Ich danke euch Allen erstmal für die Antworten und Vorschläge. Aber langhaarige Hund sind wirklich nicht meins.
Laviollina
Kannst du mir genauer sagen, warum du den Whippet nicht empfehlen würdest?
Leider kann ich deinen Thread nicht öffnen.
Ich habe im Eingangspost einfach mal alle Freizeitaktivitäten genannte, die mir relevant erschienen. Wie gesagt, ich bin 1x die Woche Reiten für ca. 1,5h. Und ob sich ein potentieller Hund im Stall wohlfühlt hängt auch davon ab, wie er mit den vorhandenen Hunden klarkommt. Wenn es nicht geht, geht es nicht. Ging mit meiner Labradorhündin auch nur bedingt. Das nebenher laufen lassen beim Reiten ist jetzt nicht unbedingt das Ziel.
Ich drehe bei schönem Wetter mit dem eMTB gern eine Runde über die Feldwege zum Abschalten. Natürlich wäre es schön, wenn der Hund da mit könnte oder wenn ich dies mit den beiden Kindern gemeinsam mache.
Im Büro hätte der Hund seine Ruhe, wir sind drei Personen in dem Raum, meist zwei. Er hätte eine Ecke ohne Durchgangsverkehr für sich, direkt neben mir.
Zum Campen fahre ich eher auf kleine Plätze. Teilweise sind wir auch nicht lange da und fahren weiter. Bei Schlechtwetter so oder so, dafür ist alles im Auto ausgerichtet.
Den Jagdtrieb einzuschätzen fällt mir schwer. Ich wohne auf dem Land, Freiflächen gibt es genug, natürlich auch immer etwas Wild. Da muss man wohl dran arbeiten.
Mit meinem Arbeitskollegen habe ich vereinbart, dass wir mit den Kindern mal gemeinsam mit dem Whippet spazieren gehen und uns das einfach mal anschauen.
Im Restaurant habe ich letztens erst einen Saluki gesehen, bis auf das teilweise lange Fell sehr schön. Vom Verhalten her ganz anders als der Vizsla, welcher ebenfalls anwesend war.
Kurz zum Labrador. Aus den Gründen die du schilderst möchte ich keinen Labrador, mir sind die meisten Vertreter zu aufdringlich, ich mag nicht angesprungen oder umgerannt werden.
Meine Hündin war anders, es war mein erster Hund. Sie stammte aus dem Tierschutz, wurde mind. 4Jahre als Vermehrerhündin in einer Halle gehalten. Vermutlich deshalb war sie anders. Jagdtrieb hatte sie, Rehe musste ich vor ihr entdecken sonst war sie weg. Abrufbar im vollen Lauf keine Chance, auch nicht beim Mäuseloch ausheben. Wir mochten beiden keine großen Menschenansammlungen, wenn es ihr dort zuviel wurde ging es halt heim oder abseits um sie zu beruhigen. Dafür konnte sie sonst überall mit, im Restaurant kein Problem, da merkte man sie kaum. Gespielt mit anderen Hunden hat sie wenig, nur mit denen die sie mochte.
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Ich bin einfach nach dem gegangen was du geschrieben hast - und für mit zum Stall, für am Rad laufen, für garantiert frei laufen können und für Campingplätze mit Tutnixstrand etc so wie ich sie kenne gibt es einfach geeignetere Rassen.
Wenn Stall jetzt nicht (immer) sein muss, Rad fahren auch nur optional ist und deine Campingplätze anders sind als die zwei wo ich war, spricht nichts dagegen.
Noch mal zum Radfahren: da können dir zwei Sachen in die Quere kommen - Jagdtrieb und die Unlust vieler Windhunde lange in gleichmäßigem (trabenden) Thempo zu laufen.
Zum Jagdtrieb. Das ist nicht so einfach zu beschreiben. Da gibt es echt solche und solche. Der Trieb alleine ist auch nicht nur das,was Freilauf kompliziert macht.
Ein Whippet hat überdurchschnittlich gute Augen und ist wenn er ein paar mal Wildbegegnungen oder das Erlebnis einer Hetzjagd hatte oft permanent am Ausschau halten - im Zweifel brennt er dann auch mal bei dem Baumstumpf in Hasenform durch.
Der Whippet ist im Vergleich zu anderen Windhunden recht Führerfixiert. Trotzdem ist es eher die Ausnahme wenn ein Rückruf bei Wildsichtung noch klappt, vor allem wenn das wild schon rennt. Hinzu kommt ein recht großer Umkreis den die windigen haben, das lässt sich auch nicht so einfach wegtrainieren, bzw dann kann er ja nicht mehr richtig flitzen, sodass man auf Wiesen damit leben muss.
Ein weiterer Punkt ist die Geschwindigkeit. Die sind einfach verdammt schnell. Und auch verdammt schnell nah am wild und ein ganzes Stück Weg. Aber die Whippets sind meist im Vergleich zu vielen anderen auch Nichtwindhunden sehr schnell zurück.
Die Nase setzen einige ein. Meiner auch. Aber man merkt, dass das nicht der Hauptsinn ist. Eine ganz frische Spur kann mal auslösen, dass mein Hund kurz ein paar Sekunden nicht reagiert und unkoordiniert auf und abschnüffelt. Aber generell ist sie da eigentlich abrufbar und die Sinne meines Hundes reichen nicht dazu dass sie Fährten wirklich länger koordiniert verfolgen könnte. Was dazu führt, dass sie hier auf Wiesen tagsüber frei laufen kann wo nachts Rehe drüber gerannt sind - im Gegensatz zu einigen Cockers, Settern und Vizslas die hier leben.
In der Praxis heißt das hier (sehr ländlich aber auch viel Wild):
Freilauf im (tiefen) Wald gibt es kaum. Das geht so 15-30 min mit viel einwirken und dann ist sie irgendwann geistig drüber auch ohne Wildsichtung von den Gerüchen und knackendem Holz was ja ein Tier sein könnte .
Radfahren im Wald geht eigentlich nicht bzw wäre risikoreich und mache ich nur die ersten 15 min wo die Abrufbarkeit noch da ist.
Auf Feldern geht es - nach Scannen der Umgebung nach wild, wenn alles kurzgemäht ist sodass sich kein Hase versteckt, wenn keine Büsche wo Wild drin ist vorhaben sind, der Mais nicht hoch steht.. also praktisch muss man oft erst angeleint gehen und viel an und ableinen oder mit dem Auto raus fahren.
Leinenlose runden zum abschalten sind es eher nicht.
Hier gibt es neben Wald und Feld auch noch andere Orte wo sie laufen kann zb einen Weg zwischen Fluss und eingezäunter Straße, Flusshalbinseln, Alter Sportplatz etc.
Aber es ist immer gezieltes Ableinen an ausgewählten Orten und nicht die ganze Zeit.
Letztens war ich aber mit einer Freundin in der Nähe von Mainz über 3 std komplett Leinenlos unterwegs - da gab es in den Weinbergen weder Wild, noch Straßen in der Nähe (die sollten immer weit weg sein wenn beim Windhund die Leine ab ist) und getroffen haben wir bei schlechtem Wetter auch kaum einen. Bei mir könnte ich nie 3 std gehen ohne Wild zu treffen oder durch Wald und Straße zu müssen.
Es ist also auch echt Wohnort abhängig.
Arbeiten wie du es geschrieben hast kannst du beim Whippet am Jagen nur bedingt. Du kannst am Radius arbeiten, am Rückruf allgemein, daran dass er auf dem Weg bleibt. Dass er beim flüchtenden Hasen noch hört kannst du bei 90% vergessen. Freilauf ist eher Management wo und wann die Leine ab ist als Training.
Du solltest dir wenn es ein Whippet wird vielleicht auch Gedanken zu Windhundsport machen oder ob du dir vorstellen könntest dass noch ein zweiter einzieht. Beides sehe ich nicht als muss aber als etwas womit man die Langnasen sehr glücklich macht.
Als Bürohund finde ich sie top. Meiner hatte ruhig verhalten im Büro und im Restaurant ab Werk eingebaut - mit etwas Training sollte das bei den meisten zu schaffen sein.
Achte unbedingt auf Züchter die auf Wesensstärke achten- es gibt echt ängstliche Exemplare - auch aus Rennlinie wobei es da seltener sein soll. Von der Rennbahn kenne ich da echt Schisser.
Ich kenne mittlerweile einige inkl meinem die sich beim alleine bleiben schwer getan haben und lange gebraucht haben. Das würde ich einfach einplanen.