Hallo zusammen,
ich bin schon ziemlich verzweifelt, weil mein Hund irgendwie nen kleinen Vogel hat. Er ist _viel_ zu wachsam! Es geht so weit, dass er meinen Freund anknurrt, wenn sich dieser abends zu mir ins Bett legt...
Aber von vorne!
Lima ist ein Zwergpinscher. Wir haben ihn vom Züchter. Allerdings ist er 1,5 Jahre alt. Er war als Welpe etwas länger beim Züchter (das sind in der hauptsache zwei Frauen), wurde dann an eine alleinstehende Frau mit Kind und zwei Hunden vermittelt (ich schätze, bei denen hat er mehr so im Hof gelebt, was die Züchterin erzählt hat, hat das Kind sich eher den Hund eingebildet, als dass die Mutter ihn wollte). Als diese Frau jedoch umgezogen ist, gab es wohl Streit mit dem Doppelhausnachbarn, da Lima wohl mal abgehauen ist und in den Garten des Nachbarn rein. Der Nachbar ist Metzger, drohte, Lima zu vergiften, so dass Lima erstmal wieder zur Züchterin zurückkam. So. Das war alles noch in Italien.
Mir ist Lima aufgefallen, weil ich schon länger nach einem ZP suchte, wir wollten eigentlich einen Welpen, aber ich war naiverweise der Meinung, etwas gutes zu tun und mir die Arbeit mit der Stubenreinheit zu ersparen, wenn ich ein älteres Tier nehmen würde. Er ist jetzt seit Anfang juni bei uns.
Fakt ist jedoch, dass Lima entgegen der Beschreibung der Züchterin ein ziemlich verschüchterter, unsicherer Vertreter ist. Fremde Leute sind für ZP sowieso nicht das gelbe vom Ei, aber Lima hat definitiv Angst bis zur Panik vor vielen Leuten, zB wenn wir mal an den U-Bahn-Ausgang gehen (an runtergehen nicht zu denken). Ebenso hat er ein Männerproblem. Eigentlich alle machen ihm Angst, bei manchen bellt er und steht "fast springend" vor ihnen. Ich rufe ihn dann ab. Manchmal gehe ich extra hin, hocke mich mit dem Mann (zB kollege) auf den Boden, rufe ihn ran und lasse ihn dann schnuppern. Dann macht er nix mehr.
So. Zuhause ist das größte Problem, dass er meinen Freund aus irgendeinem Grund für eine Bedrohung hält. Liege ich auf dem Sofa und mein Freund kommt näher, ist Lima auf hab-Acht. manchmal schnappt er dann in die luft, zaghaft. manchmal macht er auch gar nix, wenn mein Freund langsamer geht. Abends im Schlafzimmer üben wir schon, dass er in seiner Ecke bleibt, wenn ich schon liege und mein Freund steigt ins Bett. das klappt manchmal besser und manchmal schlechter. Die trainerin der Hundeschule meinte "anleinen, unbedingt anleinen". ich würde es aber gerne weiter mit üben versuchen.
Ganz grausam ist es, wenn mein freund nachts aufsteht. selbst bei licht an geht lima dann so richtig ab. er knurrt, rast zu meinem freund und springt und schnappt ihn an.
ich habe keine ahnung, warum das so ist. tagsüber verstehen sie sich gut! mein freund übt dinge mit lima, geht ab und zu mal pipirunden mit ihm. ich bin zwar die absolute hauptbezugsperson für den hund, aber er weiß, dass mein freund ihm auch was zu sagen hat.
ich bin ziemlich verzweifelt. ich überlege, ihn wieder im geschlossenen kennel schlafen zu lassen. ich weiss aber nicht, ob das irgendwas ändern würde oder ob er dann, wenn er wieder "offen" schlafen darf, nicht wieder dasselbe macht?
wer kennt sowas? WAS lernt der hund, wenn er ab jetzt immer im geschlossenen kennel schläft (oder angeleint wird, im endeffekt kommt das aufs gleiche raus)? WARUM reagiert er nachts ganz anders als am tag? Wenn er müde ist oder es ihm nicht so gut geht (hatte die letzten tage durchfall) habe ich den eindruck, dass nochmal alles 10x schlimmer wird...
irgendwelche ideen? bitte beachten: der hund ist nicht selbstbewusst-aggressiv, er ist sonst eher ängstlich. sage ich "nein", wenn er auf meinen freund zurast, wird er ganz klein, klemmt die rute ein. eine halbe sekunde später springt er ihn aber trotzdem an.
na, vielleicht gibt es hier jemanden, der ideen dazu hat...
danke fürs lesen...
silvia und lima