Hi,
dein Thread erinnert mich an meine Sorgen und Gedanken, bevor Amber einzog.
Ich wollte eigentlich schon immer einen Hund, aber gepasst hat es nie. Dann stand meine Masterarbeit an, also ein halbes Jahr zu Hause. Da dachte ich, ein Pflegehund für diese Zeit wäre ja super. Aber da ich absolute Anfängerin war, traute ich mich nicht recht und am größten war die Angst, man verliebt sich total in den Hund und kann ihn nicht behalten.
Mein Freund war allerdings von dem Thema sehr angetan, er hatte von Anfang an gleichermaßen Interesse, sonst hätte ich den Gedanken sicher wieder verworfen, denn alleine ist es sehr schwer. Nach einigen Wochen nachdenken war die entscheidung gefallen, wir wollten unseren eigenen Hund und wir wollten einen Welpen. Die Chance, ein halbes Jahr zu Hause zu arbeiten, sah ich als einmalig.
Wir suchten mit großer Sorgfalt einen Züchter aus, in meinen Augen der beste, den wir finden konnten. Im Februar kam Amber auf die Welt, wir besuchten sie 3 mal in Rotterdam (3h Fahrt eine Strecke!) und kurz vor Ostern zog sie bei uns ein.
Nächste Woche wird sie 9 Monate alt. Das letzte halbe Jahr war nicht immer einfach. Wir wohnen im 1. Stock und selbst das würde ich nie mehr machen. Wir suchen momentan, beruflich bedingt, eh eine neue Wohnung, und das MUSS EG und Garten sein. Aber ok, ich bin halt auch faul, nur das war echt uncool, alle 2h runterrennen und ein Stück Wiese suchen... oder später mal nachts bei Durchfall. Es ging alles, aber ich würde mir einen Welpen in der Wohnsituation nicht mehr holen, und das obwohl wir aufm Land wohnen.
Amber ist rassetypisch sehr brav, gelehrig, ein toller Hund. Sie konnte schnell bis zu 4h alleine sein, alles super. Bis sie anfing zu zahnen. Seitdem kann sie nicht mehr allein sein. Außer man mag es, wenn keine Tapeten mehr an der Wand sind.
Jobmäßig kam auch alles anders als ich dachte- ab Januar arbeite ich Vollzeit, mein Freund eh und pendeln müssen wir beide jeweils 60km. Momentan haben wir einen top Hundesitter, wo Amber 3 mal pro Woche hin geht. Alleine bleiben tut sie nur noch 2h, aber auch nur 3 mal pro Woche. Ich denke, wenn sie älter wird, klappt das wieder besser.
Ich hab in den letzten Wochen oft gedacht, dass es ein Fehler war, weil ich es einfach doof finde, sie dann jeden Tag in Betreuung zu geben. Aber man liest so oft, dass es für uns Menschen viel schlimmer ist als für den Hund.
Ich war im letzten halben Jahr nicht mehr im Kino! Wir waren nicht mehr mit Freunden weg, das ist alles vorbei. Klingt aber schlimmer als es ist. Morgen sind wir auf einem Geburtstag eingeladen wo Amber nicht erwünscht ist- wir haben abgesagt. Mir fällt das aber nicht so schwer, irgendwann wird das bestimmt auch mal wieder möglich sein.
Man muss sich das schon gut überlegen, ich würd aber alles genauso wieder machen. Also mit Welpe usw. Aber dafür braucht man wirklich ZEIT, und nicht nur ein paar Wochen. Aber man kann währenddessen schon arbeiten, hab ja auch meine Masterarbeit dabei geschrieben