Erst einmal vielen, vielen Dank für Eure Antworten Ich find es ganz lieb von Euch, dass Ihr Euch Gedanken macht.
Also, mein Hund Aaron, nimmt nie und nimmer einen Leckerbissen von einem Besucher. Das haben wir schon durch. Trotzdem finde ich Idee mit dem Nasentarget gut. Wir arbeiten schon Dank unserem Buch "Die Hunde-Uni" intesiv an Selbstkontrolle. Im Großen und Ganzen klappt das auch ganz gut. Er hat sich in den meisten Situationen ganz gut im Griff, ist ansprechbar und diszipliniert.
Tja, wie reagieriert er, wenn Besuch kommt ? Auf die Klingel ganz extrem, wenn jemand die Teppe im Haus runter kommt, etwas ruhiger. Dann ist nur Knurren und Bellen angesagt (aber in erträglichem Rahmen)
Klingelt es an der Haustür, springt er über Tische und Bänke und stürzt zur Haustür. Knurren und Bellen an einem Stück. Die Lefzen sind spitz. Ich schicke ihn zurück ins Wohnzimmer, das klappt auch. Nur hab ich ihn noch nie fest gemacht. In sein Körbchen läßt er sich dann auch nicht schicken. Er läuft rückwärts um den Wohnzimmertisch damit er Sessel oder Tisch zwischen sich und Besucher hat. Knurrt wie verrückt und fixiert. Für gewöhnlich hat jeder Besucher erst einmal schreckliche Angst. Kann ich ja gut verstehen. Irgendwann beruhigt sich Aaron, legt sich ab, fixiert aber weiter. Ab dann ist er wieder ansprechbar und würde sich bestimmt auch wieder ins Körbchen legen lassen. Wenn der Besucher ihn nicht weiter beachtet, kommt Aaron und beschnuppert ihn in geduckter Haltung (allerdings immer noch zum Rückwärtssprung bereit) und der Besuch wird an der Hand geleckt. Aber bitte nicht anfassen oder anschauen. Wird Aaron zu stark angeschaut, beginnt die Prozedur von vorne. Bellen-Knurren-Rückwärstgehen.
Bis jetzt hab ich ihm die Freiheit gelassen, sich von alleine zu beruhigen ohne ihn zu fixieren. Sein Körbchen steht in der Wohnzimmerecke (ist leider räumlich bedingt nicht anders machbar) und so hat er Einblick auf das kompl. Wohnzimmer. Er zieht sich bei Besuch so zurück, dass er eine Sicherheit zwischen sich und Besuch hat (Sessel oder Tisch).
Wie soll ich es beurteilen ? So recht weiß ich es nicht genau. Mein Eindruck ist, er will uns beschützen ist aber selbst sehr vorsichtig und ängstlich. Ich denke, er ist schrecklich überfordert. Ach so, wichtig ist noch zu sagen, wenn er alleine in der Wohnung ist ( das hält er gut aus) und ich stürze die Treppe absichtlich schon mal laut hinunter (eigentlich ein Grund für ihn in lautes Gebell zu verfallen) verhält er sich ruhig. Daher ist meine Annahme, sein Gehabe hängt unmittelbar mit uns zusammen. Beschützen vielleicht ?
An anderer Stelle hab ich schon von einer Situation geschrieben, wie er einen Jogger im Wald gestellt hat. Besagter Jogger kam auf mich zugelaufen und Aaron war zwischen uns. D.h. er lief vor mir her und ich habe ihn natürlich gerufen. Er kam erst zögerlich, dann merkte er dass der Jogger auf uns zugelaufen kam und er drehte sich Richtung Jogger und hat ihn in gleicher Manier wie zu Hause bei Besuchern, fast auf den nächsten Baum getrieben Das ist mittlerweile nicht mehr vorgekommen, da Aaron durch Clickertraining jetzt brav stehen beleibt, ich ihn zurückrufen kann, er sich ablegt und die Jogger brav vorbei läßt.
Ich gebe die Hoffnung also nicht auf, er ist lernfähig - und ich auch