Beiträge von Paulaxx


    Schlafieren ... wartet ihr bis der Hund sich alleine hinlegt oder setzt? Lola macht das einfach nicht. Ich muss vermutlich wirklich den ganzen Tag einplanen.
    Gestern beim Schwager im Garten ging es wohl als er mit ihr alleine war. Aber sobald noch wer da ist oder Schwager was gemacht hat (im Garten, ohne Hund) stand sie wieder. Sie guckt, irgendwann sucht und sucht sie den Boden ab. Steht und guckt. Aber schon bis sie sich dort dann setzte, verging bestimmt eine halbe Stunde. Bevor sie sich hingelegt hat, war sie schon wieder aufgesprungen.

    Muss das im Garten sein? Kann das Tier da nicht herumschnuffeln?
    Oder ist das eine Frage des "muss sein" um der Sache wegen?
    (Wirklich nur neugierig und ganz naiv gefragt!)

    Das würde bei uns nicht klappen. Zum einen weil ich mit dem "Nein" alle paar Meter einen großen Frust aufbauen würde und mir Madame in einem unaufmerksamen Moment das Schlupfloch bemerken und abdüsen würde. Da habe ich es lieber, dass sie steht und auf ein Feedback wartet. An manchen Stellen steht sie durchaus mal 5-10 Sekunden und wartet auf mein Feedback. Das verschafft einfach Zeit. Als wir Trixie bekommen haben, hat sie quasi 0 angezeigt und ist bei jedem Geruch direkt vom Weg ab. Dadurch, dass sie jetzt den Teil des Witterns am Wegesrand ausleben darf, muss ich auch nicht jedes Anzeigen belohnen, weil sie ja mit dem Wittern beim Stehen schon eine Belohnung hat.

    Zum einen: Jeder muss für seinen Hund den Weg finden, der für das jeweilige Gespann gangbar ist!


    Zum anderen:
    Der Frust baut sich eher beim Menschen als beim Hund auf! Es ist mega-anstrengend (!) jedes entsprechende Zucken zu sehen/korrigieren!


    Mein Hund war genau so "ist bei jedem Geruch direkt vom Weg ab", hat aber gelernt, dass es das bei mir nicht gibt ... sie hat gelernt, dass sie entlang des Weges solange und soviel schnuppern kann (nicht zuletzt dank der langen Schleppleine!), wie sie will und dass es auch da immer mal sehr interessante Dinge (die ich ihr hinwerfe) zu suchen gibt.


    Vielleicht kann man das mit der Therapie eines abstinenten Süchtigen vergleichen?
    Der kann auch nicht "ein bisschen" schnupfen/trinken owai, ohne rückfällig zu werden.
    Und so sehe ich das bei jagdlich ambitionierten Haushunden auch.
    Wild ist einfach tabu!

    Okay. Wir sprechen ja hier davon, den Hund direkt nach dem Anzeigen eine Alternative aufzuzeigen. Was mich interessiert, ist wie Du einen solchen Abbruch durchsetzt bei sehr passionierten Hunden. Ein Abbruch führt i.d.R. zu enormen Frust und auf Dauer dafür, dass das "verbotene" nur noch interessanter wird.

    Schon das angedeutete "Anzeigen" wird von mir mit "Nein" kommentiert und das Befolgen wird mit Leckerlie belohnt.
    So lernt der Fiffi, dass "Wild" nix Erwünschtes ist und er bekommt immer eine Belohnung.
    Soweit sind wir heute bereits ... eigentlich werden Gerüche "abseits der Strecke" inzwischen ignoriert und stattdessen bei Frauchen angefragt, wann mal wieder Leckerlies gesucht werden könnten oder eine Runde Knuddeln kommt.


    Vor einigen Monaten war ich auch noch am Verzweifeln ... bis ich hier aus dem Forum div. Tips kombiniert und für unsere Zwecke umgebaut habe.


    Interessanterweise war eine deutliche Verbesserung zu spüren, als ich auf die lange Schleppleine (ca. 20 m) umgestellt habe. Daran kann sie in Ruhe herumschnüffeln und auch mal vorpreschen ... und schon waren Wildspuren abseits der Wege gar nicht mehr sooo interessant.
    Abbiegen habe ich immer durch konsquentes Festhalten/nicht Weiterlassen "Nein" unterbunden, dann "Zurück" und das Befolgen immer belohnt.


    Das war anfangs sehr, sehr, sehr nervig und anstrengend ... aber es hat sich gelohnt!


    Ich persönlich finde es auch sehr wichtig, Spazierengehen (dezentes Schnüffeln auf dem Weg) und Training (Fährten auf der Wiese) sowohl zeitlich wie räumlich stikt zu trennen!

    Also, ehrlich gesagt, finde ich es schon extrem viel verlangt, um nicht zusagen, richtig fies, von einem jagdlich ambitionierten Hund zu erwarten, dass er eine Spur anzeigt und sich dann "abwendet".


    Wir sind ja hier bei Haushunden und nicht jagdlich geführten Tieren, die von Profis zu bestimmten Zwecken gehandelt werden.


    Ich persönlich bin der Meinung, dass ein Haushund überhaupt nicht auf Wild (optisch oder olfaktorisch) zu reagieren hat bzw. solches Reagieren gleich/immer/konsequent zu unterbinden/umzuleiten ist. Das ist für beide Seiten wesentlich stressfreier.


    Nur mal so ein Beispiel aus meiner Meutehunderfahrung:
    Dort wird IMMER auf Düfte geschleppt, die nicht in der Natur bzw. dieser Gegend vorkommen.
    Z.B. verwenden viele Meuten Anis, Eukalyptus, Ozelot o.ä..
    Genau aus dem Grund, dass die Hunde eben nicht auf normale Wildspuren abdriften.


    Man muss sich und dem Fiffi das Leben ja nicht schwerer als nötig machen, gelle?

    Kommt darauf an - was ist für dich "Gehorsam"?
    Der Begriff "Gehorsam" kommt ursprünglich aus dem militärischen Bereich. Gibt der Vorgesetzte einen Befehl, so hat ihn der Untergebene auszuführen. Das ist der eigentliche Gehorsamsbegriff.


    Leben wir das tatsächlich mit unseren Hunden?


    Ist es nicht eher Kooperationsbereitschaft und Konditionierung, auf die wir bei unseren Hunden bauen?

    Also, ich will genau dieses Gehorsam, wenn's drauf ankommt (!) ... ich fang' doch nicht vor der Bundesstraße owai an, mit meinem Fiffi zu diskutieren ... :-)


    Nur wenn ich mich 99 %ig auf solch ein Gehorsam verlassen kann, kann ich auch "großzügig" werden.

    Ohja, also bei tollen Spuren würde sowas bei uns gar nichts bringen, da könnte ich weiß Gott was machen und er würde sich von der Spur nicht abwenden, nicht mal für das tollste Leckerchen der Welt, deswegen werde ichs eben mit Spurenverfolgen probieren... Unterbinden geht hier auch bei einigen Spuren mit einem "Weiter", aber das sind die, die er auch nicht verfolgen würde, wenn er könnte.

    Karo, Du hast mich mißverstanden. Ich lenke nicht mit Leckerlie von der Spur ab, sondern belohne das Abwenden/Gehorchen und bringe ihn dadurch auf andere Gedanken als das Spurverfolgen.
    Und solange das Abrufen nicht 99 %ig klappt, bleibt der Fiffi an der Schleppleine. Da kann ich das Abwenden einfordern (und dann belohnen).

    Ich hab da die perfekte Lösung noch nicht gefunden, weil ein Verschluss an der Seite den Pullover bei "mir" immer zur Seite rutschen lässt. Bin gespannt auf weitere Berichte.

    Der Hersteller, bei dem ich unseren Pulli gekauft habe, bot auch einen wasserdicht vernähten Reißverschluss an, der oben entlang der Wirbelsäule verläuft, für Selbstnäher also sicher kein Problem.

    Hundundmehr, Deiner Terminologie kann ich als Blondie oft nicht folgen ...



    - ich befürchte, da sind die Grenzen bei einem jagdlich sehr passioniertem Hund sehr schnell erreicht.

    Warum?
    Sie lernt, dass sie nicht selbständig den Weg verlassen und Spuren ins Unterholz nachschnüffeln darf (das ist für mich "Jagen") und wird belohnt, indem ich ein Leckerlie ins Gras werfe, das sie dann erschnüffeln und fressen kann.
    Und dann gehen wir weiter ...