Ich denke das gilt für beide Seiten. Wie oft liest man denn, dass man ein "Tierquäler" sei, nur weil man eben nicht nur mit Leckerchen arbeitet, sondern eben bewusst auch mit Strafe. Dann heißt es ganz schnell man prügelt seinen Hund, oder dergleichen. Ich selbst für mich gebe auch lieber eine klare Ansage und unterbreche ein Verhalten körperlich, also monatelang Leckerchen zu geben, wenn der Hund es nicht zeigt. Für mich ist das klarer und fairer.
Beispiel: Meine Colliehündin wird gerade erwachsen. Mental gesehen ist sie eindeutig die Stärkere bei meinen beiden Mädels, körperlich sowieso (wiegt fast das doppelte). Manchmal weiß Madame noch nicht so genau wohin mit den ganzen Hormonen und will meine ältere Hündin kontrollieren und begrenzen. Kommt selten vor, aber passiert. Wenn sie das macht gibts von mir sofort die rote Karte. Heißt, ich sage etwas und wenn sie nicht sofort aufhört wird sie abgedrängt. Das ist für sie eindeutig und auf genau das (Fehl-)Verhalten bezogen. Jetzt zu klickern, wenn sie das nicht macht, macht keinen Sinn...sie kann dann nie und nimmer eine Verknüpfung zu dem falschen Verhalten herstellen.
Das Schlimme für mich an der Sache ist nicht, dass jemand sagt, er macht viel mit Leckerchen, sondern dass bei vielen in so einer Diskussion die Begrifflichkeiten nicht klar sind, sie die sich selbst anders definieren und auch selbst nicht erkennen, wie sie arbeiten. Und da kommen wir wieder an den Punkt, dass es streng gesehen kein Arbeiten ohne Strafe gibt.
PS: Und noch ein letztes zu dem gerne genutzten Beispiel mit dem Herd. Wer von uns hat sich noch nicht verbrannt? Wir scheuen die heiße Herdplatte nicht, weil Muttern das immer gesagt hat, wir scheuen sie, weil wir gespürt haben, was passiert, wenn man drauf langt. Jedes Kind wird früher oder später doch an etwas heißes fassen und sich verbrennen. Erst dann wird klar, warum Muttern immer sagt, Finger weg, das ist heiß.