig ohne ausbildung.


    Dinge aber, die NICHT ins natürlich Repertoire fallen - ein Hund fordert z.B. einen anderen Hund/Wolf nicht zum Sitzen oder Liegen auf - muss man eben konditionieren. Eine passende Körpersprache hilft natürlich auch dabei - wer sich über den Hund beugt, blockiert ihn und treibt ihn zurück und er wird sich schlechter setzen z.B. - und man kann das auch mit Handzeichen (sprachfrei) machen, es ist aber ein konditioniertes Verhalten.


    Kommunikation und Konditionierung schliessen sich absolut nicht aus, und beides sollte man kennen und verstehen.
    Viele vorurteile gegen Konditionierung (Dressur, Zirkus usw) beruhen einfach auf Unkenntnis, was damit eigentlich gemeint ist. Übrigens sieht man im Zirkus sehr viel sehr gute körpersprachliche Kommunikation! Ohne die ist keine Freiheitsdressur möglich...

    Die von euch beschriebenen Reiter (herangaloppieren usw) haben sich natürlich saublöd und unkorrekt verhalten. Kein Zweifel. Es geht hier ja nicht darum, einen Streit zwischen den Fraktionen anzufangen und solche Leute zu verteidigen.
    Dass jemand sein Tier mal nicht 100%im Griff hat, sollte jedem Tierhalter vertraut sein. Tier ist Tier. Ob Hund oder Pferd, es sind keine Maschinen. Ich kenne mehr Reiter, die ihr Pferd im Griff haben, als HH, die ihren Hund im Griff haben. Aber 100% gibt es nicht. Es gibt nur Rücksicht und Verständnis...


    Es ist nun mal so, dass man Reiter am ehesten in Gefahr bringt, wenn man sich irgendwo versteckt und der Hund plötzlich neben oder hinter dem Pferd anfängt zu toben. Jetzt seid ihr euch des Risikos für den Reiter ja bewusst. Was man daraus macht, ist jedem selbst überlassen.


    Ich bin allerdings der festen Überzeugung, dass Stehenbleiben bei einem ängstlichen oder gestressten Hund - und genauso bei einem "ich will spielen" Exemplar - einfach das falscheste überhaupt ist. Ich bleibe IMMER in Bewegung. Ob mein Hund Angst hat, ob ein anderer Hund in der Leine hängt, ob er zusammenzuckt weil ein Bus vorbeifährt - ruhig stehenbleiben verlange ich NUR in Situationen, bei denen ich weiß, dass mein Hund das auch stressfrei schafft. Sonst gehe ich immer weiter, egal was passiert - ob mich ne Tussi hoch zu Ross anmeckert oder ein Hund pöbelnd in der Leine hängt. Ich bin zwischen dem Hund und der "Gefahr" (oder dem Objekt seines Interesses - meiner ist ein kleiner Tutnix), er kann nicht an mir vorbei und weiß, ich lasse nichts, keine Tiere, Menschen, sonstwas, zu ihm. Er darf die Leinenlänge ausnutzen, um weiter auf Distanz zu gehen, aber er kommt nicht an mir vorbei, und dadurch dass wir in strammer Bewegung bleiben, kommt er auch nicht dazu, zu fixieren, drohen, zum Spiel aufzufordern oder sonstwas. Eine einigermassen gute leinenführigkeit (KEINE Seitenwechsel erlaubt) ist die Voraussetzung.
    Es gibt auch keinen Grund an einer Koppel stehen zu bleiben. wozu? die Pferde sind uninteressant. Eine dämliche keifende Reiterin ist noch viel uninteressanter. sowas schenkt man keine Beachtung. DAS ist die Botschaft.


    ich setze alles daran, dass mein Hund lernt, dass er bei mir sicher ist. Das erreiche ich nicht durch weglaufen und verstecken, und auch nicht durch Streitereien mit anderen, sondern nur durch sicheres auftreten. Alles, was unbekannt ist, ist eine Übungssituation, die mir Gelegenheit gibt meinem Hund Sicherheit zu vermitteln.
    ich rege mich auch nicht über Tutnixe auf, sondern sehe zu, dass ich ruhig bleibe, meinen Hund abschirme und die situation positiv auflöse. Ob ich im Recht bin oder nicht - es geht um meinen Hund. DER soll sich sicher fühlen. Und das kann er nur, wenn ich Sicherheit ausstrahle.


    so seh ich das, ich hoffe, es fühlt sich keiner angegriffen. Wie gesagt, es ist mir schon ein paar Mal gelungen, Leute mit Hund hinter den Büschen hervorzulocken, und die Leute waren immer überrascht, wie schnell sich der Hund beruhigt, wenn man einfach nur ruhig weitergeht. Mag nicht immer so sein, logo (wir hatten auch schon einen freilaufenden Husky, der ein Pony so erschreckt hat, dass es durchging und seine Reiterin, ein junges Mädel, im Krankenhaus landete...) aber meist ist es wirklich harmlos.


    Wenn man selbst natürlich Angst hat vor Pferden, dann schaut sich der Hund das ab... das ist natürlich schade, obwohl ich als bekennender Angsthase natürlich Verständnis dafür habe. Dass es so viele rücksichtslose Reiter und HH gibt, finde ich auch sehr schade... ich war früher mal auf einem Hof, wo jemand immer seine Hunde auf die Koppel zum "Spielen" liess, so kam mal ein Fohlen zu Tode. Da sind mir Hunde, die angst haben immer noch lieber.
    Wobei man unbedingt wissen sollte: auf der Koppel leben Hunde gefährlich, es gibt Pferde, die in so einer Situation ihre Herde verteidigen. Also bitte nicht machen.

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    Danke für die tolle Aufklärung.
    Bei mir war vieles Learning by Doing.
    Als ich mich auch mal hinter ein Gebüsch "versteckte", (ich wich einfach höflich aus) wurde mir auch erklärt, dass das für das Pferd sehr beängstigend sei, wenn das "Raubtier Hund" hinterm Gebüsch lauert.
    Seither stelle ich mich immer sichtbar hin, Hunde und Pferde können sich begucken. Je mehr Platz vorhanden ist, je weiter weg...


    Klappt gut.



    prima. Aber warum weit weg?


    Ehrliche Frage. Ich wundere mich immer, warum manche HH so ein problem mit Pferden haben. Wenn ich die Leute überreden kann, einfach mal mit mir ein Stück zu gehen, stellt sich immer raus, dass der Hund keins hat.
    Sind Pferde so furcheinflössend?

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    Er wiegt 40 kg. Bei Pferden ist es die http://einzige Situation, wo ich ihn NICHT halten kann und die einzige Situation, wo er Angst hat.
    Wir begegnen hier kaum Pferden, von daher konnte und musste ich es nie trainieren. Hinter einem Zaun ist es kein Problem, als wir letztens einer Frau begegnet sind, die ihr Pferd an uns vorbei führte, war er zwar unruhig, ist aber am Straßenrand sitzen geblieben und hat gewartet. Sitzt jemand auf dem Pferd, ist es vorbei.
    Die letzte Pferdebegegnung war vor einem Jahr, Pferde gehören hier also normalerweise nicht zu unserer "Umwelt".


    Näher heranführen oder am Weg stehen bleiben geht auch nicht, weil er sonst beim Fluchtversuch anfängt vor Angst zu schreien (anders kann man das Geräusch nicht nennen).


    Das hat nichts damit zu tun das ICH nicht davon abzubringen bin, mich hinter Büschen zu verstecken, sondern es ist in der Situation der sinnvollste Schutz den ich meinem Hund bieten kann.



    ok, verstehe.


    Näher heranführen musst du ja nicht. Wenn du zügig am Wegrand läufst, dann bietest du deinem Hund ja an, schnell vorbei und weg vom Pferd zu kommen. Stehenbleiben ist 1000mal schwieriger für den Hund. Er interpretiert das u.U. auch noch als "Wir verstecken uns und DU passt bitte auf mich auf".


    DU musst den Hund schützen, nicht ein Busch. Also absolut 200% zwischen ihm und dem Pferd sein. Und das Pferd nicht anschauen, einfach vorbei.


    Großen Abstand suchen ist ja kein Ding, nur sich ausser Sicht hinter einen Busch stellen ist halt blöd für alle - auch für deinen Hund. Für den ist ein Busch kein Schutz. Der weiß: er ist an der Leine, also kann er nicht weglaufen - obwohl Gefahr droht, was du ihm durch dein Verhalten bestätigst.


    Schade dass ich vermutlich zu weit weg bin für dich. Ich könnte mit dir üben. Falls das irgendwer tun möchte - ich bin in der Nähe von Mainz.

    Ich habe gerade das Buch gelesen.


    Seine Körpersprache finde ich super. Auch halte ich viel davon, wenn der Hund nicht durch Gezerre an der Leine, sondern körperlich beschränkt wird.


    Spiel zur Motivation finde ich auch gut. So wie MT spielt, kann das rein körperlich einfach nicht jeder. Es gehört explizit dazu, sich vom Hund anspringen zu lassen. Das muss man "stehen" können... er bezeichnet es auch als Fehler, das Spiel abzubrechen, wenn der Hund zu wild wird. Aber wann dann aufhören?


    Beim Futtertreiben dagegen - ich setze Futter lieber zur Belohnung ein, nicht als Lockmittel, was das m.E. nach ist, auch wenn er das anders nennt.


    auch teile ich nicht die Ansicht, dass ein Hund, der nicht gerne spielt, automatisch eine schlechte Bindung/Beziehung hat. Genauso wenig finde ich die Behauptung haltbar, ein Hund, der eine gute Beziehung hat, würde sich nie weit entfernen. Natürlich hilft eine gute Beziehung, den Hund bei mir zu halten, aber Jagdtrieb ist Jagdtrieb, ich glaube nicht, dass man den so einfach wegdiskutieren kann.


    Am wenigsten mag ich, dass man den Hund auf Distanz halten soll, als Strafe, weil er vorher weg gelaufen ist. Ich kenne genau diesen Ansatz aus der Pferdearbeit - und da produziert es Losreisser und misstrauische Pferde. Mag sein, dass jemand mit soviel Ausstrahlung auf Hunde wie Tomasini so arbeiten kann, weil er einfach derart viel "Draw" hat (also Anziehungskraft) - für Normalos hab ich da extreme Zweifel. Werde ich nicht tun. (mit meinem Sensibelchen sowieso nicht).


    Und das ewige Gegeneinanderstellen von Konditionieren und Kommunikation nervt mich. Beides schliesst sich nicht aus, bedingt sich gegenseitig.


    Generell kann ich mit "Es gibt nur diesen Weg", und "funktioniert bei allen Hunden" so gar nix anfangen, genauso wenig wie mit Leitwolf etc.


    Aber Körpersprache, was er zu Führung und innerer Einstellung schreibt, finde ich gut.


    Insgesamt: kein Gesamt-Ansatz, der alltaugstauglich wäre (dazu ist das Buch auch zu unvollständig, zu wenige Themen abgedeckt). Aber einige tolle Anregungen. Etwas für "kernige" Hunde und kernige Halter, nichts für Sensibelchen.

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    Wir begegnen hier relativ selten Pferden, aber wenn, dann muss ich aus dem Weg gehen und irgend etwas zwischen Paco und den Pferden bringen, ein Baum oder Gebüsch. Paco bekommt die totale Panik, er will einfach nur weg und das wäre wohl die einzige Situation, in der er auch weg rennen würde.


    Würde es da was bringen, das ich lauter spreche und so zumindest die Pferde wissen, das da was ist? Wenn ich so stehen bleibe, das Paco die Pferde sieht und umgekehrt, würde ich ein echtes Problem bekommen... :/



    Ist dein Hund so schwer, dass du ihn nicht halten kannst? Wenn er an der Leine ist, kann er doch nicht weglaufen?


    Eigentlich finde ich es - vor allem auch für deinen Hund - nicht gut, wenn du immer die Flucht ergreifst. So lernt er ja nicht, dass Pferde harmlos sind. Besser ist es, wenn du einfach nur zügig mit ihm vorbei gehst und die Pferde gar nicht beachtest.
    Viele Hunde wollen erst mal weg. Wenn man das immer mitmachen würde, hätten die bald vor Allem Angst. Vor Autos etc. ergreift man ja auch nicht die Flucht, sondern bringt dem Hund bei, dass ihm keine Gefahr droht. Ganz normale Sache. Umwelttraining. Sicherheit geben. Ob das andere Hunde, Pferde, Autos, Fahrräder sind - es ist immer das Gleiche.
    Ein Pferd wird deinen Hund nicht attackieren, schon gar nicht wenn jemand draufsitzt (auf der Koppel scheucht mein Pony schon mal einen Hudn weg). Natürlich lässt du ihn nicht dran, aber das wird er ja auch nicht wollen. "Mal Hallo sagen!" ist natürlich tabu, wie bei angeleinten Hunden.


    Den Reitern gegenüber ist es definitiv netter, nicht hinter Büschen zu lauern. Natürlich muss ich als Reiter mein Pferd im Gelände soweit im Griff haben, dass mich sowas nicht in Gefahr bringt - aber ein Tier bleibt ein Tier und damit unberechenbar. Und wenn plötzlich hinter dem Gebüsch der Lärm losgeht... da hat auch mein absolutes Verlasspferd schon gescheut. Bei nervöseren Exemplaren kann es da zu Druchgehen und in Folge z.B. zu einem Sturz führen. Man kann zwar nicht sagen, dass der HH hinter dem Busch daran in rechtlichem Sinne schuld ist, aber man sollte anderen Tierfreunden doch das Leben nicht so unnötig schwer und gefährlich machen.



    Und WENN du nicht davon abzubringen bist, dich in die büsche zu schlagen, dann warte damit, bis die Pferde dich gesehen und gehört haben.

    hmmm wenn man einen Begleithund sucht sollte man vielleicht Kl 9 nicht völlig ausschliessen - und der Tibet Terrier ist doch nicht Mini..?


    Ja, bis zum Pudelausschluss dachte ich auch Pudel passt in allen Punkten.. allerdings denke ich das oft. Vielleicht weil ich dauernd höre: So einen will ich auch!


    Aber wir wollen niemandem was aufschwatzen! Für mich wäre ein Sheltie auch noch in Frage gekommen, waren mir pers. zu klein, oder ein Kurzhaarcollie. So "hütig" finde ich die nicht... aber zu bellfreudig für meine Wohnsituation. Könnten aber passen!