Beiträge von Garfield69

    Dass der Hund des TE sonderlich verängstigt wäre, sehe ich hier aber nicht.
    Das Beißen mit Nachdruck zu verbieten, halte ich absolut für angebracht. (NEBEN einer Änderung der Situation mit der bescheuerten Nachbarin, und auch NEBEN positiver Anleitung des Hundes) Dem Hund mittels Körpersprache ein "mit mir nicht!" zu vermitteln, was hier angeraten wurde und für Protest sorgte, finde ich absolut angebracht. Es war nicht die Rede davon, ihn zu verprügeln oder anzubrüllen ...



    Ich bin da nicht dagegen, als Sofortmassnahme, so lange der Hund so klein und beeindruckbar ist, dass das auch tatsächlich funktioniert, ich vermute mal stark, wenn du das mit einem auf Krawall gebürsteten Akita probierst dann könntest du sowohl als Besitzer als auch als Besucher auch mal den kürzeren ziehen bei so einem Versuch.


    Das ist aber halt keine Lösung für das eigentliche Problem. Wobei erst mal überhaupt rauszufinden ist, was genau das Problem ist. Betrachtet er die Mieterin als Ressource und den Besuch als Konkurrenz? Ist er territorial aggressiv? Ist der einfach so durch den Wind durch die ständig wechselnden Bezugspersonen und Erziehungsstile und den Missbrauch durch die Mieterin dass er den Besucher einfach als Ventil für seinen Stress benützt.


    Zuerst mal müsste diese Mieterin aus dem Leben des Hundes verschwinden und ein strukturierter Alltag her damit man da überhaupt sehen kann was tatsächlich von dem Hund selbst an Verhalten kommt, was nicht nur Reaktion auf diese kranke Behandlung ist. So lange der kleine Kerl so missbraucht und rumgeschoben wird kann man da doch garnichts verlangen.

    "Wenn ich das tue, passiert mir was unangenehmes!" Und es kann daraus lernen, das entsprechende Verhalten zu unterlassen.


    Nicht zu unterlassen sondern zu unterdrücken. Weil der Antrieb, das Verhalten auszuführen ist ja immer noch da, es wird nur nicht mehr ausgeführt, der Hund reisst sich dann permanent zusammen, damit er nicht den noch unangenehmeren Ärger bekommt, was ihn nur die ganze Zeit wo er sich zusammennehmen muss unter Stress stellt.


    Und gerade wenn irgendeine Art von Unsicherheit der Auslöser für ein Verhalten ist ist das eine ganz ganz dumme Sache.


    Der Hund lernt da draus nix. Und der Druck muss auch ständig aufrechterhalten werden, sonst fällt der Hund wieder in das unerwünschte Verhalten zurück.



    Ich sage nicht, dass es immer verkehrt ist ein Verhalten mit einer "Basta-Ansage" einfach autoritär abzustellen, aber wenn ein grundlegendes Problem vorhanden ist, wie zB Verwirrung, Unsicherheit oder Angst des Hundes als Auslöser für das Verhalten dann ist das kein Weg der zu einem sinnvollen Erfolg führen kann.

    Wenn der Hund ein entsprechendes Echo bekommt, wird er es nicht mehr für notwendig erachten, sein unerwünschtes Verhalten auszuführen,


    Doch, an der Notwendigkeit des unerwünschten Verhaltens ändert sich durch Deckeln per Einschüchterung garnichts.


    Der Wunsch nach der Ausführung des unguten Verhaltens tritt dann nur in Konkurrenz mit dem Wunsch, dem Druck/der Strafe zu entgehen und wird zu Gunsten des akuteren Bedürfnisses, nämlich dem Druck zu entgehen vom Hund unterdrückt


    Also sagen wir mal ein Hund ist territorial aggressiv und ich als Besucher schüchtere den so ein, dass er sich nicht mehr traut was zu machen. Dann ist der Hund immer noch territorial aggressiv und würde mir immer noch am liebsten ans Leder gehen, aber das wird dann halt von seiner Angst vor Konsequenzen überdeckt und er wird es nicht ausführen. Aber er würde immer noch genauso aggressiv handeln wollen und das wird auch nicht vergehen, egal wie lange ich die Strategie anwende.


    Das einzige was man mit der Strategie erreicht ist, dass der Hund permanent unter Stress gesetzt wird, und im schlimmsten Fall, je nach Temperament dann wenn der Druck zu gross wird irgendwann austickt und angreift.

    Einschüchtern würde ich das nicht nennen, sondern Erziehung. Es muss sich keiner von einem Hund beißen lassen, wenn er das nicht will. Aber das ist v ielleicht Ansichtssache, wie alles im Leben.


    Das ist keine Erziehung sondern Deckeln, da der Hund das ja immer noch attackieren möchte, es sich nur einfach nicht mehr traut.
    Erziehung wäre für mich, dass der Hund es hinterher entweder nicht mehr für notwendig hält, sein unerwünschtes Verhalten auszuführen oder aber doch zumindest durch positiv aufgebauten Gehorsam davon abgehalten wird, nicht durch plumpe Bestrafung = Angst vor Ärger.


    Naja, so einen eher kleinen Hund kann man so zur Räson bringen, bei einem Schäferhund oÄ würdest du dann ggf der sein der den kürzeren zieht mit solchen Versuchen. Gibt durchaus Hunde die mit solchen "Trainingsmethoden" erst recht bissig gemacht worden sind.

    Ich bin halt jetzt einfach mal davon ausgegangen, dass es nicht so toll ist, wenn ein Hund beißt..


    Sehe ich auch so, und ich bin auch garnicht dagegen, den Angreifer mit einschüchternder Körpersprache erst mal davon abzuhalten.


    Aber das ist halt nun mal nur kurzfristiges Abstellen von unerwünschtem Verhalten durch autoritäres Einschüchtern. Das ist keine sinnstiftende Erziehung und schafft längerfristig angewendet nur neue Probleme.

    Wenn mein Hund auf mich bezogen ist, also ich alle Entscheidungen treffe, die auch ihn angehen, dann sehe ich mich als Rudelanführer, um es vereinfacht auszudrücken.


    Ein anderer Hund in einem Rudel würde das aber niemals tun, könnte es garnicht tun.


    Von daher ist es unnatürliches Unterdrückungsverhalten von deiner Seite und hat rein garnichts mit natürlichem Hundeverhalten zu tun.


    Du schikanierst den individuellen Hund rum, mit Rudel hat das nichts zu tun.

    Das kann ich mir kaum vorstellen, an den anderen Tagen wird ausgiebig mit ihm Gassi gegangen (da üben wir ja bereits anständiges Verhalten ), wir werfen Bällchen im Garten, ich verstecke ihm kleine Leckerlies, die er erschnuppern muss etc. etc. Also langweilig kann ihm eigentlich wirklich nicht sein, da geb ich mir große Mühe.



    Hört sich eher nach viel zu viel an. Vor allem auch Ballspiele mit einer beutefixierten Rasse. Das macht Hunde nur völlig sinnfrei Knülle in der Birne.


    Der Hund ist immerhin erst ein Jahr alt und das Programm muss ja wohl schon eine Weile laufen.

    Also, als Hund müsste ich jetzt wohl sogar vom "Rudelführer" gezeigt bekommen, dass sein Sohn tabu ist für mich und der Sohn sich mit Chefs Einverständnis im Haus aufhält.



    Das ist Blödsinn.


    Eine soziale Beziehung in Art einer Rangordnung kann immer nur zwischen zwei Individuen stattfinden, ein dritter Spieler kann nicht zwei anderen Mitgliedern aufzwingen, wie sich deren "Rangfolge" entwickelt.


    Es gab hier in D zwar einen Führer, aber in einem Rudel gibt es keinen Rudelführer der da anschafft was zwischen den anderen Mitbewohnern sozial so läuft.
    Alphamännchen und Weibchen in einem Wolfsrudel sind die Elterntiere der anderen Wölfe, nicht die Diktatoren des Rudels. Und klar gibt es zwischen den Jungtieren eine Hackordnung, aber sobald die ausgewachsen und erfahren genug sind machen sich die auf die Suche nach einer Gelegenheit ein eigenes Rudel zu gründen.


    Aber klar kann man mit repressivem Auftreten jedliches verhalten von Hunden das man nicht möchte per Einschüchterung deckeln. Das löst aber keine Probleme. Das hat aber nichts mit natürlichem Hundeverhalten zu tun.


    Ich kann auch eine Katze mit der Blumenspritze so einschüchtern dass sie aufhört am Sofa zu kratzen. Das hat aber nichts mit "natural catmanship" zu tun.

    Die Frage im Rudel ist immer "WER bewegt WEN?".


    Das trifft auf Pferde zu, aber nicht auf Hunde, da Hunde sich situativ um Ressourcen zanken, auch Freundschaften oder Feindschaften eingehen, aber keine hierarchischen Rangordnungen innerhalb eines festen Sozialverbands haben.


    Und der Besucher ist überhaupt nicht Teil der Gruppe (von Rudel kann man bei einem Hund und einem Menschen eh nicht sprechen)



    Einen Hund mit Körpersprache einschüchtern damit er sich nicht traut, einen anzugehen löst natürlich kurzfristig das Problem mit dem Gebissenwerden, aber an der Situation ändert das rein garnichts.

    Die Welt da draußen ist allerdings selten ruhig
    Auch auf dem Dorf nicht und ich gehe bei der TE nicht mal von einem Dorf aus.


    Mir ist sie ruhig genug wenn meine Nachbarn keine lärmende Musik laufen lassen, sich nicht aus voller Lungenkraft anschreien sodass man es 2 Stockwerke drüber noch hört, wenn die Hunde der Mitbewohner nur manchmal bellen und sich laute Arbeiten wie Bohren auf die Tagesstunden beschränken.


    Daran halten sich bei uns im Haus alle und desswegen haben auch alle Mieter ein akkustisch angenehmes Wohnerlebnis und es gibt keine Konflikte. Ich finde es hier ziemlich ruhig obwohl ich in der Stadt wohne (mir ruhig genug) und wäre ziemlcih angepisst, wenn sich das ändern würde.