Beiträge von WorkingDog

    Leeloo: ... wir haben viele Parallelen, denn auch ich bin Pferdebesitzer. Bilde von Zeit zu Zeit auch Reitbegleithunde an meinem Pferd aus. ;)


    Wolf: ... auch ein geb. Hildesheimer bin .... ;D


    Da ich kein Fachmann bin, kann ich Dir nur schildern, wie wir dieses Problem gelöst haben.


    Eine "Bestrafung" bei Nicht-Beachten des Abruchsignals im Ernstfall ist (fast) nicht möglich, denn ohne bestimmte "Hilfsmittel" kann auf die Entfernung keine zeitnahe Bestrafung erfolgen und wir wissen alle, dass wenn der Hund zurück kommt, es dafür schon zu spät ist.


    Daher ist es notwendig bereits im Vorfeld bzw. im Training für den Ernstfall eine Bestrafung bei Nicht-Beachten zu finden. Bei meinem Hund ist das scharfe NEIN Strafe genug. Keine Ahnung wie die Vorbesitzer dies konditioniert haben, aber es wirkt wie ein (fast) Donnerschlag.


    Eine andere Möglichkeit wäre tatsächlich die Schellen, Wurfkette oder Klapperdose, allerdings setzt das voraus, dass eine 2. Person dabei ist, um diese zu werfen, damit sensible Hunde nicht ins Meideverhalten ihrem Führer gegenüber kommen. Ich habe aber auch anfangs mit Schellen allein gearbeitet und es hat meinem Hund nicht geschadet.


    Fakt ist, dass das Konditionieren des Abbruchsignals sicher nicht in 1-2 Monaten abgeschlossen ist ..... bei guter Arbeit im günstigsten Fall vielleich bei 6 Monaten, aber eher erst ab 12 Monaten. Solang muss alles getan werden, den Hund an der Jagd/Hatz zu hindern, notfalls mit Leine.


    Bei Deinem Hund musst Du meiner Meinung nach bereits das Verfolgen der Fährte unterbinden ... soll heissen, Hundezeitung lesen - okay .... Fährte verfolgen (auch wenn sie in Deiner Nähe ist) - nicht okay, wird sofort unterbrochen. Dies erfordert wiederum, dass Du ihre Körpersprache lesen kannst.


    Du könntest versuchen, den Trieb mit einem Futterdummy umzulenken. Das könnte vielleicht eine lohnenswerte Ersatzbeschäftigung/Training sein und das harte Training etwas versüssen.


    Wir haben mit dem Futterdummy gearbeitet ... anfangs weigerte er sich, aber nach ca. 2 Tagen ohne Futter brauchte er nicht lang überlegen, ob er lieber der Fährte folgt (solang die Leine reicht .. also ohne Aussicht auf Erfolg :P) oder mit mir arbeitet, um sein köstliches Futter (nur Leckereien wie Geflügelherzen etc.) zu verdienen.



    Du wirst es aber sehr schwer haben, denn nach dem Avatar zu urteilen, führst Du einen Jagdhund(-Mix) ... Münsterländer oder so ???



    Ach noch etwas .... unser Triller-DOWN stammt aus dem Jägerbereich ... soll heissen, beim Triller geht er ins DOWN und wartet, bis ich ihn abhole.
    Ich rufe ihn niemals aus diesem DOWN in ein "COME" ab (absolutes GESETZ), um nicht Gefahr zu laufen, dass er während des Kommens wieder die Spur aufnimmt und abzischt.


    LG WorkingDog


    ***EDIT***


    Ich Dussel ... hab jetzt erst gesehen, dass im Profil auch Münsterländer-Mix angegeben ist :p

    Du hast Dein Problem erkannt: Mangelnde Konzentration, weil Du auf Deinen Youngstar auch achten musst. "Gefahr erkannt - Gefahr gebannt" :gut:


    Jetzt kannst und musst Du Deine Konsequenzen daraus ziehen. Entweder Du schulst Dich in noch besser in Aufmerksamkeit und Konzentration, um beide Hunde voll unter Kontrolle zu haben oder musst einen anleinen.


    Jagdhund - Hütehund ... ist doch alles dasselbe, denn der Hütetrieb ist nichts anderes als ein umgelenkter Jagdtrieb!
    So wie es Jagdhunde mit weniger (Jagd-)Trieb gibt, gibt es eben auch Hütehunde mit sehr viel (Jagd-)Trieb.


    Aber damit bist Du auf dem guten Weg Dein/Euer Problem in den Griff zu bekommen. :gut:



    Ja, bei meinem Beauceron-Mix ist es auch meine Konsequenz (in allen Dingen) und im Ernstfall der dominanter Ton, der ihn "in der Spur laufen lässt". :D


    Manchmal denke ich, dass ich oft zu streng mit ihm bin, aber ich habe einen Hund unverschuldet bei einem Unfall verloren und ich will das NIEMALS wieder erleben müssen. Hier schiessen die Jäger scharf und die BAB ist auch nah ... lieber streng sein, als meinen Hund begraben zu müssen.


    Ein gutes Beispiel ist eine Freundin von mir: Sie mag er sehr, er hängt an ihren säuselnden Lippen, wenn sie mit ihm spricht, aber wehe sie verlangt Gehorsam von ihm, dann zeigt er ihr den Stinkefinger, dreht sich um und geht ... soviel dazu ... :p


    Fazit: Es gibt solche und solche Hunde und wir haben eben die Exemplare, die (manchmal) ein Flüstern nicht ernst genug nehmen. Mit dem Wissen können wir doch leben, oder?


    Viel Erfolg


    LG WorkingDog

    Hallo,


    ojemine ... Leeloo ... willkommen im Club.


    Als Besitzer eines mittlerweile 4j. Beauci-Mix-Rüden kann ich Dir nur mitfühlend sagen:


    Es hilft nur faire Konsequenz und Unterordnung .... aber bitte ohne Zwangmittel.


    Mein Jägermeister kam 2j. komplett unerzogen und hinsichtlich Jagdtrieb vollkommen versaut in meine Hände. Wie oft hat er mich in Wald & Flur stehen lassen ....


    Sämtliche Fachbücher hab ich in mich gesaugt, die für mich logischten Lösungsansätze ausprobiert.


    Mein Fazit nach 2 Jahren Anti-Jagd-Training:

    • Jägermeister werden niemals geheilt (ähnlich wie AA, Junkies etc.)
    • DU musst Dein Auge schulen, um die geringste Veränderung Deines Hundes, die auf eine Fährte weist, zu erkennen und sofort handeln.
    • Der Hund darf sich nur so weit von Dir entfernen, solang er sicher Deinen Anweisungen folgt - keinen cm. weiter. Für Spielen & Toben mit anderen Hunden wird ein wildfreies Gelände gewählt.
    • Trainier ein ABSOLUTES Abbruchsignal (z.B. Pfeiffen-Triller = DOWN). Dieses Signal darf niemals vom Hund in Frage gestellt werden - absolute Unterordnung.
    • Du musst jederzeit die vollste Konzentration behalten, geht dies nicht, gehört der Hund an die (Schlepp-)Leine, es sei denn, er lässt sich auch auf Entfernung mit dem Abbruchsignal SOFORT stoppen.
    • Jede selbstbelohnende Jagd/Hatz MUSS im Keim erstickt werden, sonst muss Du immer wieder von vorn beginen.
    • Nicht nur der Hund muss konsequent folgen - besonders DU musst hinsichtlich Konzentration/Anweisungen absolut konsequent mit Dir umgehen.


    Du musst Prioritäten setzen:

    • Ein absoluter Gehorsam und damit bedingter Freilauf in wildgefährdetem Gebiet ... oder
    • Ein Dulden des jetzigen Verhaltens, was meiner Meinung schon fast einem "Tod auf Raten" gleicht, denn irgendwann wird der Hund gestoppt ... entweder von einem Jäger oder von einem Auto.


    Es ist ein langer harter Weg und so manchen Tag wirst Du Dich fragen, ob es überhaupt Erfolg bringt.


    ABER .... ich kann heute behaupten, dass ich meinen Hund heute im Radius von 30m bei Wildkontakt (Rehe/Hasen) sicher ins DOWN schicken kann (Befehl oder Triller). Allerdings erlaube ich ihm in Wildgegend keinen grösseren Radius. Er weiss das mittlerweile und dreht von selbst ab, um regelmässig zu mir zurück zu kommen.


    Wir haben so einen Kompromiss gefunden, der es uns ermöglicht, uns heute in Wald & Flur frei zu bewegen. Die anfänglich grosse Anstrengung hinsichtlich meiner Konzentration und das Vorausschauen, ob ein Reh aus dem Gebüsch springt, ist heute so selbstverständlich geworden, dass ich mittlerweile auch bei Besucherhunden auf geringste Anzeichen achte und (fast) immer Wild vor meinem Hund sehe.


    LG WorkingDog


    PS: Mein Hund hört auch nicht auf Flüstern, sondern auf klare, deutlich ausgesprochene Worte - bei Fährte setzt scheinbar leicht das Gehör aus.

    Hallo,


    schliesse mich calamitas an.


    Einiges ist übertrieben oder bereits von anderen schon "entdeckt", anderes aber sehr nützlich.


    Mir hat es sehr geholfen, meinen unerzogenen, selbständigen Einzelgänger/Jägermeister, der erst im Alter von 2 Jahren zu mir kam, wieder "in die Spur zu bringen".


    Die Arbeit mit dem Dummy unterstützte mich, seinen Jagdtrieb erfolgreich umzulenken.


    Fazit: Wenn mehr "normal sterbliche" Hundehalter dieses Buch lesen würden, ginge es den meisten "der tut nix", "will doch nur spielen" und "komm zu Mama"-Hunden sicherlich besser ....


    Ansonsten sollte sich jeder prinzipiell aus allen Erziehungsphilosophien das Beste für sich und seinen Partner Hund raussuchen.


    LG WorkingDog

    ... okay .... nach Pebbles' Beitrag muss ich mich wohl auch als erfolgsgeil outen:


    Mein Ziel ist es, meinen Hund nicht schnell, aber fehlerfrei selbst durch den schwierigsten Parcours zu bringen und dem nicht genug ... ich möchte sein Grinsen im Gesicht sehen .... :D :irre:


    ABER ich muss zu meiner Ehrenrettung sagen ... ich scheue mich nicht, mir selbst die Leine um die Ohren zu hauen, weil ICH den Parcours vergeigt habe, denn mein Hund beherrscht jedes Hindernis im Parcours. :steinigung:


    LG WorkingDog

    Hallo,


    Deine Beobachtungen mögen stimmen ... glücklicherweise (für diese Trainer :runterdrueck: ) ist mir so ein Anblick bisher erspart geblieben: Ich kann meinen Schnabel bei solchen Methoden überhaupt nicht halten.


    Aber es stimmt schon ... auf einigen Hundeplätzen herrscht ein enormer Erfolgsdruck. Da werden die Hundeleute zur BH gedrängt, obwohl sie von Anfang an nur aus Spass am Agility teilnehmen wollten.


    Aber sind sie wirklich so erfolgreich ... doch wohl eher nicht. :stumm:
    Hier im Norden sind auf den oberen Plätzen (meist) nur Teams, deren Training auf Motivation basiert ... diese anderen laufen eher unter "ferner liefen" und werden das wohl auch noch 100 Jahren tun, sofern sie nicht endlich umdenken.


    Glücklicherweise gibt es aber auch immer mehr Hundeführer mit ausreichend Sachkenntnis und wenn nicht die, dann mit dem Wunsch, den Hund anders zu führen und zu motivieren, so dass ich persönlich hoffe, diese Anblicke bleiben verschwindend gering.


    Wir sollten einfach mit guten Beispiel voran gehen, aufklären und diesen Abschaum meiden, um nicht mobben zu sagen. :D


    LG WorkingDog

    Moin,


    dachte zwar, mein Beitrag hätte genau das beantwortet. :gruebel:


    Ja, nehme meinen Hund zum Ausreiten mit und ja, die Signale/Befehle für die üblichen Handlungen werden zwangsläufig "geübt" bzw. abgefragt, quasi ständig ein fresh up.


    Seit diesem Jahr habe ich "Hund am Pferd" erweitert, indem ich öfters für den Horse & Dog Trail trainiert habe.
    Öffentl. Auftritte (nix grosses, nur lokale Pferdeveranstaltungen) folgten und seit Oktober bilde ich vorerst 1 fremden Hund bzw. 1 fremdes Hund-Pferd-Team darin aus.


    Die Anfragen sind zwar grösser, aber meine Zeit leider derzeit begrenzt.


    LG WorkingDog

    Hallo,


    auch ich nehm meinen Hund mit zum Reiten: Auf kleineren Runden ohne und auf grossen Runden mit Leine.


    Voraussetzung für das Führen eines Hundes am Pferd ist absoluter gehorsam von Pferd UND Hund.


    Voraussetzungen:

    • 1. das Pferd braucht eine solide Ausbildung, so dass der Hund gefahrlos an der Leine mitgeführt werden kann. Es ist psychisch und physisch so trainiert, dass es Stressmomente, die etwa durch das Führen eines Hundes entstehen können, ertragen lernt und gelassen darauf reagiert.
      Das heißt:
    • das Pferd muss möglichst so rittig sein, dass es sicher einhändig geritten werden kann! Idealerweise reagiert es auf Stimmkommandos ebenso wie auf Reithilfen.
    • es duldet ruhig und gelassen, dass der Hund es kontrolliert anspringt.
    • 2. der Hund braucht eine gute Grundausbildung. Auch er ist psychisch und physisch so trainiert, dass er in Stressmomente nicht panisch das Weite sucht oder das Pferd attackiert.
      Das heißt:
    • Hund muss körperlich fit sein, damit er die Belastung verkraften kann. Dies sollten Sie bei einem Tierarztbesuch abklären lassen.
    • neben Sitz, Platz/Down und Bleib muss der Hund leinenführig sein, so dass er an der lockeren Leine an der rechten und an der linken Seite mitläuft
    • der Hund muss auf Kommando die Seite wechseln können
    • der Hund hat keine Scheu, auch in unwegsamen Gelände das Pferd anzuspringen, damit er an- und abgeleint werden kann.


    Obwohl der Gehorsam vom Boden aus, schon gut war, machte es anfangs doch einen Unterschied, wenn ich auf dem Pferd sass. Vom Pferd aus musste ich noch einige "Überzeugungsarbeit" leisten bis auch dort der absolute Gehorsam herrschte.
    Hier hat uns die Vorbereitung auf die Begleithundeprüfung sehr unterstützt.


    Heute ist der Ausritt für Beide das Grösste. Selten lass ich ihn im Stall zurück, was ihm überhaupt nicht gefällt und auch das Pferd sucht an diesen wenigen Tagen immer nach dem Hund.


    Auf beide kann ich mich 100%ig verlassen: Das Pferd passt auf den Hund auf und der Hund steht absolut im Gehorsam, wenn es sein muss ... ansonsten darf er sich im vorgegebenen Radius frei bewegen.


    Er hält locker 2-3 Stunden Ausritte in allen (auch rasanten) Gangarten mit, bekommt anschliessend immer ausreichend Ruhephasen und meist noch ein kühles Nass am See.


    LG WorkingDog