Liebe Nicole und Rasselbande,
vielen Dank für deine Antwort.
Habe im Moment ganz wenig Zeit, möchte aber kurz was zu deinen Vorschlägen sagen.
zu 1
nein, da hast du Recht...das ist eindeutig kein Angstverhalten, sondern Resourcenverteidigung.
Tauschen haben wir schon lange im Übungsprogramm. Meistens klappt es auch. Wir üben weiter. Allerdings haben wir dabei noch nie so geübt, dass er das Leckerchen erst bekommt, wenn er den Blick von der Beute abwendet. Guter Tipp!
Auch eine Variante, aber ich meinte eher zurück zu den Anfängen "Laß es" einüben ohne das er bereits eine nicht für ihn bestimmte Beute hat, die ihm "schon zu viel" bedeutet. Also das Leckerchen in deiner Hand stellt quasi die Beute dar. Im Prinzip ist kannst du damit "Meideverhalten/Ignorieren" anerziehen. Als Belohnung für Blick abwenden gibts das Leckerchen. Wenn das sitzt, geziehlt "für ihn nicht bestimmte Beute" auslegen, wenn er die Beute anschaut laß es sagen, wenn er den Blick abwendet, sofort Leckerchen rein und die Stimme fürs Lob nicht vergessen!
zu 2
das ist eigentlich meine große Frage gewesen, und du hast sie beantwortet: Wenn er knurrt, also in Ruhe lassen. Wir handhaben das eigentlich schon lange so, vor allem mein Mann und unser Sohn, aber vor 3 Wochen wollte ich als Cheffin von Django es mal wissen (meine Dummheit!!!) und das hatte ich dann davon. Ich war mir eben nicht sicher, ob ich als Cheffin sein Ruhebedürfniss übergehen darf. Darf ich nicht. OK ;-) Hausleine bringt übrigens nichts, auch damit kommen wir ihm zu nahe...
Hast mal etwas anderes versucht, wie z.B. ihn zu dir Locken/aus dem Körbchen zu dir abrufen. Ich würde so üben: z.B erstmal Handtuch/Decke auf den Boden ausbreiten (anderer Platz als bekannter Rückzugsort), dann Hund darauf schicken, zwei-drei-fünf Meter (Je nachdem wie viel ihr braucht) entfernen, dann Hund abrufen, z.B mit "hier/komm", was du eben benutzt(Achte auf extrem freundliche Stimme), dann Leckerchen rein. Mach gefühlte hundert Wiederholungen. Dann einen anderen Platz auswählen weiter üben, dann eventuell mit seinem "Platz" aber an anderer Stelle üben, usw. Bis das letztendlich auch an seiner Ruhezone klappt. Wichtig du schickst ihn hin nicht er entscheidet selber und du rufst ihn ab. Bedenke der Knochen läuft nicht zum Hund sondern der Hund kommt zum Knochen (Der Knochen bist in dem Fall du )
zu 3
auch guter Tipp. Ich mach da schon so ähnlich, bin aber wohl noch zu schnell für unseren Hund. Also noch mehr Ruhe. In der Ruhe liegt die Kraft. Aber ich bin so ungeduldig! Denke dann oft, wenn ICH einfach weitergehe und die Kühe ignoriere, orientiert er sich an mir...ist wohl falsch. Auch hier wieder das, was ich nicht mache: Leckerchen gibt es erst, wenn er den Blick abwendet. Puh!
Ja viele hundert kleine Schritte sind notwenig. Übe dich in Geduld damit wirst du mehr erreichen. Wichtig auch immer Spaß an der Sache haben und Hundi immer wieder motivieren Blickkontakt mit dir zu suchen.
(Im Prinzip ist es ein ähnlicher Ansatz, wie beim Leinenführigkeitstraining, ich weiss nicht ob du die Methode mit dem Stehenbleiben kennst: Situation: Hund zieht an der Leine: stehen bleiben und warten bis Hund sich selber korrigiert, also Leine durchhängt und er den Blick zu mir wendet, quasi nach dem Motto wann gehts denn endlich weiter
zu 4
Fremde "Besucher" werden angegriffen. Revierverteidigung, ganz klar, und keine Spur mehr von Angst. Der Hund übernimmt unsere Rolle. Geht momentan nur mit Leine, bis er sich an die Menschen gewöhnt hat. Dann ist alles ok, vorrausgesetzt, sie ignorieren ihn. Bieten sie ihm ein Leckerchen an, wird er wieder (nachdem er es mit eingezogener Rute) genommen hat, böse. Ich bin auf der Suche nach einem Trainer, der in diesem Fall UNS die Angst nimmt. Gestaltet sich sehr schwer, irgendwie hören die alle gar nicht zu, wo die Probleme liegen.
Deswegen noch mal Danke an dich, das tat schon mal sehr, sehr gut!
Kein Ding, gerne wieder tut manchmal auch gut sich einfach mal auszuquatschen
Gar nicht schlimm, dann keine Leckerchen für ihn vom Besuch. Sondern die Variante Ignorieren! Und fertig. Da sind wir wieder beim gesellschaftskonformen Verhalten. Es ist ok sich gegenseitig zu ignorieren!
Wie ist es denn, wenn du ihn erstmal in einen anderen Raum bringst. Dann den Besuch reinbringst und ihn erst dann wieder dazu holst und ohne weiteres auf seinen Platz bringst(ggf. dort anbindest)? (Besuch sichern und die Zügel in die Hand nehmen)
Im Prinzip mußt du wie ein Stützkorsett für ihn werden und du/ihr triffst/trefft jede Entscheidung für ihn! Ist extrem hilfreich für die Angst, aber auch für die Agression
Eine zusätzliche Sicherheitsvariante für euch wäre übrigens ein Maulkorb/natürlich mit entsprechendem positiven Maulkorbtraining. Aber ist nicht jedermanns Sache, eine alternative wäre eine Hundebox oder ein abgesperrter Bereich für den Hund bei Besuch
Lieben Gruß schickt Novemberwind