Hallo,
ich arbeite seit 17 Jahren in einer Kinderarztpraxis mit neurologischem Schwerpunkt. Unser täglich Brot sind Epilepsien.
Und ja, ich rede hier von Menschen und ich weiß, dass es nicht eins zu eins übertragbar ist, aber viele Dinge schon.
Zum einen ist es zu Beginn einer Epilepsie häufig so, dass man zum "erstbesten" Antikonvulsivum greift. Das ist nicht negativ gemeint, man hat gute Erfahrungen mit dem Medikament gemacht und es wirkt auch bei vielen gut. Bei manchen macht es aber mehr Nebenwirklungen. Hier ist dann das Gespräch mit dem Arzt zu suchen und abzuwägen, ob man nicht auf ein anderes Antikonvulsiva umstellt, in dem die "Kosten-Nutzen" Rechnung in Form von Anfallsfreiheit und Nebenwirkungen für DIESEN Hund besser ist.
Das würde ich allerdings auch mit einem FACHtierarzt besprechen.
In der Humanmedizin kann man von EEGs viel ablesen, unter anderem auch die Anfallsbereitschaft und eventuelle Herdbefunde. Der Fachtierarzt wird Dir da Auskunft geben. Die Ableitung müsste sicherlich unter eine leichten Sedierung erfolgen, damit die Ableitung aussagekräftig sein kann und nicht nur von Bewegungsartefakten geprägt ist. (Auch die Ableitung bei kleinen Kindern ist nicht wirklich einfach ;))
Was ebenso wichtig ist, ist eine regelmäßige Lebensführung. Stress ist Gift. Regelmäßigkeit in punkto Aufstehen, Laufen Ruhezeiten sollten in der Woche sowie am Wochenende gleichbleibend sein. Du hast drei Kinder, ich weiß nicht wie praktikabel das ist...
Bevor Du Dich zu einer Einschläferung entscheidest, würde ich versuchen den Hund vermitteln. Es gibt Menschen, die das aushalten können, was Du nicht aushalten kannst und die dem Hund über die schwierige Zeit der Einstellung hinweghelfen können, so dass er noch schöne vergnügliche Jahre haben kann. Auch das örtliche Tierheim kann der richtige Ansprechpartner sein.
Ich kann verstehen, wenn Menschen sich nicht in der Lage sehen, dass zu leisten und sie dafür zu verurteilen, hilft niemandem weiter. Aber es befreit Dich nicht von Deiner Pflicht, nach anderen Lösungen zu suchen, das ist zumindest meine Meinung.
Auch die Frage der regelmäßigen Lebensführung halte ich dabei nicht für vernachlässigbar....
beste Grüße
Ella