Seh ich ähnlich. Ignorieren ist so eine Sache... Ich würde den Hund auch lieber auf seinen Platz schicken (wo er dann ein tolles Kauteil vorfindet, oder ne Handvoll Trockenfutter verstreut ist).
Dann aber - sobald kurz Ruhe ist - dem Hund auch Aufmerksamkeit geben. Ein kurzes, intensives Spiel z.B. Das Problem mit "nervigen" Hunden ist m.E., dass sie genau spüren, dass ihre Menschen genervt sind, und versuchen, sich lieb Kind zu machen. Das Genervtsein verunsichert den Hund ungeheuer. Also nervt er nochmehr.
Also: dem Hund was tolles bieten - und zwar was, was ihn im Kopf total beschäftigt - bevor er anfängt zu nerven. Bei diesem Hund ist was tolles mit Sicherheit eine Beschäftigung mit euch - kein rumlatschen, sondern intensive Interaktion! Und große Freude auf eurer Seite. Das ist ein Labbi, der möchte euch gefallen und leidet darunter, dass er genau spürt, dass er euch nicht gefällt. Manch anderer Hund würde drauf pfeifen und sein Ding machen - aber ihr habt euch einen Hund mit Will to Please geholt, oder?
Ein Satz ist mir aufgefallen:
Zitatzerrt mich beim spazieren zu anderen hunden,
Versucht es oder hat Erfolg? Das darf natürlich nicht sein, du solltest keinen Centimeter von deinem Kurs abweichen, auch nicht mit dem Arm nachgeben, nicht langsamer oder schneller werden, nix. Du läufst wo du läufst. WENN dein Hund zum anderen darf, dann entscheidest du das und gehst mit ihm hin bzw leinst ab, und zwar bevor er überhaupt zerrt.
Wenn der Hund es schafft, dich irgendwohin zu zerren, und sei es nur ein halber meter, hat er was ganz blödes gelernt. Nämlich: "Ich muss fester ziehen". Genauso, wie er anscheinend gelernt hat "Ich muss länger starren/bellen"
Das hat nix mit Unterordnung oder frech zu tun, sondern ist ganz einfach erlerntes Verhalten. Der Hund lernt ja nicht nur aus dem was du absichtlich tust!
Und bitte keine Wasserspritzen und Co! Ist weder nötig noch angemessen noch sinnvoll und schon gar nicht nachhaltig!
Die ganze Denke "er soll damit aufhören" ist falsch. Das ist ein aktiver, aufgeweckter, dem Menschen zugewandter Junghund. Der muss wissen, was er tun soll, und will das auch tun - also müsst ihr ihm zeigen, was ihr von ihm wollt. Und nicht, was ihr NICHT wollt. Interagiert mit eurem Hund, statt euch 45 Minuten lang anstarren zu lassen.