Hallo und schönen Abend.
Ich bin ganz neu hier, obwohl ich schon länger mitlese. Habe jetzt beschlossen mich anzumelden und komme gleich mit einer Frage.
Die Frage steht grundsätzlich im Titel, aber ich möchte ein wenig erklären worum es mir geht.
Wart ihr schon einmal enttäuscht über die Entwicklung einer eurer Hunde? Ihr habt auf eine Verpaarung gewartet, habt Linien studiert usw. und dann ist der Hund der dabei rauskam so ganz anders als erwartet?
Mir geht es aktuell so. Und ich habe das Gefühl, dass man das nicht laut sagen darf, weil man gleich als Unmensch dargestellt wird.
Ich hole mir Hunde für bestimmte Zwecke. Nein, diese sind nicht lebensnotwendig, sondern ein geliebtes Hobby meinerseits. Ich suche mir meine zukünftigen Hunde sorgfältig aus und warte auch schon mal eine längere Zeit bis das fällt was ich mir wünsche.
Bis jetzt bin ich damit gut gefahren und habe immer das bekommen was ich erwartet habe. Aber dann kam Neva, meine Junghündin, die so gar nicht das ist was ich erhofft hatte.
Ihr fehlt es einfach an allen Ecken und Enden. Sie hat kaum Trieb, kommt nicht wirklich in den Arbeitsflow, sondern lässt sich Ultra leicht ablenken, obwohl wir von Tag eins auf dem gleichen Platz trainiert haben.
Ich sehe einfach sportlich keine Zukunft mit ihr.
Aber hier ist das Dilemma. Ich mag sie grundsätzlich als Hündin, sie ist ganz anders als meine anderen beiden, aber irgendwie auch angenehm. Sie ist eine ganz liebe und sie abzugeben würde mir nicht leicht fallen. Vor Allem weil ich einfach zu lange gewartet habe, obwohl sich die Probleme schon früh abgezeichnet haben.
Bitte keine Diskussion über Hund als Sportgerät, so ist es nicht. Aber ich frage mich ob es hier Menschen gibt, die ähnliches erfahren haben, egal in welchem Bereich, vielleicht sogar im beruflichen?
Würdet ihr einen Hund abgeben, wenn sich herausstellt, dass dieser so gar nicht das ist was ihr erwartet habt?
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Ja kenne ich von meinem aktuellen Rüden, da geht es mir ganz genauso. Problem bei der Sache ist, er ist ein Sohn meines Rüden, der zum einen mein absoluter Herzenshund ist, und zugleich auch noch ein richtig geiler Sporthund, der kaum Wünsche offen lässt (IGP bis zur DM geführt, FH erfolgreich und auch noch Cat1 Mondio abgelegt). Dazu Wesen und Gesundheit top, also könnte ich mir einen Hund backen, dann wäre er es..mit ner Brise mehr Selbstbewusstsein in der UO mir gegenüber
Da hat der Sohn es natürlich schwer.. er kommt vom Arbeiten her halt mehr nach der Mutter, und weniger nach seinem Vater.. aber nichts desto trotz hadere ich mit mir, ob ich ihm noch länger eine Chance gebe (er ist jetzt 1,5 Jahre alt), oder ob ich das zusammen leben beende.. Im Alltag ist er absolut toll, leichtführig und so angenehm wie sein Vater. Nur im Sport, da fehlt ihm halt das letzte Quentchen zu MEINEM Glück..
Auf der anderen Seite, ich lerne auch mit diesem Hund wieder, werde von meiner Erfolgswolke runter geholt, was vielleicht auch nicht so schlecht ist.. mit meinen Umfeld spreche ich da ganz offen drüber, klar gibt es Leute die mich verurteilen, aber ich halte und züchte Sporthunde an die ich hohe Ansprüche stelle, und meiner Meinung nach auch stellen muss und darf, denn nur wenn man ehrlich ist, kann man eine Arbeitsrasse auch auf einem hohen Standard halten, finde ich in der heutigen Zeit, wo alles an den Hund angepasst wird (der arme Hund darf ja nicht überfordert werden) wichtig..
Deine Beschreibung hört sich aber eher so an, dass du einfach noch nicht den richtigen Weg für diesen Hund gefunden hast ihn zu begeistern. Das Verhalten was du beschreibst, finde ich in den letzten Jahren bei immer mehr Malis..
Problem im IGP ist aber auch, dass viele Ausbilder/HF meinen, ein Mali funktioniert bzw. muss immer mit Methode xy funktionieren. Dabei gibt es ganz viele Malis, die mit einem anderen Weg richtig gute Sporthunde werden!
Mein junger hat sich auch leicht ablenken lassen, er ist jetzt 1,5 Jahre alt, und es wird erst jetzt besser. Dein Hund ist erst ein Jahr alt, du hast sie seit 8 Monaten, überleg mal, 8 Monate sind nichts bei der Ausbildung eines Hundes.. Viele Malis sind spätreif! Etwas was viele Malihalter nicht wissen, oder nicht wissen wollen - es gibt die frühreifen, die schon mit wenigen Monaten knallen, und es gibt aber auch die Spätreifen. Mein großer Rüde war so ein Spätreifer, auch bei ihm war ich anfangs nicht voll überzeugt, so mit knapp 2 Jahren ist dann der Damm gebrochen, und er wurde ein richtig geiler Sporthund
Klar kannst du sie abgegeben, ich persönlich würde das auch nicht verurteilen, überlege ich es ja selber für meinen jungen Rüden. Du kannst aber auch selber dazu lernen, und einen Weg für dich und den Hund finden. Ein guter HF findet einen Weg sage ich immer(an der eigenen Nase pack).
Ich finde, man lässt sich zu sehr von ""erfolgreichen Hundeführern" blenden. Da werden Videos ins Netz gestellt von Junghunden, die wie die Maschinen Fuß laufen, und wenn der eigene Hund nicht so funktioniert kommt Frust auf..