Beiträge von Fraukie

    Moin,


    Zitat

    Nur wo kommt die Energie bei deiner Fütterung her?
    Entweder kann man doch über Fett oder Kohlenhydrate gehen, aber beides lese ich nicht bei dir.


    hm?
    Ich hab hier ja auch gar keinen kompletten Futterplan eingestellt. Meistens decke ich den Energiehaushalt über Fett. Manchmal über Kohlenhydrate. Hab in meinem einen Beitrag zumindest im Bezug auf Magni geschrieben, dass er je nach Bedarf Haferflocken kriegt.


    Zitat


    Ich bin aber kein Fütterungsexperte,


    Ich weiß ehrlich gesagt nichtmal ob es sowas wie "Fütterungsexperten" überhaupt geben kann. Das Thema ist so komplex und vielseitig, dass man solch ein Allroundwissen, das nötig ist damit ich das Wort "Experte" mag in einem kleinen Menschenleben vermutlich weder anhäufen noch aktuell halten kann.
    Ich tausch mich gern mit anderen Futterfachidioten aus und da sind gute Leute bei, von denen ich in meiner Laufbahn viel gelernt hab. Aber an extrem vielen Punkten vertreten Menschen auf deren Meinung ich echt viel gebe fast gegensätzliche Positionen und ich möcht keinem davon die Kompetenz absprechen sondern eher annehmen, dass diese verschiedenen Sichtweisen allesamt ihre Daseinsberechtigung haben.


    Zitat


    aber das ist mit der Teil, der mich am BARF so stört - Getreide ist böse und Energie nur über Fett zu gewinnen...


    Kann ich gut verstehen.
    Das ist übrigens der Grund warum ich lange Zeit schön beim Fertigfutter blieb weil mir die "Church of Barf" irgendwie sehr, sehr strange vorkam ;)
    Wenn man neben jemandem steht der einen anflucht, weil man Haferflocken und Reis füttert, weil das "frißt ja kein Wolf" und man schaut dann beim Pülverchenstreuen zu und kann sich GRAD noch das "Ja, ne schon klar, aber den TL Spirulina, DEN holt WOlf sich TÄGLICH." verkneifen.
    Das hat aber glaub ich weniger was mit BARF an sich zutun. Ein bischen fürchte ich sogar extrem krasse und kaum zu erklärende Ablehnung von z.B. Getreide daher rühren könnte, dass die Leute sich aus lauter Unsicherheit ob die wirklich das Richtige tun in diese "Einzig-Wahr-Haltung" reinsteigern.
    So wirklich erklären konnt ich mir das nie, aber ich bin auch kein Psychologe.


    Zitat

    Also ich habe ja mittlerweile auch ein paar Fragezeichen über dem Kopf. Dein erster Beitrag war wirklich super, aber danach kamen wir doch wieder nur zu der alten Leier.


    Wo leier ich denn, und was? ;)


    Zitat


    Was genau meinst du damit? Ich kenne Barfer nur so, wie du es von dir beschreibst, mit der Ausnahme, dass die meisten eben Gemüse nutzen. Die, die ganz davon überzeugt sind geben eben auch nur Pansen. Ich bin mit dieser Fütterungsmethode nicht so vertraut, das gebe ich zu, aber so einen wirklichen Unterschied zu Barf sehe ich gerade nicht?


    Das mein ich damit, dass die Begriffe leider extrem schwammig definiert sind.
    In meinem Umfeld (und den Eindruck hatte ich eben auch hier im Forum) hat sich in den letzten Jahren vom "Bones and Raw Food" einiges extrem gewandelt. Teils lag es daran, dass immer mehr Tierhalter das Bedürfnis hatten die Rationen ihres Hundes auszurechnen und da wie ich bereits ansprach gezwungen sind ettliches aus dem Plan zu streichen, weil eben die exakten Analaysedaten fehlen. Außerdem führte es zu extremen Unsicherheiten, dass von Fanatikern darauf geschimpft wurde, dass "die Fertigfutter" (im Kopf der Extremen sind die ja alle gleich) ja nur "Schlachtabfälle" enthalten.
    Lasen die Leute weiter erhielten sie die Infos, dass GUTE Fertigfutter nicht mit "Fleisch und Tierischen Nebenprodukten" sondern mit Muskelfleischmehl und allenfalls mal Leber arbeiten.
    So setzte sich nach und nach ein sehr menschliches Verständnis von Qualität durch und "endete" daran, dass mitlerweile mindestens 80% der Leute die mir sagen sie würden Barfen eine Mischung von Muskelfleisch, Flocken und Pulver in den Napf tun. Manchmal sind Knochen dabei, manchmal Leber, manchmal Herz.
    Aber im wesentlichen wird "Fleisch" sehr wörtlich genommen und wenn die meisten Barfer von Fleisch reden meinen sie Muskelfleisch, meist so sauber ausgeblutet, dass es auch auf den eigenen Teller könnte.
    Das meinte ich mit dem Satz

    Zitat

    Das klassische Barf ist ohne den Zusatz pflanzlicher Nahrungsbestandteile (zumindest für Hunde) kaum bis gar nicht zu verantworten.


    Denn wenn man statt quer Beet durch die im Tierkörper vorhandenen Gewebe primär oder ausschließlich Muskelfleisch füttert, dann kommt es nicht nur zu Mangeln die man ausgleichen muss, sondern eben auch zu einer Überversorgung mit Proteinen und deswegen halte ich es bei der Fütterung die vorwiegend aus Muskelfleisch besteht für schwer zu verantworten nicht auch pflanzlich zuzufüttern eben in Form von Gemüse, Getreide und ggf Obst.

    Zitat


    Finde ich gut, versuch ich auch so zu machen. Um bedarfsgerecht zu füttern, muss man den Bedarf ja auch kennen. Deshalb auch die Frage, nach welchen Quellen richtest du dich da?


    Das ist ein langjähriger Entstehungsprozess.
    Als ich dann doch anfing zu "Barfen" hab ich noch gerechnet. Dann Stück für Stück angefangen auch Dinge zu nehmen von denen es keine exakten Analysewerte gab oder gibt, aber von denen man sich schon denken konnte was drin ist.
    Grob gesagt kann man stehen lassen, dass ich mich darauf verlasse, dass der Bedarf gedeckt ist, wenn ich ein bestimmtes Verhältnis der unterschiedlichen Gewebe/Einzelfuttermittel einhalte, auch im Hinblick auf die eintretende Verschiebung, wenn ich ganze Beutetiere füttere.


    Zitat


    Das hier löst ehrlich gesagt die meisten Fragezeichen in mir aus. Von 43kg auf 18kg ist ja eigentlich schon fast tot.


    "Eigentlich fast tot" trifft es ziemlich gut.
    Magni mit 43kg
    Magni im fürchterlichsten Schub den er je hatte mit unter 20 kg. Zum Glück gingen die Tierärzte mit mir konform, dass er leben wollte, wenn auch es tatsächlich extrem knapp war. Gott sei dank ist das nun fast 4 Jahre her und so übel war seither kein Schub mehr.

    Zitat


    Was genau hat der Hund denn


    So ganz genau wissen wir das nicht. Der "Konsens" ist, dass es sich neben einer autoimmun bedingten Magen-Darm-Erkrankung noch um eine weitere Autoimmungeschichte handelt, die schubweise dazu führt, dass sein Immunsystem seine Muskeln aufzehrt.
    Er frißt in dieser Zeit normal (eher geht der Appetit sogar hoch, wer wills verdenken), das Blutbild kippt völlig ab, die Leukos schießen in die Höhe und der Muskelabbau nimmt seinen Lauf.
    Das die Geschichte Autoimmunbedingt ist nehmen wir deswegen an, weil die eosinophile Gastro-Enteritis sicher diagnostiziert ist. Deswegen gaben wir (wenn auch mit super, super miesem Bauchgefühl) damals bei diesem üblen Schub Cortion, weil er zu allem Übel auch noch Durchfall bekam und es damit ganz schnell aus gewesen wäre.
    Da wir damit scheinbar auch den Muskelabbau zum Stillstand brachten und die Schübe seither niemals wieder so heftig waren, seit ich sobald er im Abbau ist Cortison geb sind wir uns verhältnismäßig sicher, genau erfahren wir es vermutlich nie.

    Zitat


    und wie deckst du seinen Energiebedarf?


    Wenn er fit ist ganz normal wie bei den anderen auch. Durch Fett und ggf KH war eben grad gut "paßt" und er verträgt (über die Jahre haben wir uns ganz gut eingespielt und können absehen wann Fett und KH gut oder zu meiden sind).
    Bei schlimmeren Schüben häng ich auch schonmal zusätzlich ne Infusion dran.


    Zitat


    Gehört Getreide deiner Meinung nach zum natürlichen Futter?


    Nein. Aber da wären wir eben wieder an dem Punkt andem eigentlich ziemlich eindeutig ist, dass "natürlich" nicht immer auch gleich optimal ist.
    Würde man wirklich davon ausgehen wie sich ein Wolf ernährt, dann ist Getreide da sicher kein großes Thema. Aber da wären wir eben wieder bei der Frage ob die "Natürliche Ernährung des Wolfes/die Nahrung die einem Wildhund zur Verfügung stände." automatisch auch die gesündeste Fütterungsform für unsere Hunde ist.
    Oder ob es nicht klug ist die Ernährung unserer Hunde zwar an diese "natürliche Form der Ernährung" anzulehnen, aber es eben auch zu nutzen, dass wir Alternativen haben, die dem Wolf nicht zur Verfügung stehen.
    Ich seh das recht pragmatisch:
    Wenn "Natürlich" gut tut gibts natürlich (siehe Pansen, Blättermagen, Fell, Blut...), wenn "unnatürlich" sicher gut tut gibts eben "unnatürlich" (siehe Lachs, Haferflocken, Schmalz.."


    Zitat


    Denn nur darüber bekomme ich den Energiebedarf meiner beiden Hunde gedeckt.


    Eben. Und so geht es vielen Hunden, in den Phasen in denen er kein Fett verträgt ja auch meinem Magni und was wäre ich bescheuert ihn dann krepieren zu lassen, weil "Wölfe kein Müsli kaufen", wenn es doch offensichtlich funktioniert seine Energiezufuhr mit Haferflocken und Ähnlichen zu verbessern.


    Sonst würd ich meinen Hühnern ja auch kein Hackfleisch geben vom Futter meiner Ratten mal ganz abgesehen.
    "Natürlicher Weise" ernährt sich die freilebende Ratte von ziemlich ungesundem Mist, kein Wunder, dass sie in freier WIldbahn kaum 6 Monate alt wird. Am gesündesten leben vermutlich noch diejenigen Tütenohren die regelmäßig zu Gast in Hühnerställen sind und da mitessen.
    Da nehm ich für meine Nasen doch lieber die Bedarfswerte, jongliere hier und da ein bischen rum und ernähre sie mit einem ausgewogenen Körnerfutter, frischem Obst, Eiern, Fleisch, Fisch..


    Sicher weiß der übliche Wolf sich gesünder zu ernähren als ne Wanderratte, aber ich denk es wird deutlich was ich mein wenn ich sag "Natürlich ist nicht immer optimal."


    Zitat


    von der Hochwertigkeit des Pansen bin ich persönlich nicht überzeugt.
    https://www.dogforum.de/risiko…ndeernahrung-t156169.html


    Ich würde "Hochwertigkeit des eigentlichen Einzelfuttermittels" gerne von "Risiken der intensiven Massentierhaltung" gerne getrennt beleuchten.
    Das ist nen bischen wie mit Leber. Ohne Frage ist Leber ein sehr hochwertiges, wertvolles Futter- und Lebensmittel.
    Dennoch muss man sich bei der Massentierhaltung durchaus fragen ob man die Leber dieser Tiere noch füttern möchte.
    Das schmälert meiner Meinung nach nicht die Wertigkeit des Einzelfuttermittels, sondern mahnt zur Vorsicht hinsichtlich der Bezugsquelle.


    lg
    Fraukie

    Nabend,

    Zitat


    Wobei ich mich hinsichtlich dessen Frage: Was IST natürliches Futter in Verbindung mit einem domestizierten Tier wie dem Hund?


    Natürliches Futter ist meiner Ansicht nach Futter, dass ohne große Umwege und Zubereitungen den Bedarf deckt.
    Das Aminosäuremuster von Fleisch entspricht dem Bedarf des Hundes mehr als das bei pflanzlichen Proteinen der Fall ist.
    Der Verdauungstrakt des Hundes ist nicht auf lange Verweildauer und Verwertungszeit ausgelegt.
    Klar kann man den Proteinbedarf eines Hundes auch rein pflanzlich decken, man muss nur mehr geben.
    Klar kann man den pflanzlichen Anteil der Nahrung auch mit gedünstetem Gemüse decken, statt mit Panseninhalt.
    Ich wüßt halt nicht warum ich zu solchen Umwegen greifen sollte, wenn mir das auf das der Verdauungstrakt des Hundes ausgelegt ist doch zur Verfügung steht.


    Zitat


    Erst mal Kompliment für deinen fundierten Input! :gut:


    Danke sehr.


    Zitat


    Da frage ich mich gleich, welche Vitamine sind denn in Kräutern so überwältigend enthalten, dass sogar die wenigen, die so eine Durchschnittskuh frisst, im Pansen einen relevanten Unterschied machen? Hast du da Daten dazu? Denn nach meiner (möglicherweise lückenhafter Kenntnis) dürften Fleisch/Innereien wesentlich mehr zur Vitaminversorgung des Hundes beitragen, als ein Kilo Kräuter....


    Nein, da hast Du Recht und ich mich doof ausgedrückt.
    In der Hinsicht auf Vitamine sind Kräuter nicht interessanter als Fleisch. Die habe ich nur mit reingenommen, weil bei roh verfüttertem Pansen von den Vitaminen einfach mehr bleibt als beim gegarten Gemüse.
    Von Interesse sind die Kräuter primär aufgrund ihrer Mineralstoffgehalte.
    So wenig ist in nem guten Pansen auch nicht drin. Wiese (auch in Form von Silage oder Heu) enthält neben den Gräsern ja eine vielzahl vorn Kräutern, man darf nu nicht von Küchenkräutern ausgehen ;) sondern von Wiesenkräutern, Klee usw) Da ist schon ne ziemlich bunte Mischung (die übrigens dazu beiträgt, dass ich meine Ponies nicht auf die Wiesen stellen kann, die hier für die Kühe angesäht sind, weil viel zu reichhaltig in jeder Hinsicht) drin.



    Zitat


    Wie sieht denn dein Prey Model konkret aus? Fütterst du mit Haut und Haaren, wenigstens zeilweise?


    Ja. Ich sehe zu, dass ein gewisser Anteil immer aus ganzen Futtertieren besteht.
    Bei den Katzen aber mehr als bei den Hunden.
    Ausschließlich ganze Beutetiere würde ich aber nicht füttern. Nicht nur, weil die Verfügbarkeit/Beschaffung nicht einfach ist, sondern eben auch aus den oben genannten Gründen, dass nicht jeder Anteil eines Beutetieres gleichsam wichtig ist/gleichsam häufig verzehrt wird, wenn der Esser die Wahl hat.
    Von daher geb ich zwer regelmäßig ganze Beutetiere und auch einen nichtt grad kleinen Anteil an EIntagsküken (die sind ja nochmal nen Thema für sich) sehe aber ansonsten zu, dass ich den Futterplan so gestalte, dass alle Teile vom Beutetier vorkommen, aber die, die bervorzugt gefressen werden und/oder am gesündesten sind im höheren Anteil vorkommen.
    Mein Katzenfutter enthält z.B. mehr Hirnanteil als ein Beutetier, weil nicht nur ich die Erfahrung gemacht hab, dass auch eine satte Katze oft noch den Kopf eines Beutetieres frißt, während das Darmkovolut oft liegen bleibt während Katzi sich lieber ne neue Maus holt.


    Auch mein wollen Einzelfuttermittel mit einzubeziehen obwohl sie nicht zum natürlichen Beutespektrum gehören führt dazu, dass ich nie sag "Ich füttere nach Preymodell" sondern dass meine Fütterungsmethode dem nur am ehesten entspricht, wollte man sie einordnen.


    Lachs dürfte kaum ein Wolf/Wildhund erwischen und auch die wenigsten Katzen, aber er ist eben ein tolles Futtermittel, es gibt aber auch hier den ganzen Fisch mit allem drum und dran gewolft, kein "Filet".
    Überhaupt gebe ich recht wenig Muskelfleisch. Am Fleischknochen halt.
    lg
    Fraukie

    Moinsen,

    Zitat


    Was soll man dem füttern, damit er nicht vom Fleisch fällt bzw. zu fett wird?


    Da schließe ich mich meinen Vorrednern an:
    Die "einzig wahre" Fütterungsmethode gibt es nicht und das eben WEIL es den "Standardhund" ebensowenig gibt wie den Standardhundehalter und die Fütterung eben etwas ist, das beiden taugen muss.


    Sicher gibt es Futterzusammenstellungen mit denen die meisten, gesunden, ausgewachsenen, mäßig aktiven Hunde gut klar kommen. Sonst würde das Konzept Fertigfutter nicht funktionieren.
    Aber nen Stück weit liegt dann da der Hase im Pfeffer:
    Wenn man schon den Aufwand von Selbstfütterung angeht, dann finde ich es sinnvoll es auch gleich "richtig" zu machen und das bedeutet dann, dass für jeden Halter-Hund-Komplex ein bisserle was Anderes toll ist.


    Zitat

    Night
    Ich finde die Frage "was soll man" schon wieder total falsch.


    :gut: Wenn DAS mehr Leute begreifen würden, dann ginge es in vielen Foren ruhiger zu. Ich werde NIE verstehen, wie das Thema der Fütterung derart emotional werden konnte.


    Zitat


    Die Prey Model -Fütterung ist natürlich schon eine Hausnummer für sich und für schwache Nerven nicht gerade geeignet. ;)
    http://blaue-samtpfote.de/barf…aus-und-kueken/index.html


    Zumal ich es auch bei diesem Modell "falsch" finde, es sich zu einfach zu machen, dem Hund Hühner, Babyputen, Kaninchen und Co hinzu pfeffern.
    Rohfleischfütterung heißt für mich zwar auch: möglichst "natürlich" zu füttern. Aber immer mit der Ansicht im Hinterkopf, dass "natürlich" keineswegs immer auch das Gesündeste sein muss.
    irgendwer hier im Forum hatte mal irgendwo sinngemäß geschrieben "Bei einem Wolf fragt aber auch niemand, wie alt wird das Indivuduum und wie gut geht es ihm dabei." Diesen Einwand empfinde ich als sehr, sehr wichtig.
    Mehr noch, eigentlich klappt natürliche Auslese doch dann besonders gut, wenn die äußeren Umstände alles andere als optimal sind.
    Ich hab mir somit die Frage gestellt: Wie kann ich die Fütterung meiner Nasen optimieren?
    Dazu gehörte für mich nicht nur die Frage: "Wie ist ein Beutetier zusammengesetzt?" sondern eben auch die Frage:
    Angenommen von einem Beutetier stünden unbegrenzt viele zur Verfügung, WELCHE Teile davon würde der Hund/die Katze dann bevorzugt fressen, was bleibe ab einem bestimmten Sättigungsgrad liegen während Anderes noch genommen wird und was wird im Schlaraffenland, wo die "fertig gejagten Tiere in Massen daliegen" vielleicht sogar grundsätzlich verschmäht? Was findet manch Hund/Wolf/Katze in seinem/ihrem Leben vielleicht niemals, ist aber so vorteilhaft, dass ichs trotzdem füttere?
    Sieht man im Preymodell nur die Zusammensetzung des Beutetieres, könnte man meinen, dass Hunde- und Katzennahrung sich gar nicht unterscheidet. Mit all diesen Überlegungen komme ich zu gänzlich anderen Überzeugungen.
    Wohl aber frage ich mich schon, warum ich Zuchtgemüse und Obst pürrieren, dünsten und verpacken sollte, wenn ich dann wiederrum zu frischen/getrockneten Kräutern greife, weil ihr Vitamin- und Mineralstoffgehalt überwältigend ist, wenn ich das Sammeln dieser Kräuter doch einfach der Kuh/dem Lamm überlassen kann. In Form des Pansens erhalten meine Tiere dann all diese Vielfalt in zerkleinerter, aufgeschlossener Form ohne, dass ich durchs Garen Kompromisse eingehen muss.
    Anders als viele Barfer halte ich Pansen und Blättermagen für sehr wichtige, gesunde Einzelfuttermittel.


    Hier fängt eben der Kuhhandel an: ein gscheites Berechnen der einzelnen Nährstoffe ist im Prey-Modell unmöglich, weil es die entsprechenden Daten gar nicht nicht/sie nicht konstant genug wären.
    Das Rechnen gab ich auf, als ich sah was ich alles aus dem Futterplan streichen müßte um ihn berechenbar zu halten.


    Zitat

    Fraukie
    (kurze stellungnahme, weil du meinen beitrag kommentiert hattest):
    natürlich hast du recht damit, dass unsere dalmatinerhündin damals vor allem sehr viel glück hatte. sie war immer gesund, wurde alt und das unter einer ziemlich katastrophalen fütterung.
    mein beitrag war überspitzt und eigentlich ziemlich überflüssig.


    Ich sehe Deinen Beitrag keineswegs als überflüssig an, sondern als ausgesprochen wichtig.
    Denn auch wenn Dir, das was ich dazu geschrieben hab bereits klar ist, ist es dennoch eine Frage die immer wieder und wieder auftaucht "Warum soll ich in hochwertiges Futter investieren, wenns doch auch mit Mist gut gehen kann?"
    Bei vielen BARF Fanatikern klingts immer so, als würden sie es schlicht als Märchen abtun, dass Hunde tatsächlich mit Billigfutter, Essensresten und Leckerli alt werden können aber so sieht es eben einfach nicht aus.
    Hunde sind doch auf der Grundlage von menschlichen Essensresten überhaupt zu Hunden geworden.
    Das Spektrum mit dem man einen gesunden Hund der keinen größeren Belastungen ausgesetzt ist ausreichend ernähren kann ist riesig.
    Nur muss man eben klarstellen, dass die Qualität der Ernährung im Falle von weniger "Glück" den Unterschied bringen kann. Nicht mehr und nicht weniger.

    Zitat


    aber würdest du deinen späteren "normalen" kunden mit gutem gewissen zb. hill´s empfehlen, wenn diese keine lust haben sich mit frischfütterung o.ä auseinander zu setzen?


    Nu nicht unbedingt Hills ;) aber ja, ich bin davon überzeugt, dass sehr gute Fertigfutter existieren mit denen ein gesunder Hund wunderbar durchs Leben kommen und auch ungünstige Zustände prima überstehen kann.
    Kleine Einschränkungen hat meine Annahme, dass auch hochwertiges Fertigfutter (davon, dass es diese Futter gibt bin ich überzeugt) zur gesunden Ernährung geeignet sein kann aber:
    1. Katzenhaltern rate ich ohne jede Ausnahme von Trockenfutter ab. Das heißt dann aber eben nicht "Fütter roh/koch selbst oder Mieze STIRBT!!" Sondern kann auch bedeuten, dass der Halter zu einem hochwertigen Dosenfutter greift.
    Gutes Dosenfutter empfehle ich bei größeren Hunden nur deswegen nicht als Alleinfutter, weil es schier unbezahlbar ist.


    2. Auch bei Hunden bei denen ein gutes Trockenfutter die Ernährungsbedürfnisse gut bedienen kann red ich gern ein Wörtchen mit den Haltern zum Thema Flüssigkeitshaushalt. Einfach um zu erreichen, dass das tägliche TroFu gut eingeweicht gefüttert wird.


    3. Zahnpflege. Das große Manko von Fertigfutter ist einfach, dass es die Zähne nicht pflegen kann und das kann es nie. (Auch TD kann das nicht). Da ists schon wichtig, dass die Halter ab und an Rindergulasch/Küken oder sowas an Mieze bzw Kleinsthund geben und Markknochen oder so an größere Hunde, einfach damit die Tierchen ab und an so tun können als hätten sie nen Raubtiergebiss das am Besten durch Benutzung gepflegt wird.


    Einzig bei Tieren mit stark von der "Norm" abweichendem Bedarf empfinde ich Fertigfutter als schwierig.
    Da werde ich auch als Tierärztin häufig in eine Zwickmühle geraten. Ich darf dann keine kostenlose Fütterungsberatung mehr machen aber mit dem Hinweis "Bei dem besonderen Bedarf ihres Tieres sollten sie sich Gedanken über individuellere Fütterungsmethoden machen." erzeugt da einen unschönen "Druck". Ich kann ja kaum als TÄ sagen, dass ich jemand beraten lassen soll, weils für die Gesundheit des Tieres wichtig ist und dann selbst solche Beratungen durchführen, das fühlt sich extrem falsch an.


    Zitat


    Den allgemeinen Hund gibt es nicht. Es gibt unzählige Individuen, für die man eine ebenso individuelle Lösung braucht, in Abstimmung mit den Wünschen und der Bereitschaft des jeweiligen individuellen Halters.


    :gut:
    So siehts aus ;)


    lg
    Fraukie

    Hallo Jamey,


    Zitat

    Hi Fraukie...."Streitthema" ist hier im Forum oft das Thema Fleischmenge und Getreideanteil


    Hab ich schon gelesen und finde diese "Streiterei" wunderbar, wenn sie in Form von Diskussionen aufkreuzt und schade, wenn es wirklich in Streit und "Du bist doof" ausartet.
    Es gibts meines Wissens keine einzige Studie, die ganz glasklar sagt: "Ernährungsweise YX ist in statischer Form für JEDEN Hund das Richtige!"
    Es gibt an den "Grenzgebieten" ganz sicher so manch objektives "Falsch" aber ein objektives "Richtig!" im Bezug auf Fütterung ist auch mir nicht bekannt. Das unterschiedlichste Hunde mit unterschiedlichster Fütterung gesund bleiben und sich auch von Erkrankungen, Verletzungen und Operationen erholen können läßt doch eigentlich nur den Schluss zu, dass das Spektrum indem man einen Hund "gut" ernähren kann extrem groß und extrem individuell ist.


    Deswegen spreche ich auch sehr ungern (und deswegen praktisch nie) von artgerechter, sondern stehts von bedarfsgerechter Fütterung.
    Hierbei spielt nicht nur der Bedarf des Hundes eine Rolle, sondern auch der des Halters.
    Was kann der Halter an Zeit und Geld investieren, was an Logistik realisieren und auch die Frage womit man sich als Halter bei der Fütterung wohl fühlt empfinde ich als extrem wichtig.


    Zitat


    z.B.,könntest du evt. in groben Zügen berichten,wie du fütterst?Ich meine keine genauen Futterpläne,aber vielleicht einfach mal den Fleisch-und Getreideanteil,den du ca. gibst?


    Das ist ziemlich schwer in Worte zu fassen.
    Getreide hat gar keinen festen Platz in meinem Futterplan. Es gibt Phasen in denen ich meinem Krankwauwau Haferflocken zusetze, vorallem dann, wenn er wieder einen Schub hat, kaum überhaupt was bei sich behält/ordentlich verdaut und Haferflocken das Einzige sind bei dem ich darauf hoffen kann, dass doch noch bischen Energie in seinen Körper kommt.
    Ansonsten füttere ich als "Selbstzweck" weder Getreide, noch Obst und auch kein Gemüse.
    Das ist allerdings der gravierende Unterschied, zwischen BARF, sonstwie belegten Futtermodellen oder dem von mir am ehesten praktizierten Preymodell.
    Das klassische Barf ist ohne den Zusatz pflanzlicher Nahrungsbestandteile (zumindest für Hunde) kaum bis gar nicht zu verantworten.


    Zitat


    Ich weiß,dass es bei der Ernährung nicht nur auf Fleisch-und Getreideanteile ankommt. ;)


    Hehe, keine Sorge, ich gehöre nicht zu den Leuten, die jemanden für doof halten nur weil er eine Frage stellt ;)
    Wohlwissend, dass ich den Stein der Weisen auch nicht besitze seh ich es ziemlich locker, auch wenn Fragen und Aussagen manchmal so wirken als würden sie Dinge "unzulässig" pauschalisieren oder vereinfachen ;)



    Zitat


    Also ich bekoche meine Hunde überwiegend und man stößt oft auf andere Meinungen,was z.B. Fleisch-und Getreidemengen betrifft,und man wird auch teils verunsichert.


    Wichtig ist es, diese "Verunsicherung" als etwas Positives zu begreifen.
    Als eine Chance zu prüfen ob man selbst nicht vielleicht etwas übersehen hat.
    Aber jeder, der sich selbst gewissenhaft über die Ernährung seines Tieres informiert hat sollte auch ein gewisses Selbstbewußtsein vor sich hertragen.
    Oft habe ich völlig verzeiwefelte Tierhalter in der Beratung, die gar nicht mehr ein und aus wissen, weil sie ihren Futterplan jedesmal wenn irgendwer auf dessen Meinung sie was geben Einwände hat, völlig umschmeißen.
    Oft läuft es darauf hinaus wovon man sich ja eigentlich lösen möchte:
    Es ist kein Geheimnis, dass die Tierfutterindustrie dem Menschen als Kunden in der Entwicklung des Futters teils sogar mehr Beachtung schenkt als dem eigentlichen Konsumenten.
    Menschen die sich leicht verunsichern lassen gleiten oft in ähnliche Muster ab.
    Da muss man einfach die Stärke entwickeln zu sagen "Ich hör mir Deine EInwände gern an, denke drüber nach, lese nochmal, rede mit anderen aber sei bloß nicht beleidigt, wenn ich dann doch nicht in dem Umfang drauf eingeh.
    Der Futterplan soll den Bedarf DEINES Tieres decken und DIR das Gefühl geben, dass Du das Beste für Dein Tier tust.
    Das jeder dem Du eine gewisse Ahnung zugestehst mit diesem Plan ebenfalls zufrieden ist, ist nicht notwendig.


    Als mein Hund im Schub immer weiter und weiter abbaute, ich ihn praktisch nur noch an der Infusion hatte und der ehemals mit 43kg doch recht stattliche Hund bei 18kg angekommen war und NICHTS funktionieren wollte, hab ich nach Wegen gesucht ihm die Nährstoffe aus seinem Futter zugänglicher zu machen und zwar ohne mit großen Veränderungen wieder solch heftige Reaktion zu forcieren.
    Nach langem lesen, rätseln usw begann ich sein Futterfleisch gut gelüftet aber warm "gammeln" zu lassen.
    Seitdem bekommt er wenn er im Schub ist und bis er danach wieder halbwegs auf Figur ist Gammelfleisch, das sogar ich nur noch mit Handschuhen anfasse.
    Glaubst Du, dass das IRGENDWEM dem ich das je erzählt hab gefallen hat? :)
    Nein, es gefällt nichtmal mir :) , aber verdammt es funktioniert! und darauf kommt es erstmal an.


    lg
    Fraukie

    Moin,

    Zitat


    Frau Behling ist keine Tierärztin. Den Link habe ich nur gesetzt, weil hier die Blutbildveränderungen erwähnt wurden.


    Das meinte ich so auch nicht. Tut mir leid, wenns falsch rüber kam.
    Mir kams einfach so vor, als sei das "Jagdschlösschen" als Quelle genutzt wurden und als solche erscheint sie mir eben ungeeignet, einfach weil ich die Person wie sie sich mir darstellt, ihre Art sich mitzuteilen und die von ihr ausgewählten Informationen für extrem unseriös halte.


    Das soll nun NICHT so klingen als spräche ich mich dafür aus, dass nur Tiermediziner sich fachkundig zu dem Thema äußern können, sondern eben nur so, dass solche Seiten und die darauf zur Schau getragene Schwarmalerei aus meiner Sicht ebensowenig ernst zu nehmen ist wie die fanatischen BARF- Seiten, die ihrerseits keine anderen Stimmen dulden.
    Der Grundsatz "Such Dir zwei Extreme und Du kannst Dir recht sicher sein, dass die Wahrheit dazwischen liegt." erscheint mir im Bezug auf Tierernährung äußerst zutreffend ;)


    lg
    Fraukie

    Moin,


    ich denke, dass die Gründe, warum manche Tierärzte vom Frischfleischfütterung jeder Art abraten sehr unterschiedlich sind.
    Sicher gibt es auch solche, die selbst Futter verkaufen und aus rein wirtschaftlichen Interessen von Selbstgemachtem abraten, aber ich denke, dass diese Gruppierung deutlich kleiner ist, als in vielen BARF-Foren propagiert wird.
    Ich hab sowohl bevor ich mit dem Vet-Med-Studium begann (also noch als Tierarzthelferin) als auch jetzt neben dem Studium in sehr vielen verschiedenen Kliniken und Praxen mitgearbeitet und von den mir bekannten Tierärzten sind die meisten froh, wenn sie Diätfutter in brauchbaren Staffelungen unterkriegen und lechzen nu nicht unbedingt danach ihr bischen Lagerfläche mit Futter für gesunde Hunde und Katzen vollzustellen um dann beim Verkauf ein paar Cent pro Dose Gewinn zu machen (die Höhe des Gewinnes hängt einfach sehr unmittelbar mit Abnahmemenge und Durchsatz zusammen).


    Ich hab mich schon als Teenager sehr für Ernährung, Ernährungsphysiologie und Tierernährung interessiert. Seit 15 Jahren locker gelesen und mich seit nunmehr 10 Jahren äußerst intensiv mit dem Thema auseinandergesetzt.
    Wäre ich ohne jegliche Vorbildung ins Studium gestolpert, würde aus mir sicher auch eine Tierärztin werden, die pauschal rät ein Fertigfutter zu kaufen mit dem man dann auf der sicheren Seite ist.


    Fakt ist eben, dass ein Tierart nicht nur tagtäglich die Tiere reparieren darf bei denen diverse Fütterungskonzepte schief gelaufen sind, sondern sich eben auch bewußt ist, dass er wenn er seinen Zuspruch zur Fütterung von selbstzusammengestellten Rationen (egal ob nu roh oder gekocht) gibt auch in der Lage sein muss die Qualität der diesem Tier gereichten Ration zu beurteilen und ggf korrigierende Tips zu geben.
    Dazu bekommen wir an der Uni nicht das nötige Handwerkszeug. Das kann nur ein TA der sich selbst intensiv weitergebildet hat.
    Ein seriöser TA hat im Hinblick auf Fütterung also nur zwei Möglichkeiten:
    1. Er hat keinen besonderen Hang zu Ernährungskram, dann MUSS er sagen "Mit einem Fertigfutter fahren sie sicherer."
    oder
    2. Er hat umfassende Kenntnisse, dann muss er (grad bei nem Welpen) sich mit dem Halter oder abends zuhause hinsetzen und den Futterplan durchsehen, bewerten und ggf Alarm schlagen.


    Obwohl ich selbst überzeugter Rohfütterer bin kann ich mich den hier doch sehr gehäuften Empfehlungen an die TE sich "Keinesfalls verunsichern" zu lassen nicht anschließen.
    Grade die Fütterung eines Welpen mit selbstgemachten Rationen ist eben doch sensibel und oftmals fehlerbehaftet und grade bei Rassen wie Goldies eben auch nicht auf die leichte Schulter zu nehmen. Aber es gibt ja einen Mittelweg zwischen "Solange das Fell glänzt mach weiter wie jetzt." und "Sieh zu, dass Du vor Ladenschluss nich FeFu bekommst."
    Und ich denke, dass es grad bei einem Welpen wichtig ist dran zu bleiben, weiterzulesen, sich mit "Profis" auszutauschen und die Ration ggf überprüfen zu lassen.


    Zitat

    Meine TÄ meint, das Fertigfutter sei besser als Barfen...
    Ich glaube das eher weniger und barfe bisher ohne weitere Zusätze ausser Eierschalenpulver..


    Und das klappt? Ich kenn ja Deinen Plan nicht.
    Ich selbst bin eher dem, was man als "Prey-Model" beschreiben würde zugetan als dem "Pülverchen und Flöckchen Barf" und mir ists sehr wichtig, die Rationen so zusammenzustellen, dass ich eben nicht alles mögliche und unmögliche supplementieren muss. Aber nie, nie würde ich auf den Zusatz von Salz verzichten, einfach weil ich (trotz hohem Kräuteranteil) gar nicht wüßte, wie ich sonst den Natriumbedarf meines Hundes decken soll, es sei denn man hat Zugang zu Blut oder der Hund zu Meerwasser.
    Soll nun nicht belehrend klingen, aber mich würde schon interessieren, wie Du den Natriumbedarf deckst.
    Das ist ein häufiges "Streitthema" wenn ich Futterpläne erstelle.
    Wenn ich Glück hab spricht mich der Kunde darauf an, warum er seinem Hund SALZ geben soll obwohl das ja nu mindestens gifitg sei. Wenn ich bzw der Hund/die Katze Pech habe läßt der Kunde das Salz einfach komentarlos weg.
    Ich hab schon überlegt standardmäßig unter jeden Futterplan in großen, roten Buchstaben drunterzuschreiben "Ja, sie sollen ihrem Tier WIRKLICH Salz ins Futter tun!"


    Zitat


    Faszinierend finde ich nur immer die "Glaubenskriege" die man im Netz so findet. :hust: Und trotzdem hat noch keiner die Formel für ewiges Leben gefunden. Egal wie wir unsere Hunde füttern sie sterben trotdem viel zu früh...


    Och, hilft aber gut beim "aussieben".
    Ich geb meinen Kunden grundsätzlich den Rat all die "Infos" zu überblättern bei denen der Autor sich außer Stande sieht sachlich zu bleiben. Dazu gehört eben auch einzuräumen, dass man selbst die Weisheit auch nicht mit Löffeln gefressen hat und wer es nötig hat andere Autoren oder Konzepte zu beschimpfen, dem mangelt es erfahrungsgemäß an sachlichen Argumenten und Quellen für die eigene Sichtweise.


    Zitat


    Mir sind die Ratschläge von kompetenten Tierärzten die sich auch auf dem Gebiet Ernährung weiterbilden, wesentlich lieber als von selbsternannten Tierheilpraktikern ohne medizinischen Background.


    Ehrlich gesagt wirkt die von Dir verlinkte Dalmatinerzüchterin aber wie letzteres.
    Abgesehen von ihrer komplett unseriösen und anmaßenden Schreibweise, macht sie mit dem Link auf ihre eigene Seite ja auch keinen Hehl draus, dass sie selbst ihr Geld nicht nur mit Ernährungsberatungen sondern auch mit Homöopathie und Co verdient.
    Selbst wenn ich mal für einen Moment vergesse, was ich von Leuten halte, die wo es ihnen paßt mit "wissenschaftlichen Zitaten" argumentieren und anschließend Geld damit verdienen Zuckerkügelchen als wirksame Medikamente zu verscheuern bzw entsprechend zu beraten klingeln bei der Seite sämtliche meiner Alarmglocken:


    Also ich seh hier nur jemanden der selbst nicht ganz "sauber" ist auf unterstem Niveau gegen Konkurenz bzw Verfechter anderer Meinungen hetzen.


    Ich selbst bin übrigens auch kein großer "Drei Hunde Nacht-Fan" aber da ich meine Kundschaft darauf trainiert habe sich ausschließlich an sachlichkeit zu orientieren würd ich mir mit sowas selbst ins Bein schießen, außerdem würden sich meine Eltern fragen warum sie ihre Zeit damit verplempert haben mir beizubringen was gutes Benehmen ist und das nur diejenigen beleidigend werden, denen es an sachlichen Argumenten mangelt oder die Eigeninteressen in Gefahr sehen.


    Zitat


    In Österreich ist diese Hobbybeschäftigung seit 1992 verboten ist. Wer Geschäfte machen will, muss nach Deutschland umsiedeln.


    Bin da voll neidisch auf die Östereicher ;) zu verlangen, dass jemand der kranke Menschen oder Tiere beraten will seinen Hintern erstmal in eine Uni schwingen soll klingt doch eigentlich echt naheliegend.


    Zitat


    ich kann mir nicht vorstellen, dass ein gesunder erwachsener hund zu grunde geht, nur weil die futterzusammensetzung nicht perfekt ist (welpen und kranke hunde jetzt mal ausgeschlossen).
    unsere erste familien-hündin wurde zeitlebens fast nur mit billig-dosenfutter und leberwurst-broten gefüttert, weil wir es damals nicht besser wussten. sie war ein dalmatiner (oh schreck!), ist alt geworden und war nie krank.
    das ist natürlich ein extrem-beispiel und keine fütterungsempfehlung.


    Das wird halt leider oft verwechselt.
    Ich kenne niemanden, der bestreiten würde, dass ein Tier mit guter Grundkonstitution, das niemals das Pech hat sich eine üble Erkrankung einzufangen nicht auch mit "mittelgesunder", ja teils sogar objektiv ungesunder Nahrung alt werden kann.
    Der Hase liegt eher dort im Pfeffer, wo man in den Hund nicht reingucken kann.
    Vieles "rächt" sich eben erst im Alter oder wenn doch mal ne üblere Infektion daherkommt.
    Es geht gar nicht darum zu behaupten, dass Tiere die Glück haben nicht auch mit Futter von geringer Qualität alt werden können sondern darum herauszustellen, dass eine gesunde Ernährung in dem Augenblick den Unterschied macht wenn im Bezug auf äußere Einflüsse (Infektionsdruck, Stress...) und/oder dem eigenen Organismus (bisher nicht erkannte Erkrankungen, Alter) eben nichtmehr alles mit Glück und guten Umständen gesegnet ist.


    Zitat


    aber mal ehrlich:
    macht ihr um euer eigenes essen auch so einen aufwand?


    Das hör ich von meinen Kunden ganz oft und sehe es als eine sehr gefährliche Fehlannahme an.
    Ein nicht völlig "verdorbener" Mensch (ich bezieh mich nu auf Geschmacksverstärker und Co) "weiß" oft genau was grad fehlt und wird dadurch nicht unerheblich in seinem Appetit und der Auswahl seiner Nahrung beeinflußt.
    Menschen mit Ahnung von Ernährung können das sogar mutwillig steuern, z.B. indem man wenn man merkt, dass die Wadenmuskeln über Krämpfe nachdenken zur Tüte Sonnenblumenkerne greift und selbst Menschen die nur Fastfood essen und null Ahnung von ihrer Ernährung haben würden es merken, wenn Zucker/Fett (bzw Energie, Salz usw fehlt und entsprechend zugreifen.
    Hunde essen aber das, was Herrchen in den Napf tut und können nur durch "Unarten" wie Kotfressen erreichen, dass Herrchen überlegt "Schmeckts einfach, oder fehlt nu was?".
    Von daher ist die Ernährung vom Menschen, der seine Lebensmittel selbst nach Appetit wählt und einem Tier, dass völlig "ausgeliefert" ist ganz und gar nicht vergleichbar.


    Zitat


    Vorweg meine Hunde KENNEN rohes Fleisch und auch rohen Pansen. Wäre dem nicht so würden sie ihn nicht kriegen.


    Da ich aber der Meinung war meine Hunde vertragen es, habe ich ihnen rohen Pansen (von wirklich sehr guter Qualität und ganz frisch) gegeben. Wurde auch begeistert angenommen.


    2-3 Stunden später :verzweifelt: Auf einmal wird mein Rüde unruhig und bricht "Schleim". Das war aber noch nicht alles. Die nächsten Minuten hat er an einer Tour (praktisch am Stück) Schleim und weißen Schaum gespuckt


    Ist es möglich, dass Deine Rüde zum ersten Mal "Winterpansen" bekommen hat?


    Eine vergleichbar heftige Reaktion hab ich zwar in meinem Kundenstamm erst einmal gehabt, aber dass Durchfälle, Blähungen, Erbrechen, Speicheln usw verstärkt auftreten kommt durchaus gehäuft vor.
    Allerdings ist dies bisher immer dann der Fall gewesen, wenn es zeitlich hinkam, dass der Hund nun grünen Pansen/Blättermagen aus "Winterfütterung" bekommen hatte.
    Dass ein Hund der grünen Pansen/Blättermagen gut verträgt solange die Kühe Wiese und Heu mampfen reagiert, wenn er dann welchen kriegt der von einem Rind ist, das mit Silage gefüttert wurde kann sowas auftreten.
    Meist verschwinden diese Symptome auch wieder, bei so heftigen Reaktionen versteh ichs aber, wenns einem dann vergeht.


    Oh weh, doch viel geworden ;)


    lg
    Fraukie

    Moin,
    ich mach so nen Mittelding.
    Allerdings bin ich auch je nach Definition, Haarspalterei und Wortklauberei nicht unbedingt als BARFer zu bezeichnen. Ich bezeichne die Fütterung meiner Pelznasen gern einfach als Frischfleischfütterung und mancherorts wird meine Art der Fütterung als "Prey-Modell" bezeichnet.


    Ich rechne keine I.E., mg, µg und Co aus, habe aber äußerst exakte Futterpläne.
    Diese erstell ich aber alle 2-3 Monate neu, einfach, weil ich bei Futter ein bischen aufs Geld gucken muss,
    Immer wenn ne neue Bestellung ansteht schau ich, was ich wo zu welchen Konditionen krieg und schreib die Futterpläne dementsprechend um das es paßt.
    Wenn ich für Andere Futterpläne erstelle/Beratungen mache auch immer mit der Absicht, dass die Leute mit der Zeit ein Gefühl für die gesunde Nahrungszusammenstellung für ihr Tier bekommen und lernen zukünftig Pläne selbst abzuändern, anzupassen oder neu zu erstellen.


    Dieses "Frei Schnauze Barfen" seh ich meist sehr kritisch an, zumindest wenn es bedeutet, dass man kauft was einem "gefällt" und füttert was man grad beim Wühlen in der Truhe in den Händen hält.


    Das Leute mit nem besser arbeitendem Gehirn als meinem sich ausgewogene Futterpläne merken können und dann auch mal "frei Schnauze" aufn Di das füttern was eigentlich Sa im Napf sein sollte oder neu kombinieren ohne gravierende Fehler zu machen erscheint mir alles andere als Unmöglich.


    lg Fraukie