Beiträge von Laviollina

    Wie sieht denn euer Tagesablauf aus?

    Wie viel machst du mit ihr / gehst Gassi/ übst/ spielst / triffst andere Hunde etc?


    Das Pippi kann auch durch Stress kommen wenn das zu viel ist.


    Bekommt sie nass oder Trockenfutter? Wurde am Futter was umgestellt in letzter Zeit?

    Wie wäre es denn mit was kleinem?


    Schripperke? Zwergpinscher/-Schautzer?


    Ich kenne da einige mit super Arbeitseifer und Trieb auf dem Platz. Von Obedience über Agility und Co. Zusätzlich ist ob der Größe halt vieles einfach händelbarer. Du weißt ja auch nicht was dein Schäfi in den nächsten zwei Jahren noch auspackt.


    Ich habe mit meinem Rattler/ pinscher Mix zwar "nur" die BH, Agility und Dogdancing gemacht, aber Trieb und Willen waren ohne Ende da.

    Ich versuche es mal mit ganz konkreten Tipps:


    Schnüffeln kann auch oft eine Ausweichhandlung sein - zb auf der Hundewiese wenn sie eigentlich keine Lust hat mit fremden Hunden konfrontiert zu werden, danach liest sich ihr Verhalten so wie du es beschreibst. Ich würde das "begrüßen" von wildfremden Hunden und die Hundewiese meiden. Das sollte etwas Stress raus nehmen. Stress = Ausweich-/Übersprungshandlungen und weniger Aufnahmefähigkeit.


    Ich würde Leinenführigkeit und weiter gehen / schnüffeln abbrechen getrennt von einander trainieren. Vielleicht auch die Leinenführigkeit erst mal hinten an Stellen.


    Also Schritt 1: schnüffeln auf Kommando abbrechen. Ich würde das über eine Kombination aus "schau" und "weiter geht's/vorraus" aufbauen.

    Vielleicht trainierst du erst mal einen Klicker in der Wohnung drauf, geht aber auch ohne.


    Du übst also erst mal mit Null Ablenkung dass dein Hund dich anschaut: Kommando, anschauen wurst. Nur im der Wohnung.


    Dann übst du "Schau" und "weiter geht's", dein Hund schaut dich an, Wurst, du sagst weiter geht's und lockst sie drei Schritte weiter. Nur in der Wohnung. (Hier sind wir so frühestens nach 2 Wochen)


    Dann die Kombination. Du sagst "schau und weiter geht's" zusammen. Dein Hund schaut dich an, kommt drei Schritte mit, Wurst. Wichtig ist danach darf er wieder machen was er will zb schnüffeln.


    Jetzt steigerst du die Ablenkung übst mal in einen ruhigen Innenhof in einer Situation wo er noch nicht schnüffelt.


    Dann nimmst du dir vor das ein bis zwei mal (nicht mehr) auf einem Spaziergang anzuwenden- wenn er fertig geschüffelt hat und eh gerade weiter gegangen wäre.


    Dann (Wochen später) kannst du es 1-2 mal anwenden wenn er wirklich schnüffelt aber nichts zu Interessantes. Kommt er die 3 Schritte mit darf der nach der Wurst sofort zurück und weiter schnüffeln..


    Dann kannst du ihn statt 3 Schritte bei dem Kommando 4 Schritte mitnehmen...


    Usw.


    Wichtig ist, dass er noch viel schnüffeln darf am Anfang und es so langsam gesteigert wird, dass das Kommando so gut wie immer funktioniert.

    Ich denke dieser Typ von Hund wird sich schwer tun einfach so im Umkreis von 5 Metern immer so aufmerksam mitzulaufen.


    Tut mein Windhund zb auch nicht und hat einen großen Umkreis. Den darf er auch haben.

    Er hat aber einen gut sitzenden Rückruf - pfeife ich ist er in ein paar Sekunden da. Den habe ich langfristig aufgebaut und nutze ihn nicht inflationär.

    Dann kann mein Hund ein Stop - also auf Kommando stehenbleiben- gut bei Radfahrern.

    Dazu kann er noch Fuß laufen also richtiges Fuß mit Blickkontakt- das klappt so 30 Meter so gut, dass ich es mir nicht durch überstrapazieren der Konzentration versaue, reicht aber um an allem möglichen vorbei zu kommen.

    Dann hat er noch gelernt auf den wegen zu bleiben.

    Diese Dinge reichen um wirklich viel frei laufen zu können.

    Nicht an der Leine ziehen ist noch mal ein extra Thema.


    Wenn man liest, hast du bis jetzt eher über negative Einwirkung trainiert auch wenn ich mir das mit der Hand vor dem Hund nicht so vorstellen kann.


    Ich würde mir an deiner Stelle erst mal kleinere Ziele setzen. Dein Hund wird nicht so schnell fröhlich zwischen Radverkehr, Menschen und anderen Hunden ein leinenloser Schatten werden - bei der Rasse schwierig und das braucht oft auch ein paar Jahre. Mein Rattler der von klein auf trainiert wurde musste dafür auch erst mal ca 5 werden und bei meinem Hund anderer Rasse wird das eher nie so.


    Setz dir also teilschritte: erst mal den Rückruf verbessern. Auf der Wiese üben, dann mal mit etwas mehr Ablenkung, wenn die kleine schnüffelt etc


    Dann könntest du stehenbleiben auf Kommando trainieren.


    Du könntest Blickkontakt beim Gassi gehen klickern oder ein "Schau " auf Kommando einführen..


    Du kannst auf dem weg bleiben trainieren.


    Dann leichtführigkeit trainieren.


    Bitte alles positiv!


    Wenn das alles in ein paar Monaten fortgeschritte macht kann es nach und nach mehr Bereiche geben wo dein Hund mal von der Leine darf.

    Ich hab ja einen Windhund - und bin überzeugt dass ich ihn von rennenden Hasen/ Rehen nie abrufen werden kann.

    Bei dir ist das bei dem Rassemix nicht wirklich vorhersagbar. Aber es gibt ja neben absoluter Abrufbarkeit auch noch Management..


    Es gibt ja nicht nur eingezäunte Bereiche und Wald und Feld.

    In 15 min. Autofahrtzeit habe ich hier zb einen alten von 3 Seiten eingezäunten Sportplatz, einen Wanderweg zwischen fluss und eingezäunter Schnellstraße, eine Flusshalbinsel, weg zwischen Kleingärten und eingezäunter Kläranlage. also durch irgendwas begrenzte Orte ohne wild. Vielleicht findest du ja auch sowas in deiner Nähe?


    Bei mir ist es auch noch einfacher, weil mein Hund nicht zu anderen läuft aber vielleicht findest du was in deiner Nähe.

    Für Wanderungen im Sommer würde ich wirklich vielleicht mal einen Blick auf etwas kleinere vielleicht Kniehohe Hunde werfen.


    Kleine Körper haben einen höheren Wärmeverlust und kleine Hunde mit langen Beinen und ohne extrem Plüsch sind im Sommer wesentlich fitter als Eurasier und Co.


    Mit meinem 3 Kilo Rattler und meine Freundin mit Schnauzer und Parson waren immer im Hochsommer noch wandern 15 km +. Da haben uns alle Großgrundbesitzer erzählt dass ihre Hunde nur in der Ecke liegen..

    Muss ja nicht so klein sein aber kniehohe fitte Rassen gibt es schon ein paar

    Zum Akita gab es hier mal einen Thread.


    Kurzversion: bleiben rassebedindt (nein das ist nicht nur Übung) oft nicht alleine, jagen oft wie Sau (auch Katzen und Kleinhunde), sind meist spätestens mit 3 Null verträglich mit Fremdhunden und Gehorsam wie bei einem "normalen" Hund ist auch nicht wirklich drin.


    Gerade weil ihr auch Wandern wollt würde ich echt nach einer nicht zu schweren/ großen Rasse schauen. Sonst habt ihr echt 2 Jahre schonen wegen Wachstum, 3 Jahre geht es gut und 4 Jahre ist er alt und gebrechlich.


    Mit kleinen Kindern wollt ihr auch echt nichts was super speziell ausgelastet werden muss oder euren Besuch fressen will.


    Meine Ideen: Kurzhaarcollie, Großspitz, Eurasier, Wheaten Terrier, Dalmatiener, Labrador evtl mit Abstrichen noch Mittelschnauzer, deutscher Pinscher

    Ich würde dir wirklich raten jedes Training erst Mal einige Wochen auf Eis zu legen. "Spielen" je nach dem was du darunter verstehst genau so oder max alle 2-3 Tage ein paar Minuten.


    Geh 1,5-2 std verteilt auf zwei mal am Tag mit ihm mit Geschirr und Schleppleine über Wiesen oder in den Wald. Egal wie er zieht.

    Wenn er ruhiger geworden ist kannst du mal einen Rückruf üben und ihn langsam neuen Reizen aussetzen wie Radweg anschauen, Pferde gucken, mal irgendwo ans Wasser, mal mit einem anderen Hund spielen lassen, durch die recht leere Innenstadt laufen usw.


    Und so in ein paar Wochen bis Monaten machst du mal beim Gassi die Leine ans Halsband und übst mal 5 Meter an der Leine gehen und dann jeden tag 50 cm mehr als Richtwert ;)