Denkt ihr euch das nicht zu einfach?
Hier jetzt auf die falsche Wahl des Trainers rumzureiten wird die TS vermutlich noch mehr verunsichern und runterputzen als wirklich helfen. Unterbewusst war ihr sicher klar, das da irgendwas "merkwürdig" ist, aber seelisch ist sie wohl grad auch ein leichtes Opfer.
Ich finde, ohne einen Plan der Materie zu haben und wenn man dann noch verzweifelt ist, ist die Hundetrainersuche schwerer als jemals zuvor.
Man muss das System dahinter verstehen um nicht auf die falschen reinzufallen.
Der Beruf des Hundetrainers hat sich weiterentwickelt. Und damit meine ich nicht, das einige Hundetrainer noch anno dazumal feststecken, sondern den Beruf an sich. Lest euch doch mal den Wertegang der ganzen Trainer durch, grad der relativ neuen.
Unglücklich im alten Job, grad aus dem Mutterschutz raus, arbeitslos geworden (ok, ich glaub, das steht jetzt nicht wirklich dabei, aber tatsache kennt man solche Leute. Oder die Karriere als Dauerstudent klappt nicht mehr, man ist als Hausfrau nicht genug ausgelastet usw) und da hat man die Liebe zu seinem (teilweise ersten eigenen) Hund zum Beruf gemacht. Wer das nötige Kleingeld hat ... selbst übers Arbeitsamt gibt es Finanziermöglichkeiten.
Und da kommt dann das, was wohl die krux an der Sache ist. Hundetrainer sind nicht (mehr) die Menschen, die andere Menschen nicht mögen und deshalb für das heilige Tier diesen Job machen. Falls dieses Bild überhaupt jemals wirklich stimmte. So kannst du heutzutage doch gleich insolvenz anmelden bei der Masse an Hundetrainern. Man ist Dienstleister und der Kunde ist nicht der Hund, sondern der Mensch.
Somit sind wir beim Marketing.
Du musst dein Produkt verkaufen und dabei dein Gegenüber so manipulieren das er glaubt was ganz tolles zu kaufen, was die anderen Hundetrainer nicht haben.
Es gibt genug Schlagwörter wie man den größten Schwachsinn anden Mann/Frau bringt.
Die Homepage ist da der erste Schritt (oder der FB-Auftritt, wo die Leute ihren Guru hochleben lassen mit netten Bildchen der nur gezähmten Bestie) die mit einem stukturierten, modernen Lyout mit vielen Hunden die über Wiesen laufen und aufmerksam sind schon mal positiv wirken. Positiv ist überhaupt immer postiv. Wörter wie Freiheit, Vertrauen, dem Hund wird endlich mit richtiger Führung geholfen und artgerecht usw. Die stimmt einen schon mal drauf ein das da der Retter ist und wenn der Retter dann kommt geht es weiter mit dem Verkauf.
In solchen Hundetrainerausbildungscentern gibt es ganze Lehrblöcke die einem das richtige Marketing beibringen. Mit Worten, bestärkende (die Wolfs/Hundemama ist auch nicht immer nett. Oder haben sie schonmal gesehen das eine Hündin sich beißen lässt und sobald der Welpe aufhört ein Leckerlie aus dem Fell hohlt?) und ebenso welche, die die Angst schüren (Hund auf dem Sofa will die Weltherrschaft. Deshalb liegen die Alphawölfe immer oben, weil die das sagen haben. Ihr Welpe testet gerade, ob sie der Alpha sind. Ich möchte ihnen ja keine Angst machen, aber so wie ich das sehe wird der Kleine nicht mehr lange nur zwicken, sondern ernsthaft beißen) und auch mit der Körpersprache.
Als Verkäufer lernt man das Gegenüber einzuschätzen und passt sich mit der Verkaufsmasche an.
Zudem hilft dem Trainer da die Unwissenheit sehr, denn wenn der HH bereits den Hund und Hundeverhalten verstehen würde, wäre er ja nicht hier. "Wir nutzen keine Gewalt, wir treten den Hund nicht oder schlagen ihn mit der Zeitung. Aber wenn sie ihn in dem Moment am Nacken packen und schütteln ist das ein natürliches Verhalten, das macht die Mutter mit dem ungehorsamen welpen ja auch, und das wollen wir doch. Das der kleine Kerl uns versteht und er dann auch weiß was er falsch gemacht hat. Keine Angst, der schreit nur weil er erschrocken ist. Er kennt das ja nicht, das sie mal in seiner Sprache mit ihm sprechen. Er ist schon ein kleiner Schelm, aber das bekommn wir gemeinsam hin. Ist ja auch ein ganz toller Kerl, den sie da haben. Bald werden sie mit ihm stolz die Straße langlaufen...." Wenn Jemand in einer Tour so auf einen einredet und in so viel negativen Müll noch positives verpackt wird sicher seine Kunden bekommen.
Lange Rede, kurzer Sinn, denn eigentlich diente das ja nur mal der anschaulichen Problematik:
Wenn man mal die Kompetenz des Trainers aussen vor lässt und nur den Beruf an sich betrachtet ist ein Hundetrainer nicht dein Freund, dein Vater oder dein Guru. Er ist nicht automatisch weil er Hundetrainer geworden ist einer der der Ahnung von Hunden hat und im Sinne des Hundes agiert. Er hats einfach durch nen Abschlußtest geschafft (falls er einen hat).
Er ist ein Selbstständiger der mit deinem Geld seine Miete zahlt und den Kühlschrank füllt.
Ob seine Dienstleistung gut ist muss man vorher erfragen, wie bei anderen Dienstleistern auch. Und da muss man zwischen den Zeilen lesen und zwar ganz, ganz gründlich.
Hilfreich ist da auch nicht nur seine eigenen Probleme zu schildern und sich sagen zu lassen das man das gut hinbekommen kann.
Ein guter Anfang des Gesprächs wäre erstmal zu erfragen, wie der Trainer in seiner Arbeit bestätigt, wie er eingrenzt bzw begrenzt, welche Lerntheorien er verfolgt und sich das Konzept sehr kritisch anzusehen.
(und ich denke das es so kurzfristig in der Ferienzeit auch nicht einfach ist einen Hundetrainer zu finden, der Termine frei hat. Da kann man leider auf die schlechten leicht reinfallen, wenn sie sich zu verkaufen wissen. Ich meine, schaue man doch mal in diesen einen Thread dieses Hundetrainers mit der Pfeiffe und dem Sitz. Ulf irgendwas. Dem seine Homepage ohne Videos und mit wenig Ahnung von Hundeverhalten und der hätte mich auch Neugierig gemacht. Mit Worten kann der)