Beiträge von Stadthüter

    Meine Cara hatte durch eine Mangelernährung (sie kam aus schlechten Verhältnissen) bereits im Welpenalter Grauen Star. Im Alter von 8 Monaten ließ die damalige Pflegestelle sie bei Dr.Bali in Pulheim-Stommeln (Nähe Köln) operieren. Er ist Spezialist für Augen.
    Die OP hat ihr sehr geholfen sich in ihrem neuen Leben, das sie ein paar Wochen später bei mir begann, zurecht zu finden. ABER (!) sie ist keine dauerhafte Garantie für mehr Sehkraft etc. Damals wurde der Belag durch den die Trübung entsteht ausgeschabt sozusagen und die Linse entfernt. Auf das Einsetzen einer künstlichen Linse wurde verzichtet. Man erklärte mir, dass Hunde sowieso nicht scharf sehen und ja nun auch nicht lesen müssen oder so. Da stünden mögliche Nebenwirkungen einfach in keiner Relation zum Nutzen, was ich einleuchtend fand.
    Nächsten Monat wird Cara 4 Jahre alt. Der Arzt hatte uns damals prognostiziert, dass trotz OP die Sehkraft wieder schubweise abnehmen kann und genau so ist es gekommen. Nochmal operieren? Nein! Der Stand nach jeder OP wäre immer schlechter als der Stand nach der vorangegangenen. Sie würde also so oder so mit der Zeit erblinden, nur eben deutlich langsamer. Dafür müsste sie sich aber jedes Mal durch die Strapazen einer OP und ihrer Nachwirkungen quälen. Am Ende ist aber das Ergebnis irgendwann das selbe, also warum?


    Cara kommt ganz gut zu recht. Ihre Pupillen können halt nicht mehr so schnell öffnen und schließen, weshalb sie ein Problem mit wechselnden Lichtverhältnissen hat. Durch die langsam voranschreitende Erblindung hat sie Zeit sich nach und nach dran zu gewöhnen. Trotzdem verunsichert sie der stattfindende Sehverlust. Aber da arbeiten wir eben dran. Sie lernt sich mehr auf die anderen Sinne zu verlassen und im April waren wir sogar noch auf einem Agility-Workshop, den sie spitze gemeistert hat. Der war aber auch indoor in einer gleichmäßig ausgeleuchteten Halle, da hat sie dann nach ein paar Minuten Einstellzeit auf die Lichtverhältnisse wenig Probleme.


    Ich würde so eine OP wieder machen lassen bei einem jungen Hund. Aber wie Caras Geschichte zeigt, ist sie keine Garantie für eine dauerhafte Erhaltung der Sehkraft. Bei einem älteren Hund würde ich daher auf eine OP verzichten, gerade wenn der Hund gut zurecht kommt. Hunde haben mit Blindheit meist weniger Probleme wie wir Menschen.

    Ich habe zwei Hunde mit Handicap und gerade meine Große brauch Ruhe vor fremden Hunden. Also bleiben die zwei in von Hundehaltern stark frequentierten Gebieten an der Leine und wir halten uns immer abseits irgendwo am Rand auf.
    Dennoch gibt es immer wieder Leute, die in Gebieten mit Leinenpflicht ihre Hunde frei und ungebremst in meine Hunde reinrennen lassen. Meine fast blinde Hündin fühlt sich dann absolut überrumpelt, weil sie den Hund erst wahrnimmt, wenn er schon vor ihr steht und fängt an zu stänkern. Nicht genug, nein, es ist ja nicht nötig den Hund abzurufen - wieso auch? Ist doch mein Hund der tobt und irgendwann nur noch Panik hat sobald sie fremde Hundemarken klimpern hört... Rücksicht? Kennen die Leute nicht... ARGH!!!

    Ich komme aus Mülheim und freue mich auch immer über nette Bekanntschaften! Bin selbstständig und daher zeitlich auch unter der Woche recht flexibel. Mein kleiner Mini-Aussie Dean ist freundlich, lauffreudig und verspielt und freut sich über neue Freunde. Meine Border Hündin bleibt dann doch lieber zuhause (ist fast blind und mit fremden Hunden daher meist ein wenig überfordert).
    Also wenn du mal Zeit und Lust hast - wir wohnen ja quasi um die Ecke ;)

    Streicheln ist in der Regel kein Thema. Er sieht eh viel mehr als ein hörender Hund, bzw nimmt eben über den Sichtreiz bewusster wahr. Was auch zum Problem werden kann, weil alles was sich bewegt erstmal ein verlockender Reiz ist. Taube Hunde WOLLEN sehen. Schauen viel und gerne aus dem Fenster etc.
    Schwieriger sind Situationen wie Zimmer verlassen während er schläft oder so. Da musste ich erst lernen, dass ich nicht rausgehen darf, wenn er schläft - zumindest nicht ohne ihn darauf aufmerksam zu machen. Denn das schürt sonst schnell Verlassensängste und Panik. Ein kurzes Anstupsen reicht, dann schaut er, sieht mich den Raum verlassen und schläft dann weiter. Aber so Kleinigkeiten sind für ihn halt unheimlich wichtig.

    Zitat

    Hallo und Willkommen!


    Sag mal, nutzt ihr ein Vibrationshalsband für taube Hunde oder macht ihr es rein weg über das regelmäßige Umschaun. Ich stelle mir das leichter vor, wenn man dem Hund über ein HB sagen kann, dass er einen ansehen soll.


    LG


    Nein, nutze ich nicht. Weil ich mich lieber auf den Hund verlasse als auf die Technik. Außerdem haben die Dinger ja dann doch äußerlich leider ziemliche Ähnlichkeit mit einem Tele-Tack und ich habe keine Lust mich ständig rechtfertigen zu müssen. Ich war aber mit ihm auch noch nie in einer Situation wo ich es gebraucht hätte.