Beiträge von silvi-p

    Hi zusammen.
    Ich muss mir mal Luft machen. Vorab gesagt: Mein Hund ist ziemlich klein (36cm SH), trotzdem habe ich mit großen Hunden eigentlich kein Problem (gehabt), ich mag große Hunde eigentlich selber gerne. Er ist fast 2 Jahre alt und ich habe ihn seit einem halben Jahr.


    Nun ist er vor Weihnachten bös attakiert worden, ganz unvermittelt. Situation war folgende:
    Im Straßenverkehr, auf einer Brücke. Mein Hund ist angeleint. Uns kommt ein Weimi oder Weimi-Mix entgegen, ohne Halsband/Leine. Der Halter ca 10m dahinter. Weimi sieht ganz friedlich aus. Ich denke, der Halter hat aber Nerven, aber gut. Mein Hund etwas hinter mir. Als ich sehe, dass die Hunde sich beschnüffeln, schaue ich kurz zum anderen Halter - da höre ich hinter mir meinen Hund schreien. Todespanik. Hat ihn der Weimi doch am Nacken und schüttelt ihn wie ein Eichhörnchen. Der Halter und ich schreien den Weimi an, er läßt ab, mein Hund stürzt in die Leine und schreit weiter, zum Glück saß das Halsband gut, denn sonst wäre er in Panik unter die Autos geraten. Ich nehme ihn kurz hoch und sage nur schnell zu dem anderen Halter: "ich gehe besser weiter", war selber voll im Schock und habe auf den ersten Blick keine Verletzung gesehen.
    Später im Büro habe ich das Loch gesehen, und noch viel später, als ich Schorf auf der Haut fühlte, einen weiteren Riss. Der Halter hat sich nix erklären können, als wir ihn wiedertrafen war er sehr freundlich und hat sich bereit erklärt, die TA-Rechnung nachträglich zu übernehmen. Der Weimi, von dem was ich gesehen habe, hört wohl ziemlich gut.


    Jetzt hab ich halt einen noch ängstlicheren Hund. Er war sowieso bei anderen Hunden eher schüchtern/nicht interessiert.


    Gestern bin ich wieder an der Isar unterwegs, auf der Straßenseite. Mein Hund ist wieder angeleint. Treffen wir einen Schäfi-ähnlichen Mix. Halterin spaziert träumend durch die Gegend, der Mix ist abgeleint. Er fixiert meinen Hund, fängt an zu knurren (7-8m). Die Halterin wacht auf. Viel zu spät versucht sie, ihren Hund anzuleinen, der kommt schon im Jagdgalopp auf uns zu, knurrend, hochgestellte Rute. Mein Hund an der Leine sehr verängstigt rast in Kreisen um mich rum, zieht sich diesmal aus dem Halsband. Zum Glück reagiert er nach ein paar Runden auf mein Rufen und ich kann ihn hochnehmen, bevor er auf die Straße rennt. Die Halterin kann ihren Mix dann auch endlich anleinen und geht ohne Kommentar.


    Ich hab so die Faxen dicke. Ich kann gerade keine großen Hunde mehr sehen.
    Warum sind die Großen an der Straße abgeleint? Geht ja nicht nur um Fälle wie meinen, was ist, wenn mal ne Rüdenbeißerei passiert? Und die Stelle ist ja keine 30er-Zone, das ist Münchens Innenstadtring!!
    Warum müssen die Halter rumträumen, wenn sie mit ihren Hunden unterwegs sind? Ok, Isar ist toll entspannend, aber ich könnte doch mal ein Auge auf mein Tier haben? Auch im Freilaufgebiet unten finde ich es nicht prickelnd, wenn die Halter 50 und 100 m vor oder hinter ihren Hunden rumbummeln... Oder joggen und der Hund joggt ganz woanders...


    Ich krieg echt zuviel. Ich habe im Moment eine vorübergehende (Arbeits-)Situation, in der ich morgens, mittags und abends quasi gezwungenermaßen an der Isar unterwegs bin. Die Angst meines Hundes ergibt sich hoffentlich bald wieder, sonst ist das echt nicht mehr lustig. Langsam wird er erwachsen und ich habe keinen Bock drauf, dass er lebenslang eine "große-Hunde-Macke" mit sich rumträgt und vielleicht demnächst aggressiv oder kläffig auf sie reagiert.


    Danke fürs Lesen bis hier...
    Wie würdet ihr reagieren, wenn ein großer Hund in deutlich unfreundlicher Absicht auf euren kleinen zurennt? Wo Platz ist, ist meiner abgeleint und ich hab zwar ein Auge drauf, reagiere aber nur, wenn es ziemlich krass ist/der andere Hund direkt in meine Richtung kommt... Ansonsten (Hund guckt oder es ist offensichtlich, dass der Halter aufpasst/seinen Hund anspricht/kontrolliert) laufe ich einfach weiter. Mein Hund steht, fast zur Salzsäule erstarrt und guckt beiseite, manchmal stellt er schon eine kleine Bürste auf der Kruppe.
    Haben Hunde einen "automatischen Mobbing-Modus"? Sicher ist meinem anzusehen, dass er sich bei Anblick eines größeren Hunds nicht sehr wohl fühlt...


    *seufz*
    Genervte Grüße
    Silvia

    Hi,
    ich habe das auch von meiner Trainerin gehört:
    - wenn man schon Bällchen spielt (was nichts anderes ist, als einem lustigen, weichen, hüpfenden (= lebendigen) Dings hinterherrennen - also jagen!), dann mit Kommando zum Holen.


    Ich muss sagen, ich bin da aber auch nicht immer ganz konsequent. Mal gebe ich das Kommando erst nach "Sitz" und "Schau mal", mal gebe ich es gleich beim Werfen. Es macht ihm halt solchen Spaß und ich brauche wegen einem anderen (Angst-)Problem gerade eine gute Ablenkungsmethode.


    Viel Erfolg
    Silvia

    Hm.... mein Hund (halb so hoch wie deiner) macht diese Bewegung, schnelles Umdrehen mit Schnappandeutung, wenn er von einer Berührung überrascht wird, weil er sich gerade auf etwas völlig anderes (Vogel oä) konzentriert. Es ist am deutlichsten, wenn man ihn am Rücken zwischen den Schulterblättern berührt, das muss wohl eine wichtige Stelle sein.


    Ist mir gerade eingefallen, weil du sagst, das Kind ist hintenrum gegangen und war dann an seiner anderen Seite. Vielleicht hat er es nicht bemerkt und wollte dann entweder maßregeln oder hat sich einfach erschrocken? Warum er dann allerdings an der Jacke zerrt, wenn die kleine schon am boden liegt, klärt das auch nicht...


    mann, da habt ihr euch aber ne schöne mischung angelacht. das thema dominanz und unterwerfen gehört für mich hier so halb hin... denkt eher mal an das stichwort autorität, finde ich besser als dieses überstrapazierte "Dominanz". Übertreibt es vor allem nicht mit der unterwerferei - wenn dein hund will, kann er heftigsten Schaden anrichten, und wenn ihr ihn noch so oft auf den Rücken dreht (oder anders körperlich maßregelt, oder wie hat dein mann das "unterwerfen" gemacht?).
    Ich hoffe, dass das kleine Mädchen nun nicht traumatisiert ist... Und für euch, dass der Tierpsychologe da etwas erkennen und euch helfen kann.


    ich kann dich total verstehen, an deiner stelle würde mich das sicher auch nerven kosten.


    Viel erfolg
    Silvia

    *cooles thema*
    weitergehen, losgehen und mitkommen ist bei mir total durcheinander - komm-mit, gemma :), weiter-weiter....
    und die babysprache, ja, da hat mein freund vor einiger zeit noch zu mir gesagt, "chéri, du wirst gaga", inzwischen ist er glaube ich selber so weit!


    *g*
    viele grüße
    silvia
    ich glaub, so langsam kann ich mir vorstellen, wofür die zeitung gut ist - lasst mich raten - zum selberhauen, wenn man mal wieder was nicht richtig macht und der doofe hund nicht hört??

    Jimmy,
    zum Schreien, echt. Bin grad vom Stuhl gefallen.
    Mein Doggi macht das auch, bevorzugt, wenn er seine 5 minuten kriegt - da kommt der alte büffelhautknochen dran - erst ins maul nehmen, damit losrasen, verlieren, wieder draufspringen, der knochen schliddert weiter, es wird wild rumgesprungen, der hund pest und schliddert hinterher (bei uns ist überall parkett, macht ein hundeleben viel lustiger!) - bis der wilde knochen dann endlich erlegt ist und angeknabbert werden kann. natürlich nur 5 sekunden, denn eigentlich ist er ja langweilig.
    doggi steht dann wieder auf und kommt mit unschuldsblick zu mir: mir ist soooo langweilig, was machen wir denn jetzt?


    echt zum totlachen. ich bin nichtmal sicher, ob ich das mit ruhiger hand filmen könnte - ich muss immer so lachen!


    danke
    silvia

    Naja, meine einzige Sorge wäre, dass da dann neuer Quark bei rumkommt... Bist du sicher, dass es eine gute Hundeschule ist? nachher kommen da so sachen wie "ihr müßt als erste durch die tür gehen und die rangordnung mal klären, damit die hunde wissen, dass sie frieden zu halten haben"....


    ich weiss auch nicht, die konstellation ist doch echt ungünstig. der jungspund wird langsam erwachsen, mit 1.5 jahren, und er MUSS sich einfach mit dem älteren kloppen. mir wäre das zu gefährlich und unentspannt, man kann ja nicht dauernd aufpassen, und sowas geht sehr sehr schnell los, im bruchteil einer sekunde hängen die sich an den kehlen. getrennte haltung finde ich auch sehr doof. ich würde eher den jüngeren abgeben.


    viel glück noch
    silvia

    Hi,
    genau, ich denke, je mehr Hund mit "normalen" Kindern einfach zusammen ist, also ohne besonders gestellte Übungssituationen, aber wohl mit einem Auge auf beide Parteien, desto souveräner wird er bestimmt Kindern im Allgemeinen gegenüber.
    Dein Hund hat im dem Sinne eigentlich auch jetzt schon das geringste Problem, daher würde ich nichts besonderes üben (nur wenn er sich sichtlich unwohl fühlt, sollte er auf seiner Decke oä bleiben). Übertragen kann der Hund da wenig, er muss nur *noch* souveräner werden. Einen Maulkorb finde ich für diese Begegnungen auch nicht so unbedingt zwingend. Wenn du dir sicher bist, dass dein Hund mit den un-ängstlichen Kindern ok ist, kannst du ja das Risiko eingehen und sie mal "komische" Bewegungen oder laute/schrille Geräusche machen lassen, um zu gucken, wie dein Hund reagiert. Das natürlich auch unter Aufsicht!
    Was das Problem des ängstlichen Kindes angeht - da muss sicher an der Angst des Kindes gearbeitet werden. Auch wenn dein Hund relativ souverän gegenüber "komischen" Kindern wird, fände ich es immer sehr unentspannt, wenn so ein Junge so um meinen Hund rumschleichen würde und bei jeder Bewegung des Hundes in Schweiß ausbricht. Ob es sich lohnt, nur für die Besuche dieses einen Buben den Hund an MK zu gewöhnen - naja, ich weiss nicht.
    Wie man das mit der Angst allerdings anstellt, weiß ich auch nicht. Füttern ist eine gute Idee aus Hundesicht, allerdings kann ich mir vorstellen, dass "So nahe ans Maul rankommen" für das Kind schwierig ist. Streicheln wär bestimmt besser, vielleicht Lecker nahe hinlegen, die der Hund ganz langsam oder erst auf Kommando nimmt (wenn das mit Hund geht).


    (Habe in der Stadt gerade erst ein kleines Mädchen getroffen, die sehr panisch auf meinen Hund reagiert hat. Rennend einige Meter zu Mama, hinter dieser hat sie sich versteckt. Ich versteh das einfach nicht, da ist bei mir irgendwie blanko... Die Mutter war ganz peinlich berührt und murmelte was von "Therapie" und mein angeleinter 35cm-Hund hat sich sowieso in die Hosen gesch**. Naja, wird's wohl immer geben...)


    Viel Erfolg, ich denke, das wird bestimmt gut enden!
    Silvi