Hallooo Silja
Nein, ich war in keinem Kurs... das konnte ich mir letztlich seeeehr gut verkneifen.
Aber ich war 3 x rein zur Info als stille Zuschauerin (ohne Sally zum Glück!!!) dabei und 2 x hab ich einen Bekannten abgeholt und somit auch zugesehen.
Es gab von den 5 Trainingseinheiten tatsächlich nur eine einzige, auf der es relativ ruhig ablief (wobei mir auch das schon zu hektisch war).
Bei meiner ersten "Zuschau-Stunde" war auch eine Dame Zaungast; sie hatte ihren Hund (Weimi-Rüde in der Pubertät) dabei; er saß entspannt neben ihr und sie stand mit einem Bein auf seiner Leine.
Eigentlich, so dachte ich, wurden wir zwar am Rand wahrgenommen, aber spielen letztlich keine Rolle.
Weit gefehlt.....
Als ein Hund aus der Gruppe in unsere Nähe kam und der Weimi ihn zum Spielen aufforderte kam der Herr F. auf uns zu.
Der Weimi, eben noch ein Junger Kerl, "freute sich", stand auf und ging in seine Richtung.... örcks.... Feeeehler.... Herr F. nahm seinen Hut, der ja wie bei Indiana Jones sein Markenzeichen zu sein scheint, und zog ihm dem Weimi drüber, während er der Dame in mehr als lautem Tonfall klar machte, dass sie einen "scheiß unerzogenen Drecksköter" hat (war ihm eigentlich klar, dass die Dame sich evtl. GENAU wegen der Erziehung die Stunde ansah?!?!?!?!?').
Die Frau war komplett verwirrt und durchaus eingeschüchtert.
Wie es dem Weimi anschl. ging, vermag ich nicht zu beurteilen, denn sie verschwand und ich nehme stark an, dass sie keinen Kurs dort angefangen an.
Da ich aber mal beim Spaziergang (bei uns in der Gegend ist übrigens im Schnitt jeder 5. Hundehalter "F.-erfahren") mit einem Ridgeback-Halter eine gemeinsame Runde drehte und er ohne für mich triftigen Grund seinen Hund abrief, klärte er mich auf: Uns kam ein Spaziergänger mit Hut entgegen... und da auch sein Hund die "Hut-Erfahrung" beim F. machen musste, hat sein Hund seit diesen Erlebnissen (er hatte eine 10er Karte; 6 Stunden hat er ersatzlos verfallen lassen) eine regelrechte Aversion gegen Männern mit Hüten.
Tatsächlich hatte sein Hund beim Abruf den Hutträger noch nicht gesehen, ließ sich in Ruhe abrufen.... als der Hund dann den Hut-Menschen wahrgenommen hat, wurden richtige Stress-Symptome sichtbar.
Mundwinkel weit nach oben, hecheln (war vorher nicht der Fall), Wegschauen, sich klein machen, Unruhe und Knurren....
Der RB-Halter ging darauf nicht ein, sondern drehte eine kleine Runde im Feld....
Man kann das kaum wiedergeben, wie das ablief... war wirklich erschreckend.
Weitere Erlebnisse:
Natürlich gibt es HH, denen kannst Du 100x sagen, dass sie XY falsch machen und es erklären... sie machen immer wieder den gleichen Fehler.
Und auch klar, dass ein Anschiss u.U. den Fehler eher ins Nirwana schießt, als ein Tätscheln und immer wieder fortwährendes "bitte nicht so"...
Dennoch steht bei einem Anschiss der Hund neben einem....
Und wenn ich dann höre "der Vizsla ist ja sooooooooooo empfindlich" und gleichzeitig sehe, wie ein HH eines Vizslas auf dem Platz zur Schnecke gemacht wird und der Vizsla daneben schon unterwürfig auf dem Rücken liegt, weil er den Anschiss nicht zuordnen kann, dann passt da einfach was nicht.
Das Leinenreissen lehnt Herr F. kategorisch ab... find ich letztlich natürlich auch okay.
Dennoch hat eine Kursteilnehmerin an der Leine gezuppelt (NICHT gerissen). Wie ein angestochenes Huhn lief Herr F. auf die HH zu, nahm ihrem Hund das Halsband ab, legte es der HH um und rannte mit ihr im Stechschritt zwei Runden um den Platz. Immer wieder zog er an der Leine und brüllte "weißt Du was ich will, hä?!?! Weißt Du es"...
Bei mir hinterließ es zwei Reaktionen....
Einerseits musste ich schmunzeln.... und dahinter verbarg sich aber auch, dass das Konzept 100 % funktioniert: Denn die HH wird mit dieser Erfahrung sicher nie wieder zuppeln... so ein Erlebnis prägt und bleibt hängen. Auch die Beteiligten auf dem Platz werden sich mega beherrschen, um nicht auch derart vorgeführt zu werden.
Andererseits fragte ich mich, wie ich damit umgehen würde.... Das käme dann wirklich auf die Tagesform an. An einem Tag würde es für ein "LMAA-Gefühl" sorgen, am anderen Tag bin ich vielleicht nicht gut drauf und hab Tränen in den Augen und fühle mich winzig klein.
Ob das dazu beträgt, den Platz beim nächsten Training entspannt zu betreten?!?!?! Also ich könnte es nicht....
Auffallend fand ich auch, dass es zu 90 % Damen waren, die er derart behandelte.
In einer Stunde schnappte er sich z.B. den Hund einer Dame und machte ihn zur Schnecke.
Die Dame sagte "soooo nicht!!!!! Mit meinem Hund geht niemand so um!!!"
Antwort (brüllend... wie auch sonst): "Schau, dass Du Dich schleichst.... vor der Türe stehen genügend, die froh sind, wenn sie einen Platz finden."
Mag ja sein, dass sein Konzept "Hund - Erziehung" aufgeht... seine Tonlagen sind mehr als genial... Sally reagiert z.B. 99,99 % nicht aufs Fernsehen. Bei der F-DVD fängt sie wie wild an zu wedeln, wenn Herr F. in dem Film seinen Hund lobt ... kein Witz
Bekannte von mir gehen mit ihrem Hund hin... bzw. sie inzwischen nicht mehr, weil sie sagt "ich bin hingegangen, um etwas zu lernen, hab sein Welpenbuch gelesen und mich bereits in den ersten Wochen 100 %ig dran gehalten... dennoch machte ich live ALLES falsch, was er mir nicht mal richtig erklären konnte; wie auch... war ja alles von ihm, was ich falsch machte... und wäre mein Hund und ich perfekt, müssten wir auch nicht hingehen... ich hab die dicke Haut nicht"...
Ihr Mann geht nach wie vor hin und tatsächlich empfinde ich das Gespann als traumhaftes Team... fast eine Symbiose...
Eine gute Freundin von mir war auch dort.... ihre Erfahrung:
"In einem Gruppentraining scheint er sich beweisen zu müssen... nachdem ich mich zu einem Einzeltraining entschieden habe, lernte ich einen anderen Herrn F. kennen... ruhig und ausgeglichen, redselig und freundlich"...
Nur kann sich nicht jeder dauerhaft Einzelstunden leisten..... (damaliger Preis lt. meiner Freundin: 60 Euronen... Termin schwer zu bekommen, da er entweder an einem Film, Buch oder Vorträgen arbeitet...).
Alles hat zwei Seiten... vermutlich wird es DEN perfekten Trainer auch nicht geben... aber meine Erfahrungen lassen es zumindest nicht zu, dass ich mit Hund bei ihm aufschlagen werde; dazu bin ich selbst zu empfindlich und kann mit Grobheiten generell schlecht umgehen (gebe ich offen und ehrlich zu).
Hoffe, dass ich nicht die falschen Worte gewählt hab
Liebe Grüße
Anschi