Beiträge von Regula

    Ganz ehrlich, auch wenn ich das damals nicht ganz so gesehen habe war mein erster Hund für mich z.T. schon "Partner- / Kinderersatz". Er hat zumindest für mich eine emotionale Rolle erfüllt, die jetzt mein Mann und meine Kinder erfüllen.
    Ich war damals nicht in einer festen Partnerschaft, bin auch oft aus beruflichen Gründen umgezogen und der Hund war das eine konstante Lebewesen an meiner Seite. Er hat sich dazu auch angeboten, war ein totaler Ein-Frau-Hund. Uns gab es nur im Doppelpack, und jeder menschliche Anwärter für eine Partnerschaft, ob platonisch oder romantisch, hatte erst den Hund zu akzeptieren. Die Bedürfnisse des Hundes hatten Priorität. Ich bin z.B. auch oft allein mit Hund in den Urlaub gefahren. Ob das so gesund war, oder ob es den Hund manchmal emotional überfordert hat, keine Ahnung, aber wir waren glaube ich beide mit den Arrangement ganz zufrieden so.


    Jetzt ist es ein bisschen anders, jetzt habe ich einen Partner und Kinder, und die Hunde sind halt der hündische Teil unserer Familie. Sie stecken auch mal zurück oder laufen nebenher, aber das ist denke ich vor allem der Tatsache geschuldet, dass es jetzt mehr Mitspieler gibt, die alle ihre Bedürfnisse und Wünsche haben. Da muss jeder mal zurückstecken, wo ich früher Vieles ganz nach den Bedürfnissen des Hundes ausgerichtet habe. Grade mit Kindern gibt es viele Dinge, wo Hunde nicht mit dürfen - Spielplätze, Schwimmbad, Bibliothek, Kindergarten- und Schulfeste, Skikurs, Disneyland ;)...


    Meine Hunde müssen natürlich nicht immer funktionieren, aber wenn z.B. einer meiner Hunde wirklich nicht mit den Kindern könnte, oder Partner/Kinder ernsthafte gesundheitliche Probleme durch den Hund hätten, dann müsste schweren Herzens der Hund gehen. Ist zum Glück nicht so :).
    Aber auch ganz kleine Sachen haben sich geändert, z.B. hat es mir früher nie viel ausgemacht, dass Max am Tisch bettelt (er ist wirklich extrem futtermotiviert und frisst fast alles). Jetzt sperren wir die Hunde während des Essens hinter ein Babygate, weil unser kleiner Sohn noch sehr viel Schweinerei beim Essen macht und wir das Geschlecke nicht wollen. Ich bin mir sicher, für Max ist das ganz schlimm und sein Bedürfnis wäre es, das alles sofort aufzuschlecken...
    Ich denke, jeder definiert auch die "Bedürfnisse" des Hundes unterschiedlich, je nachdem an welchen Punkt er/sie in seinem Leben ist.

    Da Ihr ja in Bayern wohnt würde ich mich vor der Anmeldung absichern. Ich nehme an, der Hund hat keine (vernünftigen) Papiere. Da bleibt Euch, ein Rassegutachten eines staatlich vereidigten Sachverständigen erstellen zu lassen. Das ist der offizielle Weg, den Hund vor der Einstufung als Kat.1 Hund zu bewahren.


    Ich würde mal sagen, bei diesem Hund wäre es recht wahrscheinlich, dass er tatsächlich als Bulldogge eingestuft wird. Aber wie gesagt, rechtlich gilt im Zweifelsfall das Gutachten eines vereidigten Sachverständigen.

    @Avocados Beschreibung finde ich ehrlich und gut zusammengefasst.
    Ich hatte vor meinen jetzigen Hunden einen total artgenossenunverträglichen (Schäferhund Mix, kein SoKa), der auch aktiv auf andere losgegangen ist. Das war sehr, sehr stressig. Man konnte es managen und wir waren jahrelang in einer Trainingsgruppe. Ich habe diesen Hund abgöttisch geliebt, aber wiederholen wollte ich dieses Erlebnis trotzdem nicht mehr.
    Deshalb wollte ich als Nachfolger lieber erwachsene Hunde, die sich schon als verträglich erwiesen haben. Nova war mir mit ihren 1-2 Jahren fast noch zu jung.


    Wie in Kroatien wird das übrigens auch in Frankreich gehandhabt, Hunde mit FCI/VDH/LOF Papieren dürfen unter Auflagen einreisen, Hunde ohne Papiere nicht.

    Ich habe zwei davon, habe mir also sowohl die Fragen zur Rasse als auch die spezifisch zur Rasse als Zweithund auch schon gestellt. Da muss ich dazu sagen, dass Pit / AmStaff einfach meine ideale Rasse ist. Ich mag einfach fast alles an diesen Hunden.


    Meine Hunde sind beide aus dem Tierschutz. Mein Rüde, Max, ist gerade 10 geworden. Er hat noch Shar Pei mit drin und hat da auch charakterlich ein bisschen was abbekommen. Er ist sensibler, recht führig, mit fremden Menschen neutral bis ablehnend (nicht aggressiv, braucht es aber auch nicht, vom Fremden angefasst zu werden), mit Hunden allgemein verträglich. Wenn andere Hunde blöd sind geht er weg und macht sein eigenes Ding. Das Selbe gilt für Kinder (wir haben zwei, 4 Jahre und 7 Monate alt). Wenn ihm der Trubel zu viel wird sucht er sich eine ruhige Ecke. Man muss ihm aber seinen Rückzugsort auch unbedingt bieten, sonst wäre es sehr unfair.
    Meine Hündin, Nova, ist eher typisch Pit/AmStaff. Die liiiiiebt Menschen. Wenn wir Freunde da haben sitzt sie am allerliebsten bei allen quer über den Schoss drapiert. Auch mit Kindern (unseren eigenen und fremden) kann sie super und nimmt auch Rücksicht darauf, dass diese ihr körperlich unterlegen sind. Mit unserem Vierjährigen spielt sie längst nicht so wild wie mit Erwachsenen und lässt sich z.B. von ihm auch fangen, obwohl sie natürlich einfach weglaufen könnte.
    Mit Hunden... naja. Da muss ich dazu sagen, das wir sie extra hinsichtlich Verträglichkeit mit Artgenossen ausgesucht haben, weil wir ja schon unseren Rüden hatten. Sie war ca. 1-2 Jahre alt als wir sie zu uns geholt haben (das war im September 2012). Sie war also jung erwachsen und hat damals in einer Hundegruppe auf einen grösseren Grundstück gelebt. Sie ist auch jetzt prinzipiell schon verträglich, hatte auch nie einen Beisserei. Mit unserem Rüden kommt sie nach wie vor gut klar. Sie hat aber grade bei fremden Hunden, die unsicher sind, die Tendenz zum Mobben. Auch wenn ihr was nicht passt macht sie das deutlich klar und geht dem nicht aus dem Weg wir unser Rüde. Dann geht der Schwanz hoch, Nackenhaare werden aufgestellt und sie knurrt auch schon mal. Wir haben bei uns im Stall z.B. eine Hündin, die schon fast "zwanghaft unterwürfig" ist. Die rennt Nova ständig hinterher leckt ihr von unten an die Schnauze etc. Nova macht ihr durch Knurren klar, dass sie das nicht mag. Wenn die Andere dann nicht aufhört dreht Nova sie schon auch mal auf den Rücken. Wenn die Andere aufhört ist Frieden. Also wie gesagt, prinzipiell ist sie schon verträglich, aber für Hundewiesen oder Freilaufflächen in der Stadt ist sie nicht unbedingt geeignet. Das ist für uns kein Problem, aber da muss man halt wissen, was man will.
    In Punkto Verträglichkeit habe ich bei diesen Rassen alles schon gesehen, aber ich würde sagen, wenn es euch wichtig ist, dass der Hund alle Artgenossen liebt und ihr unbedingt einen Welpen wollt, dann wäre eine andere Rasse evtl geeigneter.


    Besondere Beschäftigung oder Hundesport brauchen beide meine Hunde nicht. Die sind ganz normale Familienhunde, kommen mit zum Wandern, Campen und in den Stall. Nova ist leider körperlich ein ziemliches Wrack (Knie und Hüfte) und kann drum nicht so viel machen, wovon sie sich die gute Laune aber auch nicht verderben lässt. Max ist als jüngerer Hund viel am Mountain Bike oder am Pferd mitgelaufen und konnte auch gut mal 25-30 km abreissen. Seit wir die Kinder haben sind solche Touren leider seltener geworden, und er wird ja jetzt auch älter, aber 10km locker joggen macht er noch gut mit. Auch wenn mal weniger Aktivität ist, was bei uns im Winter z.B. Schon mal vorkommen kann, nehmen die Hunde und das nicht besonders übel und zerlegen und die Bude nicht. Wir schaffen dann einfach den Ausgleich wenn es wieder wärmer ist.


    Jagdtrieb haben beide moderat. Max hat lange mit Katzen zusammen gelebt. Wenn die beiden jagen (v.a. Eichhörnchen) tun sie das auf Sicht / hetzen. Einzeln sind sie gut kontrollierbar. Gemeinsam können sie aber eine ungute Dynamik entwickeln und sich gegenseitig anstacheln. Drum ist in wildreichen Gebieten immer einer von beiden abwechselnd an der Leine, dann ist der jeweils andere auch gut abrufbar.


    Das ist jetzt lang geworden... Ich hoffe, es hilft ein bisschen. Ich rede einfach gern über meine Hunde :).

    Vielleicht mal diese Rassen anschauen, das sind alles relativ unkomplizierte "Allrounder" und ich finde, die haben auch alle ein Recht aufgewecktes Gesicht:


    Soft Coated Wheaten Terrier
    Kromfohrländer
    Entlebucher Sennenhund (sind weniger problematisch als Appenzeller)
    Mittelschnauzer


    Oder eine Nummer kleiner:
    Ratonero Bodeguero Andaluz (gibts oft im Tierschutz und sind deutlich unproblematischer als z.B. Jack Russell)
    Svensk Dansk Gårdhund

    Koppen: ja, könnte ich mit leben, vor allem mit einem Freikopper (macht die Zähne nicht kaputt). Nur manche Ställe wollen hier keine Kopper, das würde ich vorher beim Stall meiner Wahl abklären.
    Bei anderen Krankheiten käme es drauf an. Nach meinen Erfahrungen mit Rehe würde ich niemals freiwillig ein Rehepferd oder ein Pferd mit Stoffwechselproblemen (z.B. Cushing, EMS) kaufen. Mit Allergien wie Staub oder Sommerekzem würde ich mich auch schwer tun, genauso wie mit Melanomen, Equinem Sarkoid, periodischer Augenentzündung... Jetzt wo ich es mir so überlege wären für mich eigentlich so ziemlich alle chronischen Sachen ein Ausschlussgrund.
    Es ist dann halt auch schnell ein Kostenfaktor, vor allem, wenn man Einsteller ist und nicht alles selber machen kann. Wenn man jemanden dafür bezahlen muss, mehrmals täglich Medikamente zu geben oder Heu einzuweichen geht das schnell ins Geld, und da ist der Tierarzt ja noch nicht mal dabei.


    Bei älteren Pferden käme es drauf an, prinzipiell hätte ich kein Problem mit 15 oder 16 Jahren, aber ich hätte ein bisschen Bedenken dass der Verkäufer das Pferd kurz vor dem Zusammenbruch noch schnell loswerden will. Drum würde ich da sehr genau hinschauen und ggf auch un eun paar Röntgenbilder investieren.