Beiträge von HungryFrog

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    Ganz klassisch. Du musst lernen, wann Dein Hund die Spannung nicht mehr halten kann und ihm Luft verschaffen. Da, wo andere Hunde in den Bereich kommen sich zu entspannen, ist bei einem Mali der Bereich, in dem er der Explosion näher kommt. Das ist auch bei einigen anderen Hunderassen so. ;)


    Du kannst daran arbeiten, dass der Zeitraum größer wird, in der er sich beherrscht. Aber aufgelöst werden muss die Situation damit, dass Ihr weggeht und der Hund wieder durchatmen kann bevor er explodiert. ;)



    Sehr verständlich erklärt.
    Danke.

    Eben hatten wir wieder so eine Situation.
    Wir waren in der Autowerkstatt und mussten dort noch kurz in einem Raum auf den Klempner warten. Freddie war dabei. Der Klempner kam dann in den Raum und Freddie saß neben mir und ich habe sein ruhiges Verhalten mit Leckerlies belohnt.
    Ich habe ihn nach kurzer Zeit Platz machen lassen und Freddie tat das auch, schaute den Klempner zwar an, war aber eigentlich ruhig.
    Ich dachte dass er den Klempner nun "akzeptiert" hat aber auf einmal sprang er auf und wollte den Klempner fressen.
    Er bellte sehr sehr "böse", sprang in die Leine etc.
    Ich konnte ihn nur schwer wieder beruhigen indem ich rausging etc.


    Solche Handlungen sind mir echt nicht schlüssig, zumal der Klempner schon 5 Minuten in dem Raum war und ihn weder besonders angestarrt hat, noch sich plötzlich anders Verhalten hat als die vorigen 5 Minuten.

    Wie oft sollte man denn diese Rausgehübungen so machen?
    Also am besten wahrscheinlich so oft wie möglich, ich frag mich aber ob das ab einer gewissen Anzahl überhaupt erst Einfluss hat sozusagen..


    Wie oft am Tag habt ihr sie gemacht?

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    Wenn er mit nem Schweinohr entspannter ist dann gib ihm in der Anfangszeit doch was zum kauen.
    Hier ein paar Kausnacks die länger als 5 min. halten ;)
    https://www.dogforum.de/harte-…acks-gibt-es-t159392.html


    In diesen Situationen nimmt er leider nur Dinge die er beSONDERS lecker findet und die "einfach" zu kauen sind.
    Also einen einfachen Kauknochen oder Rinderkopfhaut zB würde er da nicht anrühren. Sonst schon.


    Ich mache es öfter so, dass ich das Ohr vorher in Stoff einwickle und diesen mehrmals zuknote etc. Daran tüdelt er dann auch noch einen Moment länger dran rum bis er das Ohr hat.


    So machen wir das dann nun. Wir beginnen nochmal von vorne mit dem ganzen Programm in kleinen Schritten. Ich berichte über Erfolge oder auch Niederlagen.



    Also, Bellen tut er gott sei dank nicht. Er ist nur wahnsinnig unruhig und weint etc.
    Wenn er alleine ist kommt er immer in seine Box. Er würde sonst Gegenstände zerstören.
    Im Flur steht zwar sonst nichts aber da hängt er dann die ganze zeit an der Haustür und ich habe das Gefühl dass er da noch weniger zur Ruhe kommen könnte, deshalb die Box.
    Wenn wir uns anziehen wird er schon ein bisschen nervös aber das hält sich auch noch in Grenzen. Oft bleibt er dabei auch noch liegen.


    Am Anfang haben wir es mit kleineren Schritten probiert, haben diese dann vergrößert, vermutlich war Freddie da noch nicht so weit. Es gab jedenfalls nie wirklich diesen Moment wo man merkte er hat verstanden, dass es nicht schlimm ist und wir eh gleich wiederkommen. Es sei denn er kaut dabei zB ein Schweineohr etc. dabei vergisst er schon, dass er gerade alleine ist.

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    Ich finde den Ansatz mit der Decke gut - aber falsch finde ich es, den Hund wieder aufstehen zu lassen, sobald der ruhig wird. Der Hund lauert ja regelrecht darauf "entlassen" zu werden.


    Der Korb (einen richtigen Korb oder eine Box finde ich viel sinnvoller als nur eine Decke - und bitte an einem ruhigen Ort, nicht mitten im Geschehen) sollte aber ein positiver Ort der Ruhe und sicherheit sein, und keine "stille Treppe". Allzu schnell wird aus dem "in den Korb schicken" eine Strafe, und das ist genau falsch.


    Daher sollte der Korb positiv aufgeladen sein (ich würde dem Hund sein Futter dort anbieten) und der Hund häufig dorthin geschickt werden. Er muss drin bleiben, bis du ihn rausholst.
    Wenn man das Training durchhält, geht der Hund irgendwann von selbst in den Korb und entspannt sich dort - das ist das Ziel. Damit das ereicht wird, darf der korb aber nicht irgendwie negativ vom Hund empfunden werden.


    Also wir haben alle Plätze die er hat, seine Decke und auch seine Box immer positiv belegt. In seiner Box bekommt er Fressen und auf seiner Decke wird er gestreichelt etc.
    Er geht da immer gerne hin und empfindet es auch nicht als Strafe. Ich schicke ihn oft einfach so grundlos auf die Decke.
    Das Problem, dass er nur auf das "OK" wartet damit er dann losschießen kann hatten wir am Anfang, da habe ich ihn zu früh losgehen lassen. Da saß er wirklich nur wie auf heißen Kohlen da um dann in den Besuch reinzurennen und ihn freudig zu begrüßen. Wir haben das halt so geändert, dass er nun deutlich länger wartet, bis er sich recht gut entspannt hat (dauert halt ziiiemlich lange), dann gehe ich ruhig zu ihm, gebe ihm ein Leckerli und sage recht ruhig "Ok" und dann steht er auf. Er steht auch nicht immer sofortig auf. Es ist nicht mehr so ein "Startschuss"

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    Auch im Zusammenhang mit Deinem anderen Thema... Hast Du Dich mal intensiv mit den Eigenschaften des Malis auseinandergesetzt?


    Ja, sicher habe ich das.
    Ich habe einige Fachliteratur zu der Rasse gelesen und im Bekanntenkreis gibt es noch einen Mali.
    Freddie ist ja allerdings nicht reinrassig und verglichen mit dem Malinois den ich kenne schon deutlich anders (sonst wäre er ja auch weiterhin beim Bund geblieben).


    Er hat nicht so einen großen Arbeitswillen und ist eher gemütlicher Natur.
    Wachsamkeit zeigt er allerdings wie beschrieben schon.
    Mir ist bewusst was für eine anspruchsvolle Rasse der Malinois ist und auch nicht unbedingt schockiert darüber, dass er sich so verhält sondern suche nach Möglichkeiten, wie ich am besten damit umgehen kann.


    Ich möchte dass er Vertrauen zu mir hat und mir die Zügel überlässt. Er darf aufmerksam sein und auch kritisch aber soll mich zB nur beschützen, wenn es einen Grund gibt. Ich möchte ihm zeigen, dass es nichts "schlimmes" ist, wenn zB ein Mensch unsere Gruppe betritt.


    Ich hab daran gedacht, dass ich es belohne wenn er nur ruhig schaut etc.
    Die Methode mit einer Decke die ich dabei habe und das Ritual so durchführe wie zuhause finde ich sehr gut.
    Das klappt schließlich auch zuhause. Im Grunde ist es ja nichts anderes.

    Ich würde gerne noch ein anderes "Problem" von Freddie (Malionois-Labrador, 1,5 Jahre) vorstellen.
    Ich weiß nicht ob es sich dabei um Revierverteidigung handelt. Es gab diese Situationen bisher dreimal.


    Einmal im Schrebergarten meiner Oma. Da sind wir öfter. Es kam eine Nachbarin meiner Oma in den Garten um meiner Oma etwas zu bringen. Die Frau war schon bei meiner Oma und unterhielt sich mit ihr, Freddie hat das noch nicht mitbekommen, da ich mit ihm im Gartenhaus war. Als wir dazukamen, sprang Freddie recht schnell an der Frau hoch und bellte sie richtig doll, aggressiv (?) an. Ich bin nicht sicher ob er sogar nach ihrem Arm schnappte.
    Ich hab ihn dann sofort von der Frau weggezogen, Freddie war noch an der Leine und habe ihn Sitz machen lassen. Das hat er auch getan. Im Sitzen hat er noch einige Male zu ihr gebellt und extrem doll gejault. Es klang sehr verzweifelt. Dann sprang er teilweise auch mich an, allerdings ohne bellen. Er war völlig aufgebracht.


    Wenn wir Zuhause Besuch bekommen, gab es am Anfang (Wir bekamen ihn mit 8 Monaten) auch zwei Situationen wo er unseren Besuch so angesprungen/angebellt hat.
    Seitdem muss Freddie wenn Besuch kommt auf seiner Decke warten bis der Besuch drin ist. Wenn Freddie dann aufstehen darf ist er freundlich und interessiert an dem Besuch.


    Freddie wirkt in diesen Situationen extrem verunsichert auf mich und reagiert total über.


    In der Wohnung haben wir das Verhalten nun im Griff. Wenn ich allerdings bei Freunden bin und es dort an der Tür klingelt und jemand neues dazukommt bin ich jedes Mal total aufgeregt ob Freddie den Neuankömmling vielleicht nicht akzeptiert.


    Hat jemand eine Idee? Zu seinem Verhalten und auch wie wir uns verhalten können?

    Also ja. Wir lassen ihn bevor er den Beutel suchen darf etc Absitzen und warten. Das findet er okay. Er kann auch sitzen bleiben wenn wir Bälle werfen und erst auf Kommando losrennen.
    Auch vorm Füttern muss er warten. Irgendwann wird er hibbelig dabei, aber eigentlich geht das finde ich relativ gut.


    Ich merke dass er sehr schnell ungeduldig wird wenn wir zum Beispiel neue Tricks üben und er nicht sofort versteht was ich von ihm will. Dann rappelt er alles was er kann runter und springt mich plötzlich an etc.


    Wir haben angefangen mit kleinen Schritten aber haben keine Besserung gesehen. Ich kann mir vorstellen dass die Schritte vielleicht noch viel kleiner sein müssten.
    Wie groß waren deine Schritte? Wie lang warst du immer draußen und wie oft?


    Momentan sind wir immer ca. 5-10 Minuten weg.

    Also. Leidtun gibts glaube ich nicht. Ich bin eher genervt, wenn er so ein Trara um alles macht. Dennoch versuche ich aber Kommandos sehr sehr ruhig und bestimmt zu sagen und ihn, wenn er von seiner Decke aufsteht ruhig da wieder hinzubringen.
    Bis auf dieses heftige Begrüßen in der Wohnung, finde ich es in der Wohnung sonst aber auch nicht ganz so problematisch (womit ich nicht meine, dass nicht auch hier Baustellen liegen können).
    Geschlossene Türen sind für ihn okay, er liegt auch gerne Mal alleine im Flur etc.


    Wenn ich aber das Haus verlasse hat mein Freund hier echt einen "nervigen" Hund, der jault und Unfug macht.


    Es ist für mich schwer daran zu arbeiten, da ich nicht genau weiß wie. Das Alleinesein aufzubauen kommt mir vor wie ein zu großer Schritt, da er ja schon nach 5 Metern Abstand zu viel kriegt oder wenn ich mal eben an der Tankstelle bezahlen gehe und er im Auto warten muss.


    Was meinst du damit, wie wir unsere Spiele aufbauen?