Hallo!
Zuerst mal eine :hug: von mir, denn das von dir Geschriebene ...
Zitat
Hallo zusammen,
ich bin ganz schön verzweifelt und dachte mir, vieleicht gehts/ging es einigen von euch ja ähnlich...
Ich bin mit Hunden groß geworden und wollte schon, seitdem ich 2005 von zu Hause ausgezogen bin, wieder einen eigenen Hund haben, aber durch Studium, Fernbeziehung und Co wollte ich das erst mal nicht. Im letzten Jahr war es dann aber soweit und da ich auch schon lange vor hatte, einem Hund aus dem Ausland nen Zuhause zu geben, habe ich danach gesucht. Dann zog vor einem halben Jahr Hugo bei uns ein, ein Terriermix aus Griechenland, ich hatte ihn im Internet gesehen, mir andere Hunde angeschaut und immer wieder an ihn gedacht, obwohl er so gar nicht meinem "Beuteschema" entspricht. Aber ich dachte mir, das Aussehen ist doch zweitranging und die Beschreibung klang toll! "gemütlich, liebenswert, absolut verträglich mit jedermann, freundlich und aufgeschlossen, Kleintiere findet er interessant, tut ihnen aber nichts".
... hätte vor fast 6 Monaten von mir sein können!
Ich konnte es auch kaum erwarten, einen eigenen Hund zu haben und hatte mich genau wie du entschlossen, einen Hund aus dem Tierschutz zu adoptieren. Als mein Terriermix Asha aus Rumänien ein paar Monate später bei mir einzog sind meine romantischen Vorstellungen recht schnell gestorben! Asha hatte vor allem und jedem Angst: Vor schnellen Bewegungen, Küchengeräten, lauten Geräuschen und ich durfte mich auch nicht zu ihr runter bücken, weil sie aus Angst sofort hingepinkelt hat. Ich musste sie zum Gassi gehen aus der Wohnung zerren bzw. tragen und wenn wir einem anderen Hund begegnet sind, hat sie nicht nur gebellt und geknurrt, sondern geschrien, als würde ich ihr weh tun! Außerdem zeigte sie aggressives Verhalten gegenüber Männern und vor allem Kindern und sie frisst alles, was sie zwischen die Zähne bekommt. Ich war absolut unvorbereitet auf so einen Hund (von der Orga wurde sie auch als "einfach, unkompliziert und für Hundeanfänger geeignet" beschrieben) und ich habe mich in die Sache so reingesteigert, dass ich mit den Nerven komplett am Ende war.
Emotional hatte ich auch keine Bindung zu Asha und ich konnte das Gefühl nicht unterdrücken, dass sie gar nicht mein Hund ist, d.h. ich hatte sozusagen eine Phase der Verleugnung, die mehrere Monate dauerte. Asha schien es auch völlig egal zu sein, ob ich anwesend war oder nicht, denn sie zeigte keinerlei Trennungsschmerz, wenn ich sie alleine ließ. Ich war mir ja so sicher, dass ich mit DIESEM Hund auf keinen Fall einen Teil meines Lebens verbringen will und nach vielen Tränen, Selbstvorwürfen und Vorwürfen auf Seiten meiner Familie war ich entschlossen, sie zurückzugeben. Am Ende konnte ich es jedoch nicht tun. Ich lese oft, dass der Hund seinen Halter wiederspiegelt, aber Asha und ich, wir sind total verschieden und passen nicht wirklich zueinander, aber heute - nach 6 Monaten - habe ich ihre Macken und Eigenarten lieb gewonnen, laut Trainer haben wir eine tolle Bindung und sie wacht mir Argusaugen über mich und beschützt mich. Ich kann immer noch nicht sagen, dass ich sie über alles liebe und bla, bla, bla, aber wenigstens will ich sie nicht mehr im Schlaf ersticken. :ironie:
Als ich meine verträumte Idealvorstellung über Bord warf, wurden die Dinge einfacher. Keine Ahnung, ob dir meine Erfahrung hilft, aber ich wünsche euch beiden das Beste!