Moin,
Zitat
Es würde mich sehr intressieren wieso er hier im Forum oft als "nicht "
gut genug", "hat eigentlich wenig Ahnung.", "dem traue ich keine echt schweren Fälle zu"-Trainer gehandhabt wird?
Vorweg muss ich sagen, dass ich keinen Fernseher habe und Rütter damit nur ab und an sehe, wenn er im TV läuft wenn wir bei Schwiegermama sind.
Ich denke das hat ganz, ganz viel mit persönlicher Präferenz zu tun.
Wenn man einen Hund erziehen will gibt es nicht EINEN Weg, sondern hunderte.
Wenn man einen Hund ausbilden will gibt es nicht EINEN Weg, sondern hunderte.
Wenn man einen Hund der Probleme hat korrigieren will gibt es hundert Wege und es gibt ebenso hunderte von Wegen um Menschen beizubiegen dass sie selbst das Problem sind.
Ich persönlich mag Rütter auch nicht.
Ich halte ihn nicht für einen schlechten Hundetrainer, aber auch nicht für einen Guten.
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Das hat einen Haufen Gründe.
Zum einen habe ich persönlich einfach die Erfahrung gemacht, dass Theorie keine Seelen heilt.
Jemand der losfährt und seine Hunde bei nem Züchter kauft also niemals mit einem Hund mit ner üblen Vorgeschichte zusammengelebt hat kann meiner Erfahrung nach die Situation einfach nicht kompetent beurteilen und Hilfestellung leisten.
Wenn ich in Interviews sehe wie negativ Rütters Einstellung gegenüber Second-Handhunden und dem Auslandstierschutz auf mich wirkt, dann wundert es mich gar nicht, dass ich mir wenn ich ihn mit einem solchen Hund zusammenseh schon oft gedacht hab "Was tut dieser Mensch da nu eigentlich?"
Auch gefallen mir seine Methoden einfach nicht, sind mir großteils zu indirekt und schwammig.
Im Vergleich zu Rütter empfinde ich persönlich z.B. Cesar Milan als deutlich authentischeren Hundemenschen (nein, das bedeutet nicht, dass ich all dessen Praktiken gutheiße).
Ich finds einfach 100x ehrlicher und für nen Hund leichter nachzuvollziehen wenn man an der Leine ruppt oder ihn hinsetzt damit er sich beruhigen kann, als das von ungefähr Halsbänder sprühen oder Dosen klappern oder, oder, oder.
Das ist irgendwie wir billiges Fertigfutter... sehr darauf getrimmt, dass der Mensch das versteht und toll findet, aber mit einem natürlichen Umgang mit dem Hund, den der Hund auch begreifen kann hat vieles was Rütter macht für mich einfach nichts mehr zu tun.
Desweiteren habe ich um es mal sanft auszudrücken nicht das Gefühl, dass Rütter noch sehr selbstkritisch ist. Ich hab mal eine Debatte über Auslandstierschutz mit ihm gesehen.
Alle anderen waren in der Lage "ich denke", "ich bin der Ansicht" und "ich halte xy für richtig" deutlich als ihre eigene Meinung herauszustellen.
Rütter ließ mit seinem "Das ist Grundfalsch" gar keinen Zweifel daran, dass SEINE Meinung richtig ist und alles andere ist Mist.
Diesen Eindruck habe ich leider oft bei ihm und denke, dass das sehr ungesund ist, da grad die Arbeit mit Hunden, die sich nicht direkt öffnen es einfach mal erfordert, das man als Trainer ein kritisches Auge auf sich selbst wirft.
Ich erinnere mich an eine Hundeflüstererfolge in der Cesar sinngemäß sagte "Ich bin heute gebissen wurden, weil ich zuviel wollte, ich hab einen Fehler gemacht und daraus kann ich nun lernen."
Irgendwie kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass ein Martin Rütter sich hinstellt und sagt "Ich hab was falsch gemacht." und sehe das als Problem an.
Zu guter letzt muss ich sagen, dass ich die Art wie Rütter mit den Hundehaltern umgeht zum Teil absolut beschämend und unmöglich finde.
Oft erweckt er den Eindruck, dass es ihn einfach nur nervt, dass diese blöden Hundehalter keine Ahung haben und verhält sich den Leuten gegenüber so super herablassend, dass die anschließend wie geprügelte Hunde dastehen.
Das mag ihn vor der Kamera ne Stufe höher stellen, kann fürs Training aber nicht gut sein.
An einen Fall erinner mich, da geht der weg und sagt in die Kamera "Hoffentlich lernt der Hund nicht zu schnell für seine Besitzer."
Find ich einfach nur frech.
Im Vergleich dazu wird Cesar sicherlich auch ab und zu denken "ahja, denen fällt nu nach 2 Jahren ein, dass nen 60kg-Hund Erziehung braucht..."
Aber er zeigt das nicht. er sucht sich an jedem Hundehalter und wirkt der noch so trottelig was Tolles und hackt da dann solange drauf rum, bis der Hundehalter nen gutes Gefühl hat und das merkt man im Umgang mit dem Hund dann eben auch.
Dass ein Hundehalter dem man einredet "Du hast Dir doch nu Hilfe geholt und jetzt schaffst Du das auch!" eher in der Lage ist nen Hund in den Griff zu kriegen als einer dem ein Martin Rütter grad unmißverständlich gezeigt hat wie dumm er ihn findet wundert mich gar nicht.
In mehreren Folgen habe ich schon gesehen, wie Cesar sich mit den Worten "Danke für die schöne Aufgabe!" von den Hundehaltern verabschiedet.
Das macht auf mich nen ganz anderen Eindruck.
Er weiß also, dass er den Job, den er für sein Leben gern macht ausüben kann, weil es Menschen gibt, die sich mit ihren Problemen an ihn wenden und ist dankbar dafür.
Demgegenüber wirkt Rütter auf mich einfach nur selbstherrlich, arogant und wie gesagt sehe ich ihn auch als viel zu wenig selbstkritisch und viele seine Methoden als zu verwaschen um für den Hund noch verständlich zu sein an.
Wie gesagt, bin ich sicher, dass das alles ganz, ganz viel mit unterschiedlichen Präferenzen zutun hat.
Denn ohne Zweifel gibt es ja Hund-Mensche-Gespanne für die Rütter der richtige Trainer ist und das ist auch gut so.
Ich würde ihm halt einfach keine wirklich "schweren" Fälle zutrauen, weil ich einfach den Eindruck gewonne habe, dass er gar nicht weiß was es meint mit einem "Problemhund" zu leben, ihn zu lieben und sein ganzes Leben dem Wunsch zu unterwerfen, dass DIESER Hund seinen Weg finden wird.
lg
Fraukie