Die von euch beschriebenen Reiter (herangaloppieren usw) haben sich natürlich saublöd und unkorrekt verhalten. Kein Zweifel. Es geht hier ja nicht darum, einen Streit zwischen den Fraktionen anzufangen und solche Leute zu verteidigen.
Dass jemand sein Tier mal nicht 100%im Griff hat, sollte jedem Tierhalter vertraut sein. Tier ist Tier. Ob Hund oder Pferd, es sind keine Maschinen. Ich kenne mehr Reiter, die ihr Pferd im Griff haben, als HH, die ihren Hund im Griff haben. Aber 100% gibt es nicht. Es gibt nur Rücksicht und Verständnis...
Es ist nun mal so, dass man Reiter am ehesten in Gefahr bringt, wenn man sich irgendwo versteckt und der Hund plötzlich neben oder hinter dem Pferd anfängt zu toben. Jetzt seid ihr euch des Risikos für den Reiter ja bewusst. Was man daraus macht, ist jedem selbst überlassen.
Ich bin allerdings der festen Überzeugung, dass Stehenbleiben bei einem ängstlichen oder gestressten Hund - und genauso bei einem "ich will spielen" Exemplar - einfach das falscheste überhaupt ist. Ich bleibe IMMER in Bewegung. Ob mein Hund Angst hat, ob ein anderer Hund in der Leine hängt, ob er zusammenzuckt weil ein Bus vorbeifährt - ruhig stehenbleiben verlange ich NUR in Situationen, bei denen ich weiß, dass mein Hund das auch stressfrei schafft. Sonst gehe ich immer weiter, egal was passiert - ob mich ne Tussi hoch zu Ross anmeckert oder ein Hund pöbelnd in der Leine hängt. Ich bin zwischen dem Hund und der "Gefahr" (oder dem Objekt seines Interesses - meiner ist ein kleiner Tutnix), er kann nicht an mir vorbei und weiß, ich lasse nichts, keine Tiere, Menschen, sonstwas, zu ihm. Er darf die Leinenlänge ausnutzen, um weiter auf Distanz zu gehen, aber er kommt nicht an mir vorbei, und dadurch dass wir in strammer Bewegung bleiben, kommt er auch nicht dazu, zu fixieren, drohen, zum Spiel aufzufordern oder sonstwas. Eine einigermassen gute leinenführigkeit (KEINE Seitenwechsel erlaubt) ist die Voraussetzung.
Es gibt auch keinen Grund an einer Koppel stehen zu bleiben. wozu? die Pferde sind uninteressant. Eine dämliche keifende Reiterin ist noch viel uninteressanter. sowas schenkt man keine Beachtung. DAS ist die Botschaft.
ich setze alles daran, dass mein Hund lernt, dass er bei mir sicher ist. Das erreiche ich nicht durch weglaufen und verstecken, und auch nicht durch Streitereien mit anderen, sondern nur durch sicheres auftreten. Alles, was unbekannt ist, ist eine Übungssituation, die mir Gelegenheit gibt meinem Hund Sicherheit zu vermitteln.
ich rege mich auch nicht über Tutnixe auf, sondern sehe zu, dass ich ruhig bleibe, meinen Hund abschirme und die situation positiv auflöse. Ob ich im Recht bin oder nicht - es geht um meinen Hund. DER soll sich sicher fühlen. Und das kann er nur, wenn ich Sicherheit ausstrahle.
so seh ich das, ich hoffe, es fühlt sich keiner angegriffen. Wie gesagt, es ist mir schon ein paar Mal gelungen, Leute mit Hund hinter den Büschen hervorzulocken, und die Leute waren immer überrascht, wie schnell sich der Hund beruhigt, wenn man einfach nur ruhig weitergeht. Mag nicht immer so sein, logo (wir hatten auch schon einen freilaufenden Husky, der ein Pony so erschreckt hat, dass es durchging und seine Reiterin, ein junges Mädel, im Krankenhaus landete...) aber meist ist es wirklich harmlos.
Wenn man selbst natürlich Angst hat vor Pferden, dann schaut sich der Hund das ab... das ist natürlich schade, obwohl ich als bekennender Angsthase natürlich Verständnis dafür habe. Dass es so viele rücksichtslose Reiter und HH gibt, finde ich auch sehr schade... ich war früher mal auf einem Hof, wo jemand immer seine Hunde auf die Koppel zum "Spielen" liess, so kam mal ein Fohlen zu Tode. Da sind mir Hunde, die angst haben immer noch lieber.
Wobei man unbedingt wissen sollte: auf der Koppel leben Hunde gefährlich, es gibt Pferde, die in so einer Situation ihre Herde verteidigen. Also bitte nicht machen.