Hallo ihr Lieben,
ich verfolge diesen Thread jetzt schon seid einiger Zeit und bin hell auf begeistert über die vielen Ideen und Tipps wie ihr mit euren Angstnasen umgeht.
Ich reihe mich jetzt auch mal ein, und erzähle euch von meinem Rocky (Yorkshire Terrier) im April wird er 3 Jahre.
Ich habe Rocky bereits seit er 8 Wochen alt ist. Bereits von Anfang an hatte Rocky extreme "Greifangst" vor seinen Menschen. Nähe kann er nur schwer ertragen, er hält eigentich im normalen Alltag immer noch einen Mindestabstand von ca. 1 m wenn man sich in der Wohnung oder draußen bewegt, es sei denn er liegt mit uns auf der Couch.
Ich schreibe bewusst seinen Menschen, da er bei Fremden sich freut wie bolle sobald ihm bewusst ist, dass sie ihn in irgendeiner Form niedlich finden. Er hüpft sogar an ihnen hoch und läßt sich bereitwillig streicheln.
Am Anfang war das echt nur schwer für mich zu ertragen... Anleinen war die reinste Katastrophe, da er ja mit Flucht versuchte sich dem zu entziehen. Anlocken über Leckerchen funktionierte nicht, da er er im ersten halben Jahr ziemlich alles was ich versucht habe verweigerte, auch ihn überhaupt zum Fressen zu bewegen war schwierig.
Das Welpen übliche "ich folge dir überallhin" Verhalten war quasi nicht da.
Wenn Autos an uns vorbeifuhren hatte ich das Gefühl er will sich davor werfen und sein kleines Leben beenden bevor es richtig angefangen hatte.
Wir haben von Anfang an eine Hundeschule besucht, die uns sehr geholfen hat. Kommandos hat er meistens sofort begriffen. Außer das bereitwillige herankommen. Wir haben über Monate pro Woche mindestens zwei Geschirre und Halsbänder gekauft, da er sie im Schnitt alle zwei bis drei Tage abgeknabbert hat. Er trug Monate lang eine Hausleine. Wir haben "Komm" und "Hier" gefühlte hundertmal neu eingeübt. Mit Pfeife ohne Pfeife.
Seine Pupertät war die reinste Hölle, da erschwerend zu "ich habe so furchtbare Angst vor dir" auch noch die "ich habe Bohnen in den Ohren" Phase eingeläutet wurde. Ich war schon soweit die Fahnen zu strecken und mir zu sagen ok du hast versagt auf ganzer Linie und es wird sich wohl nie was ändern.
Heute habe ich vieles akzeptiert, mein Rocky ist immer noch ein ziemlich gestresster Hund. Eben ein kleiner Eigenbrödler und ich warte eben geduldig bis er zu mir kommt. Beim Spaziergang ist er mittlerweile fast immer abrufbar und findet Leckerchen toll.
Wir haben viele gute Tage und dann wieder einen schlechten. Heute ist mal wieder so ein schlechter Tag. Aber mittlerweile kann ich drüber stehen und weiss morgen geht es schon wieder bergauf 
So dass wars erstmal von uns.