Ich habe die Erfahrung noch nicht machen können, einen Zweithund aufzunehmen. Wenn es ein Zweithund irgendwann werden sollte, dann wahrscheinlich auch ein erwachsener Hund, dem man eine Chance auf ein "besseres" Leben gibt..... "besseres" Leben weil: Warum wird ein erwachsener Hund auf einmal halterlos..... meist stimmen die Lebensumstände des vorherigen Halters nicht, so dass er nicht genügend Zeit und Muse findet, mit dem Hund richtig zu arbeiten, ihm das zu geben, was er wirklich brauchen würde. Meist. Gibt auch andere Faktoren.....
Ich kann TE verstehen, dass sie sich Sorgen macht. Schließlich hat sie sich dem Hund angenommen, um ihm ein "besseres" Leben zu bieten, als zuvor. Der Hund war da, die Zeit/Zuwendung/ Erziehung/das Geld etc. beim Vorbesitzer anscheinend nicht.
Klar macht man sich da als neuer Halter Gedanken, ob man dem Hund nun etwas "Besseres" bieten kann, als das, was der Hund zuvor hatte.
Liebe TE, ich denke dass das nur so ne Art "Welpenblues" ist. Dein neuer Hund ist zwar kein Welpe mehr, dennoch bedeutet sein Einzug eine Veränderung für Dein Leben. Auch wenn er leichtführig ist, anhänglich etc. und Du somit zumindest mit diesen Dinge keine Arbeit an sich hast, ist es dennoch eine Veränderung, dass aufeinmal ein "zweites Objekt" der Zuwendung und Pflege in Deinem Hause wohnt, Aufmerksamkeit einfordert und auch logistisch gesehen kann das anfangs eine Herausforderung sein.
Setze Dich nicht unter Druck. Wie schon viele vor mir geschrieben haben: Gib euch die Zeit.
Dieser Hund lässt sich voll und ganz auf Dich ein. Er nimmt Dich an. So wie Du bist. Ohne wenn und aber. Er ist unvoreingenommen und frei. Er konnte eine Bindung zu Dir aufbauen, sonst wäre er nicht "anhänglich". Er sucht Schutz bei Dir.
Vielleicht fehlt Dir einfach der letzte "Kick" dazu, sich auch auf ihn einzulassen.....
Setz Dich mal vor ihm auf den Boden hin und betrachte ihn intensiv. ganz still. Versuch in seine Augen zu sehen, ihn zu betrachten. Frage nichts und erwarte keine Antwort von Dir selbst. Schau Dir dieses Wesen, welches Du aufgenommen hast, mal genau an. Nimm dir die zeit dazu. Kein pro und contra im Kopf. Schenke ihm einfach nur ein paar Minuten intensiver, unvoreingenommener Zuwendung. Kein Schwarz, kein Weiß. ..... Dein Unterbewusstsein wird Dir klar antworten, ob es mit DIESEM Hund funktioniert, oder eben nicht. Wenn nicht, liegt es wohl an Dir, was aber nicht schlimm ist. Es ist dann halt so. Keiner muss sich quälen. Du Dich nicht mit einem schlechten Gewissen, dass Du dem Hund nicht bieten kannst, was er verdienen würde und der Hund nicht mit einem Halter, der ihn nicht "annehmen" kann.
Der Hund wird sich bestimmt niemals ne Platte drüber machen. Aber, je mehr Du ein schlechtes Gewissen ihm gegenüber aufbaust, desto mehr lässt du es blitzen und desto mehr geht die Beziehung in die Gleichgültigkeit. Das interessiert den Hund vielleicht nicht, weil, wenn er gut behandelt wird, dann nimmt er es einfach an und lebt. Aber, DU bleibst....
Ich denke jedoch, dass das alles nur ne Phase ist. Es ging schnell. Vielleicht hättest Du etwas mehr "Einstimmung" gebraucht, denn eigentlich war ja ein Zweithund Dein Wunsch. Lass Dich doch einfach auf dieses Spiel ein. Fröhlich sein. Annehmen. Nichts ist verloren.
Viele Grüße