Beiträge von Stadthüter

    Ich habe ihn aus dem Bekanntenkreis übernommen, da seine Besitzerin leider sehr krank wurde und kurz nachdem er dann zu mir kam schließlich auch verstarb. Dort war er von Welpenbeinen an, kam nur leider durch die Umstände - für die man niemandem einen Vorwurf machen kann - einfach viel zu kurz, hat daher viel verpasst und sich auch ein paar Macken angewöhnt. Er hat einfach ganz ganz viel nicht kennengelernt. Aber das holt er nun seit er hier ist im Eiltempo nach.


    Hm, warum habe ich mich für einen tauben Hund entschieden?
    Weil ich IHN toll fand - da war mir die Taubheit egal. Meine Hündin ist nahezu blind und ich hatte irgendwie die fixe Idee, dass sie ja für ihn hören könnte und er für sie sehen. So in etwa läuft es tatsächlich auch :)
    Ich bin selber ein Mensch mit Handicap (wenn auch nicht offensichtlich) und weiß, dass das nicht immer eine Rolle spielen muss. Der Hund hat sowieso das geringste Problem damit (er kennt es ja nicht anders). Berührungsängste bleiben da höchstens uns Menschen überlassen.

    Also es ist natürlich anders wie mit einem hörenden Hund. Aber dann auch irgendwie wieder recht normal...
    Lautzeichen fallen natürlich weg, dafür gibt es dann Sichtzeichen. Die Bindung muss schon sehr eng sein, wenn so ein Hund auch ein Leben im Freilauf kennen soll, denn man ist quasi darauf angewiesen, dass der Hund sich in regelmäßigen Abständen nach einem umschaut - sonst kann man schließlich nicht kommunizieren. So ist Freilauf in der Nähe von Straßen etc natürlich tabu - man kann halt nicht rufen und somit unter Umständen nicht schnell genug reagieren. Ansonsten geht aber alles, was mit einem hörenden Hund auch geht.


    Ja, scheint in der Tat so. Macht aber ja nichts :)
    Er heißt Dean und ist nun 18 Monate alt. Ein tauber Blue-merle :smile:
    Den Bilder Thread werde ich nachher mal durchstöbern :)

    Zitat

    Nur dieser Katzenfuttergeruch verdirbt mir alles. Extrem ist es geworden seitdem Schara das Nierenfutter bekommt. Da ist so ein Katzenfutter wahrscheinlich ein Hochgenuss.


    Genau um diese Situation geht es doch. Führ sie kurz vor dieser Stelle mit der normalen Leine kurz und bei Fuß. Da wo sie immer losspurtet um zum Katzenfutter rennt, hakst du die Leine aus, lässt die Schleppe aber dran. Wenn sie dann losrennt, muss sie am Ende der Schleppe halten, wird sich (so war es bei uns) verwundert umschauen und dann kannst du sie mit dem entsprechenden Sichtzeichen und falls nötig mit Hilfe der Schleppe zu dir holen und bestätigen. Nur an dieser Stelle gibt es dann immer was ganz besonders leckeres.
    So lernt sie, dass es sich nicht lohnt dort hin rennen zu wollen, weil nach 10m eh Ende ist (Schleppe) und dass bei dir etwas wartet, was viel besser ist ;)

    Ich hab mir am Anfang mit einem Trick geholfen. Er war von Anfang an sehr personenfixiert und hat sich eh permanent nach mir umgesehen. Das habe ich immer bestätigt. Aber wir hatten eben auch so Stellen, wo mal regelmäßig was interessanter war als ich. Ich habe dann eine Schleppe und eine Leine im Geschirr gehabt, habe dort, wo er gerne mal losschoss, die Leine bewusst ausgehakt, das Ende der 10m Schleppe aber noch in der Hand. So gab er Gas, weil er dachte Leine ist ab, hatte aber nur 10m und hat irgendwann gemerkt, dass nach 10m Ende ist. Wenn er dann am Ende der Leine stoppte und mich ansah, gabs ein Lob und es kam ein besonderes Leckerli geflogen (Stück Würstchen, Schinken o.ä.). Eben irgendwas ganz besonders leckeres, was es sonst nie gibt. Das war irgendwann einfach verlockender. Heute brauche ich die Schleppleine nicht mehr und er bleibt meist in diesem 10m Radius. Es sei denn meine Hündin läuft mal weiter oder wir sind in einem Rudel unterwegs, dann darf er aber auch, weil er sich an den anderen Hunden orientiert und eh nicht weiter läuft. Im Grunde hat er dadurch gelernt, dass er spätestens nach 10m anhalten und sich umschauen muss - so wartet er nun meine Reaktion ab ob ich sage "Genug, komm zurück!" oder eben "Alles okay, lauf ruhig weiter!".

    Ja, den blinden Hund finde ich in der Tat schwieriger, gerade weil sie halt schleichend erblindet und sie das ganz schön verunsichert. Sie reagiert dadurch zur Zeit extrem auf Geräusche jeglicher Art - da brauch man als Hundehalter oft Nerven aus Stahl und Durchhaltevermögen.
    Ein bisschen Restsehkraft hat sie noch, zumindest auf einem Auge. Ab und an läuft sie wo gegen, aber das ist dann bisher doch noch recht selten.
    Ich lasse den tauben Hund mittlerweile mit einem Glöckchen am Geschirr laufen, damit sie ihn immer hört und sich an ihm orientieren kann. Ihn stört es ja nicht, er hörts ja nicht ;) Ansonsten gebe ich ihr viele Anhaltspunkte mit Stimmsignalen.
    Bei Gassigängen können sie noch beide offline laufen. Hier mitten in der Stadt natürlich nicht, aber wenn wir irgendwo unterwegs sind, wo keine großen Straßen in der Nähe sind ist das kein Thema. Auch auf Hundetreffen haben beide kaum Probleme - die blinde aber eher, dem tauben bleibt ja noch die Körpersprache. Wir gehen aber zugegeben selten bewusst Gassi. Ich bin selbstständige Reitlehrerin und wir sind meist den Tag über am Stall wo sie dann die meiste Zeit mit den Stallhunden frei rumlaufen.

    Hallo zusammen :) Wir sind neu hier und ich dachte ich reihe mich mal ein - wenn mein Aussie auch beim Waschen etwas eingelaufen ist :p Eben ein waschechter Mini Australian Shepherd. Werde hier mal ein bisschen durch den Thread stöbern und mal gucken was ihr mit euren Hunden so anstellt :)

    Wir sind neu hier und ich habe auch einen angeboren tauben Hund - das Merle-Gen ist schuld.
    Dean ist nun 18 Monate alt, ein Mini Australian Shepherd und ich habe mich im November 2012 bewusst für ihn entschieden. Ich habe bereits eine 2 Jahre ältere Hündin die nahezu blind ist und ich dachte mir das ergänzt sich gut. So ist es auch und mittlerweile genieße ich zwei tolle Hunde und der kleine Dean lebt ein ganz normales Hundeleben mit ganz viel Freilauf - trotz Taubheit.