vor ein paar Wochen war ein Jäger bereit einen Vortrag vor einigen Hundetrainern zu halten, zwecks besseren Verständis.
Im Anschluss daran, hab ich ein bißchen was zusammen geschrieben, darf auch, wie unten beschrieben gerne weiterverwendet werden:
„Ist ja nicht so schlimm, der kriegt den Hasen ja eh nicht!“
Haben Sie eine solche Aussage schon von Hundehaltern gehört, oder gar vielleicht selbst geäußert? Oberflächlich betrachtet mag man tatsächlich denken, so einen gesunden Hasen, ein gesundes Kaninchen, das fängt der Hund doch ohnehin nicht. Und so lassen viele Hundehalter ihrem Hund den „Spaß“ und lassen ihn hinterherjagen.
Sicherlich ist es richtig, dass der ungeübte Hund ein gesundes Tier wohl kaum erlegen wird. Aber richtet er deswegen keinen Schaden an?
Weder für Hasen, Kaninchen, Rehwild noch Wildvögel ist diese Hatz ein Spaß. Gerade jetzt, in der Brut und Setzzeit, die in einigen Bundesländern mit einem „Leinenzwang“ vom 1. April bis 15. Juli belegt ist, sollte man sich so verhalten, dass Wildtiere nicht gestört werden.
Diese Aussage ist für viele Hundehalter ein rotes Tuch, denn es schränkt sie in ihrer Freiheit ein und in der Freiheit ihren Hund vermeintlich „artgerecht“ zu halten.
Was passiert denn wirklich? Nehmen wir das Beispiel Hasen.
Der Hund stöbert also einen Hasen auf und jagt ihn über einige Minuten durch Wald und Flur. In dieser Zeit sind also die Jungtiere völlig allein und ohne Schutz. Krähen, andere Wildvögel, Katzen und Hunde können sich nähern und ungestört Schaden anrichten.
Gehen wir davon aus, dass der Hund den Hasen nicht gefangen hat, irgendwann das Interesse verliert und zurückkehrt. Ist nun wirklich nichts passiert, nur weil der Hund den Hasen ja nicht gefangen hat?
Was ist mit dem Reh, das über einige Zeit vom Hund gehetzt wurde? Vielleicht ist es nicht äußerlich verletzt, ein trächtiges Reh kann aber durchaus durch eine solche Jagd ein totes Kitz gebären. Oder aber sie lässt ein schon geborenes Kitz zurück, welches nun schutzlos ist.
Bodenbrütende Wildvögel sind ebenfalls besonders gefährdet. In der Regel reicht schon ein Spaziergang abseits der Wege um die Vögel in Unruhe zu versetzen. Selbst wenn wir dabei unsere Hunde an der Leine haben, woher soll so ein Fasan das wissen?
Gerade zur Brut und Setzzeit sollte man mit seinem Hund nicht abseits der Wege gehen und den Hund angeleint halten. Selbst wenn er „nur spielen“ wollen würde, für kein Wildtier ist eine Hatz ein Spaß, sondern ernsthaft lebensbedrohlich. Bedenken Sie das kurz, wenn Sie das nächste Mal überlegen Ihren Hund abzuleinen:
Seien Sie nicht nur ein Hundefreund, seien Sie ein Tierfreund!
Edit: Link gelöscht, bitte keine Werbung!
Freundlicherweise Korrektur gelesen von einem sehr netten Jäger, Herrn Andreas Clauser.
Dieser Text darf ungekürzt weiterverbreitet werden, bitte mit Hinweis auf Autorin und webseite. Besten Dank!