Beiträge von Yunari

    Es war nicht meine Absicht hier eine Auslandstierschutz Pro-Kontra Diskussion zu führen, generell gar keine Tierschutz Pro-Kontra.
    Ich will auch nicht das Vermehren der Straßenhunde mit Kofferraumwelpen auf eine Stufe stellen. Auch die deutschen Hinterhofvermehrer oder "Hündin soll mal Welpen haben" sind natürlich nicht auf der gleichen Stufe anzusiedeln.
    Das Prinzip hinter dem "Kauf" oder gar nur der "Abnahme" eines Hundes bleibt aber das Gleiche: Ich sorge damit für Nachschub aus dieser Quelle.


    Wer sich nun mal genau in diesen netten Hund verliebt hat, der soll ihn nehmen. Nur sollte man sich eben bewusst sein, dass man damit im Endeffekt weniger für den Tierschutz an sich getan hat, als hätte man einen seriösen Züchter unterstützt. Für die meisten ist "Hund von der Straße holen" aber ganz im Gegenteil DIE absolute Tierschutz-Tat schlechthin und genau diese Leute erzählen einem dann, wie "böse" man doch ist, weil man einen Welpen vom Züchter hat.


    Im Endeffekt ist und bleibt der Hundekauf immer egoistisch. Ob ich mir nun einrede, dass ich einen Hund von der Straße "gerettet" habe, oder ob ich - wie ich es ja tue - damit argumentiere, dass "wenn ja alle es so machen würden", es am Ende besser wäre. Was bleibt ist einfach, dass man sich diesen Hund holt, weil man diesen Hund will.

    Natürlich ändert man nichts an der grundsätzlichen Lage, wenn man einen Hund aus dem Ausland aufnimmt. Nur durch die Aufnahme ändert sich weder das Denken noch das Handeln der Menschen vor Ort. Dazu bedarf es ganz anderer Maßnahmen.


    Aber er für den einen geretteten Hund ändert sich alles. Statt einem Leben auf der Straße oder in einem Tierheim kann er ein privilegiertes Leben bei einer Familie führen, die ihn liebt und umsorgt.
    ändert an sich nix am Schlechten der Welt, fühlt sich für den Hund trotzdem gut an.


    Nur durch den Kauf von Rassehunden (den ich NICHT kritisieren will) allein ändert sich am Tierleid grundsätzlich aber auch nichts.




    Ja, es ändert das ganze Leben DIESES Hundes. Genauso, wie du ja auch das Leben des Kofferraumwelpens änderst, wenn du ihn aufnimmst. Trotzdem wirst du es wahrscheinlich nicht tun, weil du weißt, dass du damit nur dafür sorgst, dass es wieder einen neuen geben wird. Das Schicksal dieses Welpen ist dann ziemlich sicher dessen Tod.


    Ich verurteile ehrlich gesagt auch niemanden, der eben DIESEN Hund "rettet". Ich denke es ist verdammt schwer das NICHT zu tun, obwohl es im Endeffekt für die Gesamtsituation besser wäre.


    Wie es das Tierleid vermindert in dem ich einen Hund vom seriösen Züchter hole, habe ich ausführlich geschrieben.


    Nein, es ist nicht abwertend gemeint. Die Nachfrage bestimmt ja nunmal das Angebot und natürlich wird für meinen Kaufwunsch Rassenachwuchs produziert. Für mich, als Teil der potentiellen Käufermasse. Warum soll man sich das anders hinreden?


    Da kann ich nur zustimmen!
    Die Nachfrage bestimmt nun mal das Angebot!


    So.. und jetzt überlegen wir mal genau, was das heißt...


    Für mich bedeutet das, den Weg mit meiner Nachfrage zu unterstützen, der im Endeffekt zum wenigsten Tierleid führt. Ich suche mir also einen seriösen Züchter (das muss nicht immer zwangsläufig VDH und reinrassig sein!), der darauf achtet gesunde Hunde zu züchten, diese nur mit entsprechender Nachfrage züchtet und sie im Notfall immer zurück nehmen würde.
    Würden DAS nämlich alle Menschen tun, gäbe es viel weniger Tiere im Tierheim!


    Alle "meine Hündin soll mal Welpen haben" oder "UPS.. der Wurf war wirklich nicht geplant, meine Hündin lief wie immer alleine im Dorf herum und war dann plötzlich trächtig." würden ihre Welpen nicht mehr weg bekommen, dementsprechend würde es ganz schnell sehr viel weniger davon geben. Es würde wirklich nur noch "echte" Ups-Würfe geben und auch diese würden sich stark reduzieren, weil die Menschen gleich wesentlich besser aufpassen würden, wenn sie wüssten, dass man mit einem Wurf Welpen am Ende eine Menge drauf zahlen muss, anstatt auch noch Gewinn damit machen zu können.
    Auch die ganzen "richtigen" Vemehrer mit ihren "Kofferraumwelpen" würden plötzlich keine Nachfrage mehr vorfinden. Dort ist den meisten Leuten nämlich mittlerweile zum Glück schon bekannt, dass es mehr gibt als nur "den armen Hund vor Augen, den man retten muss".


    Bei Straßenhunden aus dem Ausland ist es das selbe Spiel. Hunde vermehren sich wild ganz nach Futter- und Platzangebot. Schaffe ich Platz, dann wird dieser auch wieder gefüllt werden. Wer dort helfen will, sollte also auch lieber bei der Aufklärung vor Ort tätig werden.


    Das klingt "hart" und unrealistisch? Ist es natürlich zum Teil auch!
    Aber wenn mir jemand ankommt mit "warum unterstützt du das Tierleid in dem du dir extra einen Hund züchten lässt?", dann darf derjenige bitte auch selber mal etwas über den Horizont schauen.


    Das soll bitte nicht als Vorlage genommen werden um daraus eine "Kontra-Tierschutz" Diskussion zu starten. Ich empfehle selber gerne seriöse Tierheime, wenn Menschen einen Hundewunsch haben, aber keine genauen Vorstellungen und Wünsche dahingehend. Gerade weil es recht unrealistisch ist, dass plötzlich alle Menschen "das Richtige" tun, finde ich das vollkommen in Ordnung und auch unterstützenswert. Nur lasse ich mir wie gesagt nicht vorwerfen, ich würde Tierleid unterstützen, weil ich einen Welpen von einem Züchter habe. Wer so etwas sagt, der ist einfach nicht fähig weiter zu denken.

    Ich hänge mich hier auch mal dran. Ich habe die Rasse nun schon bei mehreren Rassefindungs-Tests "angeboten" bekommen und nachdem ich sie mir genauer angeschaut hatte, musste ich wirklich sagen, dass es durchaus passen könnte.


    Zwar wird es bei mir noch eine ganze Weile dauern, bis sich die Frage nach einem dritten Hund stellt, aber ich lese trotzdem gerne mit.


    Auch mich würde vor allem interessieren, wie viel und welche Auslastung diese Hunde denn so benötigen.

    Keine Sicherheit in irgend eine Richtung klingt da aber ziemlich "falsch". Vielleicht keine 100% Sicherheit, aber doch sehr zuverlässig. Es klingt bei euch so, als käme es ständig überall vor, dass Hunde an DM erkranken, obwohl sie N/N oder DM/N sind. Mir ist kein einziger bekannt.


    Wir reden von einem wirklich sehr zuverlässigen Test, mit dem man "schnell" und sicher DM aus der Zucht vertreiben kann. Dass es noch andere Ursachen und Gene geben kann, die - eventuell sogar nur in Verbindung damit - für DM verantwortlich sind, mag durchaus sein (gerade bei bestimmten Rassen am Ende mehr oder weniger), aber wir reden dann wirklich von Einzelfällen, von denen momentan auch keinerlei offizielle Zahlen vorhanden sind (zumindest habe ich nichts dahingehend gefunden, nicht mal Einzelfälle...).

    Ich schrieb, dass MDR1 wenigstens berechenbar ist, bei DM sei es "komplizierter", damit meinte ich, dass DM (-/-) nicht so klare Folgen hat die MDR1 (-/-). war vermutlich blöd ausgedrückt.


    Ah ok, dann hatte ich das wirklich total falsch verstanden gehabt.


    Fand es trotzdem interessant darüber zu schreiben. :smile:


    Ich "kenne" ja durchaus auch mehr Hunde, als nur die von meinen Nachbarn. Sprich: Ich stehe in Kontakt mit Züchtern, die auch aus anderen Ländern kommen und auch schon sehr lange züchten. Allerdings alles eher SWH beschränkt.


    Der Test wird dort als sehr zuverlässig angesehen. Natürlich nicht 100%, aber das gibt es bei solchen Dingen ja sowieso nicht. In diesen Kreisen wo ich mich bewege, würde und wird auch durchaus die Mühe der Diagnose auf sich genommen (einfach auch, weil es dort eine der "wenigen" Krankheiten ist, um die sich gekümmert werden muss).


    Ich würde mich aber auch freuen, wenn jemand offiziellere und großräumigere Zahlen dazu hätte.


    Was Nebula gemeint hat, weiß ich nicht. Ich spekuliere aber mal ins Blaue. Beim KHC hat man a) einen kleinen Genpool und b) diverse Erkrankungen, die man vor Verpaarung über den Gentest bestimmen muß. Dazu kommt Merle, HD und inzwischen wohl auch ED (ist glaub ich noch nicht Pflicht). Das ist schon ne harte Nummer. Viele Züchter der VDH-angeschlossenen Vereine haben sich schon bei MDR1 gewunden und gewettert und die bisherige Regelung war eine lange Geburt. Zu DM habe ich bei diesen Vereinen noch nicht nachgelesen. Ich könnte mir aber vorstellen, dass da ordentlich die Suppe kocht. Und das ist ganz sicher kompliziert.


    Naja. Einfach ist das auf dem Papier. Aber in der Praxis eben doch nicht unbedingt. Finlay ist ja aus der Dissidenz. Die Population seines Vereins ist im Grunde noch kleiner. Dort wird "verbesserndes Blut" aus Amerika zugekauft. Fins Vater war so ein besseres Blut. Eine Carte Blanche in allen vor DM bekannten Krankheiten. Er konnte (und hat das auch) die Gesundheitswerte deutlich verbessern. Dass ausgerechnet dieser Hund nun DM -/- ist, war eine herbe Erkenntnis. In diesem Verein darf aber schon lange kein MDR1 -/- Welpe mehr fallen und auch DM wird seit es bekannt ist, so behandelt. Ein kleiner Verein hat es da manchmal aber auch einfacher, die Mitglieder sind sich eher einig.


    Von welchen Faktoren bei Merle sprichst Du denn? Dir ist tatsächlich schon bekannt gewesen, dass auch singlemerle Defizite in ihren Sinnesleistungen haben können? Woher? Ich kenne da nicht einen einzigen Fall und das, wo ich mich nun wirklich nicht nur unter Collies sondern auch unter anderen Merle-Rassen bewege.


    Es klang bei Nebula so, als wäre MDR "leicht" zu händeln im Gegensatz zu DM und das sehe ich nicht so. Da MDR ja auch bei Trägern Folgen haben kann (wenn auch abgeschwächt), sehe ich es eher anders herum.



    Wie gesagt kenne ich mich bei der KHC Population, weiteren Krankheiten etc. nicht aus. Beim SWH mit ebenfalls einer relativ kleinen Population ist DM an sich nicht "so tragisch", da es eben über kurz oder lang durch den Test recht zuverlässig ausgemerzt werden kann. Bei größeren Populationen mit mehr Auswahl ginge es natürlich schneller, aber zumindest geht es auf diese Weise nun kontinuierlich vorwärts. Das meinte ich mit "einfach". Deswegen setzte ich es ja auch in die Anführungszeichen.


    Bei Merle meinte ich mit den zusätzlichen Faktoren z.B. dass es zwei Merle-Träger braucht, um betroffenen Nachwuchs zu zeugen. Bei Dilute z.B. dass es neben dem Dilute-Gen noch weitere Faktoren geben muss, da es ja Rassen gibt die nicht (bzw. fast nicht.. wie gesagt.. niemals 100%) betroffen sind (z.B. Weimaraner) und Rassen, die besonders betroffen sind (z.B. Dobermann).

    Meiner letzten Info nach ist das mit dem DM nicht so "klar" wie einem der Test das erstmal suggeriert - es ist eben wirklich nur ein Risikofaktor.


    DM/DM getestete Hunde haben wohl ein höheres Risiko Symptome zu zeigen, DM/N Hunde können es wohl aber auch und wohl am seltensten, aber grundsätzlich ist wohl aber auch die Erkrankung bei N/N getesteten Hunden möglich. Das Gen scheint nicht der einzige Auslöser zu sein.
    Wobei die Problematik ja auch immer ist, dass eine Diagnose nur sehr aufwendig und nach dem Ausschlussverfahren erfolgt. Wer macht das schon?
    Ich würde meinem alten Hund wohl ehrlich gesagt auch nicht mehr MRT, Muskelbiopsie etc zumuten, wenn ich dann eh nichts mehr ändern kann. Es gibt ja nunmal eine Reihe von Erkrankungen die zumindest in der "frühen" Symptomatik ziemlich ähnlich sind.


    Ich schrieb ja schon, dass es kein 100% gibt (gibt es bei sowas ja nie), aber ein DM/N Hund hat kein größeres Risiko als ein N/N Hund. Bekannt sind mir persönlich auch gar keine.


    Wie meinst du das mit der aufwendigen Diagnose? Der Gentest selber ist ja alles andere als aufwendig (Blutprobe einschicken) und dieser stellt ja die Gene auch sicher fest. Also ein DM/DM Hund ist ein DM/DM Hund, ob er erkrankt oder nicht, er gibt es sicher weiter.


    Oder meintest du das in Hinsicht auf eine spätere Erkrankung trotz z.B. N/N Ergebnis? Mir wäre wie gesagt nichts dahingehend bekannt, auch bei den Proben der jetzt schon älteren Generationen nicht.