Ich lese immer: passende Lebensumstände.
Ist normales Arbeiten - und Hund entweder mit im Büro, alleine zuhause oder von in Fremdbetreuung - dann "passend"?
Was ich so rauslese, leben die meisten WH so, dass der Hund nicht alleine und nicht in Fremdbetreuung ist?
Ich kenne so ziemlich alle Varianten. Normales Arbeiten (8-10 Stunden) wo es für den Wolfhund passt, normales Arbeiten, wo der Wolfhund einfach in eine ausbruchssichere Umgebung kommt, aber "leidet", normales Arbeiten, wo der Hund mit an den Arbeitsplatz kann (ich glaube Franks Nimueh ist auch mit im Büro?), normales Arbeiten mit Fremdbetreuung etc.
Persönlich würde ich jedem vom Wolfhund abraten, der ihn für 8-10 Stunden täglich abgeben oder alleine lassen muss. Erfahrungsgemäß funktioniert das selten für alle zufriedenstellend mit einem Wolfhund.
Den Hund nicht, bzw. nur in Ausnahmefällen "alleine" lassen zu müssen, halte ich für passend.
Das alleine bleiben beim Wolfshund ist ein sehr hoher Stressfaktor. Eben weil er anders als andere Hunde sehr stark an seinem Rudel hängt. Hättest du deinen Golden Retriever Rüden nicht, der mit ihm Zuhause warten würde, würde er eventuell auch ganz anders reagieren.
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Klar kann alles gut gehen...wenn alles passt.
Also Einstellung der Halter, Hund, Umgebung usw. ...
Aber es ist und bleibt ein Spiel mit dem Feuer.
Ich kann die Einstellung nicht ganz verstehen, weshalb man die "Wildheit" eines solchen Tieres auf der einen Seite fazsinierend findet...auf der anderen Seite aber genau diese bändigen und teilweise massiv unterdrücken muss, damit ein Leben in unserer Gesellschaft funktioniert.
Wieso kann es dann nicht die "Light-Variante" ein nordischer Typ Hund sein...
Mir persönlich blutet schon das Herz wenn ich unter den nordischen Rassen Tiere sehe, die ihr Leben an der Leine fristen müssen weil ein solcher Interessenkonflikt herrscht, dass es eben zum Schutze aller angeleint bleiben muss oder eben ein paar mal die Woche in ein eingezäuntes Hundeauslaufgebiet gefahren wird.
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Definitiv. Mylo hilft ihm generell sehr viel und ist mMn. auch ein großer Faktor bei seiner Offenheit gegenüber Menschen gewesen.
Ein schon vorhandener souveräner und ausgewachsener Hund, von vornherein dauerhaft weitere Personen um den Hund zu haben und regelmäßiges Training, können meiner Meinung nach die Problematik mit dem alleine bleiben positiv beeinflussen.
Ich kann von mir persönlich behaupten, dass ich den Wolfhund nicht wegen seines Aussehens wollte. Zwar würde ich lügen, wenn ich sagen würde, dass ich ihn nicht hübsch finde - ich finde ihn sogar sehr schön! - aber meine Wahl wäre damals nicht auf den Wolfhund gefallen. Ich konnte mir gar nicht vorstellen, wie man einen Hund erziehen soll, dem man nicht einfach "Kommandos" beibringen kann.
Ein Wolfhund ist auch nicht vergleichbar mit nordischen Hunden, auch wenn es in die selbe Richtung geht. Ich habe schon einige Rassen kennengelernt, denen Eigenständigkeit nachgesagt wird (vor allem nordische Rassen), aber keiner davon war für mich mit den Wolfhunden vergleichbar, die ich kennenlernen durfte. Einen "Berger de Picardie" würde ich gerne mal live erleben.. aber das wird zu Off Topic.
Schlittenhunde wären für mich übrigens generell keine Alternative gewesen. Auch wenn ein Wolfhund natürlich alleine durch seine Größe und Kraft entsprechenden Auslauf braucht, so ist ein Hund, der versucht sich so wenig wie möglich zu bewegen (das geht den meisten Wolfhunden so - deswegen jagen sie z.B. auch nur bei realer Aussicht auf Erfolg und rennen auch so gut wie nie im Spiel herum) nicht vergleichbar mit einem Hund, der darauf gezüchtet wurde möglichst lange Strecken in einer möglichst hohen Geschwindigkeit (mit Last!) hinter sich zu bringen.
Mir persönlich geht es beim Wolfhund also weder darum möglichst viel Wildheit in mein Wohnzimmer zu holen, noch einen Hund zu haben, der wie ein Wolf aussieht.
Ich habe die Rasse tatsächlich einfach vorgesetzt bekommen und mich dann in sie verliebt. Ich habe einfach gemerkt, dass ich genau der Typ Mensch bin, der mit dieser Art Hund besser zurecht kommt, als mit anderen Hunden. Es läuft einfach alles viel natürlicher und auf Vertrauen aufgebaut. Ihr Ausdruck ist so unglaublich stark und präzise - einfach unvergleichbar! Wolfhunde haben, wie du ja auch schreibst, dieses starke Band zum Besitzer, sind treu und verschmust auf eine Weise, wie ich es sonst noch bei keinem Hund erleben durfte.
Ich will nicht sagen, dass nicht auch andere Rassen bestimmte Verhaltensweisen davon haben können, genauso wie ja auch andere Rassen entsprechende "Probleme" mitbringen können, aber für mich passt der Wolfhund einfach 100% und ich kenne auch viele andere Wolfhundbesitzer, die das genauso sehen.
Im Prinzip ist es doch wie bei jeder Rasse: Es gibt Menschen, die genau diese Rasse wollen und davon gibt es dann nochmal einen Teil, wo auch genau diese Rasse passt.
Natürlich ist es bei den Wolfhunden ein Problem, dass die erste Gruppe im Verhältnis um einiges größer ist als zweitere, aber das liegt (natürlich neben der Verantwortung der Interessenten - leider scheint es die selten zu geben) in der Verantwortung der Züchter, dort entsprechende Vorauswahl zu treffen.