@Hundundmehr, danke für Dein langes Statement, ich versuche mal zu antworten:
„Ihr habt sie jetzt seit wann - September/Oktober diesen Jahres?“
Seit Ende Juni. Und da hat sie noch 2 Tage „getropft“, ansonsten klar hat sie komisch gerochen, das haben wir aber auf „Kennel“ geschoben.
„Sie hat in einer Meute in einer großen (riesigen?) Zwingeranlage gelebt.“
Ja.
„Dazu ist sie von Beginn an sehr ängstlich gewesen.“
Das und ihre Eigenständigkeit waren der Grund, warum sie abgegeben wurde.
„Bei den Spaziergängen klebt sie mit der Nase auf dem Boden - das ist Erkundungsverhalten!
Für einen Hund, dessen gesamte Welt von Welpe an bis zu seinem 2. Lebensjahr (sie ist jetzt wie alt? 24 Monate) ausschließlich aus einem Zwinger bestand, also einer Welt mit genau abgesteckten Grenzen, ist das nicht ungewöhnlich.“
Nein, das Spuren ist m.E. beagletypisch.
Nee, ausschließlich Zwinger nicht, sie sind regelmäßig zu Spaziergängen oder Training draussen gewesen. Aber immer die ganze Meute, ggf. an Althunde gekoppelt.
„Eure Spaziergänge sehen so aus:
5km Fahrrad (was wohl auch völlig neu für sie ist, wenn sie bis dahin nur den Zwinger kannte) Auch hier habt ihr ja Probleme, weil sie sich hinschmeißt, um ihrem Erkundungsverhalten nachkommen zu können.“
Yo, inzwischen wird das aber besser, sie lernt, dass Fahrradfahren KEIN Schnüffeln beinhaltet.
Fahrrad kannte sie aber auch schon, nur nicht an der Leine, sondern halt im Meuteverband.
„Die anderen Spaziergänge sind 2x ca. 1km, und der "große" Spaziergang ist 2-3km lang, wobei bei diesem auch noch mit Würstchen trainiert/bespaßt/erzogen wird.“
Nee, die „Bespassung“ erfolgt vor der Nachmittagsrunde, separat auf der Wiese mit Schleppleine. Die Nachmittagsrunde ist rein dem Schnüffeln, Pfützen usw. vorbehalten.
„Auf eurem Hof (mit großen Weideflächen) hat oder soll sie dann die große Freiheit haben, weshalb sie kastriert werden soll, wegen anderer freilaufender Fremdhunde, die euch ungebeten besuchen kommen (könnten).“
Tja, aber das ist inzwischen in mehr oder weniger weite Ferne gerückt …
„Sie war nicht stubenrein (woher auch, sie kannte ja nur Zwinger), und sie hat wohl zu Anfang versucht, in eurer Nachtlager (Bett) zu kommen, was ihr wohl nicht wollt und vermutlich (ich habe nicht alles gelesen, mir nur kurz einen Überblick verschafft) unterbunden habt.“
Njein, sie darf schon ins Bett … und schläft dort auch selig und zufrieden (mit Körperkontakt), nur wollten wir sie dann gerne von dem Trip abbringen, dort auch alleine den ganzen Tag herumzuliegen, Knochen zu manschen und was Wuffis so alles anstellen. Daher meine kürzliche Frage, ob man das irgendwie trainieren kann.
Aber JETZT (nach der wiederholten Bettpinkelei) sind die Schlafzimmer erstmal tabu.
„Ängstlich im Haus ist sie immer noch.“
Irgendwie schon
„Nun pinkelt sie in die Betten, wenn ihr es nicht seht.“
Yo.
Zur Mieferei:
Ich warte da mal ein paar Tage ab, ob sie wirklich läufig wird oder es wieder aufhört (vielleicht hat sie sich ja auch nur am Katzenklo vergriffen?).
Sonst schaut auf jeden Fall der Doc drauf.
„Ich habe den Eindruck, eure Hündin muss einfach zu viel auf einmal lernen, aber dadurch lernt sie nichts wirklich richtig.“
Ja, ein wenig überfordert fühle ich mich schon …
„Ich will dir nicht unterstellen, dass du dich nicht genügend um sie kümmerst, ich habe schon den Eindruck, ihr wendet sehr viel Zeit für diese Hündin auf.“
Yo, das kannst Du laut sagen … irgendwie mutiert der Fiffi zu einem Fulltime-Job … :-/
„Worüber du dir aber anscheinend nicht wirklich im Klaren bist, ist die Situation für diese Hündin, und was diese Umstellung für sie bedeutet“
Doch, das ist mir klar … Kulturschock!
„Sie kannte bisher noch nichts außer ihrer begrenzten Zwingerwelt, und dem Leben in einer Gemeinschaft mit Gleichartigen!“
Richtig. (Und Gruppen-Entertainment)
„Woher soll sie wissen, dass diese pinkelfreien Bereiche jetzt eure Wohnung bedeutet, und die Pinkelbereiche außerhalb der Wohnung sind?
Auch einem ausgewachsenen Hund, der organisch schon zu einer Kontrolle von Blase und Darm fähig ist, bringt man die Stubenreinheit bei wie einem Welpen - eure Hündin muss überhaupt erst erkennen, dass eure Räumlichkeiten die STUBE ist, die es rein zu halten gilt!“
Tja, aber wie? Doch die „Reintunk-Variante“? Bei einem eh schon ängstlichen Hund?
Bisher war ich davon ausgegangen (kannte das von früheren Hunden auch nicht anders), dass sie nicht in ihre Behausung „machen“, sobald das mit der Blasenkontrolle klappt. War jedenfalls bei den früheren Welpen so.
Bei einem älteren Hund scheint das anders zu sein … aber was, außer welpenmäßigem „alle 2 Stunden“ ‚rausgehen kann man da noch machen, um das Verständnis zu wecken?
„Euer Hof ist sehr groß, mit Weideflächen?
Das ist erst mal weite Welt genug für sie, lass sie dort ihr Erkundungsverhalten ausprobieren, beschäftige dich dort mit ihr (mit Würstchen), mache ihr zunächst DIESE Welt vertraut - das ist schon mehr als genug für sie.“
Nun, das entspräche ihrem bisherigen Leben (nur ohne die Kumpelherde).
Und da kriegt sie ja keine Sozialkontakte, finde ich also nicht so gut.
„Lass deine Hündin erst mal ANKOMMEN“
Nach gut 4 Monaten ist das Kind ja eher schon in den Brunnen gefallen … ;-/