Alles anzeigenHallo Ihr Lieben,
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Mir liegt der Gedanke nahe. Meinem Mann allerdings nicht. Er ist der Meinung solange Nero noch frisst und zeigt das er will aber nicht mehr kann, dass die Zeit noch lange hin ist.
Ich sehe unseren Dicken den ganzen Tag. Ich beobachte ihn. Und es tut mir jedesmal so sehr weh. In solch Situationen liegt er dann da, zittert, Ohren zurück und guckt mich so hilflos an.
Leidet er?
Das möchten wir auf keinen Fall!
Wir/ich sind/bin total ratlos.
Wie soll es weitergehen?
Ist der Tag wirklich bald da?
Ich bin total überfordert mit der Situation und traurig ihn so zu sehen
Habe mal gelesen das die Tiere zeigen wenn es so weit ist. Habe Angst es evtl. zu übersehen, nicht richtig zu deuten und er leidet.
Entschuldigt!
Nach seiner damaligen Diagnose dachten wir, wir werden seinen 10. Geburtstag nicht mehr zusammen feiern können - aber unser Dicker ist so Willensstark! Wir feierten letztes Jahr Oktober gar seinen 11.
Und das ist es, er hat scheinbar den Willen, aber der Körper macht demnach nicht mehr so mit.
Finde es schwer drüber zu reden. Grad mit meinem Mann geht es nicht.
Vllt. könnt ihr mich ein wenig aufmuntern? Mir erzählen?
Über Antworten würde ich mich freuen!
LG Brina und Nero
Hallo Brina,
ich kann deine Situation und wie du dich fühlst, gut nachvollziehen - mir ging es ganz genau so, auch wenn unser Kleiner lange nicht so lange bei uns war, wie es deine Fellnase ist.
Aufmuntern ist ehrlich gesagt schwierig. Auch ich habe mich schon einige Wochen vorher mit dieser Frage gequält und selbst im Nachhinein grüble ich, ob unsere Entscheidung wirklich zum richtigen Zeitpunkt war, da wir eigentlich eine Dauerbaustelle unser Eigen nannten... Nach rund zwei Monaten finde ich immer mehr meinen inneren Frieden, da mein Verstand sich langsam gegenüber der Trauer durchsetzt, die auch aus meinem "schlechten Gewissen" resultiert. Ich kann nur sagen, dass an diesem Tag sein Zustand keinen Entscheidungsaufschub mehr zuließ - ich habe es gesehen und er hat es mir gezeigt und ich habe es schon paar Tage vorher gespürt. Dieser manchmal hilfesuchende Blick in den Wochen vorher war nur schwer zu ertragen. Davor hat er aber lange gekämpft, mit schweren Zeiten, und doch spürte ich ganz intensiv, dass er leben wollte und er hat sich erstaunlicherweise auch immer wieder berappelt, obwohl er bei fast allen möglichen Krankheiten laut "HIER" gerufen hat. Niemand vom Tierheim dachte, dass er noch drei Jahre bei uns verbringt.
Er hat alles bekommen, was notwenig und möglich war, daher brauchten wir uns wenigstens in dieser Hinsicht keine Vorwürfe machen. Das wird bei dir sicher nicht anders sein und ist eine der wenigen Dinge, die einen trösten. Unsere oberste Devise war immer, wenn ihm medizinisch oder wie auch immer nicht mehr geholfen oder das Leben erleichtert und er nicht in Würde weiter Altern kann, lassen wir ihn gehen - so schwer es uns dann auch fiel. Fressen alleine ist übrigens keine Garantie dafür, dass er noch genügend Lebenswillen oder -kraft hat. Unserer hat bis zum Schluss gemampft - auch wenn alles wieder raus kam. Seine letzte Mahlzeit waren 10 oder 12 getrocknete Entenbruststicks...
Leider sorgt die gute medizinische Versorgung auch dafür, dass wir als Hundebesitzer inzwischen oft in dieser Zwickmühle stecken. Egal was man tut - das Gewissen nagt immer und das kann einem keiner abnehmen, aber beobachte deinen Dicken, schaue ihm in die Augen - und du wirst tief im Inneren spüren, ob er noch kann oder möchte...
Alles Liebe + fühl dich gedrückt
SchnuffelTony