Hallo,
ich möchte an dieser Stelle gerne von meiner Husky-Erfahrung berichten. Dabei ist es mir sehr wichtig zu betonen, dass es wirklich nur meine Erfahrungen sind und keinesfalls allgemeine Gültigkeit haben.
So, wir haben eine 6 Jahre alte Siberian-Husky-Hündin und wir sind der Meinung, dass sie ein absoluter Traumhund ist, aber wir haben auch einfach Glück gehabt.
Ninja ist mit 9 Monaten aus dem Tierheim zu uns gekommen und lebt seitdem mit zwei Katzen zusammen in einer Wohnung. Wenn es sein muss kann sie auch mal bis zu 5 Stunden alleine bleiben und hat dabei noch nie etwas kaputt gemacht. Aber, beide Aspekte entsprechen nicht unbedingt dem Normalbild: Ich kenne auch einige Husky-Besitzer, die niemals daran denken würden, ihren Husky mit einem anderen Tier alleine zu lassen.
Da sind wir dann schon beim Jagdtrieb: Ja, unsere Hündin hat Jagdtrieb. Wir gehen seit wir sie haben jede Woche mit ihr in die Hundeschule, erst Erziehung, dann Agility, und obwohl sie wirklich gut erzogen ist läuft sie beim spazierengehen an der 15m Schleppleine und das wird sich wahrscheinlich auch nicht mehr ändern. Solange sie spielt und es im Wald ruhig ist, könnte sie bestimmt auch ohne laufen, aber sobald sich etwas bewegt ist sie weg. Natürlich käme sie wieder, aber das Risiko, dass ihr etwas passiert ist mir zu groß.
Zur selbstständigkeit: Ich glaube Huskys denken etwas anders als andere Hunde. Ninja ist zB weder besonders auf Leckerlies noch auf Spielzeug fixiert und wenn sie keinen Sinn in etwas sieht, dann tut sie es auch einfach nicht, oder erst nach langem überlegen. eine ruhige, aber konsequente Geduld ist da schon angesagt. Die Bindung an die Familie ist auf jeden Fall da, äußert sich aber nicht so sehr, wie zB bei einem Labbi. Wenn ich nach hause komme, egal ob nach 5min oder einer Woche, hebt sie mal kurz den Kopf an, evt steht sie sogar mal kurz auf, aber das wras dann auch.
Was ich noch recht interessant finde ist, dass viele andere hunde ganz starke Probleme mit Huskys haben, weil die einfach so unglaublich arrogant wirken und eine ganz andere Körpersprache haben. Bis jetzt haben wir zwar noch jeden Hund überzeugen können, aber manchmal hat es etwas gedauert ;-)
Was ich euch raten würde ist folgendes: Holt die Hündin eures Nachbarn zu euch und testet das mit den Katzen. Geduld werdet ihr bestimmt brauchen, aber ich denke, es ist besser das vorher zu versuchen, als sie nachher wieder abgeben zu müssen.
Ich hoffe meine Ausführungen waren verständlich. Wenn ihr noch Fragen habt, gerne.
Lgr