Beiträge von Fillis

    Ich würde gerne mal vorschlagen die Diskussion etwas anders anzugehen.
    Es führt nur zu Missverständnissen, wenn die einen ihre Argumente mit gestressten Dauerkläffern begründen, und die anderen mit Hunden die zwar in einem sehr hohen Erregungslevel sind und dafür auch mal ein Ventil brauchen, aber eben nicht total gaga davon werden. So kommen wir doch nirgendwo hin.
    Wenn jemand wirklich über BELLEN beim Hundesport diskutieren will wäre es sinnvoll über EIN (bzw mehrere nacheinander) konkretes (Video-)Beispiel zu diskutieren, damit auch wirklich alle vom Selben reden.


    Ich denke aber, das wirkliche Thema, worum sich der Thread hier schon seit mindestens 15 Seiten dreht, ist nicht das Bellen, denn es ist nur ein Symptom. Der Kern der Diskussion, die Frage wo wir uns nicht einig werden, ist doch eher: Welches Erregungslevel im Hundesport ist noch okay?

    Ich sehe hier grob zwei Lager:
    1) Hundesport auf einem sehr hohem Erregungslevel (das sich unter Umständen(!) mit Bellen während dem Laufen äußert) ist okay, solange der Hund konzentriert und ansprechbar mitarbeitet.
    2) Hundesport sollte nie ein so hohes Erregungslevel erreichen, dass der Hund ein Ventil braucht. Das Erregungslevel ist zwar pro Hund unterschiedlich, aber man sollte es immer in einem Maß halten, in dem der Hund noch ruhig bleibt.



    Meine Meinung dazu:
    Sportarten wie Agility und Flyball sind für mcih definitiv grenzwertig, was das Erregungslevel angeht. Ich bin der Meinung, dass sehr viele Leute zu weit gehen, was vermutlich vor allem dadurch kommt, dass eben nur Sprünge und Geschwindigkeit gewertet werden, und man das mit einem höheren Erregungslevel einfach besser/schneller erreicht.
    Ich finde es aber nicht per se schlimm, einen Hund in eine Erregungslage zu bringen, wo er sich auch mal lautstark äußert. Ein Beispiel: Wenn meine Hunde fangen spielen ist es großteils ruhig, aber wenn sie gerade richtig viel Energie haben, und einer riiichtig davon düst, dann platzt dem hinteren meistens ein Beller raus. Das entsteht mMn durch Frust, weil er nicht hinterher kommt. Aber schlimm find ich das nicht, und Spaß macht es trotzdem. Viele Spiele, bei Hunden wie bei Menschen, sind sogar gerade wegen ihrer Balance aus Frust, Erregung und (selbst-)Belohnung, so besonderns spaßig.
    Ich sehe also absolut keinen Sinn dahinter, meine Hunde allem zu enthalten, wo sie mal über drüber sind, oder auch mal kurzweilig gefrustet.
    Aaaaber: Hundesport ist nun mal leider nicht immer ein Spiel, und genau da liegt meiner Meinung nach das Problem. Man pusht die Hunde aktiv, regelmäßig und das birgt einfach das Risiko zu weit zu gehen. Deshalb würde ich eine Regelung diesbezüglich in solchen Sportarten durchaus begrüßen. Man muss ja Bellen nicht gleich strafen (mit Punkten meine ich), aber man kann zb umgekehrt einem ruhigen Lauf Bonuspunkte geben. Das würde schon einen gewissen Anreiz schaffen, und zur allgemeinen "Awareness" beitragen.
    Ich denke aber, dass die Agility-Szene da schon auf einem guten Weg ist, denn dort sieht man immerhin immer wieder Hunde, die nicht vollends gestresst sind, sondern durchaus freudig und konzentriert arbeiten. Es gibt inwzischen viele die im Training darauf achten. Der Maßstab, was das tolerierbare Erregungsniveau angeht ist sicher höher als in vielen anderen Sportarten, aber das ist halt zu einem gewissen Teil doch einfach Ansichtssache, bzw vom individuellen Hund abhängig.
    Ich erlebe Agility aber WEIT reifer auf dem Gebiet, als Flyball. Dort ist dieses Problem scheinbar, von dem her was ich so sehe, noch nicht wirklich angekommen. Flyball ist allerdings meiner Ansicht nach auch viel primitiver, erfordert weniger Denkarbeit, weshalb ich gar nicht sicher bin, ob man da überhaupt viel ändern könnte.
    Flyball kommt deshalb für mich überhaupt nicht in Frage, wohingegen ich mir Agility durchaus vorstellen kann, da es dort zumindest schon einige Trainer gibt, die wirklich sauber aufbauen, und Hunde auch aus dem Training nehmen, wenn sie dem Druck nicht standhalten können.


    Kurz: Ich halte Sportarten auf die auf einem sehr hohem Erregungslevel basieren, sowie Agility und Flyball für risikobehaftet, aber nicht generell verwerflich. Was letztlich in Ordnung ist, wird aber immer eine Einzelfallentscheidung bleiben. Ich denke nicht, dass da ein pauschales Urteil möglich ist.

    Zu spät für edit:
    Was ich noch hinzufügen möchte, ist dass schon die meisten während einem Agilauf kläffenden Hunde die ich bisher gesehen habe, meiner Meinung nach durchaus gestresst sind. Das liegt aber denke ich am fehlenden Bewusstsein dafür und am Training, nicht etwa daran, dass Kläffen und konzentriert mit Spaß Arbeiten gar nicht miteinander vereinbar wären.
    Ich hab auch schon Hunde gesehen, die beim Agi gebellt haben, aber meiner Einschätzung nach keinen Frust und keinen negativen Stress hatten, sondern eben nur immer wieder Mal vor Freude gejauchzt haben.

    Meine Meinung zu dem Thema ist sehr ähnlich wie die von @Bonadea und @bordy
    Ich finde Kläffen beim Warten furchtbar, und kein Dauerzustand. Ein Hund der beim Warten bellt sollte meiner Meinung nach nicht am normalen Agi-Training teilnehmen, sondern erstmal nur ruhige Passagen üben, bis sich diese Aufregung gelegt hat.
    Hunde die beim Warten bellen, tun das meiner Ansicht nach aus Frust und das führt zu negativem Stress.


    Kläffen während dem Arbeiten, ist für mich da ein ganz anderes Kapitel. Ich hab ja zwei Hunde. Mein Rüde bellt kaum, eigentlich nur wenn ihm an der Leine ein fremder Hund zu nahe kommt. Er bellt nie als Übersprungshandlung und auch nicht aus Frust. Er ist aber durchaus recht schnell gestresst, wenn ich falsch an die Sache rangehe. Er wäre also ein typischer Hund der zwar beim Agi nicht bellt, aber unter Umständen trotzdem über drüber und nicht zu gebrauchen wäre (wenn man es nicht richtig aufbaut, versteht sich).


    Meine Hündin hingegen ist eigentlich viel schwerer aus der Ruhe zu bringen, hat aber ein mega Mundwerk. Das heißt sie kommentiert gerne alles mögliche mit bellen oder raunzen. Wenn ich sie beim arbeiten zu sehr pushe bellt sie laut und schrill (ein typisches Hütehundbellen :p ) und dreht dann auch richtig hoch. Das vermeide ich im Alltag.
    Sie bellt aber manchmal auch einfach aus Freude, wenn sie allein auf einer Wiese tobt. Klar ist sie da gerade aufgeregt, wenn sie ruhig irgendwo schnüffelt bellt sie nicht ;) aber Stress hat sie in so einer Situation auch nicht. Es ist mehr wie ein Freudenjauchzer :)
    Sie wäre also ein Hund der beim Agi schnell bellt. Ob sie wirklich konzentriert arbeiten könnte, auch in Situationen wo sie bellt, das kann ich nicht beurteilen, weil wir uns da noch nicht dran gewagt haben.


    Meine Meinung ist, dass Agi einfach ein stressiger Sport ist, wenn es sich auch vermutlich hauptsächlich um positiven Stress handelt. Aber ich wage zu behaupten, dass dieser Sport bei jedem richtigen Agi-Hund (der das also nicht nur hobbymäßig, langsam als Gymnastik macht), ein hohes Stresslevel auslöst, das sich bei manchen Hunden, je nach Veranlagung, eben in Bellen äußert. Sicherlich variiert der Stresslevel pro Hund, aber ich glaube der Unterschied ist, bei einem sauberen geduldigen Aufbau, nicht wesentlich. Ich denke, dass Hunde die ruhig laufen nicht zwingend weniger hochgedreht sind als die die bellen. In beiden Fälle gehe ich von einem hohen Erregungslevel aus, von positivem Stress, aber nicht (zwingend) von Frust oder negativem Stress.
    Ob dieses generelle hohe Stresslevel beim Agi (das der Sport nun mal voraussetzt) vertretbar ist..., darüber kann man sicher streiten. Ich hab diesbezüglich zu wenig Erfahrung.


    Anmerkung: Ich gehe in meinem Beitrag bei den "bei der Arbeit kläffenden Hunden" von solchen aus die gewissenhaft trainiert und reguliert wurden. Hunde die einfach jahrelang drüber gehetzt werden ohne Rücksicht auf Verluste, und offensichtlich mit den Nerven am Ende sind, hab ich hier jetzt ausgenommen, da ich denke darüber muss man nicht diskutieren.

    Ich denke seine Reaktionen gegenüber anderen Hunden sind kein Ausdruck von "Unverträglichkeit" sonder einfach von Unsicherheit.

    Das finde ich schwierig, weil beide Begriffe diesbezüglich nicht so wirklich definiert sind, aber ich glaube ich weiß was du meinst. Ich denke aber, dass Unverträglichkeit auch aus Unsicherheit resultieren kann. aber wie gesagt, das ist eine Begriffssache, darüber kann man nicht wirklich diskutieren. :smile:


    Jedenfalls, wenn ich unverträglich/Unverträglichkeit in meinem Beitrag geschrieben habe, meinte ich "momentane Unverträglichkeit", also dass er eben in dem Moment gerade nicht verträglich reagiert. Das resultiert vermutlich aus Unsicherheit, gerade in dem Alter, da geb ich dir Recht. Ich wollte nur kurz klar stellen, dass ich in meinem Post nicht sagen wollte, dass der Hund vermutlich generell unverträglich ist und bleiben wird, sondern es war nur eine Zustandsbeschreibung. Nicht, dass mich wer falsch versteht :???: :lol:

    er ist aufgeschlossen und neugierig, aber ängstlich. Mit Hunden eigentlich gut sozialisiert, ich hab ihn im Tierheim im eingezäunten Freilauf mit anderen Hunden erlebt - alles ganz klar und gut.

    Das ist leider nicht wirklich ein relevanter Hinweis auf die generelle Verträglichkeit des Hundes :/
    Die meisten Hunde verhalten sich ruhig, wenn nur genug Hunde da sind. Mein Rüde zb ist generell mit ihm nicht bekannten Hunden schlecht verträglich. Wenn ich mich aber auf eine Hundewiese stelle, mit 4-5 fremden Hunden, dann fühlt er sich zwar absolut nicht wohl, aber er verhält sich ruhig und geht Streit eher aus dem Weg. Wenn er aber im Freilauf einen fremden Hund trifft verhält er sich provokant und fängt gerne mal Streit an.
    Bei Hunden die oft monatelang oder länger mit vielen Hunden im Zwinger gesteckt haben, sieht es anfangs aus als wären sie verträglich. Aber oft haben sie dabei permanent in Stress gelebt, und sobald sie dann aus diesem erzwungenen Kontakt raus sind, bleibt die negative Assoziation mit anderen Hunden, und wenn sie dann mal einen einzeln treffen reagieren sie plötzlich zickig bis aggressiv. Ich kenne ehrlich gesagt keinen einzigen Hund aus dem (Auslands-)Tierschutz in meinem Umkreis, bei dem das nicht am Anfang so war... Zudem ist dein Hund auch noch jung, das heißt Unverträglichkeit kann sich auch erst entwickeln, und stressige Umstände (der Umzug zu euch war sicher aufregend), verstärken so etwas natürlich.


    Deshalb würde ich dir raten nicht davon auszugehen, dass dein Hund eigentlich verträglich ist, sondern ich würde es erst mal so annehmen wie es momentan ist.
    Ich würde unkontrollierte Begegnungen mit dir unbekannten Hunden vermeiden, dafür aber gezielt üben. Erst von Entfernung üben, dass er Hunde ruhig angucken kann, ohne sich aufzuregen, und ohne zu vergessen, dass du da bist (dafür auf genügend Abstand einfach erwünschtes Verhalten bestätigen, nicht ablenken, sondern fürs ruhig bleiben trotz dass er die Hunde wahrnimmt belohnen). Das kannst du mit jedem Hund üben der euch begegnet. Ich würde generell bei allen Hunden die er noch nicht kennt erstmal so verfahren, damit sich bei ihm die Assoziation festigt: fremder Hund --> alles ist gut, ich bin entspannt bei Frauchen
    Dann würde ich mit bekannten Hunden, nachdem ihr sie erst mal auf Entfernung "kennengelernt" habt (Hunde haben ja ein gutes Näschen, die gewöhnen sich auch schon mit 30m Abstand ein bisschen aneinander), in den Freilauf übergehen. Dabei auch erwünschtes (deeskalierendes, beschwichtigendes usw) Verhalten belohnen (und wenns nur Stimmlob ist) und unerünschtes einfach phne großes Drama abbrechen (dazwischen stellen, an der Schlepp abführen zb). Dabei ist natürlich sinnvoll, wenn der andere Hund mit dem ihr trainiert auch ein bisschen auf seinen Besitzer hört, damit man auch von dieser Seite unerwünschte Situationen auflösen kann, zb wenn der andere deinen Hund bedrängt.
    So kannst du ihm durch Regeln und Richtlinien Sicherheit vermitteln, und durch ihm Schutz gewähren (wie du es eh schon tust) wird das Vertrauen auch noch besser.
    Je nachdem, ob er wirklich schon im Tierheim eine (unterdrückte) Unverträglichkeit mit Hunden entwickelt hat, oder ob es jetzt mehr die Umstellung und generelle Unsicherheit ist, werdet ihr das Problem aber sicher früher oder später in den Griff kriegen :bindafür:

    Hallo liebe TE,
    Erstmal möchte ich dir und deiner Familie alles Gute wünschen, und dich hier herzlich Willkommen heißen :winken:


    Natürlich kanns im Endeffekt nur du einschätzen was möglich ist, und was nicht. Deshalb kann ich natürlich nur recht oberflächliche Ratschläge geben.
    Am wichtigsten finde ich die Frage die @Treibsel schon gestellt hat, nämlich, ob absehbar ist wie es weiter geht.
    Wenn jetzt schon klar ist, dass deine Mutter zumindest 2-3 Jahre ein Pflegefall bleiben wird und du während dieser Zeit sehr eingespannt bist, dann ist es natürlich nicht sinnvoll den Welpen zu behalten. In dem Fall würde ich eine Mitfahrglegenheit für den Kleinen zu seiner Zucht organisieren (wobei du da vielleicht noch mal prüfen solltest, ob du ihn da wirklich zurück geben willst, denn ich finde es etwas seltsam, dass sie dich und ihren noch so jungen Welpen in so einer schlimmer Notlage einfach sitzen lässt...), oder bei dir in der Nähe ein neues Zuhause für ihn Suchen. Diese Rücknahmeklauseln sind, wie auch schon erwähnt wurde, rechtlich normalerweise nicht haltbar. Allerdings musst du dir da auch bewusst sein, dass die Suche nach einem geeigneten Zuhause für einen Welpen nicht immer einfach ist, vor allem, da sich einfach viele Menschen melden, die sich keine Gedanken gemacht haben, keine geeigneten Lebensumstände haben usw. Da müsste man sicher auch etwas Zeit und vor allem Nerven investieren, um dem Welpen ein wirklich gutes Zuhause zu finden.
    So nun aber zu dem wünschenswerteren Szenario: Wenn bei deiner Mutter gute Chancen auf Besserung bestehen, und es sich jetzt erst mal um ein halbes Jahr intensive Pflege handelt, und danach vielleicht ein bisschen lockerer, dann möchte ich dir etwas Mut zusprechen.
    Ich kann absolut nachvollziehen, dass dir gerade alles zu viel ist. Ich habe selbst noch nie so einen Schicksalsschlag erleben müssen *aufholzklopf*, aber den anderen Aspekt der dich überfordert: einen Welpen, hatte ich auch schon. Und obwohl meine Situation bei beiden Welpen zwar ein bisschen stressig (Uni ...) war, aber nicht verlgeichbar mit dem was du gerade durchmachst, war die erste Zeit schwer. Und das lag nicht am Welpen, nicht im Entferntesten. Es gibt da ein Phänomen, das sicher tausende Namen hat, zb unter "Welpenblues" wirst du sicher hier im Forum fündig. Es geht sehr vielen Menschen, vor allem beim ersten Welpen so, dass sie eine leicht depressive Phase durchmachen, durch die plötzliche Verantwortung, ein neues Lebewesen im Haus, die ganzen Umstellungen, die ganzen Vorstellungen die am Ende vl auch nicht gleich erfüllt werden...
    Bei mir war das beim zweiten Welpen zb so, dass ich eigentlich genau wusste was auf mich zu kommt. Der Welpe war ein Traum für mich, ich hab es mir sehr gewünscht und hart erarbeitet. Er war durch eine gute Sozialisierung und Prägung beim Züchter auch wirklich extrem brav, viel unkomplizierter als mein erster. Aber ich hatte zu der Zeit auch unerwartet sehr viel Stress an der Uni. Und das hat mich dann plötzlich soo belastet (obwohl ich mir nach dem ersten Welpen geschworen hab, dass es nie wieder passiert :roll: ), dass ich meinen Welpen, zumindest solange es noch so stressig war, am liebsten zu wem anderen gegeben hätte, für ein paar Wochen. Kurzzeitig hab ich sogar überlegt sie noch mal zum Züchter zu bringen, und später wieder zu holen, aber das viel aufgrund der langen Strecke weg.
    Ich hab lange mit mir gehadert, hab aber letztendlich entschieden untertags eine Hundesitterin kommen zu lassen, die die Kleine im Auge haben kann (mehr als beobachten und regelmäßig pinkeln gehen brauchts ja eigentlich nicht), anstatt sie in der Zeit ganz weg zu geben. Und ich bin SO froh, dass ich so entschieden habe, denn mit dem Hundesitter und mit der Zeit wurde der Stress erträglich. Und zwischen dem ganzen Stress hab ich die Zeit mit meinem Welpen sehr genossen.
    Wenn man dann ein wenig Abstand gewinnt und sich beruhigt, sieht die Welt meistens schon gar nicht mehr gar so schlecht aus, und was vorher unmöglich erschien geht plötzlich wieder :smile:
    Natürlich war meine Situation eine ganz andere als deine, deshalb musst es wie gesagt letztendlich du selbst beurteilen.
    Aber was ich mit meiner Geschichte sagen wollte ist: so ein Welpe überfordert einen am Anfang sehr schnell, sogar ohne besondere Gründe. Du hast natürlich einen Grund, aber nichtsdestotrotz denke ich, dass der schlimmste Stress sich bald legen wird, und du die Zeit mit deinem Welpen sehr genießen kannst.
    Ich würde dir empfehlen dir einen oder mehrere Hundesitter zu suchen. Wenn sie Welpen-erfahrung haben wäre natürlich am besten, aber eigentlich kann das jeder machen, wenn du ihm ein bisschen erklärst worauf sie achten sollen.
    Ein Welpe braucht nicht viel, er braucht nicht den ganzen Tag Aufmerksamkeit. Oft ist es sogar gut, wenn sie in dem Alter ein bisschen zurückstecken lernen, und nicht immer im Mittelpunkt stehen. Du kannst ihm auch stundenweise nur einen begrenzten Raum zur Verfügung stellen, zb eine Box mit kleinem Freilauf. Da kann er dann nicht viel anstellen, man kann Unterlagen rein tun falls mal ein Malheur passiert, und wenn du dich auf ihn konzentrieren kannst lässt du ihm mal in der ganzen Wohnung.


    Was ein Welpe braucht, abgesehen vom Fressen:

    • Viel Schlaf und Ruhezeiten
    • Möglichkeit zum Kauen (Spielzeug, Kauleckerlis)
    • Ab und zu Kontaktliegen, zb wenn du ein Nickerchen machst
    • Ein bis mehrmals am Tag 3-5 Minuten miteinander Spielen, da kann man auch spielerisch erste Kommandos (zb "aus") einführen.
    • Einmal am Tag 10-15 Minuten Welt zeigen, zb mal etwas abseits von der Straße hinsetzen und für jeden Passanten ein Leckerli geben (so lernt er nicht zu jedem hinzulaufen, sondern zu dir), oder einen anderen Hund treffen, mal eine Station Bus fahren, alles was man dem Welpen zeigen will, aber eine kurze Einheit fast jeden Tag ist absolut ausreichend.
    • --> Bis hierhin denke ich, dass du das unter Umständen sogar alleine schaukeln kannst, die zwei letzten Punkte sind zeitaufwändiger, wobei man da unter Umständen auch mit weniger Zeit und Aufwand zurecht kommt
    • Aufischt, damit der Welpe rechtzeitig raus gebracht wird wenn er muss (könnte man, je nachdem wie gut es schon klappt, aber auch mit Wecker stellen und alle zwei Stunden gehen probieren)
    • Aufsicht, damit er nicht die Einrichtung zerstört, da kann man aber auch mit Raumberenzung, Management und Dingen, auf denen er Kauen darf Abhilfe schaffen.

    Vielleicht hilft dir die Aufzählung (ich hoffe ich hab nichts vergessen) um noch mal ganz objektiv einzuschätzen, ob du das schaffen kannst (mit Hilfe, die wäre auf jeden Fall eine Erleichterung).
    Wenn der Welpe mal tageweise woanders unterkommt ist das auch vollkommen okay :)
    Ich würde dir raten, das alles noch mal gründlich und vor allem in Ruhe zu überdenken. Z.B. bei einer Tasse Tee am Abend, wenn der Welpe schläft :bindafür: Es ist wichtig, dass du gerade nicht gestresst bist, sondern ein bisschen zur Ruhe gekommen, damit du auch rational denken kannst.
    Ich sage das nur, weil ich selber weiß, dass man in solchen Situationen, wenn man eben einfach psychisch am Ende ist und überfordert, manchmal vorschnell Entscheidungen trifft, weil man einfach nicht mehr will.
    Wenn du nach diesem Überdenken immer noch zu dem Schluss kommst, dass es einfach nicht geht ihn zu behalten, dann ist da auch überhaupt nichts schlimmes dran. Niemand kann etwas dafür, wenn er so plötzlich in so eine Situation kommt. Und wenn du dir das gründlich und nüchtern überlegt hast, dass es das beste ist ein neues Zuhause (ob nun über den Züchter oder selbst) für den kleinen zu finden, dann wird das auch die richtige Entscheidung sein, und dafür braucht man sich definitiv nicht schämen. :smile:


    Ich hoffe mein Post kann ein bisschen helfen, und ich wünsche euch alles erdenklich Gute!

    @Cattlefan

    Meiner Meinung nach gibt es nicht einen einzigen brauchbaren Kompromiss, bei dem Hunde, die sich bis aufs Blut ans Leder gehen (sich halt nicht nur mal anzicken!) stressfrei (Für BEIDE Hunde) nebeneinander auch nur für kurze Zeit existieren können.

    Okay, das kann ich dann vermutlich einfach nicht so gut beurteilen, weil meine Hunde bisher *aufholzklopf* noch nie so einen Todfeind hatten.
    Wenn das mal der Fall wäre, würde ich es trotzdem versuchen. Damit meine ich aber natürlich nicht zusammenpferchen und schauen obs gut geht, sondern eben langsam rantasten und schauen was ohne mega Stress und natürlich ohne Verletzungsrisiko möglich ist.
    Im Zweifelsfalle ist komplett trennen sicher die einfachste Lösung. Ich fand nur, dass man es nicht von vor herein zum Scheitern verurteilen sollte. Aber wenn das Leute mit mehr Erfahrung diesbezüglich anders sehen, wird da schon was dran sein.

    Deswegen würde ich nie einem Hund zumuten, sich mit einem anderen Hund vertragen zu MÜSSEN, den er einfach nicht leiden kann.
    Die kriegen sich dann eben nicht zu Gesicht und gut ist.

    Hmmm, aber zwischen "sich vertragen müssen" und "sich nicht zu Gesicht kriegen" gibts doch wohl noch brauchbare Kompromisse...


    Meine Hunde müssen sich definitiv nicht mit jedem vertragen, aber ich erwarte (im Endstadium, also das ist das Trainingsziel), dass mit genügend Abstand und Privatsphäre gegenseitige Ignoranz möglich ist.
    Mein Rüde zum Beispiel braucht keine anderen intakten Rüden, ist da sehr zickig und hat es sich so auch schon mit dem Rüden einer Freundin verscherzt. Mit kontrollierten, gut gemanagten Spaziergängen, erst an der Leine später auch frei, haben wir aber erreicht, dass die beiden nebeneinander laufen können. Natürlich kommt man soweit nicht mit jedem Streit-Paar, und man muss einfach darauf eingehen, was die Hunde aushalten und leisten können, ohne sich zu quälen. Aber wenn beide Hunde gut im Gehorsam stehen und es kennen, dass man ihnen auch mal Grenzen setzt (damit mein ich jetzt keine mit Strafen o.ä. durchgesetzten Grenzen, sondern ganz allgemein Regeln) dann sollte es meiner Meinung nach mit etwas Training auch mit zwei Hunden die sich nicht ausstehen können möglich sein nebeneinander zu existieren.
    Ich halte es nicht für richtig von vornherein allem aus dem Weg zu gehen, anstatt daran zu arbeiten. Nach dem Motto müsste ich in die Wüste ziehen, damit mein Rüde nie wieder an der Leine einen Hund zu Gesicht bekommt ;) (der kann nämlich generell die meisten Fremde Hunde partout nicht ausstehen).
    Natürlich bringe ich ihn nicht mit Absicht in Situationen, in denen ich schon weiß, dass er eskalieren wird. Aber ich taste mich eben langsam ran und verstärke erwünschtes Verhalten, sodass wir an friedlichen angeleinten Hunden mit ein paar Meter Abstand vorbei gehen können. Wie nah man letztendlich kann, ist immer von dein einzelnen Hunden und dem gegenüber abhängig. Aber es deshalb gar nicht versuchen ...?


    Und wenn ICH jemanden partout nicht ausstehen kann, dann bin ich trotzdem in der Lage ohne rum zu schreien mit dem in einem Raum zu sein. Ich werde nicht das Gespräch mit ihm suchen, und ich will ihn vl auch nicht ständig vor Augen haben. Und wenn er mich bedrängt, hängt es mich vielleicht auch aus. Aber wenn der sich fernhalten, mich nicht provoziert und ich so viel Abstand habe wie ich brauche, dann geht das, und ich denke das geht bei Hunden auch. Manche werden immer einen großen Wohlfühlabstand haben, aber das heißt nicht, dass man den generell nicht mit Training verkleinern kann.

    Hallo :winken:
    Ich dachte ich hol den Thread mal wieder hoch, und zwar aus folgendem Grund: Zooplus macht wohl gerade eine Kundenbefragung, bei der man auch Kritik anbringen kann.
    Zooplus hat inzwischen zwar tatsächlich dieses Stromhalsband aus dem Sortiment genommen, aber sie haben immer noch sehr viel fragwürdige "Erziehungshilfen" im Angebot...
    Wer also gerne seine Kritik loswerden möchte, hätte hier eine gute Gelegenheit denke ich :)
    Ich hab die Umfrage per Mail bekommen, ich weiß aber leider nicht ob man auch ohne so ein e-mail daran teilnehmen kann.