Beiträge von sbylle

    Zitat

    Der erste Trainer hat genau das zu mir auch gesagt. Ich fand das nicht sehr hilfreich. Wenn sie an der Leine ist und sich quasi erhängt und einen riesen aufstand macht, soll ich sie einfach lassen und ignorieren? Ich ziehe sie mittlerweile schon hinter mich, damit sie nicht so vorzerren kann und ich ihr zeige, ich mach das schon. Irgendwie zeigt es keinerlei Wirkung. Schimpfen und schreien mache ich nicht, auch wenn ich manchmal koche vor wut. Das ist das Problem. Ich schreie wohl mit meinem ganzen Körper und bin nach einer gassigehrunde total angespannt. Ich schaffe es einfach nicht entspannt zu sein, auch wenn ich es mir immer wieder vornehme. Selbst wenn ich denke, ich war entspannt, höre ich oft, dass man mir angesehen hat, dass ich es nicht bin.


    Vielleicht nehm ich vorm gassi gehen immer Baldrian :lachtot:



    Solange du dich nicht in den Griff bekommst, wird alles andere nicht wirklich was nützen. Denn der Hund spürt immer deine Unsicherheit, Nervosität und Unruhe und reagiert darauf, egal ob du mit Wasser spritzt oder clickerst.


    Klar ist das unschön, wenn du sie an der Leine hinter dir herziehen musst, aber unschön ist es sowieso, und in der Leine hängt sie sowieso - mit Verlaub, das hast du bereits gründlich verbockt. Also, ja, einfach weiterlaufen. Ihr seid ja dann auch schnell raus aus der situation.
    wichtig ist, dass DU auf einer ganz unbewussten Ebene lernst: Es passiert nix, wir gehen da einfach vorbei und gut ist. Nur dann wird es auch der Hund so wahrnehmen.


    Und nicht: Scheisse da kommt ein Hund, PANIK PANIK, erst mal stehenbleiben und hinglotzen, Wasserflasche, Clicker, Was noch was noch, PANIK, Zerr, Zieh, HILFE!


    Den clicker würde ich intensiv einsetzen um erst mal die Leinenführigkeit zu erarbeiten. Dann kommst du auch besser an anderen vorbei.


    Hast du es denn wenigstens mal versucht als du mit dem ersten Trainer so arbeiten solltest?

    Wenn der Hund von anfang an ängstlich war, aber trotzdem sehr oft Hundekontakt hatte, dann hat er dabei vermutlich gelernt, dass er leider selbst schauen muss wo er bleibt - du passt ja nicht auf ihn auf!


    Ich würde einfach mal aufhören, an dem Hund rumzuerziehen und ihm Sicherheit und Konstanz geben. Wurde ja hier schon mehrfach geschrieben. Klare Regeln im Haus, z.B. festen Platz anweisen, viel Ruhe halten, nicht bespaßen.


    Draussen einfach mal kein Gewese um alles mehr machen, nicht clickern (obwohl ich clickern an sich sehr gut finde nicht falsch verstehen), nicht reden, schreien, schimpfen, nicht stehenbleiben, und vor allem!! nicht mit Sachen werfen oder Wasser spritzen.
    Einfach weitergehen, ohne auf den anderen Hund zu achten. Deinen Hund dabei IMMER auf der abgewandten Seite halten. Kann man prima ein bisschen das Bein ausstrecken und den Hund da halten wo er ist. Ansonsten weder Richtung noch Tempo ändern, einfach gehen.


    Sobald du es schaffst, wirklich unbeeindruckt zu bleiben und dein Hund dir wirklich glaubt, dass er bei dir sicher ist (das kann ganz schnell gehen, aber auch lange dauern), wirds auch besser werden. Solange du aufgeregt und dein Hund völlig überdreht und unsicher ist, wird es nie besser, egal, was du machst.


    Gehst du mit beiden Hunden zusammen? Wie verhält sich denn der andere Hund?

    Die "Natur" ist natürlich aus vielen hier schon genannten Gründen kein wirklich sinniges Arguement.


    Wer aber glaubt, dass die "Natur" nicht auch dazu in der Lage ist, ganz Arten mit "sinnlosen" und gesundheitsgefährdenden Merkmalen zu belasten, der möge sich mal in Darwin und das Stichwort "sexuelle Selektion" einlesen. Denn das hier angeführte "Survival of the fittest" ist nur einer der Mechanismen der Evolution.


    Durch den Versuch, bei der Partnerwahl durch auffällige Merkmale Weibchen anzulocken, konnten sich bestimmte, dem Individuum sogar abträgliche merkmale rasend schnell in Populationen ausbreiten. Bekanntestes Beispiel ist der männliche Pfau (der durch den schweren Schwanz wesentlich schlechter vor Räubern fliehen kann).


    Zitat Wiki:
    Durch diese Nachteile reduziert sich dann die Population, wenn sich bei den betroffenen Arten die mit Extrembildungen verbundenen Spezialisierungen nicht an neue Gegebenenheiten anpassen können. Als solche Sackgassen, die zum Aussterben geführt haben, werden z. B. das Geweih der eiszeitlichen Riesenhirsche, die Stoßzähne der Mammuts oder die Eckzähne der Säbelzahntiger gedeutet.



    Es ist sehr wohl natürlich, dass die genetische Ausstattung einer Art so formbar ist - und die extremen Auswüchse sowohl durch natürliche sexuelle Selektion als auch durch die Zuchtwahl durch den Menschen sind bereits in unserer Natur angelegt.

    Zitat

    Doofe Frage: warum ist das Halti wirklich schlecht??? (ich verwend keins, brauch keins) Ich mein Pferde und so führt man ja auch am Halfter und da regt sich keiner auf?



    Naja, auch ein Pferd führt man ja eigentlich nicht durch Zerren am Halfter.... Das ist genauso Erziehung.
    Würde man rein kräfte-Verhältnis-mässig so stark einwirken können wie auf einen Hund, wäre das auch nicht gerade schön.
    Fürs Pferd gibts noch viele andere Quälinstrumente... bis hin zu Stacheldraht im Maul (woistderkotzsmiley)


    Ich kenne hier Leute, die alle bei der gleichen Trainerin sind - von Welpe an - und alle Halti drauf (und leider nicht als vorübergehendes Trainingsinstrument, sondern zur Kontrolle) Verstehs einer.


    Ich habe einmal das Gespräch gesucht und es dabei bewenden lassen. meiner Erfahrung nach bringt es leider gar nichts. Die Leute wollen eine einfach, schnelle Lösung, und nicht wirklich arbeiten.

    Das Problem ist die enge Linienzucht mit Selektion auf das Aussehen.


    Würden sich die Verbände dafür öffnen, "Fremdblut" unter gewissen Kriterien zu erlauben, wäre schon viel gewonnen.


    Aber das wird ja schon bei einheitlichen Rassen mit verschiedenen Schlägen abgelehnt - z.B. beim Pudel darf man keine 50 cm Hündin mit einen 40 cm Rüden kreuzen... Wers dennoch tut, ist raus aus den etablierten Vereinen.


    Leider gibt es keinen Weg zurück aus einem engen Genpool - das geht nur wenn der Genpool eben wieder erweitert wird. Und natürlich bedeutet der Verzicht auf enge Linienzucht ein weniger einheitliches Bild. Würde man aber Charakter, Eignung und Gesundheit über die Optik stellen, wäre das kein so großes Problem.


    Man sehe sich die Rassebschreibungen an - ewig lange Beschreibungen der Optik und ein Satz zum Charakter... wobei der sowieso immer weitaus individueller ist als das Aussehen, und von Aufzucht und Haltung ebenso abhängt wie von der Genetik.


    Rassebeschreibungen sollten einen Rahmen setzen, aber nicht dazu führen, dass man immer näher an ein vermeintliches Idealbild heranzüchtet. Da sehe ich die Hundeshows als Riesenproblem. Dort kann ja nur das Aussehen bewertet werden (auch wenn anderes behauptet wird). Bei Leistungszuchten finde ich einiges schon mal besser - aber dort wird oft zu sehr auf "Supervererber" konzentriert. In der Pferdezucht (da kenne ich mich ein kleines bisschen aus) kann man das ja noch machen - und auch da gibts Probleme, aber bei der Anzahl an Nachkommen, die ein Rüde haben kann, ist das einfach brandgefährlich...


    Ich bin ja auch eher dafür, Tiere aus guten Zuchten zu kaufen. Nur sind meine Vorstellungen von einer guten Zucht leider kaum noch konform mit den Rassehundvereinen. Von daher schreie ich nicht ganz so laut bei Bemühungen um "neue Rassen" oder Designerhunde... auch wenn ich keinen habe und dort wieder ganz andere Probleme lauern. Aber irgendeinen Ausweg muss man ja finden, und die etablierten Züchter scheinen den nicht bieten zu können.

    Dieses Stehenbleiben mag ich ja gar nicht... wenn, dann jedenfalls so, dass du zwischen dem Hund und den Leuten bist, absitzen, der Hund schaut dich an. aber nicht stehenbleiben und den Hund zu den Leuten (oder anderen Hund oder was auch immer) hinorientieren/ziehen lassen.
    Wenn man in Bewegung bleibt, hat man es viel einfacher. Energisch und flott gehen und den Hund dadurch zwingen, mitzukommen. Was interessieren uns die Leute?? Wir gehen da einfach vorbei! Das muss der Hund mitkriegen. Durch Stehenbleiben und hinschauen bekommt es zuviel Bedeutung für den Hund, das macht die Leute nur noch interessanter.

    Ich verstehe gar nicht, wie sie zu anderen Leuten hin kann, ihr habt sie doch an der Leine? :???:


    Das Verhalten an sihc fine ich für einen Junghund nicht ungewöhnlich. Ich hab es so gemacht: Bei "Gegenverkehr" Hund etwas herangerufen, Leine kürzer und dann zügig vorbeimarschiert. Ich bin nicht stehengeblieben, egal was der Hund macht, sondern schnurgerade weitergelaufen in exakt meinem Tempo und habe die Leute selbst nicht beachtet(nur kurz zugenickt).
    Immer so laufen, dass der Hund auf der abgewandten Seite ist, so dass du selbst zwischen dem Hund und den Leuten bist. Mit dem Bein/Körper kann man den Hund viel effektiver eingrenzen als mit der Leine.
    Alternativ ranrufen, absitzen lassen 8viel loben, viel Leckerlie), und auch körperlich blocken, wenn sie doch aufspringt und hinwill.


    Wenn das ganze mit Leine klappt, kann man ohne Leine mit Fuß weiterarbeiten.


    Mit irgendwelchen spielchen würde ich nicht anfangen. In die Situation muss mehr Ruhe rein. und wenn ihr sie apportieren lasst, entfernt sie sich ja aus euem Einflussbereich, und kann wieder zu den Leuten hin. Bei Begegnungen sollte man den Hund erst mal immer unter Kontrolle, sprich bei sich haben.


    Das mit den Bekannten - wenn ihr Pech habt, bringt euch das nur, dass sie zukünftig Angst hat und fremde Leute vebellt. Außerdem können Hunde verschiedene Menschen auseinanderhalten... Bei sowas hilft nur Erziehung, keine Schocktherapie.