Beiträge von Jazzy82

    Seit etwa April habe ich jetzt einen Mantel für Kensi hier, der mich hin und her reißt.


    Eine Bekannte von mir hat ihn aus der Ukraine mitgebracht. Sie hat dort einen Shop für Kleinhundezubehör. Leider haben die Herrschaften in der Ukraine aber scheinbar einen sehr ... nennen wir es mal klischeehaften .... Geschmack in Sachen Kleinhundekleidung.


    Der Mantel ist eigentlich toll. Ultra flauschig von innen, super Passform, extrem leicht und mollig warm.


    Aaaaaber die Optik :verzweifelt:


    Was sagt ihr? Kann ich mit 'sowas' hier durchs Dorf laufen? :dead:



    Mia ist zu etwa 75% Ami und aus einer VDH Zucht.


    Sie war von Anfang an ein Traum in jeglicher Hinsicht. Selbsterziehend war sie sicherlich nicht, aber sie hat es mir schon recht leicht gemacht. Sie ist sehr stark auf mich fixiert, das war schon immer so. Solange ich anwesend bin kriegt niemand sie von mir weg, da wehrt sie sich mit Händen und du Füßen.
    Auf Spaziergängen ist sie immer mit einem Ohr bei mir, hat in der Regel einen freiwilligen Radius von etwa 10m. Kommandos brauch ich nur flüstern, das kriegt sie sofort mit und führt sie auch direkt aus. Generell ist sie kein Freund lauter/harscher Worte. Da ist sie Collietypisch sehr sensibel. Mit Druck und Kasernenhofton kommt man bei einem Collie nicht weit. Mia fällt komplett in sich zusammen wenn ich sie anfahren würde. Als Kensi zu mir kam hatte ich da Anfangs echt ein riesen Problem, weil Mia den harscheren Ton, den ich bei Kensi ab und an mal an den Tag legen muss, absolut nicht haben konnte. Da hatte sie massiv Stress (und hat sie heute auch noch ab und an).


    Sie ist insgesamt sehr feinfühlig. Bin ich nervös oder hektisch, dann ist es Mia auch. Habe ich einen schlechten Tag und dementsprechend schlechte Laune, dann ist Mia sehr sehr vorsichtig in dem was sie macht und versucht krampfhaft bloß alles richtig zu machen.


    Gegenüber Hunden ist sie sehr offen und freundlich. Im Spiel ist sie (collieUNtypisch) sehr bollerig und körperbetont. Das liegt aber vermutlich daran, dass sie mit einem Goldie als Hauptspielgefährte groß geworden ist.
    Im sonstigen Umgang mit anderen Hunden ist sie sehr defensiv. Ärger geht sie aus dem Weg, auf Pöbeleien geht sie nicht ein.


    Menschen gegenüber ist sie offen und freundlich. Bei Leuten die sie kennt auch gerne aufdringlich während der Begrüßung. Danach wars das. Sie legt nicht viel Wert auf Streicheleinheiten. Körperkontakt ja, aber bitte nicht groß kraulen oder knuddeln, dann geht sie weg. Bei mir lässt sie es zwar eher zu, aber ich hab immer das Gefühl, sie macht es nur mir zu liebe. Ein Kuschelhund war sie nie. Körperkontakt ist ihr aber sehr wichtig.
    Auch mit Kindern geht sie unfassbar vorsichtig um und lässt sich durch nichts aus der Ruhe bringen. Und das obwohl sie eigentlich nie großartig was mit Kindern zu tun hatte.


    Bellen tut sie im Haus oder Garten eigentlich gar nicht. Nur wenn es klingelt oder wenn jemand Fremdes das Grundstück betritt schlägt sie kurz an.
    Wenn sie allerdings spielt oder einfach sehr hochgefahren ist, dann ist ihre Stimme ihr Ventil.


    Was das Arbeiten angeht, da ist Mia zwar voll bei der Sache und sehr eifrig, allerdings auch sehr unselbstständig. Sie neigt dazu sich häufig bei mir rückzuversichern.
    Ehrgeiz fehlt ihr fast komplett. Wenn sie irgendwas will, aber nicht rankommt, dann gibt sie schnell auf bzw 'fragt' mich um Hilfe. Ich gehe aber davon aus, dass ich da früher unwissentlich die Weichen in die Richtung gestellt habe.


    In fremde Situationen geht sie, egal was es ist, absolut souverän. "Frauchen sagt, es ist ok? Dann ist es ok!". Doofe Untergründe, überfüllte Einkaufspassagen (für einen reinen Dorfhund schon durchaus eine Herausforderung), Reitturniere, Motorradrennen, Trecker-Trecks, Flughäfen oder Bahnhöfe ... alles absolut kein Problem.


    Für mich ist sie der perfekte Hund. Ein absoluter Verlasshund in jeglicher Hinsicht. :herzen1:
    Man muss aber halt mit dieser sensiblen (sensibel wohlgemerkt, nicht ängstlich. Das wird gerne gleichgesetzt)Art zurechtkommen. Das ist nicht jedermanns Sache.
    Wobei es auch Linien gibt, die härter im Nehmen sind.

    Aber eine Sache ist bei uns auffällig:
    Auf große Hunde wird mehr geachtet. Sie sind nicht besser erzogen, aber die Besitzer sind es.


    Hier bei uns erlebe ich das absolute Gegenteil.
    Da wird der Labbi am Feld per Knopfdruck schonmal aus dem Kofferraum gelassen (Besitzer blieb sitzen) und jagt erstmal einen Hasen über 3 Felder.
    Oder der Irish Setter, der grundsätzlich frei läuft weil 'der tut ja nix' und der dann auch mal fröhlich ein Reh übers Feld hetzen darf, weil 'das kriegt der ja eh nicht'.
    Dann gibts da noch den massiv übergewichtigen Goldie, der ebenfalls nie angeleint wird und der penetrant sämtliche Hündinnen besteigen will.
    Oft treffe ich auch die Dame mit ihrem Aussi Mix ... grundsätzlich ohne Leine weil 'wir sind ja extra hier damit er Hundekontakte hat'. Die werden auch fröhlich gewährt, egal ob die anderen Hundehalter das möchten.
    Nicht zu vergessen der Berner, der schon seit 3 Jahren immer mal wieder alleine spazieren geht und andere Hundehalter zur Weißglut treibt weil er jeden anspringt um ggf ein Leckerlie zu ergattern.
    Zu guter Letzt der Deutsch Langhaar, der 1,5 Jahre die gesamte Siedlung für sein Eigen gehalten, sämtliche Gärten vollgeschi**en und letztendlich den Hund meiner Schwester im eigenen Garten getötet hat.


    Kleinhunde dagegen sind hier bis auf wenige Ausnahmen alle angeleint.


    Es kommt glaub ich wirklich drauf an wo man wohnt. Hier auf dem Dorf gibt es halt fast ausschließlich große Hunde. Dementsprechend sind die Negativvorfälle mit großen Hunden auch deutlich höher.