Beiträge von sbylle

    Also ich fasse zusammen: wahres Können speist sich aus


    Wissen/Theorie
    Erfahrung/Übung
    Intuition bzw. Talent



    zu verschiedenen Teilen, bei jedem ein bisschen anders. ich behaupte: Wenn ein Teil ganz fehlt, wirds schwierig, Aber man kann z.b. fehlende Erfahrung erst mal gut mit Wissen ausgleichen. Und sollte das auch! deswegen war dieser Thread für Aljon nützlich, so sie es denn gelesen hat - und gar nicht off Topic!


    Vieles ist Typsache. Ich bin z.B. kein guter Tiertrainer, bin ganz intuitiv und aus dem Bauch raus einfach viel zu hart (Mit mir selbst auch!), fahre zu schnell hoch, denke zu kritisch. MIR hat es unglaublich geholfen, Lerntheorie zu verstehen und vor allem meinen Fokus darauf zu legen, was GUT war, statt immer korrigieren zu wollen.
    Denn die sogenannte "kritische Intelligenz" - also immer auf dem rumpicken, was schlecht ist oder nicht funktioniert, immer das negative sehen - ist in unserer Kultur sehr fest verankert. (Siehe dieses Forum! Bis da mal kommt: Ah, interessanter Gedanke, so hab ich das noch nie gesehen - kommt erst 1000 mal messerscharfe und haarspalterische kritik. ich nehme mich nicht aus!)


    [size=10]Wen das jetzt interessiert: De Bonos neue Denkschule, hübsches Büchlein, er spricht kulturelle Unterschiede in Sachen Kreativität an und da kommt das mit unserer kritischen Intelligenz - im Unterschied zu asiatischen Kulturen, wo es einfach extrem unhöflich ist, an anderen so rumzumeckern und man immer was positives sagen muss.





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    Es wurde schon geschireben, aber es ist echt wichtig und sollte nicht untergehen:


    Besuch bei anderen Hunden, wenn dort Futter und Spielzeug rumliegt, ist :headbash:
    Bitte deine Freundin, die Sachen wegzuräumen, ihre Hunde auf ihre Plätze zu schicken und halte du deine bei dir, an der Leine wenn nötig.


    Spielen sollen die Hunde draussen.

    Zitat

    Wer hier intuitiv richtig mit Hunden umgeht, weiß ich nicht, ich kenne die Leute nicht im realen Leben. Für mich beeindruckend sind aber meist Obdachlose mit Hund.



    Das stimmt! V.a. denke ich weil die Hunde die ganze Zeit dabei sind, durch dick und dünn, den ganzen Tag.


    Blöd nur das starke Wach/Beschützerverhalten, den diese Hunde dann entwickeln können. Vor ein paar Wochen hat so ein Hund leider meine Tochter und ihren Vater ziemlich übel gebissen, weil er das Lager seines Herrn im Gebüsch verteidigen wollte. Die beiden wussten nicht, dass da Leute sind und haben im Gebüsch Holunder gepflückt. Und dabei sind sie dem Lager zu nah gekommen. Die Obdachlosen waren schockiert und hatten damit nicht gerechnet. (und ich verkneife mir jetzt mal, dass viele Leute mit mehr Wissen das Problem vielleicht ganz unintuitiv vorher erkannt hätten).


    Meinem Ex haben die Leute leid getan, er hat nicht mal Anzeige erstattet, aber die Polizei hat er gerufen - in der Grünanlage spielen Kinder, da wollte er schon dafür sorgen, dass die situation nicht so bleibt.


    jedenfalls - glorifizieren würde ich auch die Obdachlosen mit ihren Hunden nicht. Genauso wenig wie die Indianer mit den pferden, siehe oben.

    1. Punkt
    Das blöde an der Intuition ist, dass die Leute, die sie haben, sie nicht unbedingt weitergeben können. Zumindest nicht, ohne selbst darüber nachzudenken, was sie tun, es in Worte zu fassen und so den Leuten weiterzugeben, die die Intuition eben nicht haben und lernen müssen, wie man richtig/erfolgreich handelt.
    Und das nennt man dann auch mal Theorie, nicht?


    Was nützt mir jemand, der eine super Intuition hat, für mein eigenes Tun? Mir bringt es mehr, wenn mir jemand etwas erklären kann.


    2. Punkt:
    Aljons Trainer - und doch, wir sind sehr häufig zum Anfang zurückgekehrt! - handelt nach Aljons Aussage intuitiv. Das, was sie aber beschrieben hat, bot klare Punkte zur Kritik. Die wurden vorgebracht, mit Begründung. Wie kann das off topic sein?


    Dieser Thread ist doch das beste Beispiel für die "Tücken" der Intuition. Da trifft jemand auf einen Menschen, der wohl eine gute Intuition für Hunde hat - interpretiert aber dessen Handeln auf eine Art, der doch zu widersprechen ist. Schon weil Aljon z.B. nicht weiß , welches Training voranging, wie der Trainer z.B. den Rückruf aufgebaut hat.


    Intuitiv nahm Aljon an, dass ihr eigener Hund eine super Bindung hat, sich immer an ihr orientiert und alles mögliche andere weil es sich für sie intuitiv im Moment so anfühlt. Da es aber nun um einen 4 Monate alten Hund geht und das WISSEN darüber fehlt, wie sich Hunde entwickeln, ist Aljons Intuition recht wahrscheinlich falsch, und es wird nicht von alleine so bleiben. Der Hund handelt aus ganz anderen Gründen so wie er handelt, und wird das auch nicht immer genauso tun. Sie verpasst aber ganz intuitiv die Chance, JETZT mit dem Hund zu arbeiten.


    3. Punkt
    Gerne wird Intuition auch mit Erfahrung verwechselt. Richtig gute Trainer sind deshalb richtig gut, weil sie zusätzlich zu ihrem Wissen und ihrer Intuition/Talent/Begabung eine Menge Erfahrung haben. Das schliesst ein, dass sie auch Fehler gemacht haben. Aus Fehlern lernt man am besten. Als normaler Hundehalter kann ich aber nur eine begrenzte Anzahl Hunde "verschleissen", auf deren Kosten ich Fehler machen kann und möchte deshalb soviel wie möglich vorher wissen. Fehler mache ich immer noch genug.
    Viele Fehler, die fast jeder Anfänger macht, der sich nicht informiert (warum raten die DFler eigentlich immer "lies doch mal ein Buch?) sind ganz intuitiv und total überflüssig!


    All das KANN Aljon auch nützen, wenn sie ein wissbegieriger Lerntyp ist. Wenn nicht, macht doch nix - oder gibt es eine Regel, dass ein Thema nicht erweitert werden kann? Ist das schlimm, wenn hier diskutiert wird? oder hat Aljon sich bei dir beschwert?
    Off Topic ist das nicht - es ging immer um Konditionierung, Lernen, Hund sein. Oder nicht?

    Ich muss Kaham mal recht geben, warum schreibt man in einem Thread, den man doof findet? Um andere damit zu ärgern?


    Man sollte sich mal ne Zeitmaschine kaufen und zurückdüsen und Robert Koch, Newton, Darwin und Co erzählen, dass sie die doofe Theorie doch mal sein lassen sollen und auf ihr Bauchgefühl hören... und nein, ich vergleiche mich nicht mit denen, aber ich habe Hochachtung vor den Menschen die ihr Leben in den Dienst des Wissens gestellt haben um unser aller Horizont zu erweitern. Und meine Hochachtung bringe ich dadurch zum Ausdruck, dass ich Wissen ernst nehme und mir zu eigen machen möchte.
    Und auch Verhaltensbiologie, Soziologie und Psychologie sind Wissen - das es zu verstehen, zu hinterfragen und anzuwenden gilt.

    Also in meiner persönlichen Erfahrung - mit Kind, Hund und Pferd - ist die, dass Leute, die sich weiterbilden, nachdenken, sich hinterfragen, dazu lernen oft mehr drauf haben als die die einfach so machen, wie es eben immer war.
    Deswegen können die es nicht gleich super toll - aber wie wär so ne Pflaume wie ich wohl mit den Tieren, ohne Bücher gelesen zu haben? (oder Foren)


    Das richtige Bauchgefühl haben sehr sehr wenige einfach so geschenkt.


    Da wird auch viel verklärt... bei den Pferden sinds immer die ach so natürlichen Reitervölker... von denen gibts aber auch Folterinstumente, das glaubt man nicht, und z.B. von den Indianern gibt es glaubwürdige Quellen, die sie auch nicht nur als harmonisches Reitervolk dastehen lassen.


    Bei jedem Hundetrainer wird - durchaus mit Recht - nach der Theorie gefragt. Aljon hat hier über jemanden geschireben, der offensichtlich sehr aus dem Bauch raus handelt, und wir haben alle dran rumgemeckert (ach so nee der hatte studiert oder?) Egal, ihr versteht was ich meine - ich erwarte von einem Lehrer und auch von mir selbst, ansatzweise Ahnung zu haben. Die Leistung ist, theoretisches Wissen in die Praxis umzusetzen.


    Aljons schöne Vorstellung, früher war der Umgang mit dem Hund sooo viel besser, wurde auch schon seitenweise zerpflückt. Besser vielleicht - für wen? Der Hund war ein Nutztier und wurde so behandelt.


    Theorie wird so nervig, weil immer gern mit großen Fremdworten um sich geworfen wird. Es muss ein Stimulus sein, aversiv usw - das schreckt ab, aber es ist nur Verpackung!


    Theorie schadet dem Bauchgefühl ja nicht. Wenn welches vorhanden ist. Wenn man etwas wirklich verstanden hat - und dazu sind solche Diskussionen wie hier super - dann geht das Wissen ins Bauchgefühl über.


    Aber mir sind Leute ohne Bauchgefühl und ohne jede Ahnung echt unheimlich....



    Hallo ihr Lieben, ich hab mich jetzt mal vorsorglich bei den Regionen, die für mich erreichbar sind, dazu geschrieben - auch wenn wir erst ab Frühjahr für kleine bis mittlere Touren zu gebrauchen sein werden!


    Wir kommen aus Mainz.


    LG Sibylle

    Zitat

    Ja, ich habe 2 Kinder mit einem Altersunterschied von zwei Jahren und logo kenne ich die Schlafprobleme. Vom "mit dazulegen" auf den Arm nehmen und tanzen, Lieder vorsingen.in den Schlaf wiegen...habe ich wohl alles durch. Aber habe ich Ihnen Ruhe beigebracht? Licht aus, Tür zu und jetzt wird geschlafen gab es nicht: Kostet Nerven und Schlaf aber es geht auch so und ja.....das ist der Punkt an dem ich Parallelen zum Hund sehe. Ruhe ausstrahlen,Sicherheit vermitteln ist sehr wichtig,finde ich.



    Aber dann HAST du Ihnen doch Ruhe beigebracht? Beigebracht - nicht aufgezwungen.

    Zitat

    Ich habe mich nicht gewagt, dieses Beispiel zu bringen.... sehe da aber definitiv Parallelen :gut:



    Ich sag mir immer: Der liebe Gott hat mir diesen mega-unkomplizierten sich selbst erziehenden Hund geschickt um mich für das stressige Kind und das obersture Pony zu entschädigen...
    Ich liebe sie alle drei. so so sehr.


    Klar gibts Parallelen. Viel schlimmer als den Hund zu "vermenschlichen" finde ich es, wenn ihm Emotionen, Leidensfähigkeit usw einfach abgesprochen werden...
    Das was ein junger Hund nicht versteht - Inkonsequenz, Unberechenbarkeit usw - das ist für ein Menschenkind haargenauso schlimm.
    Analogien ziehen finde ich daher durchaus ok.


    Und alle Eltern fragen sich, wie die Spezies wohl überleben konnte, ohne Schlaf in den ersten 3 Lebensjahren :headbash:


    Antwort: Die Natur hat sich das wohl eigentlich so "gedacht", dass immer mit Körperkontakt gschlafen wird, getragen oder gemeinsam liegend. Alles andere wäre zu gefährlich (in der Höhle....)
    Wölfe, Hunde... schlafen tendenziell doch wohl auch eher im Knäuel, oder? Oder wenigstens in der Nähe der "Familie".
    Daher habe ich weiter oben geschrieben, dass man Einzelhunde und Rudelhaltung hier überhaupt nicht vergleichen kann.


    Alleine sein ist "Alarm!" - und Menschenkinder müssen genauso wie Hunde eben lernen, dass Alleinesein NICHT gefährlich ist. Gänzlich gegen jeden Instinkt!

    ElliUndEtti


    Nimm mal deinen eigenen Stress raus.
    Dann nimm ihn halt auf den Arm im Bus. Mach das erst mal angenehm, und gib euch Zeit.
    Was das Problem beim Besuch ist, müsste man sehen - irgendwoher kommt die aufregung ja. Auf den Platz schicken - würde ich in dem Fall nicht machen, denn ich bin sicher er wird mit ner bösen Stimme hingeschickt, und das soll sein Ruheplatz sein, keine Strafzone. Besser: Stell ihm was super leckeres zu Fressen auf seinen Platz.


    Dein Problem ist glaube ich nicht Ruhe lernen, sondern der Hund kanalisiert den Stress, den du ganz offensichtlich hast.
    Ich kenn das, nicht vom Hund aber vom pferd, da hab ich das auch manchmal, bin innerlich emotional gestresst und wütend, weil das Pony was nicht macht obwohl ich doch blabla - und dann geht NIX mehr. Es ist sehr ungerecht dem Tier gegenüber. Viele Tiere können damit irgendwie umgehen, aber nicht alle. Mein Pony - und dein Hund - können es offensichtlich nicht und zeigen das. Recht haben sie! Kein tier hat mir soviel über mich beigebracht wie dieses kleine Bratzenbiestpony, ich liebe sie.


    Was hilft: Mal kräftig lachen. Üben ist gut, aber immer locker bleiben, sich nicht so ernst nehmen. du bist kein roboter und dein Hund auch nicht. Und der Gedanke "Das muss doch jetzt" - der ist verboten.