Beiträge von Fraukie

    Moin.

    Zitat


    Gegen diese Einschränkung des Schutzes in § 1 durch den § 3 wendet sich die Petition.


    Das ist mir schon klar. Aber ich denke eben nicht, dass man das eindeutig benennen und umsetzen kann.
    Einfach, weil "Gewalt" und "Gefahrenabwehr" so unterschiedlich definiert werden können.
    Bei mir ist der Punkt an dem ich nen Hund an die Wand klatsche oder nen Pferd trete dann erreicht, wenn durch das Übertreten einer für das Tier einsehbaren Grenze eine erhebliche Gefahr für das Tier selbst oder ein anderes Lebewesen entsteht und die Persönlichkeitsstruktur dieses Tieres auf mich den Eindruck macht, dass ein anderer Weg bedeutet die Gefahr nicht so schnell wie machbar abwenden zu können.


    Andere Leute werden den Einsatz eines Stachelhalsbandes damit rechtfertigen, dass es ja für alle Beteiligten und Unbeteiligten saugefährlich ist, dass dieser Hund wenn er XY sieht so stark an der Leine zieht, dass Herrchen und Hund vorm nächsten Auto landen können.


    Ich bin der Ansicht, dass man hierzu "nur" Geduld und Konsequenz aber kein Stachelhalsband benötigt, manch Hundehalter wird das anders sehen. Und dann?


    Gefahrabwehr? oder nicht?


    Ich denke auch nicht, dass man einem Hund einen Blechnapf über den Kopf zimmern darf, weil dieser Hund Menschen "angeht". Andere Leute sehen das eben anders und reden von Gefahrenabwehr.


    Das meine ich mit "Wie will man sowas eindeutig definieren?"


    Zitat


    Aus welchem lernbiologischen Gesetz ergibt sich die Notwendigkeit, Hunde "auf den Rücken zu knallen" oder ihnen "Freiflüge in Ecken" zu spendieren?


    Aus keinem und ich hab das auch nie behauptet. Ich rede von DIESEM einen Hund, mit DIESER Vorgeschichte und von einer bestimmten Situation.
    Von meinen 5 Hunden mußten 4 lernen, dass Ressourcen gegen Katzen nicht verteidigt werden (den ersten hab ich als Welpen bekommen, da mußten wir das nicht explizit festlegen sondern konnten es von anfang an etablieren).


    Einer hats gar nicht versucht, einer hat zwar drüber nachgedacht (ist erstarrt und hob die Lefzen) auf ein im Tonfall sehr deutliches "Denk da verdammt gut drüber nach!" mit entsprechender Körperhaltung war das Thema erledigt.
    Unsere jetzt neue Hündin meinte auch "oh meins, da darf keine Katze ran!" Sie können wir zwar nicht mit akustischen Reizen erziehen, aber bei ihr reicht ein anstubsen und die "Nein-Gestik" aus um verständlich zu machen was wir meinen.
    Aber bei diesem einen Hund hatte ich eben nicht den Eindruck, dass es sicher genug für die Katzen ist ebenso wie ich nicht ausprobieren wollte ob mein "Kleines Pferd" versteht dass er nimmer steigen darf wenn ich ihn drum "bitte", während mein "großes Pferd" genau einmal aus Protest vorn hoch gegangen ist, einfach nen anderen Typ ist den ich ein paar mal rückwärts geschickt hab und mit dem das Problem ein für alle Male gegessen war.


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    Aber wenn es dem Hund das Leben rettet...
    Das Totschlagargument, wenn einem keine anderen einfallen.


    Wenn Du meinst. Mir fällt ne Menge Weiteres dazu ein. Ich hab halt nur einfach kein Problem damit zuzugeben, das ich zum Einen diesen Hund für lebenswert hielt, andererseits aber nunmal zu absolut keinem Zeitpunkt bereit war das Leben meiner Katzen aufs Spiel zu setzen. Das heißt nicht, dass ich für dieses Ziel Grenzen überschritten hätte.
    Sprich ich wäre unter keinen Umständen bereit einen Hund zu schlagen oder zu treten, aber einen Hund situationsbedingt mal auf den Rücken oder in die Ecke zu pfeffern finde ich absolut unproblematisch, sofern das "vergehen" das Hundes eben so ist, dass er auch begreifen kann, warum es grade derart erheblichen Ärger setzt. (Fliegen, egal ob auf den Rücken oder in die Ecke ist hier die Spitze der "Einwirkungspyramide", danach kommt nichts mehr und auf dem Weg dahin gabs Vorwarnungen, das ist für mich einfach beides wichtig. Nicht nur "wie fällt die EInwirkung aus?" sondern "Kann dem Hund auch klar sein, warum eine Maßregelung bei einem "Vergehen" härter ausfällt als bei nem anderen.")
    Es geht hier aber auch gar nicht um "Totschlagargumente".
    Es geht darum, dass jedes Tier, das für Menschen und andere Tiere potentiell zur Gefahr werden kann seinerseits in Gefahr geraten wird und kann, wenn bestimmte Verhaltensweisen nicht konsequent unterbunden und abgestellt werden und welches Ausmaß diese Konsequenzen haben müssen um Gefahren abzuwehren sind nuneinmal von Tier zu Tier von Situation zu Situation unterschiedlich ebenso unterschiedlich wie die Maßstäbe, die ein Mensch ansetzt wenn er beurteilt welchesn Verhalten in welchem Umfang gefährlich ist, welche Maßnahme überhaupt als "Gewalt" einzustufen ist und wie greifbar eine Gefahr sein muss um auch mal eine drastischere Konsequenz zu rechtfertigen.


    Dazu kommt noch die Frage, wie greifbar eine Alternative sein muss.
    Ich kenne Leute die tatsächlich (aus welchen Gründen auch immer) nicht fähig sind einen Hund ohne Stachelhalsband sicher zu führen.
    Sind die dann verpflichtet sich Hilfe zu suchen bei jemandem der es kann? Ab wann gilt eine Maßnahme zur Gefahrenabwehr wirklich als nichtmehr zu ändern?


    Ist es von Bedeutung, das es nicht ausgeschlossen werden kann, dass es Menschen mit entsprechender Risikobereitschaft gegeben hätte die (ohne Zweifel mit einem höheren Risiko für die Katzen) den Hund ohne Freiflug
    im Hinblick auf das Leben meiner Katzen "entschärft" hätten und über wieviele Brücken muss man gehen und wieviel Zeit und Ausdauer mitbringen um solche Alternativen zu finden?


    Also ich seh da ehrlich gesagt wenig Sonne, was nicht meint, dass ich grundsätzlich glücklich bin mit dem was noch alles so erlaubt ist. Ich seh einfach nur wie extrem Unterschiedlich hier Ansichten, Ziele und die Bereitschaft auch mal "ich schaff es nicht" zu sagen ist.


    Als wir Weihnachten bei meinem Papa waren hat mein Huskymix wieder seinen Treppenhaus-Blues gefahren und wollte die Treppe nicht runtergehen und machte ein irres Getöse. Während Papa das arme, arme Hundi trösten wollte kenn ich meinen Hund einfach gut genug um zu wissen, dass er diesen Punkt am Besten überwindet, wenn ich mich hinter ihn stelle und ihn in absolut "erbarmungsfreiem Ton" die Treppe runterschicke um ihm bei jeder Stufe die er läuft zuzujubeln und ihn unten zu Loben als habe er grad den Hundenobelpreis bekommen, aber eben auch bei jedem Stehenbleiben "Gehst Du wohl weiter!" zu zischen und entsprechend hinter ihm her zu tapern.
    Meinem Vater z.B. war das schon viel zu brutal, herzlos, kaltherzig und wasweiß ich noch alles.


    Ich war mal in einer Hundeschule, in der es normal war, das "Aus-Kommando" zu trainieren indem man die Lefzen der Hunde auf die Zähne presste.
    Ich hab mich dessen verweigert, weil es mir (zumal es eben auch anders ging bei meinem Hund) zu krass war.
    Trotzdem wär ich unsicher, wenn ich gefragt würde "Soll das verboten werden?".


    Für all sowas gibts einfach ettliche Beispiele und ich weiß eben beim besten Willen nicht wie man sowas eindeutig formulieren will.


    lg
    Fraukie

    Moin,


    auf die Gefahr hin, dass ich gleich als Tierquäler dasteh.
    Aber abgesehen davon, dass doch auch "Gewalt" eine reichlich schwammige Definition ist, frag ich mich ernsthaft in wiefern ein solches Gesetz sinnvoll wäre, selbst wenn es möglich sein sollte es eindeutig zu definieren und durchzusetzen.


    Klar, auf den ersten Blick klingt das erstmal super, denn ich nehm mal an, dass hier niemand ist der sagen würde "Gewalt gegen Tiere ist schon ok."


    Aber wo fängt Gewalt an, wo hört sie auf? Wer bestimmt das?


    Beispiel: Ich würde in Ausbildungsfragen (also alles rund um Sitz, Platz, Fuß, Bleib, usw) niemals "Gewalt" anwenden, nie über einen heftigeren Tonfall oder eine "wütende Gestik" hinausgehen.


    In der Erziehung (alles was das miteinander Leben und umgehen betrifft) habe ich die Erfahrung gemacht, dass es bei den meisten Tieren Situationen gibt bei denen man mit der "Samthandschuhnummer" ein unnötig großes Risiko eingeht.
    Als ich ihn neu zu uns geholt habe, hat mein einer Rüde gemeint er müsse meine Katzen anfletschen, wenn er was zu essen/ein tolles Spielzeug hat und die Katze zu nahe kommt.
    Ich habe große Hunde und auch wenn Hunde und Katzen in unserer Abwesenheit stets getrennt sind geht das nicht und ich bin nicht bereit die Sicherheit meiner Katzen zu riskieren statt in einer solchen Situation einfach mal "Hund" zu sprechen, den Hund zu packen und in die nächste Ecke zu pfeffern.
    Als mein Pferd zu mir kam kannte er nicht viel vom Menschen und als ich etwas forderte, dass er nicht wollte kam er auf den Hinterbeinen auf mich zu.
    Ein steigendes Pferd ist wirklich gefährlich und ich denke, dass es in solchen Situationen für alle Beteiligten sicherer ist wenn man "zurücktritt" (nicht unbedingt mit Stahlkappenschuhen ans Knie aber spürbar).
    "Sicherer für alle Beteiligten" deswegen, weil die große Anzahl von Pferden die mir bekannt sind, die gelernt haben, dass nen Mensch schon zurückweicht wenn man steigt früher oder später in der Wurst gelandet sind, spätestens dann, wenn der ihnen noch wohlgesonnene Besitzer sie aus irgendeinem Grund nichtmehr halten konnte, denn einen Steiger verkaufen/überhaupt weitergeben ist meiner Meinung nach grob fahrlässig.


    Wie gesagt, ich spreche hier nicht davon Gehorsam in ein Tier reinzuprügeln, Ausbildungswege mit Gewalt abzukürzen oder zu festigen.
    Sondern davon ob es wirklich sinnvoll ist ein Gesetz herbeizuwünschen, dass je nach Auslegung ausschließen kann den Hund der sich während der Pubertät mal eben entscheidet Besucher zu stellen postwendend gehörig auf den Rücken zu knallen um (auch wenn ein längeres Training natürlich folgen muss) ein für das Tier unmißverständliches Signal zu setzen welche Grenze unter keinen Umständen je überschritten werden darf.


    Gäbe es solch ein Gesetz, welche Chancen hätten dann im Tierschutz einsitzende Problemhunde?


    Der Hund von dem ich oben sprach war ein 5 jähriger Husky, der nur die Kette kannte, sich losgerissen und erfolgreich Schafe getötet hatte.
    Ein Schafmordender Hund, der außer de Kette nichts kennt und außerdem Leishmaniose positiv ist ist kaum zu vermitteln und wurde mir nahegelegt, da es eine Anordnung gab ihn einzuschläfern.
    Sein Leben hing davon ab, dass er verdammt schnell versteht, dass meine Katzen nicht gejagd und keine Ressourcen gegen sie verteidigt werden dürfen.
    Wäre es gesetzlich verboten ihm das notfalls auch durch einen Freiflug in die nächste Ecke klarzumachen hätte ich ihn vermutlich nicht genommen, er wäre eingeschläfert wurden und das wäre ein unglaublicher Verlust gewesen.
    Denn abgesehen davon, dass er sich die ersten Wochen auf seinen Jagderfolg berufen hätte war dieser Hund von vorn bis hinten ein Schatz.
    Ein Kuscheltier, verträglich mit allem und jedem, kinderlieb, geistig behindert, blind und was weiß ich nicht noch alles, aber der fröhlichste Hund, den ich in meinem Herzen trage, selbiges lacht noch heute, wenn ich an meinen Dummbrothund denke, den ich immerhin 5 Jahre kennen durfte.


    Also, wo will man die Grenze denn ziehen?


    Klar ist es schlimm, was im Moment teilweise so erlaubt ist bei Erziehung und Ausbildung. Aber ich bezweifle massiv, dass es möglich ist da eine Grenze zu setzen, die tiefer ansetzt als bei der Nachweisbarkeit von Schäden, aber es gleichzeitig Menschen ermöglicht in Situationen in denen ein Tier sich selbst oder andere gefährdet auch mal drastisch eine Grenze festzulegen.


    lg
    Fraukie (die es gewohnt ist von einer Sorte Tierhalter als Monster und von der anderen als nachgibiger Softie bezeichnet zu werden :))

    Moin,
    Achtung lang (ich hatte tagsüber keine Zeit, deswegen alles auf einmal ;) )

    Zitat

    Was mich hier doch so richtig verblüfft, ist die "Kompetenz" so einiger Schreiber hier. Aussagen die unterstellen, dass tierische und pflanzliche Nährstoffe gleichzusetzen seien zum Beispiel. Und deshalb vom fressenden Tier völlig problemlos aufgenommen werden könnte. Der Verdauungstrakt will doch NUR Aminosäuren.


    Das hat hier so doch niemand geschrieben, zumindest hab ichs nirgendwo gelesen.
    Erläutert wurde lediglich, dass
    1. pflanzliches Protein bei entsprechender Aufbereitung der Nahrungsquelle ebenso aufgenommen werden kann wie tierisches
    2. dass ein Organismus nicht unterscheiden kann ob eine Aminosäure aus tierischem oder pflanzlichen Protein kommt
    3. Dass das Aminosäuremuster in Protein tierischer Herrkunft für Hunde wertvoller ist als pflanzliche


    Das sind nunmal Fakten und diese zu kennen ist wichtig eben WEIL das pflanzliche Protein ebenfalls verdaut, resorbiert und verstoffwechselt wird und jemand, der gern im Hinblick auf den Gesamtproteingehalt des Futters füttern möchte wissen muss, dass bei pflanzlichen Proteinquellen nicht deswegen mehr Protein gebraucht wird, weil es weniger/schlechter aufgenommen werden kann, sondern weil es aufgrund seiner geringeren Wertigkeit zu einem deutlich höheren Anteil in den Energiestoffwechsel einfliest. Das muss man wissen.


    Zitat


    Deshalb haben Fleischfresser - auch Carnivoren genannt - wohl den gleichen Darm und das selbe Gebiss wie Pflanzenfresser - auch Herbivoren genannt. Selbst beim Menschen kann man sich immer noch nicht so recht festlegen, ob er denn nun eher ein Carnivore oder eher ein Herbivore ist.


    Deswegen ordnet man den Menschen als Omnivoren ein. Aus gleichem Grund, nämlich einer "Mischbeurteilung" von Gebiss, Aufbau des Verdauungstraktes und Nährstoffbedarf wird der Hund bei der Klärung komplexer Ernährungsfragen eben weder als Carni-, Herbi-, Omni- oder "sonstein-vor" eingestuft. Es hat sich mitlerweile ein Konsens gebildet in dem der Hund als Carni-Omnivor gewertet wird, also als ein Allesfresser der primär von Fleisch lebt. Damit steht der Fleischbedarf eines Hundes z.B. deutlich unter dem der Katze, die ohne Zweifel als Carnivor gewertet wird, weil ihr Stoffwechsel einfach deutliche Unterschiede zu dem des Hundes aufweist.

    Zitat


    Natürlich nehmen Carnivoren durch das Fressen des Darmes eines erbeuteten Herbivoren teilverdaute Pflanzennahrung zu sich. Allerdings ist der Prozentsatz für einen Beutegreifer an Hand der gemachten Beute immer etwas schwierig auszurechnen...


    Neben dem aufgeschlossenen Pflanzenbrei im Verdauungtrakt des Beutetiers nehmen Hundeartige (im Gegensatz zu Katzen) eben auch geziehlt pflanzliche Nahrung zu sich, wenn sie zur Verfügung steht. Wie etwa Fallobst oder Beeren.
    Das könnte auch ein Grund sein, warum viele der User hier eine Zusammensetzung der Mahlzeit nach sturen Prozenten ablehnen und stattdessen lieber den Bedarf ihres Hundes (mindestens) an Energie, Protein und Ca berechnen und die Ration dann entsprechend zusammenstellen.
    Zumindest habe ich das hier mindestens so oft gelesen wie Statements nach denen die Leute nach Prozenten füttern.

    Zitat


    Ich frag mich immer wieder, wie Mutter Natur es geschafft hat - ganz ohne menschliche Hilfe - irgendwelche Tiere zu ernähren. So ganz ohne Tabellen und Industriebetriebe und Taschenrechner und ohne Tierreste aus der Tierbeseitigungsanlage.


    Wie meine Vorschreiber bereits geschrieben haben geht es in "Mutter Natur" aber eben auch darum, dass die Stärksten und Gesündesten die Art erhalten. Dabei ist es nicht nur so, dass niemand um den "Ausschuss" trauert, das Wegsterben der weniger starken ist sogar nötig um den Stärkeren das Überleben zu sichern.
    Menschen sind aber daran interessiert, dass nicht nur die Stärksten eines Wurfes überleben und das auch der Hund, der mit 12 Jahren allmählich "altersmüde" wird noch einige schöne Jahre hat.
    Da ist es durchaus nützlich von dem "Friss was da ist!" eines Wildtieres auf das "Ich fütter dich mit dem was für Dich das Beste ist" umzustellen.
    Es gibt eben Tiere bei denen es Sinn macht sich stark oder ausschließlich an dem zu orientieren was es in freier Wildbahn aufnimmt und solche bei denen das nur eingeschränkt sinnvoll ist.
    An der natürlichen Ernährung orientiere ich mich bei meinen Katzen, die ich teilweise mit Eintagsküken und einem Futterplan der sich an der optimierten Beutezusammenstellung orientiert fütter. Auch meine Pferde ernähre ich so artgemäß wie möglich indem sie Heu aus sehr engmaschigen Heunetzen bekommen, die über den gesamten Auslauf verteilt sind.
    Es handelt sich bei Katzen und Pferden einfach um sehr spezialisierte Tiere.
    Bei meinen Ratten würde ich nen Teufel tun und sie mit dem füttern, was Ratten in freier Wildbahn so zur Verfügung haben, eher dürften sie in freier Wildbahn an die wenigsten Dinge die ich füttere rankommen.
    Sie danken es mir indem sie nicht wie ihre freilebenden Verwandten mit 5-7 Monaten spätestens sterben, sondern mit 2-3,5 Jahren.
    So sehe ich es eben auch bei den Hunden. Ich habe die Möglichkeit sie optimaler zu ernähren als ihre wilden Verwandten das können, also tue ichs. Einfach weil ich in meinem Haus kein "survival of the fittest" wünsche.


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    Hier in Europa wurden ja sogar Menschen duch Produkte aus diesen Quellen mit Creutzfeld Jakob angesteckt. Aber natürlich sind diese Industriebetriebe seither vom Saulus zum Paulus konvertiert und produzieren nur noch hochwertigste Produkte, die viel besser sind, als alles was Mutter Natur in Millionen von Jahren entwickelt hat. Natürlich sind heute alle Angaben auf den Futtermittelverpackungen ganz genau geprüft und stimmen zu 100% mit der Wirklichkeit überein.


    Hm... in der Nahrungsindustrie sind also alle doof, wenn ein Teil Mist baut, während bei "Mutter Natur" die Welt auch dann noch aus rosa Zuckerguss ist, wenn ganze Würfe zu Grunde gehen, weil sie blöderweise zu einem Zeitpunkt geboren wurden in dem Mama aus irgendeinem Grund grad nicht genug Beute findet?
    "Mutter Natur" bleibt auch dann das strahlende Vorbild, wenn man zufrieden zu seinem Hundesenior schaut, der seinen wohlverdienten Ruhestand aufm Sofa verpennt und absolut kein Zweifel daran besteht, dass seine Zeit in "Mutter Natur" schon lange, lange abgelaufen gewesen wäre.
    Sorry, vielleicht seh ich das so hart und anders, weil ich sehr naturnah auf dem Lande aufgewachsen bin, aber mir erscheint Dein Bild von "Mutter Natur" doch sehr wattebauschig und romantisiert.


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    Und natürlich ist die Ausbildung und Weiterbildung von Ärzten - sowohl im humanmedizinischen als auch im veterinärmedizinischen Bereich absolut objektiv und wird durch die vielen gesponsorten Millionen in keinster Weise beeinflusst.


    Und selbst wenn nicht? es soll Menschen geben die alles was sie lernen eingehend prüfen, sich "Gegenquellen" besorgen und die Gegebenheiten von mehreren Seiten einkesseln.
    Wobei ich sagen muss, dass es zumindest an der Uni an der ich studiere viel besser geworden ist.
    Sicher taucht auch mal nen M.A.R.S.-Vertreter auf und erläutert und die Vorgänge der industrialisierten Futtermittelherstellung, aber alles in Allem empfinde ich die Vorlesungen/Übungen in der Tierernährung als sehr angenehm kritisch.
    Vieles was wir dort beigebogen kriegen deckt sich mit dem, was ich mir schon seit Jahren selbst aneigne eben weil ich da vom Studium anderes erwartet hätte.
    Stattdessen stehen Menschen vor uns, die uns durchaus mit der Nase draufstoßen, dass nicht alles wo nen Pferdekopf draufgemalt ist dem Gaul auch nutzt und in der Einheit über Kaninchen- und Meerschweinchenfutter war die Essenz der Übung sogar erfrischend deutlich so, dass niemand aus dem Raum gehen konnte und behaupten, ihm wurde NICHT beigebracht, dass keines der Futtermittel oder Leckerchen die im normalen Tierfutterhandel so angeboten werden für diese beiden Spezies geeignet ist.


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    Manchmal frage ich mich schon, auf welchem Auge der eine oder andere Ratgeber blind ist...


    Es hilft auch nicht unbedingt beim Sehen, wenn man gar nicht bereit ist anderen Meinungen und Ansichten eine Daseinsberechtigung zuzurechnen...


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    Ein Glück dass manche Hunde andere Zähne und einen andreren Darm haben. Diese Hunde unterliegen natürlich niemals den Gesetzen der Verdauung.


    Na grade WEIL Hunde diesen "Gesetzen" unterliegen muss man in Frage stellen ob das alleinige Füttern von Beutetieren bedarfsgerecht wäre.
    Hier sei wieder der Unterschied zwischen dem Stoffwechsel von Katze und Hund hervorgehoben.
    Im Gegensatz zu Katzen ist der Stoffwechsel des Hundes sehr gut in der Lage Kohlenhydrate zu verdauen und zu verstoffwechseln.
    Diese Fahigkeiten bräuchte er nicht/nicht in dem Ausmaß, wenn es von "Mutter Natur" nicht gewollt wäre, dass Hundeartige in der Lage sind auch einen Anteil an Pflanzenkost zu futtern und zu verwerten.


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    Alle Hunde, denen ich bisher ins Maul geschaut habe, hatten keine Zähne für Pflanzennahrung. ...
    Das Argumen der anatomischen Ausstattung ist unwiderlegbar.


    Tjo... alle Schimpansen von denen ich bisher Gebisse gesehen habe, haben mächtige Gebisse, wie man sie nur von Raubtieren kennt.
    Trotzdem ernährte sich keiner davon wie ein Raubtier, sondern sie wagten es tatsächlich sich wider ihr Gebiss frugivor zu ernähren. Einige Schimpansensippen ergänzen ihren Speiseplan mehr oder weniger mit Fleisch.
    Manche mehr, manche weniger und Andere wieder gar nicht, denn trotz ihres Gebisses sind sie auf frugivore Nahrung spezialisiert und ihr Darm ist ebenfalls an diese Kost adaptiert.
    Ebenso wie der des Hundes in einem Ausmaß mit pflanzlicher Nahrung auskommt, die für reine Fleischfresser mehr als nur ungewöhnlich weil unnötig wäre.


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    Nicht jeder Verbraucher sieht einen Zusammenhang zwischen anatomischer Ausstattung und Anforderungen an die eigene Handlungsweise. Nicht jeder kommt gleich auf die Idee, dass das Gebiss und genau so der Darm eines Lebewesens ja doch etwas mit der Nahrungsspezialisierung zu tun hat. Ist man einmal darauf aufmerksam geworden, sieht man diese gravierenden Unterschiede sofort.


    Mir scheint es eher so, als sei nicht jeder Verbraucher in der Lage zu erkennen, dass es z.B, in der Gestalt verfügbarer Enzyme und Stoffwechselaktivitäten viele, sehr objektive Hinweise darauf gibt, dass der Hund eben kein reiner Fleischfresser ist und es sehr wahrscheinlich auch niemals war. Tierarten die ein Gebiss haben, dass nicht die Ganze Geschichte ihrer Ernährung erzählt gibt es viele, Tierarten die in der Lage sind Nahrung zu verwerten auf die sie angeblich doch niemals ausgelegt waren hingehen sind sehr rar gesäht.



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    Vergleicht doch bitte einmal die Länge der Eckzähne Eures Gebisses mit den Eckzähnen Eures Hundes.


    Da wir nun hier mehrfach beleuchtet haben, dass das Gebiss alleine kein volles Ernährungsprofil zeichnet würde ich stattdessen vorschlagen sich die Verdauung und den Stoffwechsel eines Hundes einmal mit dem eines echten, reinen Fleischfressers zu vergleichen und sich aufgrund der doch sehr gravierenden Unterschiede einen Reim zu machen.


    Zumal ich auch zugeben muss, dass ich Deine "Mission" nicht verstehe ;)
    Hier hat niemand gesagt, dass der Hund ein Pflanzenfresser sei. Es wurde lediglich darauf hingewiesen, dass Hunde eben nicht nur tierische Kost verarbeiten können und insbesondere das Zurverfügungstellen von Energie durch pflanzliche Kohlenhydrate ZUSÄTZLICH zum Fleisch bei mancher Kost, manchem Hund und mancher Belastung/Lebensphase möglicherweise mehr Sinn macht als das bloße Füttern mit Fleisch.
    Nicht mehr und nicht weniger.

    Zitat


    Schaut man sich an, was Menschen passiert, die sich hauptsächlich von Fertignahrung ernähren


    Stopp, stopp, stopp.
    Das ist da grad nen gravierender Fehler den Du machst.
    "Fertignahrung" für erwachsene Menschen ist (zumindest unter normalen Umständen) nie, nie, nie als "Alleinfutter" deklariert und als solches folglich auch weder gedacht noch geeignet.
    Dennoch kann man auch beim Menschen beobachten, dass das "Konzept Fertigfutter" auch beim Menschen üblich und erfolgreich ist. Man denke mal an diese "Babygläschen". Erst neulich bekam ich an der Supermarktkasse mit wie eine Frau mit drei Anderen lebhaft diskutierte.
    Es stellte sich herraus, dass erstere eine so krasse Revolutionärin war, dass sie ihr Kleinkind nicht mit Babygläschen ernährte, sondern *Trommelwirbel* mit SELBSTGEKOCHTEM.
    Der ziemlich eindeutige Unglaube auf den Gesichtern der anderen Damen machte klar was ich schon ne Weile vermutet hab.
    Es ist gar nicht mehr normal das Essen von Säuglingen und Kleinkindern selbst zu machen.
    Die allermeisten Kinder erhalten bis zu einem gewissen Lebensalter tatsächlich großteils "Fertigfutter/Alleinfutter".
    Und ebenso wie das auf der einen Seite so gut funktioniert, dass sich viele Menschen gar nimmer vorstellen können, dass ein Kind alle Nährstoffe kriegt die es braucht wenn man einfach selbst kocht, ebenso bin z.B. ich auf der anderen Seite ganz gut ohne Gläschen und mit ziemlich normalem Menschenfutter großgezogen wurden (ein Schicksal, das meine Kinder teilen werden).


    Man KANN ein Alleinfutter für Hunde einfach nicht mit der Tiefkühlpizza vergleichen, weil die niemals als Alleinfutter gedacht wäre.
    Wenn man ein Pendant sucht, dann bitte "Folgemilch" und "Babygläschen" und das funktioniert nicht nur sondern ist auch als völlig normal akzeptiert.


    Zitat


    Schaut man sich an, wie die Industrie auf die Ampel-Kennzeichnung von Lebensmitteln reagiert hat, weiß man, wess Geistes Kind die Verantwortlichen dieser Branche sind.


    Mit anderen Meinungen hast Du es wirklich nicht so, hm?
    Ich bin auch ein absoluter Gegner der "Ampelkennzeichnung".
    Bin ich deswegen nu auch ein "Geistes Kind"?
    Weil ich eine andere Meinung habe als Du?
    Weil ich diese Ampelkennzeichnung für gefährlich sehe?
    Ich lehne diese Kennzeichnung deswegen ab, eben WEIL (wie man leider an Deinen Beiträgen schön sieht) Ernährungsphysiologie eben nicht so einfach ist und es meiner Meinung nach ein großer Fehler wäre den Menschen noch zu verklickern, dass sie ja nur auf die Farben achten müssen und alles ist gut,
    Weil ich es kritisch sehe, dass es Menschen dann verunsichern wird, dass die Lebensmittel die den absoluten Großteil der Ernährung ausmachen sollten (Obst, Gemüse, Brot, Kartoffeln und Getreide und Getreideprodukte, ...) gar keine Ampelkennzeichnung haben.
    Weil ich in JEDER Ernährungsberatung sehe, dass auch ohne Ampelkennzeichnung viele Menschen nur "wissen", dass Salz, Fett und Zucker ja böse sind und denken, dass damit genug Wissen für eine gesunde Ernährung vorhanden ist und ich den Leuten dann verklickern kann warum ihr Hund aber sterben wird, wenn sie ihn Fett- und salzfrei zu ernähren versuchen (das Ende vom Lied ist, dass ich bei einem erheblichen Teil meiner Kunden gegen einen Teller Bratkartoffeln noch sitzenbleib und mit ihnen die eigene Ernährung und die ihrer Kinder durchpalaver.).


    Man sieht: Andere Meinungen können verdammt viele Gründe haben.


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    Kaum einer, der diese Fertigfutter für Haustiere so vehement verteidigt, würde seinem Kind AUSSCHLIESSLICH (die Betonung liegt auf ausschließlich) Fertignahrung geben. .


    Wie oben erläutert hinkt dieser Vergleich extrem, denn die meisten Kleinkinder erhalten eben doch Fertignahrung, für größere Kinder und Erwachsene wird im normalen Supermarkt überhaupt kein "Alleinfutter für Menschen" angeboten und die übliche Fertignahrung ist einfach mal mit einem Alleinfutter in keiner Weise zu vergleichen.


    Gäbe es fertiges Alleinfutter für Menschen wäre meine Meinung dazu ebenso wie die zu fertigem Tierfutter:
    Ideal ist es, sich mit Ernährung zu beschäftigen und die Ernährung dann selbst zusammenzustellen.
    Bevor man aber ahnungslos drauflosfüttert und damit z.T. erhebliche Schäden anrichtet wäre ein gutes Fertigfutter vorzuziehen.



    Zitat


    Mir kann da keiner was vorsingen. Die meisten ohne fionanzielle Interessen am Vertrieb von Fertigfutter, die das Fertigfutter so verteitigen, wollen sich nicht eingestehen,


    Alternative wäre, dass sie einfach eine andere Meinung haben als Du.
    Es gibt nunmal sehr gute Fertigfutter, man findet sie allerdings weder im Supermarkt noch im Baumarkt, oft nichtmal im sogenannten Fachhandel.
    Und ich bleib bei meiner Meinung, dass
    1. eine mit Verstand zusammengestellte Fütterung gleichgut oder sogar gesünder sein kann als ein gutes Fertigfutter.
    2. eine Selbstfütterung ohne Verstand gefährlicher sein kann als selbst das schlechteste Fertigfutter
    3. Hund und Katze zu dem Tierarten gehören für die es fertige Futter zu kaufen gibt mit denen eine gute und gesunde Ernährung gewährleistet ist (das ist nicht bei allen Tierarten so)


    Zitat

    Was ich mitteilen will ist ganz einfach...
    Fertigfutter - ausschließlich oder auch nur überwiegend - kann nicht gesund sein auf Dauer.


    Und warum genau nicht? Wo genau entsteht bei einem guten Futter ein signifikanter Mangel oder Überschuss?
    wobei ich auch niemanden kenne bei dem Hunde im wahrsten Sinne des Wortes ausschließlich mit Fertigfutter gefüttert werden. Mal ne Banane, nen Rest Nudeln, ne Karotte weils Spaß macht, nen Knochen zur Zahnpflege oder sonstiges hat bisher noch jeder mir bekannte Hund ab und an bekommen.



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    Natürlich kann sich ein wild lebender Canide auch von Mischkost ernähren. Hab ich nie bestritten. Trotzdem nehmen fast alle wilden Caniden die Mühe auf sich, dem Futter hinterher zu rennen und dabei u.U. sogar eigene Verletzungen zu riskieren. .


    Tun sie das?
    Am ehesten könnte man unsere Hunde doch mit Streunern vergleichen. Die wandern nicht in die Wälder aus um dort zu jagen sondern bleiben in den Städten und Vororten.
    Meist wird dem Mäuschen, dass vor einem Streunenden Hund rumturnt nichtmal Beachtung geschenkt, warum auch, wenn der Komposthaufen um die Ecke nach Gemüseeintopf riecht?
    Füchse sogar wohnen nicht selten im umliegenden Wald, latschen aber nachts dann doch lieber in die Orte zum Plündern von Mülltonnen, Mülldeponien und Komposthaufen.


    Wildlebend bedeutet zu nehmen was verfügbar ist UND verwertet werden kann. Der Luxus da das "Gesündere" auszuwählen bietet sich gar nicht erst an.
    Stell nem Wolfsrudel nen großen Topf Gemüseintopf vor die Nasen und ich verwette meinen rechten Arm, dass sie an dem Tag nicht zur Jagd traben, sondern Eintopf essen werden.


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    Aber sei´s drum. die Tatsache, dass das alles so unglaublich hochkocht zeigt


    Ehrlich gesagt bist DU der einzige Mensch der hier hochkocht. Ansonsten ging die Debatte bisher ausgesprochen sachlich ab. Du "argumentierst" hier in äußerst polemische Weise gegen Dinge, die hier niemand behauptet hat. Zumindest hab ich nicht gelesen, dass hier irgendwer behauptet hätte, dass der Hund nu ein Pflanzenfresser sei oder das Fertigfutter die einzig wahre Hundenahrung sei.
    Die Meinungen hier sind zwar unterschiedlich, aber meistens äußerst sachlich und ohne Anspruch auf Allgemeingültigkeit vorgetragen. Deine Beiträge sind die ersten hier die auf mich wirken als sei es für Dich nicht so einfach anderen Meinungen eine Daseinsberechtigung zuzugestehen.


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    Schade - es geht auch mit mehr Gewinn für alle Beteiligten.


    Also ich hab hier schon von so einigen Leuten gelesen, dass sie aus diesem Thread sehr viel für sich und ihren Hund herausziehen.
    Find ich auch gut, denn dafür schreiben sich diejenigen die ihre Zeit damit "verplempern" sich Wissen rund um die Ernährung anzueignen sich ja auch die Fingerchen wund ;)


    lg
    Fraukie

    Moin,

    Zitat

    Ich störe mich gerade an der Art und Weise, wie Futterpläne von den üblichen Verdächtigen erstellt werden.


    Das kenn ich, aber man muss eben auch wirtschaftlich denken. Das macht eine Beratung im Bezug auf derart komplexe Themen nicht einfach.

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    In der Regel läuft alles im Mailkontakt-. Man füllt einen vorgefertigten Fragebogen aus, mailt den dorthin und hört erstmal gar nichts mehr. Irgendwann kriegt man den Plan dann und kann diesen dann telefonisch oder per mail kostenpflichtig besprechen.


    Hm, ok. das ist mittelsinnvoll
    Die grundsätzlichen Sachen über Mailkontakt abzuwickeln empfinde ich allerdings als Vorteilhaft.
    Ein Fragebogen hat sich auch bei mir bewährt, denn so individuell jedes Tier dessen Halter ich in Ernährungsfragen unterstütze auch sein mag, die Fragen die ich stellen muss bevor ich überhaupt einschätzen kann wie umfangreich dieser Fall sein wird sind einfach mal im ersten Durchlauf immer die gleichen.
    Was meiner Meinung nach keinen Sinn macht ist es eine "Nachbearbeitung" bzw Nachbesprechung kostenpflichtig zu machen.
    Einen Futterplan so zu machen, bis er für Tier und Halter paßt ist meiner Meinung nach immer ein Prozess, nie ein einmaliger Vorgang.
    Wer mich für die Erstellung eines Futterplanes bezahlt, der zahlt nicht für zwei Exeltabellen, ne Seite Text der mit "Na dann viel Glück" schließt, sondern dafür, dass ich beratend zur Seite stehe, bis der Plan soweit paßt, dass Tier und Halter damit gut fahren.
    Das braucht Zeit, mal mehr, mal weniger aber anders könnte ich es nicht mit mir vereinbaren.

    Zitat


    Das ist für mich aber kein idealer Ablauf. Ich möchte im Vorfeld ein eingehendes Gespräch, in dem der präferierte Ernährungsstil besprochen und erläutert und Fragen beantwortet werden. Dann erst soll der Plan erstellt werden und bei Fragen sollte der Ersteller zu normalen Zeiten erreichbar sein. Schön wäre auch eine Nachsorge nach einigen Wochen oder Monaten.


    Meiner Erfahrung nach ist es sinnvoll, das Gespräch nach Klärung der grundsätzlichen Rahmenbedingungen zu machen. Bzw zwei "Teilgespräche". Oft ist es für beide Seiten erbaulicher zumindest das Ausführlichste dieser Gespräche per Mail zu führen, einfach weils so für den Kunden einfacher ist sich mitzuteilen.
    Der Ablauf bei mir ist meistens etwa so:
    1. Kleines Eingangsgespräch bei dem umrissen wird wohin die Reise geht, also welche Form der Ernährung bzw in welchen Anteilen eine Mischform sinnvoll ist
    2. dann schicke ich den entsprechenden Fragebogen raus den ich beantwortet bekomme
    3. Rücksprachetermin für Fragen beiderseits
    4. Erstellung des Ernährungsplanes und Erläuterung desselben für den Kunden
    5. Klärung von Rückfragen (meist nach einigen Tagen)
    6a.Wenn ich dann nichts mehr vom Kunden höre haben wir nen Glückstreffer gelandet und alles ist gut (meist krieg ich da aber auch noch Rückmeldungen)
    6b. Kunde meldet sich und bittet um Anpassung z.B. weil Hund zu oder abnimmt, sich die Aktivität geändert hat, irgendwas von den aufgeführten Zutaten vom Tier nicht gefressen wird/ doch nicht zu beschaffen ist /deutlich verteuert wurde, dann startet die Nachbetreuung, die endet, wenn alles gut ist.


    Am liebsten habe ich vor Ort Termine.
    Da fahre ich dann zum Kunden hin, hab bei Rohfutterinteresse auch "Testpäckchen" bei mir und man spricht halt von A bis Z über die Ernährung des Tieres.
    Da kann man auch prima individualisieren, etwa ob der Kunde wirklich nur nen Ernährungsplan möchte oder an die Hand genommen werden will auf dem Weg die Fütterung selbst zusammenzustellen.
    Sowas ist aber sehr zeitintensiv.



    Ganz ehrlich muss ich sagen, dass ich mir eine derart intensive Kundenbetreuung nur deswegen leisten kann, weil ich das nicht hauptberuflich mache.
    Ich verdien mir dafür neben dem Studium was zu und sehe auch jeden einzelnen Kunden zusätzlich als Möglichkeit auch selbst nochmehr dazuzulernen.
    Mein Wissen aus dem Bereich der Tierernährung beruht zu großen Teilen auf Autodidaktik, in gewissen Anteil auf Wissen welches ich in der Uni erwerbe und zu einem ganz wichtigen Teil aus den Erfahrungen, die ich in der Praxis sammeln darf.
    Von dem Wunsch die Welt ein bischen besser zu machen, einem kranken Tier durch die Optimierung der Ernährung zu besserer Lebensqualität zu verhelfen und gesunde Tiere vor ernährungsbedingten Erkrankungen zu bewahren kann man nunmal nicht leben.
    Ich habe daher alles Verständnis dafür, wenn die Kollegen, die von nur Fütterungsberatung ihren Lebensunterhalt bestreiten müssen darauf achten müssen sich ihre Zeit auch angemessen bezahlen zu lassen.


    Eine Alternative, die leider von vielen Ernährungsberatern genutzt wird wäre es den Verdienst durch den Vertrieb von Futtermitteln und Nahrungsergänzungsmitteln aufzubessern.
    Ich sehe das allerdings sehr kritisch, weil ich nicht weiß wie objektiv solch eine Ernährungsberatung noch ausfallen kann, wenn ein wirtschaftliches Interesse an dem Verbrauch bestimmter Produkte besteht.


    liebe Grüße
    Fraukie

    Moin,


    so, melde mich hier auch zurück.
    Ich hatte die letzten Wochen gesundheitlich ziemlich viel Pech, da war langes am PC sitzen nicht möglich und da ich in diesem Thread entweder "Ganz" oder "gar nicht" mitmischen wollt hab ichs gelassen :)
    Nu bin ich auf einem guten Weg der Besserung und melde mich zurück.
    Werde die nächsten Tage mal die 20 Seiten die ich hier verpaßt hab aufarbeiten, aber mich bemühen sowenige Aspekte wie möglich in die aktuelle Diskussion zu zerren um den Fluss hier nicht zu stören.


    Zitat

    Ist meine Annahme dann falsch, dass ein Hund pflanzliche Proteine schlechter aufnehmen kann, als tierische?
    Ich dachte, dass pflanzliche Proteine nur zu etwa 60% verwertet werden können...das wären dann aber keine 24g mehr bei den Haferflocken. :???:


    Jain.
    meistens umschreibt die Annahme dass "pflanzliches Protein" für Hunde weniger verwertbar ist als tierisches einfach nur den richtigen Sachverhalt mit den falschen Worten.


    Wie Samojana bereits erklärt hat gibt es keinen "Proteinbedarf", sondern nur den Bedarf an Aminosäuren, die Bausteine aus denen Proteine aufgebaut sind.
    Davon gibt es etwa 20 einige davon kann der Organismus selbst aus den wiederum kleineren Bestandteilen selbst aufbauen andere nicht. Die, die der Organismus nicht selbst aufbauen kann werden als "Essentiell" bezeichnet und müssen mit der Nahrung aufgenommen werden. Diese essentiellen Aminosäuren sind von Spezies zu Spezies unterschiedlich, Kühe z.B. bilden hier eine riesen Ausnahme, sie sind in der Lage jede der Aminosäuren selbst zu basteln (Applaus für die Kuh!).
    An jeder Aminosäure besteht ein gewisser Bedarf, wichtig im Bezug auf die Zufuhr durch die Ernährung sind dabei aber die Essentiellen. Einfach weil diejenige essentielle Aminosäure von der relativ (also im Bezug auf den Bedarf) am wenigsten vorhanden ist bestimmt in wie weit der "Proteinbedarf" des Organismus gedeckt ist.


    Du kannst Dir das so vorstellen, wie aufm Schrottplatz:
    Der Körper kriegt Protein und denkt sich: "Prima! Baustoff!"
    Dann zerlegt er alles in die Aminosäuren und die kommen dann erstmal ins Regal.
    Wannimmer dann ein Protein aufgebaut werden muss werden dann dort die Aminosäuren in der Kombination zusammengebastelt wie sie benötigt werden. Da die Verteilung der unterschiedlichen Aminosäuren in Nahrungsmitteln sehr unterschiedlich ist sind immer einige mehr da, als andere.
    Die Aminosäuren, die im "Überfluss" vorhanden sind also so reichlich, dass es gar nicht von allen selteneren genug geben kann um alle zu verbauen werden dann in den Energiestoffwechsel geklatscht.
    Die Kunst bei der Ernährung ist es, die Proteinzufuhr so einzurichten, dass das Regal mit den häufigsten Proteinen nicht "sinnlos" überquillt aber das mit den selteneren nicht leer ist wenn man sie grade braucht.


    In der Humanernährung werden die Proteine deswegen nach der sogenannten Biologischen Wertigkeit eingestuft.
    Dabei wird berechnet wieviel Gramm körpereigenes Protein aus einem Gramm Protein der Herrkunft xy (z.B. Hühnerei, Rindsteak, Bohne usw) aufgebaut werden könnte.


    Da der Hund erstmal als Carnivor anzusehen ist wundert es nicht, dass sich das Aminosäuremuster (also die Verhältnisse der unterschiedlichen AS zueinander) welches er benötigt sich primär in Eiweißquellen tierischer Herrkunft wiederfindet.


    Wenn man also liest, dass pflanzliche Proteine für den Hund "nicht so gut verwertbar" sind wie tierische, dann ist damit nicht gemeint, dass sie grundsätzlich weniger gut verdaulich und resorbierbar sind, sondern dass das Aminosäuremuster ungünstiger ist und der Hund deswegen mehr von diesen Proteinen aufnehmen und folglich auch verstoffwechseln muss als dies bei einer Proteinquelle von hoher biologischer Wertigkeit der Fall wäre.


    Das pflanzliche Zellwände oftmals für den Hund nicht so leicht zu verdauen sind und daher die Aufbereitung eine wichtige Rolle spielt hast Du ja schon erkannt.


    Ist das verständlich oder zu wirr?


    Zitat


    Sprich gekoches/gegartes Fleisch ist besser verwertbar als rohes? ;)


    Das kommt bischen drauf an (wie so vieles im Leben). Die aufschließende Wirkung von Hitze ist bei Fleisch nicht so wirkungsvoll wie bei pflanzlichen Zellwänden.
    Tatsächlich ist frisches Fleisch deutlich schwerer zu verwerten als "Gereiftes"


    Bei meinem Krankhund treib ich das Spielchen wenn er im Schub ist durchaus soweit, dass ich sein Fleisch so angammeln lasse, dass selbst ich das ohne Handschuhe nimmer anfass.


    In weniger massiver Ausprägung ist das übrigens auch bei menschlichem Essen so:
    Wenn man frisches Rindfleisch oder Wild essen wollte, dann hätte man da gewiss keine Freude dran. Solches Fleisch muss erstmal "reifen" und dieses "Reifen" ist auch nur ein schönes Wort dafür, dass man es sich zu Nutze macht, dass bestimmte Mikroorganismen das Fleisch besiedeln, einen gewissen Grad an Verdauungsarbeit leisten und es damit leichter zu kauen und zu verdauen machen.
    Hier würde ein Garprozess übrigens gar nichts nutzen.


    Wichtig ist, dass dieser Reifungsprozess nur bei rohem Fleisch "funktioniert", denn nur hier kann die entsprechende Keimflora (die außerdem noch Sauerstoff benötigt) ihren Job machen.


    Bei rohem Gammelfleisch ist eher der Ekelfaktor des Menschen begrenzend dafür was der Hund noch essen kann.


    Gegartes Fleisch wird einfach nur schlecht, hier sind MO für den Verderb zuständig die durchaus auch Toxine bilden und das ist dann einfach nur noch gesundheitsschädlich.


    lg
    Fraukie

    Moin,

    Zitat


    Was macht man gegen Menschen, die auf ein "bitte nicht zum Hund runterknien und ihn ins Gesicht springen lassen" mit "Bei mir darf er das" antworten..


    Harte Realität:
    Gegen solche Menschen machst Du gar nichts. Die wachsen nach selbst wenn Du einzelne erzogen kriegst.

    Zitat


    Wirklich, ich werde jetzt zu jedem Passanten, der auch nur die Anstalt macht sich runterzuknien, sagen: "Vorsicht, der beisst!!!"


    Würd ich nicht wirklich machen. Hundehalter sind nen komisches Volk, spricht sich rum und ruck zuck wirds schwierig den Hund zu sozialisieren weil alle tuscheln und ausweichen.


    Zitat


    Geht euch das auch so?


    Ich glaub das kennt jeder der mal ne Welpe oder nen Kleinhund hatte.


    Zitat


    Was habt ihr denn gesagt, oder habt ihr das einfach über euch ergehen lassen?


    Es ist nicht so wichtig was Du sagst, sondern was Du tust.
    Ich bin zweiglieisg gefahren. Klar hab ich den Leuten auch erklärt, dass sie das nichtmehr niedlich finden, wenn er mal 30kg wiegt und /oder voller Schlamm ist, der Hund das aber NICHT versteht.
    Auch ein "Ja für sie ist das nun niedlich aber ich versuche den Hund so zu erziehen, dass er z.B. Menschen mit Hundephobie/-Allergie nicht belästigt."


    Das ist aber nur eine Seite der Medaille.
    Denn ERZIEHEN muss man seinen Hund, weil einem immer solche Menschen begegnen können.
    Ich empfehl Dir das Gleiche wie meinen Kunden und das Gleiche was meine Hunde alle durchmachen mußten:
    Zäum das Pferd von Hinten auf.
    Such Dir möglichst viele Leute, die vor Deinem Hund den Affen machen. Und übe erst mit kurzer, dann mit Schleppleine und später auch frei, dass er erstmal zu Dir kommen bzw sich setzen muss. Das KEIN Mensch begrüßt wird, wenn Du das nicht mit einem entsprechenden Kommando freigibst und wenn der Mensch sich meint aufm Boden wälzen zu müssen.
    Das ist ein weiter Weg und nicht einfach, aber meiner Erfahrung nach das was am Besten funktioniert.
    Denn zum Einen lernt Dein Hund direkt, dass DU den Umgang bestimmst (wenn Du jemanden siehst der nen stark hustenden Hund hinter sich herzieht möchte man ggf ja auch gar net, dass der eigene Wauwau hinrennt.
    Zum Anderen wirkt es sich positiv auf den eigenen Blutdruck aus, wenn man jeden Menschen der versucht meinen Hund zu verziehen als Übungsobjekt statt als Erziehungsboykott ansieht.


    Wenn ich Dein Avatarbild richtig deute hast Du wie ich das Glück, dass Dein Hund aus diesem "Beuteschema" rauswachsen wird.


    Das man nur den eigenen Hund erziehen kann und nicht "die Menschheit", da wird mir sicher jeder Halter von "Lebenslang niedlichen Hunden" zustimmen (Chihuahuas sind so Pechvögel, Bichons, Malteser und ganz besonders bemitleidenswert sind Halter von Kavalier King Charles Spanieln :) (Hab mal einen Mann mit einem auf Arbeit gefragt "Na, wie viele Meter können sie mit dem gehen ohne, dass das erste "Oh ist der süüüüüüüüüüß" kommt?" der fing beinahe an zu weinen ;)



    Viel Erfolg!
    Fraukie

    Moin,


    kenn ich nur zu gut


    Mein Huskymix wird oft als Labrador oder Golden Retriever "identifiziert".
    Früher hat mich das mal geärgert, weil ich Labbis und Co nicht so mag, aber mitlerweile ist mir das Piepegal.
    Interessanterweise kommt dieses "Das ist aber doch nen Labbi/Labbimix" nie von Leuten die selbst nen Labrador haben. Vermutlich ist für "Ahnungslose" einfach alles Labbi was keine Stehohren hat und ggf noch gelbliches Fell, während Labbihalter die völlig andere Körperform wahrnehmen.


    Tatsächlich weiß niemand wer sein Papa ist. Seine Mami landete tragend im Tierschutz und überaschte ihre Pflegestelle mit den Knubbelchen.
    Seine Mama ist mit ca 53cm sehr klein und zierlich. Eine weiße Dame mit blauen Augen, die recht reinrassig aussieht.
    Kommen tut sie wohl aus einem eher ländlichen Gebiet an der polnischen Grenze.
    Da Munin mit seinen 65cm doch erheblich größer ausgefallen ist fällt der Labbi eigentlich auch als Papa raus.
    Ob sein Vater reinrassig oder "volldurchmischt" ist kann ich nur mutmaßen.
    Munin und seine 6 Geschwister sahen sich allesamt sehr ähnlich. Das heißt zwar sicher nur, dass sie auch alle den gleichen Vater hatten (oder zwei Väter waren ihrerseits Geschwister, das weiß man so genau ja nie). Meiner Erfahrung nach fällt nen Wurf meist bunter aus, wenn eines der Elternteile gemixt ist, weil dann die unterschiedlichen Anteile sich "aufmendeln".
    Sehr oft fragen mich Menschen die mit Herdenschutzhunden unterwegs sind, ob sowas bei Munin mitgemischt hat und auch nen blonder Hovi steht im "Verdacht"
    Rauskriegen tu ichs eh nie, deswegen isses egal.


    Das mit dem "Oh der ist aber noch jung" kenn ich aber auch ;) Wenn mich jemand fragt wie alt Munin sei und ich sag "10" (er wird im Februar 11) kommt als Antwort "Ah 10 Monate!!! na das ist ja wirklich jung und dann schon so gut erzogen?!" ;)



    Bei Magni nervt es mich deutlich mehr.
    Mit dem kann ich keinen Schritt machen ohne das mich entweder jemand fragt "Ist das nen Wolf??", fast gegen ne Straßenlaterne rennt, weil er nur gafft (dann soll er lieber fragen, Leute mit wütenden Blicken die Straßenseite wechseln (das ist übrigens viel besser, wenn er nen Pullover an oder ein Halstuch um hat) oder nach der Frage ob sie ihn streicheln dürfen fast starr vor Ehrfurcht die Hände in sein Fell versenken. Von letzterem profitiert mein Schmusebär wenigstens noch ;)
    Antworten tu ich meist mit "Nein, ist nen Schäferhundmischling".
    Einerseits seh ich den Leuten das nach, weil er ja durchaus einen hohen Wolfsanteil hat.
    Aber ich denk einfach, dass die Frage ob ich mit nem Wolf über einen vollen Flohmarkt schlendere sich nach kurzem Nachdenken selbst beantworten würde.
    Auch wenn ich diese Spruchbandgeschirre eigentlich albern find hab ich über dieses Etikett schon oft nachgedacht ;)



    Er ist mein Baby und wirds immer sein ;)


    lg
    Fraukie

    Moin,


    Zitat

    wow, was für ein super toller ausführlicher beitrag. Dankeschön!


    gern.



    Zitat


    Um alle zu beruhigen, wir haben gestern Abend die Formulare ausgefüllt und bekommen die Papiere nun zugeschickt.
    Der Hund ist dann ab wann Versichert?


    Das muss in den Bedingungen stehen.
    Frag mal Deinen Freund.
    Üblicherweise muss man bei der Antragstellung eintragen ab wann man den Versicherungsschutz aktiv haben möchte und da steht dann eigentlich auch ab wann der Versicherungsschutz gilt wenn man "am besten gestern" reinschreibt ;)

    Zitat


    Ich kenn mich damit gar nicht aus und hab das alles meinen Freund regeln lassen. Solange wie er nicht versichert ist, bleibt er auch an der Schleppleine. :smile:


    Das ist auch besser so.
    Sollte in der Zwischenzeit ne mittlere Kleinigkeit passieren (Hundi freut sich die Nachbarin zu stehen und macht Pfotenstempel auf das 400 euro teure Designerkleid) lohnt es sich aber immer schonmal bei der Versicherung anzufragen.
    Viele Versicherungen begleichen aus Kulanz Schäden die zwischen Antragstellung und Eintritt des Versicherungsschutzes auftreten, zumindest wenn sie sich sicher sind, dass der Schaden wirklich nicht vor Antragstellung entstanden ist.


    Zitat


    Dann möcht ich mich auch nochmal bei Euch "ausheulen". Ich war heute natürlich wieder im Park und schon macht das Thema die Runde.. Eine Frau kam zu mit und meinte, dass ich gefälligst meinen Hund an der kurzen Leine und mit Maulkorb zu führen habe. Worauf hin ich meinte, wieso das denn? Wir haben keinerlei Auflagen. Dann meinte die Dame dass ihr erzählt wurde (von wem wollte sie natürlich nicht sagen), dass mein Hund eine Frau aus dem nichts angefallen hätte und ihre eine schwere Wunde an der Hand verursacht habe. Sie hat jetzt Angst um ihr Leben und kann noch nichteinmal den Park betreten, weil sie Angst hat :o0:


    Auch wenn das immer ganz leicht gesagt ist:
    Versuch das nicht so schwer zu nehmen.
    Das ist leider fast normal. Oft reicht es ein oder zwei Leuten den Ablauf so zu schildern wie er sich zugetragen hat und die fühlen sich dann toll, wenn sie die aktuelle Version als erste rumtratschen können.
    Erfahrungsgemäß versandet solches Getratsche aber schneller als man meint.
    Versuch das einfach locker zu nehmen. Zwei Rüden haben gerauft und ein Mensch ist verletzt wurden als er dazwischen gefaßt hat. Das ist nicht schön aber nun wirklich nicht super besorgniserregend.
    Man muss ja auch bedenken, dass der Größenunterschied zwischen Border Collie und French Bully nicht grad unerheblich ist. Wäre Dein Hund eine gemeingefährliche Bestie dürfte es dem Bully sehr viel schlechter gehen.
    Allerdings beziehen sich all meine Angaben darauf, dass es sich auch wirklich um einen wie geschildert stattgefundenen Einzelfall handelte.


    Die Kunst ist es immer bei sowas nen Mittelweg zu finden. EInerseits den Leuten klar machen, dass hier kein Hund "Töööööten!" brüllte und zum Anderen schoss aber andererseits nicht darein abzugleiten, dass Verhalten des eigenen Hundes schön bzw klein zu reden.


    Aber darauf, dass sowas auf Hundewiesen genausoschnell wieder vergessen wird wie es rumgetratscht ist kann man sich eigentlich ganz gut verlassen.


    Ggf lohnt es sich auch bei der Hundehalterin mal nachzufragen.


    Oft ist es so, dass die "Opfer" zwar durchaus die Urheber solcher Tratscherein sind aber eher im "Affektgetratsche".
    Ihr Hund war in eine Beißerei verwickelt und ihre Hand wurde verletzt. Da sitzt der Schreck verdammt tief in den Knochen und viele malen sich dann aus, was alles hätte passieren können.
    Zwar entsteht dadurch gern solch ein Getratsche, das bedeutet aber NICHT, dass die Halterin des Bullys daran interessiert ist, dass Dein Hund nu als Alleinverursacher geächtet wird.
    Und meist sind solche Leute dann auch sauer, wenn sie erfahren WAS aus dem, was sie aus Angst und meist auch vertraulich irgendwem erzählt haben gemacht wird und stutzen die Leute dann selbst ganz gut zurecht.


    Zeigt bei der Bullyhalterin selbst halt Verständnis für Angst und "Mitleid" weil sie verletzt wurde, aber entschuldige DIch auch nicht zu heftig für das Verhalten Deines Hundes sondern flechte ins Gespräch vorsichtig mit ein, dass die Beiden sich da irgendwie mißverstanden haben und es eigentlich sogar sinnvoll wäre nochmal zusammen zu laufen, wenn eine Trainerin dabei ist.



    Zitat


    Ich halte euch auf jeden Fall auf dem Laufenden und melde mich sobald es was Neues gibt.
    Spätestens dann am Montagabend nach 18 Uhr. :smile:


    Prima. Versuch den Kopf nicht zu tief hängen zu lassen.


    lg
    Fraukie

    Nabend ;)

    Zitat


    Fraukie: Das war eine sehr interessante Ausführung! Hast Du schon einen eigenen Thread für Deine Hunde?


    Danke ;) Nein habe ich bisher nicht. Ich weiß auch nicht ob ich das machen sollte. Ich hab einfach viel zu wenig Zeit und wenn man solch einen Thread macht, dann sind da auch Leute die ihn verfolgen und die man nicht enttäuschen möchte.
    Ich neige eh dazu zuviel gleichzeitig zu machen ;)


    Ergänzen möchte ich noch, dass es wirklich faszinierend ist wie sicher ich mir bin, dass mich immer ein Windhund und ein Schlittenhund begleiten wird, aber ich im Bezug auf den TWH so unsicher bin obwohl ich Magni wirklich sehr liebe.
    Auch wird immer irgendwo ein TWH sitzen, der auf Menschen wie mich und meinen Mann "wartet". Die TWH-"Szene" ist eine sehr merkwürdige Gesellschaft. Vielleicht sind Rassehundeleute auch einfach so und mir als "Tierschutztussi" (ich käm im Leben nicht auf die Idee nen Hund vom Züchter zu holen solange soviele Tierschutzhunde auf ein Zuhause warten) fehlt da einfach der Zugang.
    Auf jeden Fall landete Magni mit 5 Monaten in der Vermittlung und hatte bis ich ihn mit 9 Monaten aufnahm genau einen Interessenten, der ihn als herauskam das Magni HD hat nicht nur fallen ließ sondern auch einschläfern wollte (Magni ist jetzt 8 Jahre alt und hat KEINE Probleme mit der Hüfte).
    Das ist einfach eine Szene in der für Hunde die keine ZZL bekommen kein Platz ist.
    Lediglich ein nettes Ehepaar aus Dortmund hätte ihn gern genommen, aber dort ist die Hundesteuer so hoch, dass ein 4ter Hund einfach nicht erschwinglich war.
    Auch unter den TWH-Leuten gibt es natürlich welche, die einen nutzlosen Nichtzuchthund nehmen würden aber es sind erschreckend wenige. Eher geht es darum um die Wette Stammbäume runterzubeten und zu diskutieren wessen Hund die besseren Ausstellungsergebnisse hat.


    Von daher wird vermutlich früher oder später wieder ein TWH meine Hilfe brauchen.
    Ich hoffe nur, dass es dann einer sein wird, der anders als Magni nicht von so extremer wolfsähnlichkeit ist.
    Das ständige angegafft werden, die ewigen Fragen "Ist das nen Woholf??" (was denken sich solche Leute? dass ich grad mal nen Wolf an die Leine genommen hab um damit übern Flohmarkt zu rennen?) und die ewige Panik, dass irgendwer zum Züchter rennt und die Vermehrung dieser Qualzuchtrasse unterstützt, weil er meinen Hund so toll findet können mir die Freude an diesem tollen Schatz z.T. wirklich wirksam verleiden.


    lg
    Fraukie

    Moin,
    aus beruflichen Gründen bekomme ich solche Szenarien ja häufiger mit und kann Dir ein bischen Mut machen, dass solche Dinge sich in der Praxis meistens glimpflich ausgehen.
    Rein theoretisch kann sowas ein wirklich, wirklich großes finanzielles Problem werden.
    Man male sich mal den theoretischen Worst case aus bei dem solch eine Handverletzung eine Berufsunfähigkeit hinter sich zieht.


    Zitat

    Ich wäre aber nie im Leben auf die Idee gekommen, meine Arztbehandlung in Rechnung zu stellen. :headbash: Dafür ist meine Krankenkasse zuständig.


    Das ist so eben nicht richtig. Deine Krankenkasse ist zuständig, wenn Du krank wirst oder Dich (selbstverschuldet) verletzt. Warum sollte Deine Krankenkassen Kosten tragen die jemand anders verursacht hat?
    Wenn Dich ein Auto anfährt zahlt dessen Haftpflicht, tritt Dich ein Pferd oder beißt Dich ein Hund zahlt die Haftpflichversicherung des Halters (Verwirklichung der Tiergefahr) und wenn es Keine gibt haftet eben der Tierhalter.


    Zitat


    Im Normalfall ist das doch auch gar kein Thema?!?! Man könnte ja fast meinen, die wollen "Geld" damit machen, denn sie musste das ja wohl kaum selbst zahlen.


    Hm, also ich finde es ziemlich normal, dass immer derjenige für einen Schaden einsteht der ihn auch verursacht hat.
    Wenn mein Hund von einem anderen Hund gebissen wird und in der Folge operiert werden muss, dann hat die Kosten auch der Halter des verursachenden Hundes zu tragen und NICHT die OP-Versicherung meines Hundes.
    Wer einen Schaden verursacht hat verdammt nochmal auch für die Regulierung einzustehen. Ich möchte gar nicht wissen wie teuer Versicherungen wären, wenn sie pauschal alles zahlen würden ohne darauf zu achten wer einen Schaden verursacht hat.

    Zitat


    Mein Fazit: Querstellen und mal nachfragen, mit welcher Begründung denn die Arztkosten gezahlt werden sollten. Schließlich hat dein Hund den anderen nicht mutwillig angefallen, sondern es war eine Rauferei zwischen BEIDEN, somit schließt sich für meine eine derartige Haftung aus.


    Die Begründung ist einfach: Die Tiergefahr hat sich verwirklicht und dafür haftet der Halter. Das ist nunmal unumstrittener rechtlicher Stand und jeder, der sich ein Tier hält muss das eigentlich wissen.
    Torkelt ein betrunkener Depp auf meine Weide und wird von meinem Pferd getreten wird seine Versicherung sich an mich(meine Tierhalterhaftpflicht) wenden und fordern, dass der Schaden der entstanden ist als sich die Tiergefahr verwirklicht hat reguliert wird.
    Ob das fair ist oder nicht, darüber kann man diskutieren aber so sieht die rechtliche Situation nuneinmal aus.
    Wenn mein Hund vor ein Auto rennt muss ich mit gleicher Begründung auch für die Schäden am Auto aufkommen.


    Zitat


    Und nein, ich würde nicht erwähnen, dass du keine Haftpflicht hast - geht die auch gar nix an und ist aus meiner Sicht irrelevant


    Davon kann ich nur abraten.
    Da es sich hier bei den "Kontrahenden" um einen Boder Collie und einen French Bully handelt ist es gar nicht so unwahrscheinlich, dass ein Gutachter je nach Ausmaß der Bissverletzung feststellen kann von welchem der Hunde sie verursacht wurde.
    Da ein solches Gutachten aber sehr kostspielig und aufwendig ist wird in Fällen wie dem vorliegenden üblicherweise davon ausgegangen, dass die schuldverteilung 50/50 beträgt.
    Üblicherweise geht man davon aus, dass ein Hundehalter auch eine entsprechende Haftpflicht hat. Wird also beim ersten Arztbesuch "Hundebiss" angeben und auf dem Bogen, dem einen die KK daraufhin zusendet der Fall so wie er sich zugetragen hat geschildert.
    Erfahrungsgemäß läuft es in Fällen in denen unklar ist von welchem Hund die Verletzung stammt dann so ab, dass die Haftpglichtversicherung des fremden Hundes die Hälfte der Kosten trägt während die KK des Verletzten die andere Hälfte als Eigenschaden behandelt und selbst trägt.
    Gutachter werden üblicherweise erst dann zur Rate gezogen wenn der Fall absehbar größere Kosten nach sich zieht etwa wenn zu befürchten steht, dass die Bißverletzung weiterreichende Schäden nach sich zieht und ggf gar mit einer Berufsunfähigkeit gerechnet werden muss.


    Da dieser Vorgang bei der Annahme, dass jeder Hund schon versichert ist normal ist würde ich eher dazu raten die Karten voll auf den Tisch zu legen.
    Normalerweise ist das zwar kritisch zu bewerten, weil die Bitte den eigenen Hund als Verursacher einzutragen ja nu nicht ganz unweit von einer Anstiftung zum Versicherungsbetrug ist (in dem Falle käme die KK des "Opfers" eben für Kosten auf die sie nicht bzw nicht ganz zu tragen hätte wenn sicher der andere Hund gebissen hätte).
    Erfahrungsgemäß stellt sich bei Vorgängen wie von der TE geschildert aber tatsächlich häufiger heraus, dass das Bissopfer den eigenen Hund in der Hand hatte.
    Das liegt daran, dass logischerweise jeder eher nach seinem eigenen Hund greift und deutlich mehr Hunde dazu neigen nach hinten zu schnappen wenn sie im Kampf gegriffen werden als das es vorkommt, dass ein kämpfender Hund unbegrenzt in eine Hand beißt, die er durchaus als menschlich erkennen konnte.
    Von daher wäre die Sache mit dem Gutachter auch durchaus eine Überlegung wert, sollte es doch um höhere Kosten gehen und die Schuld auf den Hund der TE "geschoben" werden.



    Auch wenn ich sowas ungern schreibe, weil ich befürchte, dass es Menschen dazu bringt zu denken, dass eine fehlende HPV nicht so schlimm ist:
    Wenn man offen und ehrlich redet, kriegt man sowas meistens hin.
    In jedem Fall rate ich Dir dringend sofort und ohne jede weitere Verzögerung eine HPV abzuschließen, denn ganz gleich was mit der Hand der Hundehalterin nun passiert, es ist kostenmäßig nichts im Vergleich dazu, was Du für ein Problem hast, wenn der Hund in ein Fahrrad rennt, der Fahrer so unglücklich stürzt, dass er ein Leben lang querschnittsgelämt ist und dann lass den ggf noch Alleinverdiener einer Großfamilie sein.


    Das ist es eben was viele Leute gern übersehen:
    Abgesehen davon, dass es mit einem Tier ganz schnell und ohne größere Fahrlässigkeiten Deinerseits zu Vorfällen kommen kann die so kostspielig sind, dass man dem unversichterten Tierhalter nur noch raten kann sich einen Strick zu kaufen solange er diesen noch bezahlen kann finde ich es auch erwähnenswert, dass ein unversichertes Tier immer bedeutet, dass jemand der durch Deinen Hund zu Schaden kommt zusätzlich zu diesem Schaden noch damit rechnen muss damit doof dazustehen, weil kein Privatvermögen für die Regulierung ausreicht.
    Es ist also nicht nur die eigene Zukunft mit der man da spielt (das könnte von mir aus jeder so wie er möchte) sondern man nimmt es auch in Kauf, dass jemand der durch das unversicherte Tier zu Schaden kommt keine notwendige Wiedergutmachung erfährt und das finde ich absolut indiskutabel.


    Ich drück Dir auf jeden Fall wirklich ernst gemeint die Daumen, dass der aktuelle Fall für Dich glimpflich ausgeht, aber bitte Dich inständig das blaue Auge mit dem Du aller Wahrscheinlichkeit nach "davonkommen" wirst auch als solches zu begreifen.


    liebe Grüße
    Fraukie