Moin,
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Ach, das Markieren in einer Wohnung ist Grund genug, solch einen Eingriff vornehmen zu lassen?
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Für mich wäre es das, wenn andere Maßnahmen nicht greifen, denn in einer ständig vollgepinkelten Wohnung würde ich persönlich auch nicht leben wollen.
Bei Katern ist das häufig der Grund für eine Kastration. Bei Hunden kommt es ausgesprochen selten vor, dass sich ein solches Fehlverhalten derart manifestiert, dass es erzieherisch nicht mehr zu lösen ist und dann ist eine Kastration (nach Testlauf mit Chip oder Spritze) in meinen Augen die bessere Alternative als in ner vollgepinkelten Wohnung leben, den Hund abzugeben oder ausschließlich draußen zu halten.
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Also zum Sterilisieren meinte mein TA, dass das schon lange nicht mehr praktiziert wird
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Hat man bei Kastrationsbefürwortern leider oft. Ist wie gesagt völliger Blödsinn, denn weil es bei einer Kastration von Hunden nur äußerst marginal um die Geburtenkontrolle, sondern nur allzuoft um des Halters Bequemlichkeit geht war Sterilisation niemals derart üblich, dass all dieses "macht man nicht mehr" oder all die all zu gern behaupteten schlechten Erfahrungen Hand und Fuß haben könnten.
Eigentlich sieht die erfreuliche Entwicklung genau anders herum aus, dass immer mehr Hundehalter sich der Tatsache, dass ihr Hund nunmal kein "es" sondern ein geschlechtliches Wesen ist stellen und entsprechend gehen zumindest in meinem Umfeld die Anzahlen an Sterilisationen derweil eher hoch.
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Wenn ich wissen will ob ein VW oder ein Audi besser für mich ist und ich lass mich beim Audihändler beraten, was wird man mir wohl erzählen? Richtig. Genau so ist es leider, wenn man Tierärzte nach Kastration ja/ nein fragt. Wer verzichtet schon gern auf OP- und Folgebehandlungen, wenn er damit sein Geld verdient?
Die Formulierung find ich ehrlich gesagt auch etwas unfair.
Grade Du solltest doch wissen, dass ein TA bei einer Sterilisation ebenso verdient wie bei einer Kastration.
Die Unterstellung, dass eine nennenswerte Anzahl an Tierärzten aus Geldgier zur Kastration raten (wenn ich das "Flgebehandlungen" richtig deute, Deiner Meinung nach ja sogar obwohl sie die negativen Auswirkungen kennen, finde ich ziemlich unverschämt.
Der Grund warum die meisten Tierärzte zur Kastration raten ist schlicht und ergreifend der, dass sie davon überzeugt sind, dass es das Richtige ist.
Klar gefällt es mir auch nicht, dass da sehr selten differenziert wird, aber im Grunde kann eben jeder Tierarzt nur das raten, was er selbst für richtig hält. Genau das erwarten die meisten Tierhalter eben auch, deswegen hört man ja auch so oft den Satz:
"Was würden sie denn tun, wenns ihr Eigener wäre?" verdammt oft in der Praxis.
Leider erleb ich das auch bei den Esotherikern immer gern. Wenn ihnen irgendwas an der Schulmedizin nicht paßt, dann wird völlig weggeredet, dass der TA nicht weniger als der selbsternannte Esoexperte genau das empfielt, was er selbst für richtig hält, nein es wird immer schön behauptet es stecke nur Geldgier dahinter, dicht gefolgt von der Anschuldigung, jeder Schulmediziner sei ein gekaufter Scherge der Pharmaindustrie. Das die Gewinnspanne bei Zuckerkügelchen an denen vor einem geologisch nur teilweise noch zu überschauenden Zeitraum mal irgendeine Urtinktur vorbeigelaufen ist auch nicht von schlechten Eltern ist, man rechtlich kaum Konsequenzen befürchten muss und nichtmal mehrere Jahre in ein kostspieliges Studium investiert hat... tjo, das wird dabei in der Regel nicht erzählt..
Das viel Tierärzte darauf verzichten ausführlich über Dinge zu beraten die ihnen selbst als falsch oder fragwürdig erscheinen, darüber darf sich jeder ärgern wie er möchte, aber ich finde diese rezidivierenden Anschuldigungen, dies würde immer/in einer nennenswerten Anzahl der Fälle aus wirtschaftlichen Gründen passieren ziemlich unsachlich und mir vergeht echt zunehmend die Lust mein Wissen und meine Erfahrungen in einem Forum zu teilen indem mein Berufsstand so gering geschätzt wird.
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dieser anti-kastrier hype ist ja schon fast...naja. Ihr tut ja ale so als ob jeder kastrierte Hund Höllenqualen leidet?! Es gibt zaaahlreiche kastrierte Hunde denen es gut geht!
Extreme Haltungen haben es so an sich, dass sie eben ..."naja" sind.
Ich hab üblicherweise den Eindruck, dass extreme Kastrationsgegner nicht weniger spinnert sind als die "alles muss kastriert werden-Fraktion".
Denn die Aussage, dass jeder Hund unter einer Kastration leidet ist eben genauso falsch und bescheuert wie die Annahme, dass jeder unkastrierte Hund Stress hat und Kastration der einzige Weg unerwünschte Welpenzahlen zu reduzieren.
Meiner Erfahrung nach ist der Anteil der Rüden, die unter normalen Umständen derart unter Triebstress leiden, dass in ihrem Interesse ein Handlungsbedarf besteht vergleichsweise gering.
Diesen Kandidaten kann "Erziehung" dann aber auch wirklich nichts mehr erleichtern.
Ich werd auf jeden Fall später Hunde beiderlei Geschlechtes nur dann kastrieren, wenn der Halter mir einen verdammt guten Grund nennen kann, der auch das Interesse des Hundes vertritt. Ansonsten kann ich eine ausführliche Verhaltens-/Erziehungsberatung, die Vermittlung zu einem Hundeplatz der verschiedene Formen der physischen und psychischen Auslastung bietet und ggf eine Sterilisation anbieten oder die Leute müssen sich eben nen anderen Tierarzt suchen, der "weil darum" kastriert.
lg
Fraukie